Die EU-weite CSRD-Richtlinie stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Ab 2025 müssen rund 15.000 deutsche Firmen detaillierte ESG-Daten offenlegen und Klimarisiken bewerten.
Euer Vorteil? Frühzeitige Vorbereitung sichert nicht nur Compliance, sondern stärkt auch das Vertrauen von Investoren und Geschäftspartnern. Jetzt handeln!
Die CSRD verpflichtet nahezu 50.000 europäische Unternehmen, neben ihren Finanzberichten auch jährlich umfangreiche Nachhaltigkeitsdaten offen zu legen. Für deutsche Unternehmen bedeutet dies, dass sie detaillierte Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) bereitstellen müssen.
Ein zentraler Bestandteil der CSRD-Berichterstattung ist die doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Dabei geht es darum, nicht nur die Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft zu bewerten, sondern auch die finanziellen Risiken, die sich aus Nachhaltigkeitsthemen ergeben, transparent darzustellen.
Ab 2025 müssen Unternehmen einen Emissionsreduktionsplan vorlegen, der mit den Zielen des Pariser Abkommens übereinstimmt und das Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2050 unterstützt. Dazu gehört auch die Berichterstattung über Scope-3-Emissionen, also indirekte Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die oft den größten Anteil an den Gesamtemissionen ausmachen.
Die gemeldeten Daten unterliegen einer begrenzten Prüfung durch Wirtschaftsprüfer. Die Europäische Kommission unterstreicht dabei die Bedeutung verlässlicher Berichte:
Reports often omit information that investors and other stakeholders think is important. Reported information can be hard to compare from company to company, and users of the information are often unsure whether they can trust it.
In Deutschland erfolgt die Umsetzung der CSRD durch das CSRD-Umsetzungsgesetz, welches die EU-Richtlinie in nationales Recht integriert. Dies führt zu Änderungen im Handelsgesetzbuch (HGB) und erhöht die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen in Deutschland von bisher 550 auf 15.000.
Die Nachhaltigkeitsinformationen müssen im Lagebericht veröffentlicht werden, sodass finanzielle und nachhaltigkeitsbezogene Daten gemeinsam präsentiert werden. Diese Herangehensweise soll sicherstellen, dass Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie wahrgenommen wird.
Die CSRD ergänzt bestehende Verpflichtungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Während das LkSG bereits Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette etabliert hat, erweitert die CSRD diese um umfassende Berichtspflichten. Künftige Regelungen, wie die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), werden die Anforderungen weiter verschärfen und den Fokus noch stärker auf den Klimaschutz legen.
Ein Vorteil: Die Berichtspflichten der CSDDD sind mit der CSRD abgestimmt, sodass keine doppelte Berichterstattung notwendig ist. Allerdings drohen bei Nichteinhaltung der CSDDD erhebliche Strafen von mindestens 5 % des weltweiten Nettojahresumsatzes.
Die Einführung der CSRD erfolgt schrittweise, abhängig von der Unternehmensgröße und -art. Deutsche Unternehmen sollten sich bereits jetzt auf die neuen Anforderungen vorbereiten, auch wenn gesetzliche Anpassungen noch im Gange sind.
Geschäftsjahr | Berichtspflichtige Unternehmen | Erste Veröffentlichung |
---|---|---|
2024 | Unternehmen, die bereits der NFRD unterlagen (große börsennotierte Unternehmen, Banken und Versicherungen) | 2025 |
2025 | Große Unternehmen (250+ Mitarbeiter, 25 Mio. € Bilanzsumme oder 50 Mio. € Umsatz) | 2026 |
2026 | Börsennotierte KMU (mit zweijähriger Opt-out-Möglichkeit) | 2027 |
2028 | Spätester Berichtsbeginn für börsennotierte KMU | 2029 |
2029 | Nicht-EU-Unternehmen mit 150 Mio. € EU-Umsatz und großer EU-Tochtergesellschaft | 2030 |
Große Unternehmen gelten als solche, wenn sie mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen: mindestens 250 Mitarbeiter, eine Bilanzsumme von mindestens 25 Millionen Euro oder einen Umsatz von mindestens 50 Millionen Euro. Alternativ gelten Schwellenwerte von 20 Millionen Euro Bilanzsumme, 40 Millionen Euro Nettoumsatz und durchschnittlich 250 Mitarbeitern im Geschäftsjahr.
Aktuell haben nur 56 % der Unternehmen, die ab dem Geschäftsjahr 2024 berichtspflichtig sind, die CSRD und die ESRS vollständig in Angriff genommen. Die CSRD-Datenpunkte setzen sich dabei zu etwa 70 % aus qualitativen und 30 % aus quantitativen Informationen zusammen. Dies erfordert eine sorgfältige Planung und systematische Datensammlung.
Unternehmen sollten frühzeitig ein abteilungsübergreifendes Projektteam aufstellen, das klare Rollen und Verantwortlichkeiten definiert und eine Roadmap für die Umsetzung der CSRD entwickelt. Ein Testlauf für die Berichterstattung kann dabei helfen, Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren.
Diese gesetzlichen Vorgaben schaffen die Grundlage für eine gezielte Klimarisikostrategie, auf die im nächsten Abschnitt näher eingegangen wird.
In Deutschland stehen Unternehmen vor der Herausforderung, Klimarisiken nicht nur zu erkennen, sondern sie systematisch in ihre ESG-Strategie einzubinden. Die CSRD fordert dabei nicht bloß oberflächliche Berichterstattung, sondern eine tiefgehende Analyse und strategische Planung. Hier erfahrt ihr, wie ihr Klimarisiken bewertet, Transitionspläne entwickelt und Daten gezielt einsetzt, um den Anforderungen gerecht zu werden und strategische Chancen zu nutzen.
Die Bewertung von Klimarisiken ist der Ausgangspunkt jeder nachhaltigen Strategie, die den Anforderungen der CSRD entspricht. Dabei solltet ihr physische, Transitions- und Haftungsrisiken identifizieren und quantifizieren. Diese lassen sich in drei Kategorien einteilen:
Ein bewährtes Werkzeug zur Bewertung dieser Risiken sind Szenarioanalysen. Ein Beispiel: Im Mai 2024 meldete der Deutsche Wetterdienst extreme Regenfälle im Saarland mit über 100 Litern Niederschlag innerhalb von 24 Stunden – eine Belastung, auf die die Infrastruktur nicht vorbereitet war.
Um standortspezifische Risiken und Anpassungsmöglichkeiten besser zu verstehen, ist interdisziplinäre Zusammenarbeit unerlässlich. Workshops mit lokalen Expert_innen und Beteiligten, wie Vertreter_innen der öffentlichen Verwaltung oder Infrastrukturbetreiber, helfen, Wechselwirkungen und mögliche Kaskadeneffekte zu analysieren.
Ein Vorbild für umfassende Klimarisikobewertungen ist die Allianz, die seit 2023 qualitative und quantitative Modelle einsetzt. Dabei werden physische Risiken, Extremwetterereignisse, Klimaklagen und deren potenzielle Auswirkungen untersucht. Wichtig ist, dass alle Entscheidungen zur Risikopriorisierung gut dokumentiert werden.
Ein Klimatransitionsplan (CTP) ist eure strategische Roadmap, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren und das Geschäftsmodell an klaren Klimazielen auszurichten. Die CSRD fordert klare Berichte über diese Strategien und die Schritte hin zu Netto-Null-Emissionen – ohne dabei die langfristige wirtschaftliche Stabilität aus den Augen zu verlieren.
Ein solcher Plan umfasst mehrere Schritte:
Das Inventar der Scope-1-2-3-Treibhausgasemissionen bildet die Grundlage für jeden Transitionsplan. Darauf aufbauend definiert ihr kurz- und langfristige Ziele und bindet relevante Stakeholder aktiv ein. Eine konkrete Emissionsreduktions-Roadmap ist dabei unerlässlich.
Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis zeigen, wie ambitionierte Ziele in die Unternehmensstrategie integriert werden können: Siemens hat sich im Rahmen seines DEGREE-Nachhaltigkeitskonzepts Netto-Null-Emissionen bis 2030 zum Ziel gesetzt und strebt eine Reduktion der Emissionen um 90 % im Vergleich zu 2019 an. Die Volvo Group plant, bis 2030 35 % ihrer Fahrzeuge zu elektrifizieren und bis 2040 komplett fossilfrei zu operieren. Schneider Electric verfolgt mit dem Zero Carbon Project und dem EcoDesign Way ebenfalls eine drastische Reduktion der Kohlenstoffemissionen.
Die Transition Plan Taskforce (TPT) gilt als Maßstab für CTPs, indem sie ambitionierte Ziele, konkrete Maßnahmen und klare Verantwortlichkeiten in den Fokus rückt. Entscheidend ist, dass der Transitionsplan fest in die Unternehmensstrategie eingebettet wird und die Unterstützung der Führungsebene genießt.
Eine solide Risiko- und Strategieanalyse bildet die Basis – doch erst präzise Daten und spezialisierte Tools ermöglichen eine effektive Umsetzung. Die Qualität und Verlässlichkeit der Daten sind dabei entscheidend für den Erfolg eines Klimatransitionsplans. Sabine Mauderer, Vorstandsmitglied der Bundesbank und Vorsitzende des NGFS, bringt es auf den Punkt:
„Die Verfügbarkeit umfassender, konsistenter und zeitnaher Daten ist der Schlüssel zu allem, was wir tun. [...] Je besser die Datenlage, desto gezielter können unsere Maßnahmen sein.“
ESG-Softwarelösungen unterstützen euch dabei, Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten effizient zu erfassen, zu verwalten und zu analysieren. Solche Tools helfen nicht nur, die Datensammlung zu vereinfachen und die Genauigkeit zu steigern, sondern gewährleisten auch die Einhaltung von Nachhaltigkeitsvorgaben, verbessern die Kommunikation mit Stakeholdern und erleichtern datenbasierte Entscheidungen. Bei der Auswahl einer ESG-Software solltet ihr auf folgende Funktionen achten:
Bewertungsbereich | Zentrale Kennzahlen |
---|---|
Umwelt | CO₂-Emissionen, Energieverbrauch, Abfallmengen |
Soziales | Mitarbeiterstruktur, Arbeitssicherheit, Weiterbildungen |
Governance | Compliance-Systeme, Risikomanagement, Lieferketten |
Mit den richtigen Daten und Werkzeugen seid ihr bestens gerüstet, um die Anforderungen der CSRD nicht nur zu erfüllen, sondern auch als Chance für eine nachhaltige und zukunftssichere Unternehmensstrategie zu nutzen.
Unternehmen, die als Vorreiter agieren, nutzen die CSRD gezielt als strategischen Vorteil, indem sie moderne Technologien und durchdachte Strategien in ihre Prozesse integrieren. Für sie sind die regulatorischen Anforderungen nicht bloß eine Pflicht, sondern auch eine Chance, ihre Nachhaltigkeitsstrategie grundlegend weiterzuentwickeln.
„Die CSRD nur als Compliance-Übung zu sehen, ist eine verpasste Chance. Wenn ein Unternehmen ernsthaft nach den CSRD-Richtlinien berichtet, bekommt es so viel Inspiration, was es anders und besser machen kann."
Im Folgenden werden Tools, Expertenansätze und Bewertungsmethoden vorgestellt, die den Transformationsprozess im Rahmen der CSRD voranbringen.
Fortschrittliche Unternehmen setzen auf spezialisierte Datenmanagement-Plattformen (DMPs), die durch automatisierte Validierung und KI-gestützte Analysen die Nachhaltigkeitsberichterstattung vereinfachen. Ein Beispiel: Ein Fertigungsunternehmen nutzt eine zentrale DMP, um ESG-Daten zu sammeln, interne Silos aufzubrechen und eine einheitliche Berichterstattung zu ermöglichen.
Cloud-basierte Lösungen bieten Teams aus HR, Operations und Nachhaltigkeitsabteilungen die Möglichkeit, in Echtzeit an einem gemeinsamen Bericht zu arbeiten. Das steigert nicht nur die Effizienz, sondern sorgt auch dafür, dass alle Beteiligten stets auf dem neuesten Stand sind.
Künstliche Intelligenz und Machine Learning spielen ebenfalls eine Schlüsselrolle. KI-Algorithmen analysieren beispielsweise Energieverbrauchs- und Abfalldaten, um Muster und Optimierungspotenziale zu erkennen. Machine-Learning-Modelle können zudem Umweltveränderungen prognostizieren, wie etwa das Risiko von Lieferkettenunterbrechungen durch extreme Wetterereignisse.
Neben technologischen Lösungen setzen viele Unternehmen auf die Expertise spezialisierter Berater.
Die Anforderungen der CSRD – mit ihren 12 Standards und 82 Berichtspflichten – können Unternehmen schnell überfordern. Erfolgreiche Vorreiter holen sich daher gezielt Unterstützung von Fachberatern, um ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu optimieren und die regulatorischen Vorgaben effizient umzusetzen.
Für 42 % der Befragten stellt das Management der großen Datenmengen eine zentrale Herausforderung dar. Hier kommen spezialisierte Beratungsunternehmen wie Fiegenbaum Solutions ins Spiel. Diese helfen nicht nur bei der Einführung robuster Datengovernance-Praktiken, sondern entwickeln auch maßgeschneiderte ESG-Strategien. Die Zusammenarbeit bietet klare Vorteile, wie etwa Lebenszyklusanalysen (LCA), präzise Klimarisikoanalysen oder die Entwicklung von Net-Zero-Strategien. Besonders hilfreich ist die Integration von CSRD-Software in bestehende Systeme, um Störungen zu minimieren und einen reibungslosen Datenfluss zu gewährleisten.
Ein häufiger Stolperstein ist der unterschätzte Aufwand bei der Datensammlung. Externe Berater können hier helfen, Verzögerungen zu vermeiden und Prozesse effizient zu gestalten.
Die richtige Methode zur Bewertung von Klimarisiken ist entscheidend für den Erfolg der Strategie. Viele Vorreiter kombinieren qualitative und quantitative Ansätze, je nach Kontext und den verfügbaren Daten. Der folgende Vergleich zeigt die wichtigsten Methoden und ihre Einsatzmöglichkeiten:
Bewertungsansatz | Vorteile | Nachteile | Beste Anwendung |
---|---|---|---|
Qualitative Methoden | Schnelle Umsetzung, geringere Datenanforderungen, flexible Analyse | Subjektive Einschätzungen, schwer quantifizierbar | Erste Risikoeinschätzung, Stakeholder-Workshops, Planung |
Quantitative Methoden | Präzise Messbarkeit, objektive Datengrundlage, bessere Vergleichbarkeit | Hoher Datenaufwand, komplexe Modellierung, zeitaufwendig | Detaillierte Szenarioanalysen, Finanzplanung, Berichterstattung |
Hybride Ansätze | Kombiniert Flexibilität mit Präzision, schrittweise Verfeinerung möglich | Erhöhte Komplexität, erhöhter Abstimmungsaufwand | Umfassende Risikostrategie, kontinuierliche Verbesserung |
Ein Technologieunternehmen nutzt beispielsweise eine DMP, die ESG-Daten automatisch validiert. Die Plattform überprüft den Energieverbrauch anhand voreingestellter Schwellenwerte und historischer Datenmuster, um Anomalien oder Fehler zu erkennen und die Datenqualität sicherzustellen.
Erfolgreiche Unternehmen setzen häufig auf einen iterativen Ansatz: Sie beginnen mit qualitativen Bewertungen, um einen schnellen Überblick zu erhalten, und vertiefen anschließend kritische Bereiche durch quantitative Analysen. So lassen sich Lücken schließen und Nachhaltigkeitsdaten schrittweise mit Finanzdaten abstimmen.
Die Erfahrungen der Vorreiter machen eines klar: Eine CSRD-konforme Klimarisikobewertung erfordert Weitsicht und langfristiges Engagement. Unternehmen, die frühzeitig aktiv werden und strukturiert vorgehen, können sich entscheidende Vorteile im Wettbewerb sichern.
„Der wichtigste Rat – für uns selbst, aber auch für unsere Kunden – ist: früh anfangen. Unterschätzen Sie die Umsetzung der CSRD nicht."
Diese klare Botschaft kommt von Wineke Ploos van Amstel, Chief Sustainability Officer bei PwC.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit.
„Wir sehen, dass in den meisten Fällen die Finanzabteilung die treibende Kraft ist, in enger Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsabteilung."
Das betont Alexander Spek, Sustainability Lead bei PwC Netherlands. Dabei spielen auch Einkauf, Compliance, Rechtsabteilung, Nachhaltigkeit und Personalwesen eine entscheidende Rolle.
Aus diesen Erkenntnissen lassen sich konkrete Maßnahmen ableiten, die deutsche Unternehmen direkt umsetzen sollten. Obwohl die nationale Umsetzung der CSRD verzögert ist, ist es wichtig, sich frühzeitig vorzubereiten. Rund 15.000 Unternehmen in Deutschland werden ab 2025 für das Geschäftsjahr 2024 berichtspflichtig sein. Laut einer PwC-Studie haben jedoch nur 56 % der betroffenen Unternehmen die Anforderungen der CSRD und ESRS bislang vollständig angegangen.
Die wichtigsten Schritte, die jetzt Priorität haben:
„Die Zusammenarbeit mit Sunhat ermöglicht es uns, unsere internen Prozesse optimal zu verwalten und die Berichtsfähigkeit und Überprüfbarkeit unserer Nachhaltigkeitsdaten sicherzustellen. Dies bildet die Grundlage für die Erfüllung zukünftiger Berichtspflichten."
So beschreibt Dr. Stefan Gräter, Director Group Sustainability bei WEPA, die Vorteile eines strukturierten Ansatzes.
Ein Testlauf mit standardisierten Formaten hilft, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben .
Neben kurzfristigen Maßnahmen müssen Unternehmen auch die sich wandelnde regulatorische Landschaft im Blick behalten. Die Anforderungen werden durch neue verpflichtende und freiwillige Nachhaltigkeitsrahmen immer komplexer. Die ESG-Berichterstattung unter der CSRD umfasst über 1.100 Datenpunkte, während die traditionelle Finanzberichterstattung nur etwa 200 umfasst.
Die Herausforderungen sind groß: 84 % der Unternehmen berichten von mindestens einer finanziell wesentlichen Auswirkung, aber lediglich 4 % liefern umfassende Angaben zu den Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette. Der Klimawandel wird dabei branchenübergreifend als das größte finanzielle Risiko angesehen. Besonders die Berichterstattung zu Scope-3-Emissionen stellt viele Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen, da mehr Risiken als Chancen identifiziert werden.
Zusätzlich sehen sich Organisationen mit steigenden Prüfungsgebühren konfrontiert, die aufgrund der Anforderungen für eine begrenzte Prüfungssicherheit bereits um ein Drittel gestiegen sind.
Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, müssen Unternehmen über schrittweise Anpassungen hinausgehen. Es bedarf einer grundlegenden Veränderung in der Art und Weise, wie Daten erhoben, verarbeitet und systemübergreifend integriert werden. Wer jetzt handelt, sichert sich nicht nur die Einhaltung der Vorgaben, sondern auch einen Vorsprung im Wettbewerb.
Unternehmen können die doppelte Wesentlichkeit erfolgreich in ihre Nachhaltigkeitsstrategie und Berichterstattung einbinden, indem sie eine gründliche Analyse der doppelten Wesentlichkeit durchführen. Dabei geht es darum, sowohl die Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft als auch die Risiken und Chancen, die sich aus Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen ergeben, zu bewerten. Diese Analyse dient als Grundlage, um die wichtigsten Themen gezielt zu priorisieren und eine solide Basis für die Berichterstattung zu schaffen.
Entscheidend ist, die Ergebnisse klar und nachvollziehbar zu dokumentieren und sie aktiv in die Unternehmensstrategie zu integrieren. So lassen sich Nachhaltigkeitsaspekte besser in das Risikomanagement einbinden, was wiederum fundierte Entscheidungen unterstützt. Eine transparente Kommunikation der Ergebnisse stärkt das Vertrauen eurer Stakeholder und hilft, die Anforderungen der CSRD zu erfüllen.
Ein effektiver Plan für den Klimawandel beginnt mit einer gründlichen Analyse der aktuellen Emissionen. Diese Bestandsaufnahme bildet die Grundlage, um gezielte Maßnahmen zu entwickeln. Anschließend sollten Unternehmen klare, messbare Ziele zur Reduktion der CO₂-Emissionen definieren und einen realistischen Zeitrahmen für deren Umsetzung festlegen.
Darauf aufbauend wird eine praxisorientierte Roadmap erstellt. Diese enthält konkrete Schritte und Investitionen, die zur Dekarbonisierung notwendig sind. Wichtig ist, dass diese Maßnahmen eng mit der bestehenden Geschäftsstrategie verknüpft werden, damit Klimaschutz und Unternehmensziele Hand in Hand gehen.
Für die Umsetzung benötigt es eine starke Governance-Struktur. Alle relevanten Abteilungen sollten eingebunden werden, und es müssen genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. Zusätzlich sind regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen des Plans unerlässlich, um flexibel auf neue Entwicklungen und veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können.
ESG-Softwarelösungen spielen eine zentrale Rolle dabei, die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zu erfüllen. Sie erleichtern es, ESG-Daten effizient zu erfassen, zu analysieren und zu berichten, was den gesamten Prozess nicht nur präziser, sondern auch deutlich effizienter macht. Mit solchen Tools können Unternehmen beispielsweise die EU-Taxonomie einhalten, die ESRS-Standards umsetzen und ihre CO₂-Bilanzierung gezielt verbessern.
Die Einführung solcher Software erfolgt meist durch die Integration in bestehende Betriebsabläufe. Dazu gehören auch die Schulung der Mitarbeitenden, damit sie die neuen Systeme optimal nutzen können, sowie eine kontinuierliche Anpassung an sich ändernde regulatorische Anforderungen. So können Unternehmen nicht nur sicherstellen, dass sie die Vorgaben der CSRD erfüllen, sondern auch aktiv zur Reduzierung von Klimarisiken beitragen.