Double Materiality | Fiegenbaum Solutions

Nachhaltigkeit im Unternehmen: 10 effektive Maßnahmen für die erfolgreiche Umsetzung

Geschrieben von Johannes Fiegenbaum | 23.06.25 07:00

Nachhaltigkeit ist unverzichtbar für Unternehmen. Strenge Gesetze wie die CSRD und das Lieferkettengesetz machen nachhaltige Strategien in Deutschland zur Pflicht. Verstöße können Bußgelder von bis zu 2 % des weltweiten Jahresumsatzes bedeuten. Gleichzeitig erwarten 88 % der Verbraucher und 75 % der Mitarbeiter, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen. Doch wie gelingt die Umsetzung? Hier sind die 10 wichtigsten Maßnahmen:

  • Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln: Klare Ziele setzen, SMART-Kriterien nutzen, gesetzliche Vorgaben einhalten.
  • Verantwortlichkeiten klären: Governance-Strukturen schaffen, Risiken managen, Berichtsprozesse optimieren.
  • Nachhaltigkeits-Audit durchführen: Status quo analysieren, Risiken identifizieren, Fortschritte messbar machen.
  • Lieferketten überprüfen: Menschenrechte und Umweltstandards einhalten, Risiken minimieren.
  • Energieeffizienz steigern: Kosten senken, Ressourcen sparen, gesetzliche Anforderungen erfüllen.
  • Kreislaufwirtschaft fördern: Abfälle reduzieren, Recycling stärken, Ressourcen schonen.
  • Klimarisiken bewerten: Szenarien analysieren, Klimaziele festlegen, Übergangspläne erstellen.
  • Innovation fördern: Neue Geschäftsmodelle entwickeln, Technologien wie KI und Blockchain nutzen.
  • Mitarbeiter einbinden: Schulungen anbieten, Engagement fördern, Kultur der Nachhaltigkeit schaffen.
  • Transparente Berichterstattung: ESG-Daten offenlegen, Vertrauen aufbauen, Compliance sichern.

Diese Maßnahmen helfen, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, Kosten zu senken und echte Fortschritte in der Nachhaltigkeit zu erzielen. Unternehmen, die jetzt handeln, sichern sich langfristige Vorteile und Wettbewerbsfähigkeit.

#64 So holen sich Sustainability Manager mehr Macht und Ressourcen - Argumente für den Vorstand!

1. Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und klare Ziele setzen

Eine durchdachte Nachhaltigkeitsstrategie mit klaren Zielen ist der Schlüssel, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig positive Effekte für Umwelt und Gesellschaft zu erzielen.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften (z. B. CSRD, Lieferkettengesetz)

Von Anfang an sollte die Strategie auf den geltenden rechtlichen Rahmen abgestimmt sein. Für deutsche Unternehmen bedeutet dies, die Nachhaltigkeitsstrategie mit den Vorgaben der CSRD und des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) zu verbinden. Ein integrierter Ansatz, der gemeinsame Prinzipien dieser Vorschriften berücksichtigt, schafft Synergien und erleichtert die Umsetzung.

"Die Navigation durch die komplexe Landschaft von Vorschriften wie CSRD, CSDDD und LkSG muss nicht überwältigend sein. Durch die Ausrichtung Ihrer Strategie und die Konzentration auf gemeinsame Prinzipien können Sie die Compliance rationalisieren und gleichzeitig bedeutsame Veränderungen in der Nachhaltigkeit sowie bei der Sorgfaltspflicht für Menschenrechte und Umwelt vorantreiben." – Maxine Bichler, Reporting-Expertin

Unternehmen, die bereits die Anforderungen des LkSG erfüllen, können ihre Erfahrungen nutzen, um sich effizient auf die CSRD vorzubereiten. Diese regulatorische Grundlage bietet einen klaren Fahrplan für weitere Maßnahmen.

Umsetzbarkeit für deutsche Unternehmen

Ein guter Startpunkt sind grundlegende Maßnahmen wie die Definition von Verantwortlichkeiten, die Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse und die Erstellung eines ersten CSRD-Testberichts. Diese Schritte schaffen eine solide Basis, unabhängig von der Größe des Unternehmens.

Darüber hinaus sollte eine Sorgfaltspflicht-Richtlinie entwickelt werden, die den Anforderungen von LkSG und CSRD entspricht. Regelmäßige Risikobewertungen helfen dabei, potenzielle Risiken in der Lieferkette im Hinblick auf Menschenrechts- und Umweltstandards zu erkennen . Die Integration von LkSG-Prozessen in die CSRD-Berichterstattung ermöglicht es, beide Gesetzesvorgaben effizient zu adressieren. Mit klar definierten Maßnahmen lässt sich zudem der tatsächliche Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft transparent darstellen.

Potenzial für messbare Umwelt- und Sozialauswirkungen

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bieten einen bewährten Rahmen, um konkrete und messbare Ziele zu setzen. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden und die Emissionen bis 2030 um mindestens 65 % gegenüber 1990 zu senken .

Die Ziele sollten nach den SMART-Kriterien (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant, zeitgebunden) formuliert werden, um Fortschritte regelmäßig zu überwachen und anhand geeigneter Indikatoren zu berichten . Die aktive Einbindung von Stakeholdern aus der Zivilgesellschaft und dem privaten Sektor verstärkt die Wirkung der Maßnahmen .

Langfristige Kosteneffizienz und Skalierbarkeit

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gehen Hand in Hand. Durch die Integration ökologischer und sozialer Aspekte in die Kostenbewertung können Unternehmen sowohl Effizienzgewinne als auch langfristige Stabilität sichern. Dies ist angesichts steigender Kosten, volatiler Märkte und strengerer Umweltauflagen entscheidend.

Lebenszykluskosten (LCC) sind ein wichtiges Werkzeug, um Nachhaltigkeitsaspekte in monetären Werten auszudrücken. Ressourceneffizienzmaßnahmen können nicht nur Umweltbelastungen reduzieren, sondern auch die Kostenstruktur positiv beeinflussen.

Konzepte wie die Kreislaufwirtschaft verringern die Abhängigkeit von Primärrohstoffen und senken die Kosten. Gleichzeitig helfen digitale Technologien und Industrie-4.0-Lösungen dabei, Prozesse zu optimieren, Ressourcenverbrauch zu minimieren und Abfälle zu reduzieren. Professionelle Softwarelösungen sind dabei unverzichtbar, um die Komplexität des nachhaltigen Kostenmanagements zu bewältigen.

2. Klare Verantwortlichkeiten und Governance-Strukturen einrichten

Ohne klar definierte Zuständigkeiten bleibt Nachhaltigkeit oft nur ein Lippenbekenntnis. Unternehmen in Deutschland brauchen daher solide organisatorische Strukturen, die sowohl den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden als auch nachhaltige Wertschöpfung ermöglichen.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften (z. B. CSRD, Lieferkettengesetz)

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) sowie die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) setzen klare Maßstäbe für Unternehmen. Seit Januar 2023 gelten diese Regelungen für Firmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten, und ab Januar 2024 betrifft das Gesetz bereits Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitenden. Die Anforderungen umfassen unter anderem Risikomanagementsysteme, Grundsatzerklärungen, präventive und abhilfende Maßnahmen sowie die Einrichtung von Beschwerdeverfahren. Hinzu kommen umfangreiche Dokumentations- und Berichtspflichten.

Die Folgen bei Nichteinhaltung sind erheblich: Neben Bußgeldern von bis zu 8 Millionen Euro oder bis zu 2 % des durchschnittlichen Jahresumsatzes (bei Unternehmen mit einem Umsatz über 400 Millionen Euro) droht ein Ausschluss von öffentlichen Aufträgen in Deutschland für bis zu drei Jahre.

Diese gesetzlichen Vorgaben machen deutlich, wie wichtig es ist, Verantwortlichkeiten klar zu definieren und in die Unternehmensstrukturen zu integrieren.

Umsetzbarkeit für deutsche Unternehmen

Es ist entscheidend, frühzeitig festzulegen, welche Personen und Teams für die Nachhaltigkeitsberichterstattung verantwortlich sind. Hierbei können sogenannte „No-Regret-Maßnahmen“ – also risikofreie, zukunftsorientierte Schritte – helfen, Unsicherheiten bei der Umsetzung der CSRD zu minimieren. Während Vorstandsmitglieder die Klimarisiken und deren Auswirkungen verstehen müssen, sollte die operative Verantwortung für deren Identifizierung und Bewertung an ein spezialisiertes Management-Team delegiert werden, das direkt an CEO und Vorstand berichtet.

Praktische Maßnahmen könnten folgende Punkte umfassen:

  • Überarbeitung von Verträgen mit Partnern
  • Anpassung von Verhaltenskodizes
  • Integration von Haftungsklauseln bei Regelverstößen
  • Einrichtung interner Meldesysteme für Menschenrechts- und Umweltrisiken

Solche strukturierten Ansätze schaffen die Basis, um Fortschritte anhand klar definierter Kennzahlen zu messen.

Potenzial für messbare Umwelt- und Sozialauswirkungen

ESG-Kennzahlen (Environmental, Social, Governance) bieten greifbare Indikatoren, um die Leistung eines Unternehmens in diesen Bereichen zu bewerten. Sie helfen dabei, Fortschritte zu dokumentieren, Ziele zu setzen und Stakeholder zu informieren. Beispiele für Governance-Kennzahlen sind:

  • Anteil unabhängiger Vorstandsmitglieder
  • Ethik-Schulungsstunden pro Mitarbeitendem
  • Verhältnis der Vorstandsvergütung
  • Anzahl bestätigter Korruptionsfälle
  • Umsetzung von Verhaltenskodizes bei Lieferanten

Eine Studie von Economist Impact aus dem Jahr 2022 zeigt jedoch, dass nur 36 % der Unternehmen soziale Aspekte in ihre Strategie integriert haben, verglichen mit 47 %, die Umweltauswirkungen berücksichtigen. Dies unterstreicht, wie viel Potenzial noch ungenutzt bleibt, insbesondere bei der Erfassung sozialer Kennzahlen.

Langfristige Kosteneffizienz und Skalierbarkeit

Klare Governance-Strukturen sind nicht nur notwendig für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern bringen auch wirtschaftliche Vorteile. Nachhaltigkeit sollte nicht als bloße Strategie betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil der Unternehmenskultur.

"Ein nachhaltiges Unternehmen braucht ESG nicht nur als Strategie, sondern als Teil seiner DNA. Das bedeutet, dass nur Unternehmen, die klare Prozesse und Verantwortlichkeiten für ESG etablieren, glaubwürdig und erfolgreich handeln können." – KPMG

Moderne Technologien wie KI und Blockchain können die Transparenz und Genauigkeit bei ESG-Messungen erheblich verbessern. Der Trend geht hin zu datengetriebenem ESG-Tracking, das Echtzeitberichte ermöglicht. Um dies zu erreichen, sollten Unternehmen ihre Governance-Strukturen regelmäßig überprüfen und anpassen. Eine stärkere Einbindung von Vorstand und Geschäftsführung sowie konsistente Praktiken zur Datensammlung und Berichterstattung sind entscheidend, um die Integrität der Informationen zu gewährleisten .

3. Nachhaltigkeits-Audit durchführen und Baseline-Analyse erstellen

Eine fundierte Nachhaltigkeitsstrategie beginnt mit einer detaillierten Bestandsaufnahme. Ein systematisches Audit deckt Schwachstellen auf und liefert die notwendigen Daten, um realistische Ziele zu setzen und Fortschritte messbar zu machen.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften (z. B. CSRD, Lieferkettengesetz)

Die neuen Berichtspflichten, wie sie durch die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und das Lieferkettengesetz vorgegeben werden, machen eine strukturierte Datenerfassung unverzichtbar. Ab 2025 müssen etwa 13.200 deutsche Unternehmen ihre ersten CSRD-Berichte vorlegen, die über 1.000 Datenpunkte in zehn ESG-Bereichen (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) abdecken. Dazu gehören Themen wie Umweltverschmutzung, Ressourcenverbrauch und Biodiversität.

Das Lieferkettengesetz verlangt zusätzlich, dass Unternehmen risikobasierte Verfahren einführen, um Menschenrechts- und Umweltrisiken in ihren Lieferketten zu identifizieren, zu bewerten und zu beheben. Die jährlichen Berichte müssen bis zum 30. Juni auf der Unternehmenswebsite sowie im Bundesanzeiger veröffentlicht werden und werden von unabhängiger Seite geprüft.

Ein gut durchgeführtes Audit kann die Anforderungen beider Regelwerke effizient abdecken. Interessant: Unternehmen, die bereits CSRD-berichtspflichtig sind, müssen keine zusätzlichen Berichte nach dem Lieferkettengesetz einreichen.

Praktische Umsetzung für deutsche Unternehmen

Die Durchführung eines Nachhaltigkeits-Audits erfordert eine klare Vorgehensweise. Der erste Schritt besteht darin, eine Due-Diligence-Richtlinie zu entwickeln und die Lieferketten gründlich zu analysieren. Moderne Software-Tools können hierbei helfen, das Supply-Chain-Management effizienter zu gestalten und Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.

Zusätzlich sind regelmäßige Lieferantenaudits und eine transparente Kommunikation mit Partnern in der Wertschöpfungskette essenziell. Um kleinere Betriebe zu unterstützen, bietet die Bundesregierung Förderprogramme an, die beispielsweise Energieaudits finanziell bezuschussen.

Ein Beispiel für den Erfolg solcher Programme: Für jeden Euro an staatlicher Förderung konnten 17 bis 33 Euro an privaten Investitionen mobilisiert werden. Unternehmen, die daran teilnahmen, führten durchschnittlich 1,7 bis 2,9 zusätzliche Maßnahmen zur Energieeffizienz ein.

Potenzial für messbare Umwelt- und Sozialauswirkungen

Eine Baseline-Analyse ist der Schlüssel, um Fortschritte konkret und nachvollziehbar zu machen. Dabei sollte zwischen Kennzahlen, die Aktivitäten messen (Outputs), und solchen, die Ergebnisse bewerten (Outcomes), unterschieden werden.

Ein beeindruckendes Beispiel ist die Better Life Farming (BLF) Alliance von Bayer. Seit dem Start im Jahr 2018 wurden über 2.700 BLF-Zentren in acht Ländern eingerichtet, die mehr als eine Million Kleinbauern unterstützen. Eine Baseline-Umfrage unter 700 Landwirten in Indien zeigte, dass 60 % von ihnen nach einem Jahr Produktivitäts- und Einkommenssteigerungen verzeichneten – dieser Wert stieg im Folgejahr auf 90 %. Auch die Lebensqualität verbesserte sich: Der Anteil der Landwirte mit höherer Lebenszufriedenheit stieg von 71 % auf 87 %, während der Anteil mit weniger Stress von 42 % auf 79 % wuchs.

Langfristige Kosteneffizienz und Skalierbarkeit

Nachhaltigkeits-Audits sind nicht nur ein Pflichtprogramm, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Sie schaffen die Grundlage für kontinuierliche Verbesserungen und strategische Entscheidungen.

Deutsche Energieaudit-Programme zeigen, wie groß die Einsparpotenziale sein können. Ein evaluiertes Programm führte zu durchschnittlichen Einsparungen von 2.824 MWh Endenergie und 1.054 Tonnen CO₂ pro Jahr. Die Kostenersparnisse lagen bei -0,4 bis 6 Euro pro eingesparter MWh, während die CO₂-Kosten um 1,8 bis 4,1 Euro pro Tonne sanken.

Ein solides Datenmanagement ist entscheidend, um Berichte nach EU-Taxonomie-Standards zu erstellen und kontinuierlich zu verbessern. Software-Tools erleichtern die Datensammlung und -analyse. Durch die frühzeitige Einbindung von Stakeholdern und regelmäßiges Feedback bleibt der Fokus auf relevanten und wirksamen Kennzahlen. So legt eine gründliche Bestandsaufnahme den Grundstein für konsequente und nachhaltige Maßnahmen.

4. Lieferketten überprüfen und nachhaltige Beschaffung umsetzen

Die Überprüfung von Lieferketten und die Umsetzung nachhaltiger Beschaffungspraktiken sind für deutsche Unternehmen nicht nur gesetzlich bindend, sondern auch ein wichtiger Schritt, um Compliance-Risiken zu minimieren und langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern. Hier sind die wesentlichen Maßnahmen und Strategien, die Unternehmen berücksichtigen sollten.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften (z. B. Lieferkettengesetz)

Das deutsche Lieferkettengesetz (LkSG) verlangt seit 2023 von Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten und ab 2024 von solchen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern, ein umfassendes Risikomanagement-System einzuführen. Ziel ist es, die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards entlang der Lieferkette sicherzustellen.

Zu den Anforderungen gehören unter anderem:

  • Verantwortlichkeitsdefinition: Eine Person wird benannt, die das Risikomanagement überwacht.
  • Regelmäßige Risikoanalysen: Diese helfen, potenzielle Verstöße sowohl im eigenen Unternehmen als auch bei direkten Lieferanten zu identifizieren.
  • Grundsatzerklärung: Unternehmen müssen ihre menschenrechtlichen Ziele klar formulieren.
  • Präventive und abhilfende Maßnahmen: Vorbeugung und Reaktion auf Verstöße.
  • Internes Beschwerdeverfahren: Ein zugängliches System für Dritte, ohne Angst vor Repressalien.
  • Dokumentation: Lückenlose Aufzeichnungen aller Maßnahmen und Prozesse.

Bei Nichteinhaltung drohen empfindliche Strafen: Bis zu 8 Millionen Euro Bußgeld oder 2 % des weltweiten Jahresumsatzes bei Unternehmen mit über 400 Millionen Euro Umsatz.

Due-Diligence-Maßnahme Beschreibung
Risikomanagement-System Identifikation, Bewertung und Minderung von Risiken in der Lieferkette.
Verantwortlichkeitsdefinition Ernennung einer zuständigen Person.
Risikoanalyse Regelmäßige Überprüfung auf mögliche Verstöße.
Grundsatzerklärung Festlegung der menschenrechtlichen Ziele des Unternehmens.
Präventivmaßnahmen Maßnahmen zur Vermeidung von Verstößen.
Abhilfemaßnahmen Eingreifen bei bestehenden oder drohenden Problemen.
Internes Beschwerdeverfahren Einrichtung eines sicheren und zugänglichen Systems für Beschwerden.
Dokumentation Sorgfältige Aufzeichnung aller Prozesse und Verpflichtungen.

Diese Maßnahmen bilden die Grundlage für eine rechtskonforme und nachhaltige Unternehmensführung.

Praktische Umsetzung für deutsche Unternehmen

Die Integration nachhaltiger Beschaffungsstrategien in die Geschäftsprozesse stärkt nicht nur die interne Governance, sondern optimiert auch externe Abläufe. Laut einer Umfrage unter 2.000 deutschen Unternehmen setzen viele bereits Maßnahmen zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten um.

Um dies effektiv zu gestalten, bieten sich folgende Ansätze an:

  • Moderne Supply-Chain-Tools: Diese helfen, die Lieferketten zu überwachen und die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen.
  • Regelmäßige Audits: Audits bei Lieferanten gewährleisten die Einhaltung der Vorschriften.
  • Schulungen für Lieferanten: Investitionen in Weiterbildungen stellen sicher, dass Lieferanten die Anforderungen des LkSG verstehen und umsetzen können .

Potenzial für messbare Umwelt- und Sozialauswirkungen

Nachhaltige Beschaffung kann einen erheblichen Beitrag zu Umwelt- und Sozialzielen leisten. ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) werden zunehmend in Beschaffungsprozesse integriert, wie die Berichterstattung von 99 % der S&P 500-Unternehmen im Jahr 2023 zeigt.

Einige Zahlen verdeutlichen das Potenzial:

  • Laut einer Analyse des Weltwirtschaftsforums aus 2021 entfallen mehr als 50 % der globalen CO₂-Emissionen auf die Lieferketten von nur acht Branchen.
  • Der CDP Global Supply Chain Report zeigt, dass die Emissionen in der Lieferkette eines Unternehmens im Durchschnitt 11,4-mal höher sind als die direkten betrieblichen Emissionen.

Erfolgsbeispiele zeigen, wie Unternehmen durch nachhaltige Beschaffung messbare Ergebnisse erzielen können:

  • Finnair reduzierte durch die Umstellung seines Bordservice-Pakets den Plastikmüll um fast 4.500 Kilogramm pro Jahr.
  • Walmart's Project Gigaton™ hat das Ziel, bis 2030 eine Gigatonne Treibhausgase in der globalen Lieferkette einzusparen.

Langfristige Kosteneffizienz und Skalierbarkeit

Nachhaltige Beschaffung ist nicht nur eine Frage der Compliance, sondern auch ein Mittel zur Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen mit starken ESG-Profilen senken nachweislich ihre Kosten um 5–10 % und erzielen häufig ein Wachstum von 10–20 %.

Die Vorteile nachhaltiger Beschaffung gehen somit weit über die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben hinaus und bieten eine echte Chance für langfristigen Erfolg.

5. Energieeffizienz und Ressourcenmanagement verbessern

Für deutsche Unternehmen ist die Steigerung der Energieeffizienz und ein durchdachtes Ressourcenmanagement ein zentraler Hebel, um sowohl ökologische Ziele zu erreichen als auch Kosten zu senken. Mit gezielten Maßnahmen lassen sich nicht nur Umweltvorgaben erfüllen, sondern auch finanzielle Vorteile erzielen. Hier ein Überblick über die gesetzlichen Anforderungen und praktische Ansätze.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften

In Deutschland gelten strenge Vorgaben zur Energieeffizienz. Das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) verpflichtet Unternehmen mit einem Energieverbrauch ab 2,5 GWh jährlich zur Umsetzung von Energiesparmaßnahmen. Unternehmen, die mehr als 7,5 GWh verbrauchen, müssen bis 2025 ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder EMAS einführen.

Darüber hinaus schreibt das Gesetz für Unternehmen mit einem Verbrauch ab 2,5 GWh die Einführung von Abwärmerückgewinnungssystemen vor. Verstöße gegen diese Regelungen können Bußgelder von bis zu 100.000 Euro nach sich ziehen.

Zusätzlich erhöht die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) den Druck: Unternehmen müssen ihre Treibhausgasemissionen offenlegen und Klimatransformationspläne vorlegen. In Deutschland betrifft dies etwa 13.000 Unternehmen, die diese Berichterstattung als Voraussetzung für den Zugang zu Kapitalmärkten erfüllen müssen.

Praktische Umsetzungen in Unternehmen

Viele deutsche Firmen haben bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Energieeffizienz zu steigern. Ein Beispiel ist Siemens Healthineers, das sich unter der Science Based Targets Initiative (SBTi) ehrgeizige Klimaziele gesetzt hat, um bis 2030 klimaneutral zu sein.

Unternehmen können auf bewährte Methoden zurückgreifen, um ihre Effizienz zu steigern:

  • Digitale Überwachungssysteme: Diese Systeme ermöglichen eine Echtzeitüberwachung des Ressourcenverbrauchs. Sie tragen dazu bei, Effizienzpotenziale zu identifizieren und Prozesse zu optimieren. Ein CEO von N1 erklärt dazu:

    "Wir digitalisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben oder völlig neue Geschäftsbereiche zu erschließen".

  • Energieberatung: Energieberater helfen Unternehmen, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Energieeinsparungen zu maximieren. Über 200 Energieeffizienz-Netzwerke wurden bereits in Deutschland etabliert.

Messbare Umwelt- und Sozialauswirkungen

Die Vorteile von Energieeffizienzmaßnahmen sind klar belegt. 40 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland entstehen durch die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen. Mit einer ambitionierten Rohstoffpolitik könnte der Rohstoffverbrauch bis 2030 um mehr als ein Drittel im Vergleich zu 2019 gesenkt werden.

Auch im Gebäudesektor gibt es großes Einsparpotenzial: 35 % der Energie im Gebäudebereich werden für Heizung und Warmwasser genutzt. Verbraucher können durch den Einsatz von Geräten mit A+++-Rating im Vergleich zu A+-Geräten 50 % des Stromverbrauchs einsparen. Seit dem Jahr 2000 ist der Energieverbrauch pro Quadratmeter für Raumheizung in deutschen Haushalten um 32 % gesunken. Im Jahr 2022 verbrauchten Haushalte etwa 12 % weniger Erdgas als im Durchschnitt.

Wirtschaftliche Vorteile und Skalierbarkeit

Die finanziellen Vorteile von Energieeffizienzmaßnahmen sind enorm. Das Bundeswirtschaftsministerium fasst es treffend zusammen:

"Energieeffizienz zahlt sich aus: Die sauberste und günstigste Energie ist die Energie, die wir gar nicht erst verbrauchen".

Eine Studie zeigt, dass deutsche Haushalte 2022 durch den Einsatz von Photovoltaikanlagen durchschnittlich 1.263 Euro pro Jahr einsparen konnten. In Kombination mit einer Wärmepumpe stieg diese Einsparung auf 3.614 Euro.

Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, den Primärenergieverbrauch bis 2050 um 50 % im Vergleich zu 2008 zu senken. Seit 2000 verbessert sich die Energieeffizienz für Endverbraucher jährlich um durchschnittlich 1,3 %. Die Investitionen in erneuerbare Energien nehmen weiter zu, und bei stabilen Strom- und Gaspreisen von 40 Cent/kWh bzw. 12 Cent/kWh sind die Einsparungen durch Effizienzmaßnahmen deutlich.

Diese Maßnahmen sind nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch ein zentraler Bestandteil langfristiger Unternehmensstrategien.

6. Kreislaufwirtschaft implementieren und Abfall reduzieren

Die Einführung einer Kreislaufwirtschaft ist nicht nur eine ökologische Verantwortung für deutsche Unternehmen, sondern bietet auch handfeste wirtschaftliche Vorteile. Mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NCES) hat Deutschland einen wichtigen Schritt unternommen, um lineare Geschäftsmodelle durch zirkuläre Ansätze zu ersetzen. Dabei stehen Ressourceneffizienz, Umweltschutz und wirtschaftliche Stabilität im Mittelpunkt. Die klare gesetzliche Basis schafft Planungssicherheit und fördert nachhaltige Innovationen.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften

Die NCES setzt darauf, Materialkreisläufe in jeder Phase des Produktlebenszyklus neu zu gestalten. Ziel ist es, Abfälle zu reduzieren und die Abhängigkeit von importierten Rohstoffen zu verringern. Diese Strategie wird durch gesetzliche Vorgaben unterstützt, die den Einsatz recycelter Materialien fördern und Unternehmen Anreize bieten, ihre Prozesse umzustellen.

Ein konkretes Beispiel liefert Sachsen: Im November 2023 aktualisierte das Bundesland seinen Abfallwirtschaftsplan und wandelte ihn in einen Kreislaufwirtschaftsplan um. Dieser Plan priorisiert Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling bis 2032. Ergänzend dazu startete die Sächsische Aufbaubank einen Reparaturbonus, der 50 % der Reparaturkosten – bis zu 200 Euro pro Reparatur – übernimmt.

Praktische Ansätze für Unternehmen

Unternehmen können auf den Rahmenbedingungen der NCES aufbauen und Konzepte wie die 5Rs (Rethink, Refuse, Reduce, Reuse, Recycle) in ihre Strategien integrieren. Dazu gehören Maßnahmen wie die Entwicklung langlebiger und reparaturfreundlicher Produkte, ressourcenschonende Produktionsprozesse und der Ausbau von Recyclingkapazitäten.

Die Digitalisierung spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Digitale Produktpässe im Bausektor erleichtern beispielsweise die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien. Gleichzeitig eröffnen zirkuläre Geschäftsmodelle wie "Pay per Use" neue Einnahmequellen. Finanzielle Anreize wie Vorzugsdarlehen oder "Circular Economy Bonds" können die Transformation zusätzlich beschleunigen.

Umwelt- und Sozialauswirkungen

Die Kreislaufwirtschaft bietet enorme Potenziale zur Reduktion von Emissionen und Rohstoffverbrauch. Rund 40 % der deutschen Treibhausgasemissionen entstehen durch die Rohstoffgewinnung. Durch zirkuläre Ansätze könnten diese Emissionen um 39 % und der Rohstoffverbrauch um 28 % gesenkt werden. Allein die verstärkte Nutzung recycelter Materialien könnte jährlich 5,5 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Dennoch liegt der Anteil an Sekundärmaterialien im deutschen Rohstoffverbrauch derzeit bei nur 13 % – ein Bereich mit großem Entwicklungsspielraum.

Fortschritte sind jedoch bereits sichtbar: Die Recyclingquote von Siedlungsabfällen stieg von 56 % im Jahr 2002 auf 68 % im Jahr 2021. Das deutsche Pfandsystem erreicht sogar eine Rücklaufquote von beeindruckenden 98,4 % .

Wirtschaftliche Chancen und Skalierbarkeit

Kreislaufwirtschaft kann nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch die Wirtschaft ankurbeln. Studien zeigen, dass kreislauforientierte Praktiken die jährliche Bruttowertschöpfung in Deutschland um etwa 12 Milliarden Euro steigern und 180.000 neue Arbeitsplätze schaffen könnten. Auf EU-Ebene könnten bis 2030 sogar 700.000 Stellen entstehen. Verbraucher profitieren zudem von langlebigeren und innovativen Produkten, die nicht nur Kosten sparen, sondern auch den Alltag bereichern.

Unternehmen, die frühzeitig auf diese Transformation setzen, sichern sich langfristige Wettbewerbsvorteile. Banken und Finanzinstitute spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie den Wandel durch gezielte Finanzierungsmodelle unterstützen.

7. Klimarisiken bewerten und Klimaziele definieren

Die Einschätzung von Klimarisiken und die Festlegung klarer Klimaziele sind für deutsche Unternehmen nicht nur strategisch sinnvoll, sondern auch eine rechtliche Verpflichtung. Neue EU-Vorgaben verlangen klimaresiliente Geschäftsmodelle und messbare Maßnahmen für den Klimaschutz. Im Folgenden werden die regulatorischen Anforderungen, praktische Schritte und messbare Ergebnisse näher beleuchtet.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird künftig etwa 14.000 deutsche Unternehmen betreffen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 4.000 Unternehmen, die derzeit vom Lieferkettengesetz (LkSG) erfasst sind. Diese Richtlinie fordert, dass Unternehmen offenlegen, wie ihr Geschäftsmodell und ihre Strategie mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 übereinstimmen.

Zusätzlich verpflichtet die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) Unternehmen dazu, Übergangspläne zu erstellen, die Maßnahmen, Zeitpläne und messbare Ziele enthalten, um Klimaneutralität zu erreichen. Das deutsche Lieferkettengesetz ergänzt diese Vorgaben, indem es Unternehmen dazu verpflichtet, Risiken in der Lieferkette zu überwachen. Unternehmen mit mindestens 3.000 Mitarbeitern (ab 2024: 1.000) müssen bereits entsprechende Risikomanagement-Systeme implementieren. Verstöße können zu Bußgeldern von bis zu zwei Prozent des Jahresumsatzes führen.

„Nur Unternehmen, die der Umwelt nicht schaden und die Menschenrechte vollständig respektieren, sollten in der EU tätig sein" – EU-Justizkommissar Didier Reynders

Umsetzbarkeit für deutsche Unternehmen

Deutsche Unternehmen können sich bei der Bewertung von Klimarisiken auf erprobte Methoden stützen. Der Prozess umfasst die Identifikation von Klimagefahren, die Analyse der Exposition, Szenarioanalysen, die Quantifizierung potenzieller finanzieller Schäden und die Integration in bestehende Risikomanagement-Systeme.

Die BaFin fordert von regulierten Unternehmen, Klimarisiken aktiv zu managen und in ihre Risikomanagement-Frameworks einzubinden. Dabei ist es entscheidend, zwischen physischen Risiken (z. B. Extremwetterereignisse) und Transitionsrisiken (z. B. durch regulatorische oder marktbedingte Veränderungen) zu unterscheiden. Ein kooperativer Ansatz, der verschiedene Fachbereiche einbindet, hat sich bewährt. Unternehmen sollten zudem die Wechselwirkungen und Kettenreaktionen von Klimaereignissen analysieren und alle Schritte für Audits dokumentieren.

Potenzial für messbare Umwelt- und Sozialauswirkungen

Deutschland verfolgt ehrgeizige Klimaziele: Bis 2045 soll Netto-Treibhausgasneutralität erreicht werden, mit Zwischenzielen von 65 % weniger Emissionen bis 2030 und 88 % bis 2040 im Vergleich zu 1990. Erfolge sind bereits sichtbar – 2023 sanken die Treibhausgasemissionen um 10 % im Vergleich zum Vorjahr und um 46,1 % im Vergleich zu 1990.

Im Stromsektor zeigt sich ein klarer Fortschritt: 52 % des Stromverbrauchs wurden 2023 aus erneuerbaren Energien gedeckt, mit einem Ziel von 80 % bis 2030. Zudem haben 28 der 40 DAX-Unternehmen bereits im Geschäftsjahr 2021 die Reduktion von CO₂-Emissionen als Kriterium für die Vorstandsvergütung eingeführt.

Langfristige Kosteneffizienz und wirtschaftliche Chancen

Die frühzeitige Bewertung von Klimarisiken schützt Unternehmen nicht nur vor unerwarteten Kosten, sondern eröffnet auch neue Geschäftsmöglichkeiten. Das EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) deckt fast 40 % der gesamten Emissionen in der EU ab und bietet durch den „Cap-and-Trade“-Ansatz finanzielle Anreize für Emissionsreduktionen.

Zur Unterstützung von Unternehmen stellt die deutsche Regierung umfangreiche Mittel bereit: 2023 wurden 5,7 Milliarden Euro für Klimaprojekte bereitgestellt, davon 43 % für Maßnahmen zur Klimaanpassung. Zusätzlich fördert die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) konkrete Projekte zum Klimaschutz.

Unternehmen, die auf Science Based Targets setzen, profitieren von international anerkannten Standards und klaren Methoden. Durch klare Klimaziele und regelmäßige Audits können sich Unternehmen langfristige Wettbewerbsvorteile sichern. Digitale Tools und standardisierte Bewertungsmethoden erleichtern zudem die schrittweise Erweiterung bestehender Frameworks, ohne dass komplett neue Systeme notwendig sind.

8. Innovation fördern und neue Geschäftsmodelle entwickeln

In Deutschland haben beeindruckende 94 % der Unternehmen bereits Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen ergriffen. Dennoch sehen 40 % von ihnen noch großen Bedarf, ihre langfristigen Innovationsstrategien zu verbessern. Diese Lücke zwischen kurzfristigen Maßnahmen und einer klaren strategischen Ausrichtung birgt jedoch auch Chancen – vor allem für zukunftsweisende Innovationen.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften

Regelungen wie das Lieferkettengesetz und die CSRD spielen eine doppelte Rolle: Sie sind nicht nur Anforderungen, sondern auch Motoren für Innovationen. Deutsche Unternehmen können durch die Integration von Due-Diligence-Prozessen in ihre Richtlinien und Managementsysteme einen wichtigen Schritt gehen. Dabei geht es um die Identifikation und Bewertung negativer Auswirkungen auf Umwelt und Menschenrechte, die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen und die kontinuierliche Überprüfung ihrer Effektivität.

Die Einhaltung der CSRD-Vorgaben eröffnet zudem neue Möglichkeiten, um umweltbewusste Investoren und Verbraucher zu gewinnen. Laut einer PwC-Studie aus dem Jahr 2024 berücksichtigen 72 % der Investoren das Management von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen bei ihren Entscheidungen. Gleichzeitig können Unternehmen durch Kreislaufmärkte neue Einnahmequellen erschließen.

Umsetzbarkeit für deutsche Unternehmen

Die Herausforderung liegt nicht nur in der Einhaltung der Vorschriften, sondern auch in der Umsetzung dieser Anforderungen in konkrete Innovationsstrategien. Deutschland plant, bis 2025 seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3,5 % des BIP zu steigern. Trotzdem gelingt es dem Innovationssystem oft nicht, diese Potenziale in wirtschaftlichen Erfolg umzuwandeln. Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen sowie unternehmerfreundliche politische Rahmenbedingungen könnten hier Abhilfe schaffen.

Besonders im Bereich Deep Tech sollte Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen. Dazu gehören Technologien wie künstliche Intelligenz, Quantencomputing, Klimatechnologien (z. B. Kernfusion oder CO₂-Abscheidung) sowie Zukunftsmobilität wie autonomes Fahren und Raumfahrt. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg sind klare Strategien, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele berücksichtigen. Interessanterweise setzen 61 % der Unternehmen mit langfristigen Visionen auf externe Unterstützung.

„Besonders in Zeiten massiver Transformation ist strategische Klarheit der Schlüssel zum Erfolg." – Lars Linnekogel, Geschäftsführer bei TTE Strategy

Potenzial für messbare Umwelt- und Sozialauswirkungen

Die Kreislaufwirtschaft bietet deutschen Unternehmen enormes Potenzial, um messbare Fortschritte im Umweltschutz zu erzielen. Studien zeigen, dass die Kreislaufwirtschaft den Verbrauch von Primärrohstoffen in Europa bis 2030 um 32 % und bis 2050 um 53 % senken könnte. Derzeit werden in der EU jedoch nur 12 % der Materialien zirkulär genutzt.

Eine Untersuchung von 500 deutschen Unternehmen ergab, dass fast zwei Drittel ihre Geschäftsmodelle bereits anpassen, um nachhaltiger zu werden. Weitere 15 % gelten als Vorreiter einer dynamischen, nachhaltigen Transformation. Für 60 % der Firmen war Nachhaltigkeit in den letzten zehn Jahren ein entscheidender Faktor bei der Neuausrichtung ihrer Geschäftsstrategien. Mehr als 60 % der Unternehmen überarbeiten ihre Produkte und Dienstleistungen, um sie ökologisch zukunftsfähig zu gestalten.

Ein Beispiel hierfür ist Adidas, das durch den Einsatz recycelter Materialien den Bedarf an neuen Ressourcen reduziert. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist Green City Solutions, das im Februar 2025 von Capital und Statista als eines der innovativsten Unternehmen Deutschlands in der Kategorie „Energie & Umwelt" ausgezeichnet wurde. Mit über 500 installierten Moospaneelen, die ihre Umgebung um mehr als 250.000 Watt kühlen, ersetzt das Unternehmen etwa 125 herkömmliche Klimaanlagen. Diese greifbaren ökologischen Vorteile zeigen, wie wirtschaftlich skalierbare Innovationen aussehen können.

Langfristige Kosteneffizienz und Skalierbarkeit

Nachhaltige Geschäftsmodelle eröffnen deutschen Unternehmen auch wirtschaftliche Chancen. Die Kreislaufwirtschaft könnte bis 2030 eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von 12 Milliarden Euro jährlich generieren. Zudem haben 18 % der Unternehmen ihre Investitionen in Nachhaltigkeit bereits erhöht.

DAX-Unternehmen könnten beispielsweise Product-as-a-Service-Modelle als Teil innovativer Projekte testen. Hierbei ist die Zusammenarbeit innerhalb und zwischen Branchen von zentraler Bedeutung. Außerdem erkennen 30 % der Unternehmen die enge Verbindung zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit – ein Bereich mit großem Potenzial für zukünftige Entwicklungen.

9. Mitarbeiter schulen und einbeziehen

Neben strategischen und operativen Maßnahmen ist es entscheidend, die Mitarbeitenden aktiv in den Wandel einzubinden. Denn ohne ihre Unterstützung bleibt jede nachhaltige Transformation ein Lippenbekenntnis. Tatsächlich zeigen Studien, dass rund 80 % der Beschäftigten bereit sind, sich aktiv an Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsinitiativen zu beteiligen. Gleichzeitig wünschen sich fast 70 % der Arbeitnehmer weltweit Qualifikationen, die ihnen in diesem Bereich weiterhelfen.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften

Das Lieferkettengesetz in Deutschland macht es zur Pflicht, Verantwortung für Menschenrechts- und Umweltstandards in der gesamten Lieferkette zu übernehmen. Damit dies gelingt, müssen Mitarbeitende die nötigen Kompetenzen erwerben, um Risiken zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Schulungen zu Themen wie Risikobewertung, Audits, Lieferantenbeziehungen und Beschwerdemechanismen sind daher unverzichtbar.

Umsetzbarkeit für deutsche Unternehmen

Viele Unternehmen sehen sich jedoch mit einem Problem konfrontiert: 90 % der Befragten geben an, dass unzureichende Investitionen in Nachhaltigkeits- und ESG-Schulungen ein großes Hindernis darstellen. Doch es gibt Vorbilder: Initiativen wie das Sustainability Ambassadors-Programm von Amazon, Siemens’ Projekt zur Wassereinsparung oder die „Sustainability Cloud“-App von Salesforce zeigen, wie gezielte Schulungen und Engagement zu messbaren Ergebnissen führen können.

Potenzial für messbare Umwelt- und Sozialauswirkungen

Die Einbindung der Mitarbeitenden zahlt sich aus – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für das Unternehmensergebnis. Unternehmen, die wissenschaftsbasierte Klimaziele verfolgen, berichten von einer 2-prozentigen Steigerung des Mitarbeiterengagements. Organisationen, die nachhaltig agieren, können sogar einen 16-prozentigen Zuwachs verzeichnen . Ella McKinley, Sustainability Lead, bringt es auf den Punkt:

„Mitarbeiter sind klug genug, um Greenwashing zu erkennen, und wollen echte Maßnahmen statt oberflächlicher Verpflichtungen sehen. Was wir beobachten, ist, dass Mitarbeiter Unternehmen zunehmend hohe Standards in Sachen Nachhaltigkeit setzen. Sie wollen echte Maßnahmen sehen und Führungskräfte, die authentisch daran interessiert sind, etwas zu bewirken."

Praktische Maßnahmen wie gemeinsame Aktionstage steigern das soziale Engagement der Mitarbeitenden um 15 Prozentpunkte. Beeindruckende 62 % der Emissionsreduzierungen lassen sich auf Verhaltensänderungen zurückführen .

Langfristige Kosteneffizienz und Skalierbarkeit

E-Learning-Plattformen bieten eine kosteneffiziente und skalierbare Möglichkeit, Mitarbeitende in Nachhaltigkeitsthemen zu schulen. In Irland beispielsweise sind über 60 % der Unternehmen überzeugt, dass Weiterbildung in diesem Bereich entscheidend ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem betrachten 35 % Nachhaltigkeit und Klimaschutz als Schlüsselkompetenzen für zukünftiges Wachstum. Die Investition zahlt sich aus: 55 % der Mitarbeitenden recherchieren die Umweltbilanz von Unternehmen, bevor sie sich dort bewerben. Mehr als 40 % haben aufgrund von Klimabedenken bereits den Job gewechselt oder planen dies . Alessandra Bichi, Expertin für Unternehmenskommunikation, betont:

„Wenn Mitarbeiter die Begründung hinter Nachhaltigkeitsinitiativen verstehen und wie sie sich auf ihre Arbeit bezieht, sind sie eher bereit, umweltfreundliche Verhaltensweisen zu übernehmen – was zu einem Multiplikatoreffekt führt, bei dem Mitarbeiter zu Changemakers werden."

Erfolgreiche Programme kombinieren allgemeine Schulungen mit spezifischen Fortbildungen, die auf die jeweilige Rolle zugeschnitten sind. Gleichzeitig fördern sie interne Nachhaltigkeits-Champions, die als Multiplikatoren für eine nachhaltige Unternehmenskultur wirken. So lassen sich nachhaltige Initiativen effektiv vorantreiben und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung etablieren.

10. Klare Berichterstattung und Kommunikation

Eine transparente Berichterstattung über Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Schritt, um Vertrauen zu schaffen und langfristig erfolgreich zu sein. Deutsche Unternehmen stehen dabei vor der Aufgabe, komplexe Nachhaltigkeitsdaten so aufzubereiten, dass sie nicht nur den rechtlichen Anforderungen gerecht werden, sondern auch die Erwartungen der Stakeholder erfüllen.

Übereinstimmung mit deutschen Vorschriften

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen umfassen unter anderem das CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz, das Lieferkettengesetz (LkSG) und die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD). Besonders die CSRD wird einen großen Einfluss haben, da sie etwa 14.000 deutsche Unternehmen betreffen wird – weit mehr als die 4.000 Unternehmen, die unter das LkSG fallen.

Ein Vorteil: Die CSRD-Berichtspflicht ersetzt die separate Berichterstattung nach dem LkSG. Zudem wird das Handelsgesetzbuch (HGB) angepasst, um die Anforderungen der CSRD zu integrieren. Wie die Europäische Kommission betont:

„Deutschland hat sich verpflichtet, die CSRD nahtlos in sein bestehendes Unternehmensberichtssystem zu integrieren."

Unternehmen müssen ihre Nachhaltigkeitsberichte auf der Unternehmenswebsite veröffentlichen und dabei eine gründliche Wesentlichkeitsanalyse durchführen. Die Umsetzung dieser Vorgaben erfordert klare Prozesse und eine sorgfältige Planung.

Praktische Umsetzung für Unternehmen

In der Praxis bedeutet das, dass Unternehmen strukturierte Prozesse einführen und klare Verantwortlichkeiten festlegen sollten. Dazu gehört, Sorgfaltsprozesse, identifizierte Risiken und Maßnahmen zur Risikominderung detailliert darzustellen. Besonders wichtig ist die Einführung risikoorientierter Verfahren, um potenzielle Probleme in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

ESG-Software kann hier eine große Hilfe sein. Sie ermöglicht es, Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten effizient zu erfassen und auszuwerten. Vorteile sind unter anderem eine bessere Datenqualität und die Einhaltung von Standards wie GRI und CSRD. Ein aktueller Trend ist die engere Verzahnung von finanzieller und nicht-finanzieller Berichterstattung, sodass ESG-Kennzahlen mit derselben Präzision wie Finanzdaten behandelt werden.

Fokus auf messbare Umwelt- und Sozialauswirkungen

Eine gut durchdachte Berichterstattung bietet die Möglichkeit, Emissionen und deren Auswirkungen auf Mitarbeiter transparent darzustellen. Unternehmen sollten sich dabei an wissenschaftlich fundierten Zielen orientieren und ihre Treibhausgasemissionen so weit wie möglich reduzieren.

Es gibt drei zentrale Bereiche, die in der Berichterstattung abgedeckt werden müssen:

Berichtsbereich Erforderliche Angaben
Umwelt Ressourcenverbrauch, Auswirkungen auf Biodiversität, Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen
Soziales Vielfalt in der Belegschaft, Gesundheit und Sicherheit, berufliche Entwicklung, Transparenz in der Lieferkette
Governance Vorstandsstruktur, Rollenverteilung, ESG-Risikomanagementsysteme

Langfristige Effizienz und Skalierbarkeit

Investitionen in solide Datenframeworks zahlen sich langfristig aus. Unternehmen sollten auf flexible Tools setzen, die eine skalierbare ESG-Berichterstattung ermöglichen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen für Finanzen, Risikomanagement und Beschaffung ist entscheidend, um einen reibungslosen Informationsfluss innerhalb des Unternehmens und entlang der Lieferkette sicherzustellen.

Die Nichteinhaltung der Vorschriften kann teuer werden: Verstöße gegen das LkSG können Bußgelder von bis zu 2 % des weltweiten Jahresumsatzes nach sich ziehen. Bei der CSRD drohen sogar Strafen von bis zu 10 Millionen Euro oder 5 % des Jahresumsatzes.

Ein Beispiel ist HeidelbergCement: Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, die Netto-CO₂-Emissionen bis 2030 um 47 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Bereits zwischen 1990 und 2019 wurde eine Reduktion von 22 % erreicht.

Erfolgreiche Nachhaltigkeitsberichterstattung kombiniert verpflichtende und freiwillige Standards, um sowohl gesetzliche Anforderungen zu erfüllen als auch das Engagement für eine nachhaltige Zukunft zu unterstreichen. Dabei spielen spezialisierte Lösungen wie Carbon-Accounting-Software und umfassende ESG-Software eine zentrale Rolle, um alle Aspekte der Nachhaltigkeit präzise abzubilden. Eine klare und transparente Berichterstattung unterstützt nicht nur die Einhaltung von Vorschriften, sondern stärkt auch die langfristige Unternehmensstrategie.

Vergleichstabelle

Die folgende Tabelle bietet einen kompakten Überblick über zentrale Maßnahmen, die deutsche Unternehmen in Betracht ziehen können, um nachhaltiger zu agieren. Dabei werden sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen jedes Ansatzes beleuchtet.

Maßnahme Vorteile Nachteile Relevanz für deutsche Unternehmen
Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln Klare Zielsetzung; bessere Kommunikation mit Stakeholdern; langfristige Kostensenkung Zeit- und ressourcenintensiv; erfordert Fachwissen Sehr hoch – Notwendig zur Einhaltung komplexer Regulierungen
Klare Verantwortlichkeiten schaffen Effizientere Zielerreichung durch klare Zuständigkeiten; strukturierter Ablauf Zusätzliche Personalkosten; mögliche interne Widerstände Hoch – Besonders relevant durch den Deutschen Corporate Governance Kodex
Nachhaltigkeitsaudit durchführen Objektive Analyse des Status quo; Identifikation von Schwachstellen Kosten für externe Experten; aufwendige Datensammlung Sehr hoch – Pflicht zur Umweltbilanzierung in EU-Ländern seit 2011
Lieferketten überprüfen Minimierung von Risiken; bessere Compliance; Schutz der Reputation Komplexität in der Umsetzung; zusätzliche Kosten; mögliche Lieferantenausfälle Kritisch – Steigende gesetzliche Anforderungen im Lieferkettenbereich
Energieeffizienz verbessern Reduzierung von Kosten und CO₂-Emissionen; staatliche Förderungen Hohe Anfangsinvestitionen; technologische Herausforderungen Sehr hoch – Hohe Strompreise und Fokus auf erneuerbare Energien in Deutschland
Kreislaufwirtschaft implementieren Weniger Ressourcenverbrauch; neue Geschäftsmodelle; Abfallvermeidung Anpassung bestehender Prozesse; Investitionen in Technologien Hoch – Schlüsselthema für die Transformation in Deutschland
Klimarisiken bewerten Verbesserte Vorsorge; Einhaltung von CSRD-Vorgaben; größere Investorenvertrauen Komplexe Modellierung; Bedarf an externer Expertise Sehr hoch – Ziel: 65 % Emissionsreduktion bis 2030, Klimaneutralität bis 2045
Innovation fördern Zugang zu neuen Märkten; Wettbewerbsvorteile; staatliche Förderprogramme Hohe Kosten; unklare Erfolgsaussichten Hoch – Deutschland zählt zu den führenden Innovationsnationen
Mitarbeiter schulen Höhere Akzeptanz und Motivation; bessere Umsetzung von Maßnahmen Kosten für Schulungen; Zeitaufwand für Trainings Mittel – Strukturiertes Vorgehen wird durch deutsche Effizienz unterstützt
Transparente Berichterstattung Vertrauen schaffen; bessere Finanzierungsmöglichkeiten; Einhaltung gesetzlicher Vorgaben Hoher Aufwand bei Datenerhebung und Berichterstellung Kritisch – Strenge Berichtspflichten machen dies unverzichtbar

Die Tabelle zeigt, dass Maßnahmen wie Energieeffizienz, Lieferkettenmanagement und transparente Berichterstattung für deutsche Unternehmen besonders wichtig sind. Diese Bereiche sind stark durch gesetzliche Vorgaben und hohe Kostenfolgen geprägt.

"Der Wille zur Transformation ist da. Jetzt ist es wichtig, die Lücke zwischen Anspruch, Umsetzung und Wirkung schnell zu schließen." – Berater Bernhard Lorentz

Eine DNK-Selbstbewertung bietet Unternehmen einen guten Einstieg, um konkrete ESG-Ziele zu definieren. Die wachsende Bedeutung nachhaltiger Investitionen zeigt sich auch in Zahlen: 2021 stiegen diese um über 50 % und überschritten die Marke von 500 Milliarden Euro.

Diese Übersicht dient als Leitfaden, um Prioritäten zu setzen und die Umsetzung gezielt in Angriff zu nehmen.

Fazit

Eine nachhaltige Transformation ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortwährender Prozess, der kontinuierliche Anpassungen verlangt. Die zehn vorgestellten Maßnahmen bilden eine solide Grundlage, auf der Unternehmen ihre langfristige Transformation aufbauen und stetig weiterentwickeln können.

Nachhaltigkeit ist dynamisch und erfordert ständige Anpassungen, um steigenden Standards und sich verändernden Regulierungen gerecht zu werden. Unternehmen, die Nachhaltigkeit als fortlaufenden Prozess begreifen, sind besser gerüstet, um sich an neue Marktanforderungen anzupassen und ihre Wettbewerbsposition zu stärken.

Die Praxis zeigt jedoch, dass formalisierte Verbesserungsprozesse oft nicht langfristig wirken – mehr als 40 % der Unternehmen scheitern daran, diese dauerhaft zu implementieren. Das verdeutlicht die Notwendigkeit einer strukturierten Herangehensweise mit klar definierten Zielen und messbaren Fortschritten.

Ein bewährtes Werkzeug ist der PDCA-Zyklus, der Unternehmen dabei unterstützt, Maßnahmen sorgfältig zu planen, umzusetzen und regelmäßig zu überprüfen. Besonders entscheidend ist dabei die Einbindung der Mitarbeiter – durch kontinuierliche Verbesserungsteams sowie regelmäßige Schulungen können nachhaltige Veränderungen tief in der Unternehmenskultur verankert werden.

Erfolg wird an konkreten sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Kennzahlen gemessen. Ein interessanter Trend: Bereits 78 % der Unternehmen knüpfen Nachhaltigkeitsziele an die Vergütung ihrer Führungskräfte. Diese Verknüpfung schafft langfristige Anreize für verantwortungsvolles Handeln und stärkt die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien.

"Unser Ziel ist es nicht nur, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, sondern auch die Ergebnisse der Wirkungsbewertung aktiv in Managementprozesse und Entscheidungsfindung zu integrieren. Das ist unser mittel- bis langfristiges Ziel." – Thomas Birnmeyer, Chief Expert & Senior Director for Global Sustainability bei SAP

Die vorgestellten Maßnahmen – von klaren Verantwortlichkeiten bis hin zu neuen Geschäftsmodellen – bieten einen Wegweiser für eine nachhaltige Zukunft. Wichtig ist, schrittweise vorzugehen, aus Erfahrungen zu lernen und die wichtigsten Maßnahmen zuerst umzusetzen. Mit der ab 2025 geltenden EU-CSRD wird transparente Berichterstattung zur Pflicht – eine Gelegenheit, Nachhaltigkeit systematisch zu integrieren und messbar zu machen.

Nachhaltigkeit ist keine Endstation, sondern eine Reise. Unternehmen, die dies erkennen und entsprechend handeln, sichern sich nicht nur die Erfüllung regulatorischer Vorgaben, sondern auch eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz für die Zukunft.

FAQs

Welche Bedeutung hat die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) für die Entwicklung einer nachhaltigen Unternehmensstrategie in Deutschland?

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Unternehmensstrategien in Deutschland. Sie verpflichtet große Unternehmen, umfassend und nachvollziehbar über Themen wie Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) zu berichten. Ziel ist es, nachhaltige Geschäftspraktiken zu etablieren und deren Fortschritt klar messbar zu machen.

Unternehmen müssen im Rahmen der CSRD konkrete Nachhaltigkeitsziele setzen, regelmäßig über ihre Fortschritte berichten und ihre gesamte Wertschöpfungskette kritisch analysieren. Diese Vorgaben sorgen nicht nur für mehr Transparenz, sondern stärken auch das Vertrauen von Stakeholdern und unterstützen eine nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens auf lange Sicht.

Wie können Unternehmen die Kreislaufwirtschaft erfolgreich umsetzen und Herausforderungen meistern?

Erfolgreiche Umsetzung der Kreislaufwirtschaft

Um die Kreislaufwirtschaft effektiv zu realisieren, sollten Unternehmen auf nachhaltige Infrastruktur, moderne Technologien und digitale Lösungen setzen. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen und Partnern eine zentrale Rolle, um gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen und neue Synergien zu schaffen.

Wichtige Schritte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Um die Grundprinzipien der Kreislaufwirtschaft umzusetzen, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Ressourceneffizienz und Recycling fördern: Produktionsprozesse optimieren, Abfall minimieren und Materialien möglichst oft wiederverwenden.
  • Nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln: Produkte und Dienstleistungen so gestalten, dass sie langlebig und wiederverwertbar sind.
  • Daten und Analysen gezielt einsetzen: Transparenz entlang der gesamten Lieferkette schaffen, um Schwachstellen zu erkennen und Prozesse zu verbessern.

Ein regelmäßiger Dialog zwischen Unternehmen, Behörden und anderen Akteuren – beispielsweise durch Netzwerke oder runde Tische – kann helfen, Hindernisse zu überwinden und die Kreislaufwirtschaft langfristig zu stärken. Ein strategischer Ansatz bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch Wettbewerbsvorteile für Unternehmen, die frühzeitig auf diese Entwicklung setzen.

Wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden erfolgreich in Nachhaltigkeitsinitiativen einbinden und welche Vorteile ergeben sich daraus?

Mitarbeitende aktiv in Nachhaltigkeitsinitiativen einbinden

Die Einbindung von Mitarbeitenden in Nachhaltigkeitsinitiativen bringt viele Vorteile mit sich: Sie erhöht die Motivation, stärkt die Bindung an das Unternehmen und sorgt dafür, dass sich Mitarbeitende stärker mit den Werten und Zielen des Unternehmens identifizieren. Wenn Mitarbeitende aktiv in solche Prozesse eingebunden werden, fühlen sie sich wertgeschätzt und leisten einen direkten Beitrag zur Umsetzung nachhaltiger Ziele.

Damit dies gelingt, ist transparente Kommunikation entscheidend. Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden nicht nur informieren, sondern auch in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Zusätzlich können nachhaltige Anreize geschaffen werden, die Engagement fördern. Beispiele hierfür sind:

  • Programme zur Unterstützung umweltfreundlicher Mobilität, wie Zuschüsse für öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad-Leasing.
  • Flexible Arbeitsmodelle, die nachhaltiges Handeln erleichtern, etwa durch Homeoffice-Optionen.
  • Förderung von Mitarbeitenden, die sich in nachhaltigen Projekten engagieren, sei es durch Zeitgutschriften oder finanzielle Unterstützung.

Solche Maßnahmen stärken das Verantwortungsbewusstsein innerhalb des Teams und tragen dazu bei, eine Unternehmenskultur zu etablieren, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.