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Warum Frühphasen‑Investoren im Climate Tech 9 % mehr Rendite erzielen – und wie Ihr Unternehmen davon profitiert

Geschrieben von Johannes Fiegenbaum | 30.06.25 02:40

Investitionen in Climate Tech bieten Frühphasen-Investoren in Deutschland 9 % höhere Renditen als andere Technologiebereiche. Das liegt an einer Kombination aus wachsender Marktnachfrage, regulatorischer Unterstützung und technologischen Fortschritten.

Kernpunkte:

  • Wachstumsmarkt: Climate Tech ist das größte Segment im deutschen Venture-Capital-Markt. Investitionen haben sich in fünf Jahren verdoppelt.
  • Technologische Entwicklungen: Lösungen wie CO₂-Speicherung, erneuerbare Energien und Batteriespeicher treiben den Markt.
  • Staatliche Förderung: Programme wie der DeepTech & Climate Fund (DTCF) und EU-Initiativen reduzieren Investitionsrisiken.

Euer Unternehmen kann durch Partnerschaften, Corporate Venture Capital und ESG-Strategien direkt profitieren. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, um aktiv zu werden und von diesen Chancen zu profitieren.

#79 Venture Capital & Climate Tech Investing (Danijel Višević - Founding Partner beim World Fund)

Zentrale Treiber für höhere Renditen bei Frühphasen-Investitionen im Climate Tech

Die überdurchschnittlichen Renditen von 9 % im Climate-Tech-Bereich lassen sich auf eine Mischung aus spezifischen Marktfaktoren zurückführen. Diese Faktoren schaffen besondere Investitionsmöglichkeiten, die durch Beispiele und regulatorische Maßnahmen untermauert werden. Hier wird aufgezeigt, wie diese Elemente zu den ansprechenden Renditen beitragen.

Innovation und Vorteile für Vorreiter

Unternehmen im Climate-Tech-Sektor entwickeln Lösungen für drängende Probleme und profitieren dabei von ihrem Innovationsvorsprung. Im Gegensatz zu früheren Cleantech-Ansätzen setzen diese Unternehmen auf messbare Klimawirkung und oft weniger kapitalintensive Geschäftsmodelle.

Einige Beispiele verdeutlichen diesen Ansatz:

  • Anodyne Chemistries hat am 5. Juni 2025 eine Seed+-Finanzierungsrunde in Höhe von 6,5 Millionen CAD abgeschlossen. Das Unternehmen entwickelt eine innovative, naturinspirierte Technologieplattform für nachhaltige, ungiftige Rohstoffe in der Chemieindustrie. Durch den Einsatz von bioelektrischen Herstellungsprozessen, die CO₂ direkt an Industriestandorten nutzen, bietet Anodyne eine Alternative zu traditioneller Petrochemie und Fermentation. Die Technologie ermöglicht sicherere, kosteneffiziente und lieferkettenkompatible Chemikalien mit deutlich reduzierter Kohlenstoffintensität. Die Finanzierung wird unter anderem für den Bau einer Pilotanlage in Vancouver und die Erweiterung der Produktlinien verwendet.
  • New Iridium konnte am 11. Juni 2025 eine Seed-Finanzierung in Höhe von 2,65 Millionen USD sichern. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung einer nachhaltigen Chemieplattform, die umweltfreundliche Lösungen für industrielle Anwendungen bietet. Diese Finanzierung soll die Kommerzialisierung und Skalierung ihrer Technologien beschleunigen .
  • Jolt Electrodes, ein in Barcelona ansässiges Unternehmen, hat im Juni 2023 eine Series-A-Finanzierung über 6 Millionen EUR erhalten. Jolt entwickelt innovative Elektroden für die grüne Wasserstoffproduktion, mit dem Ziel, die Kosten für grünen Wasserstoff zu senken und so Megatonnen an CO₂-Emissionen einzusparen. Die Investition unterstützt die Weiterentwicklung ihrer Technologie, um die Energiewende voranzutreiben .

Diese Beispiele zeigen, wie technologische Neuerungen und der Einsatz von KI den Unternehmen einen entscheidenden Vorsprung verschaffen, der sich direkt in höheren Renditen niederschlägt.

Steigende Nachfrage nach Klimalösungen

Der weltweite Markt für ClimateTech wächst rasant: Von 37,51 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 wird ein Anstieg auf 220,30 Milliarden US-Dollar bis 2035 erwartet – das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 24,6 %.

"Companies are increasingly aligning their business strategies with net-zero emission goals, leading to significant investments in Climate Tech solutions."

So beschreibt Sudip Saha, Managing Director bei Future Market Insights, die Dynamik des Marktes.

Einige Unternehmen, die von dieser Entwicklung profitieren:

  • Verkor hat eine Finanzierung von 1,3 Milliarden Euro für den Bau ihrer ersten Batteriezellen-Gigafactory in Dünkirchen, Frankreich, gesichert. Diese Fabrik, die 2025 in Betrieb gehen soll, wird kohlenstoffarme Hochleistungsbatterien produzieren und zur industriellen Souveränität Europas im Bereich Elektromobilität beitragen.
  • Infarm sammelte mehr als 600 Mio. US-Dollar, um modulare urbane Landwirtschaft voranzutreiben.

Bis 2030 wird erwartet, dass etwa 30 % aller neuen Industrieprojekte klimafreundliche Technologien einbeziehen werden. Diese strukturellen Veränderungen bieten stabile Wachstumschancen und tragen zu den hohen Renditen bei.

Staatliche Förderung und regulatorische Impulse

Die regulatorische Unterstützung, insbesondere in Deutschland, verstärkt die Attraktivität von Climate-Tech-Investitionen erheblich. Der DeepTech & Climate Fund (DTCF) plant Investitionen von bis zu 1 Milliarde Euro. Zudem bieten Instrumente wie das EU-Emissionshandelssystem und Carbon Contracts for Difference direkte finanzielle Anreize, die Investitionsrisiken mindern.

"We need to have pressure from politicians, as well as demand from the corporate level and from consumers. But if a climate tech company can't make money, then it's not going to scale and it's not going to have an impact."

betont Yair Reem, Partner bei Extantia Capital.

Trotz politischer Unsicherheiten bleiben die wirtschaftlichen Kosten des Klimawandels und die sinkenden Kosten erneuerbarer Technologien starke Treiber für den Sektor.

Die Kombination aus technologischer Innovation, wachsender Marktnachfrage und staatlicher Unterstützung erklärt, warum Frühphasen-Investoren im Climate-Tech-Bereich so attraktive Renditen erzielen können.

Wie Unternehmen durch Partnerschaften profitieren können

Partnerschaften bieten Unternehmen nicht nur Zugang zu Innovationen, sondern auch strategische Vorteile, die weit über finanzielle Renditen hinausgehen. Gerade im Bereich Climate-Tech können solche Kooperationen entscheidend sein, um neue Märkte zu erschließen und nachhaltige Technologien zu fördern. Eine gründliche Analyse der Erfolgsfaktoren ist dabei der Schlüssel, insbesondere bei der Zusammenarbeit mit Startups in der Frühphase.

Corporate Venture Capital und Direktinvestitionen

Corporate Venture Capital (CVC) eröffnet etablierten Unternehmen die Möglichkeit, direkt in vielversprechende Climate-Tech-Startups zu investieren. Dies bringt nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch strategische Einblicke und Synergien.

"We look for a diverse and capable team with a deep understanding of the problem they are trying to solve",
betont Yair Reem, Partner bei Extantia Capital.

Ein zentraler Aspekt bei solchen Investments ist eine strenge Due-Diligence-Prüfung. Dabei wird das Geschäftsmodell ebenso bewertet wie das Potenzial zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Technologien mit kurzer Wirkungsdauer, die schnelle und messbare Ergebnisse liefern können, stehen hier im Fokus. Ein Beispiel dafür ist das Startup Satelligence, das Fernerkundungstechnologie mit lokalen Daten kombiniert, um Entwaldung in Lieferketten sichtbar zu machen.

Ebenso wichtig ist die rechtliche und wirtschaftliche Absicherung. Eine solide Prüfung stellt sicher, dass das Unternehmen keine rechtlichen Konflikte hat und sein geistiges Eigentum geschützt ist. Darüber hinaus sollten Climate-Tech-Unternehmen wirtschaftlich so aufgestellt sein, dass sie nicht auf sogenannte "grüne Aufpreise" angewiesen sind, um erfolgreich zu sein.

Neben direkten Investitionen bieten Pilotprojekte eine praktische Möglichkeit, Technologien zu testen und Risiken zu minimieren.

Partnerschaften und Pilotprojekte

Strategische Partnerschaften erlauben es Unternehmen, Climate-Tech-Lösungen in realen Szenarien zu erproben und weiterzuentwickeln. Pilotprojekte spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie technologische Ansätze validieren und gleichzeitig Risiken reduzieren. Carlos Esteban, Partner bei Faber, hebt hervor:

"If the startup's technology or solution does not have a clear and substantial positive impact on addressing climate-related challenges, it would be a major concern"
.

Bei der Bewertung solcher Projekte sollten nicht nur die technologischen Vorteile im Vordergrund stehen, sondern auch wirtschaftliche Treiber wie Kostenersparnis, Umsatzpotenziale oder regulatorische Anforderungen. Besonders erfolgreich sind Partnerschaften, bei denen Startups einen klaren Wettbewerbsvorteil bieten, etwa durch innovative softwarebasierte Lösungen.

Open Innovation Programme

Open Innovation Programme bieten Unternehmen eine systematische Möglichkeit, mit dem Climate-Tech-Ökosystem zu interagieren – sei es als Investor oder als Entwicklungspartner. In Deutschland ergeben sich hier besondere Chancen, da etwa ein Drittel aller deutschen Startups im Bereich der grünen Wirtschaft aktiv ist.

Planet-A Ventures beschreibt seinen Ansatz folgendermaßen:

"The company focuses on pitches involving climate mitigation, waste prevention, resource efficiency & biodiversity protection"
.

Unternehmen sollten ihre Programme gezielt ausrichten, um die vielversprechendsten Startups anzuziehen. Besonders relevante Sektoren sind dabei grüne Mobilität, erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, Climate FinTech, Industriedekarbonisierung, nachhaltiges Bauen sowie Landwirtschaft und Ernährung.

Ein strategischer Ansatz könnte die Zusammenarbeit mit Venture Buildern sein, um innovative Geschäftsmodelle gemeinsam zu entwickeln und zu skalieren. Gleichzeitig können Kooperationen mit Ökosystem-Entwicklern dazu beitragen, politische Rahmenbedingungen für Startups zu verbessern. Die Ausrichtung auf aussagekräftige Impact-Metriken zieht zudem Investoren und Kunden mit sozialem Bewusstsein an. Schließlich sollten solche Programme Technologien priorisieren, die Deutschlands Klimaziele unterstützen – etwa durch die Produktion von grünem Stahl oder Zement.

ESG-Innovation in die Unternehmensstrategie integrieren

Die Einbindung von ESG-Prinzipien in die Unternehmensstrategie ist heute ein zentraler Hebel für den Geschäftserfolg. 72 % der Investoren berücksichtigen das Management von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen bei ihren Investitionsentscheidungen. Unternehmen, die ESG-Initiativen gezielt in ihre Strategie aufnehmen, erfüllen nicht nur regulatorische Vorgaben, sondern erschließen auch neue Geschäftsfelder im Climate-Tech-Bereich und können ihre Renditen steigern – wie bereits bei den aktuellen Trends aufgezeigt.

Ein guter Ausgangspunkt sind klar definierte ESG-Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise die Festlegung eines Net-Zero-Ziels, die Förderung von Diversität und Inklusion, die Überprüfung von Lieferketten auf Risiken oder die Verknüpfung von ESG-Zielen mit der Vergütung von Führungskräften. Im Folgenden werden konkrete Ansätze vorgestellt, wie Unternehmen ESG-Innovationen umsetzen können.

Dekarbonisierung und Net-Zero-Pläne

Unternehmen sollten ihre Dekarbonisierungsstrategien an den deutschen Klimazielen orientieren und konkrete Maßnahmen ergreifen. Die Ergebnisse sprechen für sich: 2023 sanken Deutschlands Treibhausgasemissionen um 10 %, und 52 % des Stromverbrauchs stammten aus erneuerbaren Energien.

Drei zentrale Handlungsfelder bieten sich an: der Ausbau erneuerbarer Energien in Betrieb und Lieferkette, die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs sowie die Erforschung von Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und negativen Emissionen.

Die deutschen Ausbauziele bieten dabei klare Orientierung: 115 GW Onshore-Windkapazität bis 2030, mindestens 30 GW Offshore-Windenergie und 215 GW Solarkapazität.

Lebenszyklusanalysen (LCA)

Lebenszyklusanalysen bieten eine wissenschaftlich fundierte Methode, um die Umweltauswirkungen eines Produkts über dessen gesamten Lebenszyklus zu bewerten. Sie schaffen nicht nur Transparenz, sondern ermöglichen auch Einsparungen, etwa durch Optimierungen bei Rohstoffen, Energieverbrauch und Abfallmanagement.

Ein eindrucksvolles Beispiel liefert das Biotechnologie-Unternehmen C-Biotech. Es ließ eine LCA für sein C-Hemp Sandwich-Isolationspanel nach ISO 14067-Standard durchführen. Die Analyse ergab 67,3 kg CO₂e pro Panel, wobei die biogene CO₂-Aufnahme berücksichtigt wurde, was zu -22,7 kg CO₂e führte. Das Panel erreichte somit -7,6 kg CO₂e/m², während vergleichbare Produkte zwischen 10 und 60 kg CO₂e/m² liegen.

Mehr als 80 % der Umweltauswirkungen eines Produkts werden bereits in der Designphase festgelegt. Unternehmen können diese Erkenntnisse direkt in ihre Forschung und Entwicklung einfließen lassen, um emissionsarme Produkte zu entwickeln.

Besonders im Fokus steht der Scope-3-Bereich, der bei vielen Unternehmen 70-90 % der gesamten Emissionen ausmacht. LCAs helfen, diese oft übersehenen Emissionsquellen zu identifizieren und gezielt zu reduzieren. Zugleich erleichtern sie die Einhaltung verschärfter regulatorischer Vorgaben.

Regulatorische Compliance und Berichterstattung

Die Anforderungen an die Berichterstattung werden immer strenger – aus Empfehlungen werden verbindliche Vorgaben. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen in Deutschland von 550 auf 15.000 erhöhen. Jozef Síkela, Tschechiens Minister für Industrie und Handel, unterstreicht die Bedeutung dieser Entwicklung:

„Die neuen Regeln werden Unternehmen stärker für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft zur Rechenschaft ziehen und sie zu einer Wirtschaft führen, die Menschen und Umwelt zugute kommt. Daten über den ökologischen und gesellschaftlichen Fußabdruck werden für alle Interessierten öffentlich verfügbar sein".

Für eine erfolgreiche Umsetzung der CSRD sollten Unternehmen systematisch vorgehen: Eine Gap-Analyse hilft, den aktuellen Stand der Berichterstattung zu bewerten. Darauf aufbauend können klare Nachhaltigkeitsziele definiert werden, die den CSRD-Anforderungen entsprechen oder diese übertreffen. Auch die Modernisierung der Datenerfassung ist entscheidend, um zentrale Kennzahlen wie Emissionen, Energieverbrauch und Abfall präzise zu verfolgen.

Ebenso wichtig ist die Einbindung von Stakeholdern entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Teams sollten mit den CSRD- und ESRS-Berichtsstandards vertraut sein, um die Anforderungen effizient erfüllen zu können. ESG-Berichtssoftware kann dabei eine große Unterstützung bieten: Der globale Markt für solche Lösungen wird von 0,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf rund 1,5 Milliarden US-Dollar anwachsen. Durch die konsequente Einhaltung regulatorischer Vorgaben stärken Unternehmen ihre Position und ihre Wettbewerbsfähigkeit im Climate-Tech-Sektor.

Tools und Frameworks zur Erfüllung von Investorenerwartungen

Um Climate-Tech-Investoren zu überzeugen, müssen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistungen messbar und transparent gestalten. Mehr als 10.000 Unternehmen weltweit setzen bereits etablierte Frameworks ein, um das Vertrauen von Investoren zu gewinnen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Hier werfen wir einen Blick darauf, wie regulatorische Instrumente, wissenschaftsbasierte Ziele und Bewertungsmethoden dazu beitragen, die Erwartungen von Investoren zu erfüllen.

Regulatorische Tools: CSRD und EU-Taxonomie

Die EU-Taxonomie definiert, welche Wirtschaftsaktivitäten mit einem klimaneutralen Pfad bis 2050 vereinbar sind. Für Climate-Tech-Investoren sind diese Kriterien zunehmend entscheidend bei der Portfolioauswahl.

In der EU werden künftig 49.000 Unternehmen den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) im Rahmen der CSRD unterliegen - je nachdem, was beim Omnibus-Prozess herauskommt. Zwar fallen bei der Einführung einmalige Kosten von 748 Millionen Euro und jährliche Kosten von 1,4 Milliarden Euro an, doch profitieren Investoren von den bereitgestellten ESG-Daten, die eine fundierte Entscheidungsgrundlage schaffen.

Um die Berichtspflichten zu vereinfachen, plant die EU-Kommission mit dem Omnibus-Vorschlag eine Reduktion der Anforderungen um 25 % für große Unternehmen und 35 % für KMU. Praktische Unterstützung bietet der EU Taxonomy Navigator mit Tools wie dem EU Taxonomy Compass und Calculator.

Science-Based Targets Initiative (SBTi)

Die SBTi stellt einen wissenschaftlich fundierten Rahmen zur Festlegung von Emissionsreduktionszielen bereit, der bei Investoren im Climate-Tech-Bereich hohes Vertrauen genießt. Über 7.000 Unternehmen weltweit haben sich bereits SBTi-Ziele gesetzt, darunter 1.666 Unternehmen mit Net-Zero-Zielen. Besonders bemerkenswert: 2023 stieg die Teilnahme kleiner und mittlerer Unternehmen um 113 % im Vergleich zu 2022.

Mads Nipper, CEO von Ørsted, betont die Bedeutung solcher Ansätze:

„Wir brauchen mutige, aber glaubwürdige Net-Zero-Pläne von Unternehmen. Wenn Sie eine Führungskraft sind, die Worten Taten folgen lassen möchte, ermutige ich Sie, die Klimastrategie Ihres Unternehmens an dem auszurichten, was die Wissenschaft verlangt".

Der Prozess ist klar strukturiert: Unternehmen verpflichten sich, entwickeln Emissionsreduktionspläne nach SBTi-Kriterien, lassen diese validieren und berichten jährlich über ihre Fortschritte.

Lebenszyklusanalyse (LCA) für Investoren

LCA-Daten bieten Investoren messbare Einblicke in CO₂-Emissionen, Energieverbrauch und Ressourceneffizienz. Diese quantifizierten Ergebnisse untermauern die Klimaziele von Unternehmen und stärken deren Glaubwürdigkeit.

Mit LCA-Tools können Unternehmen bereits in der Entwicklungsphase verschiedene Produktalternativen analysieren und emissionsarme Lösungen identifizieren, bevor größere Investitionen erforderlich sind. Diese datenbasierte Vorgehensweise liefert Investoren die präzisen Informationen, die sie für fundierte Entscheidungen im Climate-Tech-Bereich benötigen.

Durch den Einsatz dieser Tools integrieren Unternehmen eine datengetriebene Nachhaltigkeitsstrategie, die den steigenden Anforderungen von Climate-Tech-Investoren gerecht wird.

Fazit: ClimateTech-Chancen optimal nutzen

Eine Rendite, die um 9 % höher liegt, verdeutlicht, wie Innovation, steigende Nachfrage und staatliche Förderungen den Climate-Tech-Sektor stärken. Für deutsche Unternehmen bietet sich hier eine seltene Gelegenheit, ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen und von den aktuellen Wachstumstrends zu profitieren.

Die Zahlen sprechen für sich: Deutsche Unternehmen setzen verstärkt auf Klimaschutzmaßnahmen, und erneuerbare Energien decken bereits mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs. Das zeigt, wie stark dieser Markt bereits etabliert ist.

Der Erfolg liegt in der konsequenten Umsetzung von Initiativen wie CSRD, EU-Taxonomie und SBTi. Diese datenbasierte Herangehensweise sorgt für die notwendige Transparenz, die Investoren für fundierte Entscheidungen verlangen. Partnerschaftsmodelle, die auf diesen Grundlagen aufbauen, bieten Unternehmen einen klaren Vorteil.

Ein strukturierter Investitionsansatz, der Eigen- und Fremdkapital kombiniert, hat sich 2024 als besonders effektiv erwiesen. Mit Corporate Venture Capital, Pilotprojekten und Open-Innovation-Programmen können Unternehmen frühzeitig innovative Climate-Tech-Lösungen integrieren und so langfristig profitieren.

Jetzt ist der richtige Moment zum Handeln: Mit der 100-Milliarden-Euro-Initiative und EU-Förderprogrammen wie Horizon Europe sind die Rahmenbedingungen ideal. Ergänzt durch durchdachte ESG-Strategien wird deutlich, dass der Einstieg in den Climate-Tech-Markt nicht nur sinnvoll, sondern auch zukunftsweisend ist. Eine integrierte ESG-Strategie ist der Schlüssel, um die Dynamik dieses Marktes voll auszuschöpfen.

FAQs

Wie können Unternehmen in Deutschland von Investitionen im ClimateTech-Sektor profitieren?

Unternehmen in Deutschland haben die Chance, aktiv vom dynamischen Climate-Tech-Sektor zu profitieren, indem sie in die Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Technologien einsteigen. Die Bundesregierung unterstützt diesen Wandel mit umfangreichen Förderprogrammen, darunter der 100-Milliarden-Euro-Klimafonds, der gezielt Innovationen und die grüne Transformation vorantreibt.

Zusätzlich bieten steigende Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen – allein 2023 wurden rund 85 Milliarden Euro investiert – spannende Möglichkeiten für Kooperationen mit Start-ups und anderen Branchenakteuren. Solche Partnerschaften bringen frische Ideen hervor, schaffen neue Geschäftsfelder und stärken die Wettbewerbsfähigkeit sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Unternehmen, die diese Trends frühzeitig erkennen und nutzen, sichern sich nicht nur langfristige wirtschaftliche Vorteile, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.

Wie tragen staatliche Förderungen und gesetzliche Vorgaben dazu bei, Climate-Tech-Investitionen sicherer zu machen?

Staatliche Förderungen und gesetzliche Vorgaben: Ein Schlüssel für Climate-Tech-Investitionen

In Deutschland spielen staatliche Förderprogramme und klare gesetzliche Regelungen eine entscheidende Rolle, um Risiken bei Climate-Tech-Investitionen zu minimieren. Durch gezielte finanzielle Unterstützung und einen verlässlichen regulatorischen Rahmen schaffen sie ein stabiles Umfeld, das Innovationen fördert und Investoren Sicherheit bietet.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, nachhaltige Technologien voranzubringen, das Vertrauen von Kapitalgebern zu stärken und Unternehmen eine verlässlichere Planung zu ermöglichen. Gerade in einem dynamischen und schnell wachsenden Bereich wie Climate Tech sind solche Anreize unerlässlich, um nicht nur langfristig attraktive Renditen zu erzielen, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

Wie können Unternehmen ESG-Prinzipien erfolgreich in ihre Geschäftsstrategie integrieren?

ESG-Prinzipien erfolgreich integrieren

Um ESG-Prinzipien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) wirkungsvoll in eure Geschäftsstrategie einzubinden, startet ihr am besten mit einer gründlichen Analyse eurer aktuellen ESG-Performance. Diese Bestandsaufnahme hilft euch dabei, klare und messbare Ziele zu setzen – eine solide Basis, auf der ihr einen konkreten Aktionsplan entwickeln könnt. So könnt ihr soziale, ökologische und unternehmerische Verantwortung gezielt in eure Strategie einfließen lassen.

Die Umsetzung sollte in gut durchdachten Schritten erfolgen. Wichtig ist, regelmäßig zu prüfen, ob die Maßnahmen die gewünschten Ergebnisse liefern, und sie bei Bedarf anzupassen. Ebenso entscheidend ist es, offen und transparent über eure Fortschritte zu berichten. Eine klare Kommunikation stärkt das Vertrauen eurer Stakeholder und zeigt, dass ihr eure Verantwortung ernst nehmt.

Vergesst dabei nicht, gesetzliche Anforderungen wie die CSRD und die EU-Taxonomie zu berücksichtigen. Diese Regularien sind nicht nur notwendig, um rechtliche Vorgaben zu erfüllen, sondern auch ein wichtiger Baustein, um langfristig nachhaltig und zukunftsfähig zu wirtschaften. Indem ihr diese Aspekte fest in eure Prozesse integriert, schafft ihr eine Grundlage für verantwortungsbewusstes Handeln und nachhaltigen Erfolg.