Ihr wollt eure Treibhausgasemissionen reduzieren und gleichzeitig den neuen EU-Vorgaben gerecht werden? Science Based Targets (SBT) bieten mittelständischen Unternehmen eine klare Orientierung, um Klimaziele zu erreichen. Besonders Scope 3-Emissionen – also die indirekten Emissionen entlang der Lieferkette – bergen großes Potenzial, stellen aber auch die größten Herausforderungen dar. Mit einer strukturierten Herangehensweise und den richtigen Tools könnt ihr diese Aufgabe meistern.
Mit klaren Zielen, einer guten Vorbereitung und der Einbindung eurer Lieferanten könnt ihr eure CO₂-Bilanz verbessern und gleichzeitig Wettbewerbsvorteile sichern.
Auf der Grundlage der bereits beschriebenen Herausforderungen folgt hier eine praktische und leicht umsetzbare Anleitung, wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihre Scope 3-Emissionen bilanzieren können. Diese fünf Schritte bieten euch eine klare Orientierung für die erfolgreiche Umsetzung.
Der erste Schritt besteht darin, die für euer Unternehmen relevanten Scope 3-Kategorien aus den insgesamt 15 Kategorien zu bestimmen. Dafür solltet ihr die Beschreibung jeder Kategorie sorgfältig prüfen und mit den zuständigen Personen innerhalb eurer Organisation Rücksprache halten.
Bei der Auswahl relevanter Kategorien spielen verschiedene Kriterien eine Rolle, wie z. B. die Größe des Einflusses, Risiken, Erwartungen von Stakeholdern, der Grad des Outsourcings und branchenspezifische Leitlinien. Nicht jede Kategorie ist für jedes Unternehmen relevant. Es ist jedoch wichtig, für alle wesentlichen Kategorien Angaben zu machen und eine Begründung für ein- oder ausgeschlossene Kategorien zu dokumentieren.
Ordnet eure Geschäftstätigkeiten den passenden Kategorien zu und priorisiert diese nach Kriterien wie Volumen, Einfluss und Datenverfügbarkeit.
Die Datensammlung ist oft der herausforderndste Teil, da sie die gesamte Lieferkette und zahlreiche Lieferanten umfasst. Der Einstieg gelingt am besten mit ausgabenbasierten Daten, internen Einkaufsdaten oder Branchendurchschnitten – oder einer Kombination daraus.
Beginnt mit der Anforderung von Product Carbon Footprints (PCFs) bei euren Lieferanten und arbeitet euch schrittweise zu präziseren Primärdaten vor. Nutzt mengenbasierte Methoden und bereits vorhandene Informationen zu eingekauften Materialien. Eine enge Zusammenarbeit mit euren Lieferanten kann dabei helfen, gemeinsame Reduktionsziele zu erreichen. Für Datenlücken in nachgelagerten Kategorien können hybride Ansätze – eine Mischung aus Primärdaten und Schätzmodellen – eine Lösung bieten.
Für die Berechnung der Emissionen stellt das GHG Protocol verschiedene Tools bereit, die sowohl branchenübergreifend als auch branchenspezifisch sind. Der Corporate Value Chain (Scope 3) Standard bietet dabei eine international anerkannte Methode zur Erfassung von Emissionen entlang der Wertschöpfungskette.
Scope 3-Kategorie | Empfohlene Emissionsfaktor-Quelle |
---|---|
1 (eingekaufte Güter und Dienstleistungen) | USEEIO |
2 (Anlagegüter) | USEEIO |
3 (brennstoff- und energiebezogene Aktivitäten) | UK DEFRA, IEA, EPA eGRID |
4 (vorgelagerter Transport und Vertrieb) | EF Hub, Tabelle 8 |
5 (Abfall aus dem Betrieb) | EF Hub, Tabelle 9 |
6 (Geschäftsreisen) | EF Hub, Tabelle 10 |
Die Formel zur Berechnung lautet: Aktivitätsdaten × Emissionsfaktor. Wo möglich, solltet ihr lokale Emissionsfaktoren nutzen, um die Genauigkeit der Ergebnisse zu verbessern.
Eine gründliche Dokumentation ist entscheidend für Audits, Berichte und die Kommunikation mit Stakeholdern. Nutzt das Corporate Accounting and Reporting Standard des GHG Protocols als Leitfaden.
Sichert die Datenqualität durch Plausibilitätsprüfungen, Vollständigkeitskontrollen und Konsistenzchecks. Dokumentiert alle Annahmen, Schätzungen und Methoden transparent. Für KMU bedeutet das: Haltet alle Berechnungsschritte, verwendeten Emissionsfaktoren und Datenquellen nachvollziehbar fest. Diese Dokumentation ist sowohl für interne Prüfungen als auch für externe Kontrollen notwendig.
Wenn Scope 3-Emissionen 40 % oder mehr eurer gesamten Scope 1-, 2- und 3-Emissionen ausmachen, verlangt die SBTi, dass ihr dafür Ziele setzt. Interessanterweise beziehen 96 % der von der SBTi validierten Ziele Scope 3-Emissionen ein.
"Als die SBTi 2015 begann, hatten nur eine Handvoll Unternehmen aussagekräftige und umfassende Scope 3-Inventare und -Ziele. Jetzt erstellt jedes Unternehmen, das ein Ziel zur SBTi-Validierung einreicht, ein Scope 3-Inventar, und 96 % der SBTi-validierten Ziele umfassen Scope 3-Emissionen."
Definiert klare und messbare Ziele und richtet ein System ein, um eure Fortschritte kontinuierlich zu überwachen. Im nächsten Abschnitt findet ihr eine praktische Checkliste, die den gesamten Prozess übersichtlich zusammenfasst.
Eine gut strukturierte Checkliste hilft kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), den oft komplexen Prozess der Scope 3-Bilanzierung effizient zu planen und alle wichtigen Schritte abzudecken. Die Checkliste ist in die folgenden Phasen unterteilt: Vorbereitungsphase, Datensammlung, Berechnung und Dokumentation.
Phase | Aufgabe | Verantwortlichkeit |
---|---|---|
Vorbereitung | Relevante Scope 3-Kategorien aus den 15 Kategorien identifizieren | Nachhaltigkeitsbeauftragte/r mit Fachbereichen |
Vorbereitung | Begründung für ein- oder ausgeschlossene Kategorien dokumentieren | Nachhaltigkeitsbeauftragte/r |
Datensammlung | Aktivitätsdaten von Lieferanten anfordern | Einkauf/Beschaffung |
Datensammlung | Interne Einkaufs- und Ausgabendaten zusammenstellen | Controlling/Buchhaltung |
Berechnung | Nutzung von GHG Protocol-Tools oder branchenspezifischen Templates | Nachhaltigkeitsbeauftragte/r |
Dokumentation | Transparente Dokumentation aller Annahmen, Methoden und Datenquellen | Nachhaltigkeitsbeauftragte/r |
Diese Schritte sorgen dafür, dass die Scope 3-Bilanzierung vollständig und nachvollziehbar umgesetzt wird. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Erstellung eines präzisen Scope 3-Emissionsinventars ein dynamischer Prozess ist, der regelmäßig überarbeitet und verbessert werden sollte. Da Unternehmen in der Lieferkette zunehmend auf Nachhaltigkeit achten, sollten KMU darauf vorbereitet sein, ihre Praktiken offenzulegen und zu optimieren.
Ein besonderer Fokus sollte auf den Bereichen mit den höchsten Emissionen liegen, da Scope 3-Emissionen oft weit über den direkten Emissionen eines Unternehmens liegen. Ein guter Ausgangspunkt ist die Anwendung von Schätzmethoden, um die wichtigsten Scope 3-Aktivitäten zu identifizieren.
Sobald die priorisierten Bereiche definiert und analysiert sind, können praktische Werkzeuge und Vorlagen für die Umsetzung eingesetzt werden.
Die Scope 3-Bilanzierung wird durch den Einsatz bewährter Tools und Vorlagen erheblich erleichtert. Excel-basierte Lösungen sind eine kostengünstige Option für KMU. Mit den GHG Protocol-Templates oder branchenspezifischen Vorlagen können Aktivitätsdaten wie Kraftstoffverbrauch, Materialmengen oder Transportdistanzen direkt erfasst werden. Diese Vorlagen enthalten oft integrierte Emissionsfaktoren oder lassen sich mit individuellen Faktoren erweitern.
Branchenspezifische Vorlagen bieten zusätzliche Präzision bei der Datenerfassung. So stehen beispielsweise in der Elektronikbranche Templates von iNEMI und JEITA für Komponentenhersteller zur Verfügung. Die Textilindustrie kann auf den Higg Index für Lieferketten zurückgreifen, während im Bauwesen Werkzeuge wie die CO₂-Performance-Ladder oder EN 15804-basierte LCA-Tools Anwendung finden.
Automatisierte Carbon Accounting-Plattformen bieten eine moderne Alternative, indem sie Echtzeitdaten zentral integrieren. Diese Systeme vereinfachen die Datensammlung und -analyse und ermöglichen eine präzise Überwachung der CO₂-Reduktion sowie die Einhaltung von Umweltvorgaben.
Bei der Auswahl geeigneter Tools sollten KMU darauf achten, welche Formate von ihren Kunden oder Branchenverbänden bevorzugt werden. Ebenso ist die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden entscheidend, um einen Geschäftsplan zu erstellen oder anzupassen, der verlässliche und aktuelle Nachhaltigkeitsdaten liefert. Durch die Analyse der emissionsintensivsten Geschäftsbereiche können zudem gezielte Maßnahmen zur Emissionsminderung entwickelt werden.
Die Scope 3-Bilanzierung gehört zu den anspruchsvollsten Bereichen im Klimamanagement. Laut Berichten haben 83 % der Unternehmen Schwierigkeiten, auf relevante Emissionsdaten zuzugreifen, was die Umsetzung zusätzlich erschwert. Hier werfen wir einen Blick auf typische Stolpersteine und zeigen, wie sie vermieden werden können – im Einklang mit der zuvor beschriebenen Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Ein großes Problem bei der Scope 3-Bilanzierung ist die lückenhafte Erfassung von Daten entlang der Lieferkette. Nur 56 % der Lieferanten teilen ihren Geschäftskunden Emissionsdaten mit. Diese Lücke entsteht häufig durch begrenzte Ressourcen und fehlendes Know-how bei den Lieferanten.
Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) greifen oft auf ausgabenbasierte Schätzungen zurück, was zu erheblichen Ungenauigkeiten führen kann. Diese Methode sollte daher nur als Notlösung dienen. Außerdem werden häufig ganze Emissionskategorien übersehen, wenn der Fokus nur auf offensichtlichen Quellen liegt.
Ein sinnvoller Ansatz ist es, die Lieferanten mit den höchsten Emissionen gezielt zu priorisieren. KMU können zunächst die Lieferanten identifizieren, die maßgeblich zum CO₂-Fußabdruck beitragen, und langfristig auf Kooperation setzen. Maßnahmen wie Lieferantenportale, Schulungen oder Anreizsysteme können helfen, die Datenqualität zu verbessern . So entsteht ein fundiertes Scope 3-Inventar.
Sind die Datenlücken geschlossen, gilt es, ein weiteres Problem zu vermeiden: Doppelzählungen.
Doppelzählungen treten auf, wenn dieselben Emissionen mehrfach in einem CO₂-Inventar erfasst werden. Besonders in Scope 3 ist das Risiko hoch, da diese Emissionen oft mehr als 90 % der gesamten Scope-Emissionen eines Unternehmens ausmachen.
Ein typisches Beispiel: Ein Hersteller könnte Emissionen sowohl in der Lieferkette als auch im Vertrieb erfassen, wenn diese Bereiche nicht klar voneinander abgegrenzt sind.
Um dies zu vermeiden, sollten KMU klare organisatorische Grenzen definieren. Das GHG Protocol bietet hier mit seinen Kontrollansätzen (Eigenkapitalanteil oder operative Kontrolle) hilfreiche Orientierung. Eine enge Abstimmung mit Lieferanten und Kunden ist ebenso entscheidend, um Überschneidungen zu vermeiden. Werden potenzielle Doppelzählungen festgestellt, helfen klare Abgrenzungen zwischen den Kategorien, diese zu beheben .
Neben den externen Herausforderungen ist auch die interne Organisation ein wichtiger Faktor.
Ein oft unterschätztes Problem ist die fehlende Zusammenarbeit zwischen Abteilungen. Ohne eine enge Abstimmung können Missverständnisse und unklare Zuständigkeiten den gesamten Bilanzierungsprozess erschweren.
Viele KMU unterschätzen, wie wichtig interne Zusammenarbeit für eine erfolgreiche CO₂-Bilanzierung ist. Um alle Beteiligten ins Boot zu holen, sollten gemeinsame Ziele – wie etwa Einsparpotenziale oder Wettbewerbsvorteile – klar formuliert werden. Cross-funktionale Teams, die den Bilanzierungsprozess in den Arbeitsalltag integrieren, können diesen Ansatz zusätzlich stärken .
Eine transparente Kommunikation der Berichtsgrenzen und der Berechnungsmethoden hilft zudem, Überschneidungen zu erkennen und sicherzustellen, dass nur die eigenen Emissionen erfasst werden. Das ist besonders wichtig, da Scope 3-Emissionen im Durchschnitt 70 % der gesamten Wertschöpfungskettenemissionen ausmachen und oft bis zu elfmal höher sind als Scope 1-Emissionen.
Durch die Einbindung der Mitarbeitenden in den Bilanzierungsprozess wird Nachhaltigkeit stärker in der Unternehmenskultur verankert. So wird sie zu einem festen Bestandteil der Geschäftsstrategie. Mit diesen Maßnahmen lässt sich ein belastbares Scope 3-Inventar erstellen.
Die Erfassung und Bilanzierung von Scope-3-Emissionen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die gerade für mittelständische Unternehmen mit begrenzten Ressourcen eine Herausforderung darstellt. Hier kommt externe Unterstützung ins Spiel, die gezielt auf diese Bedürfnisse eingeht und den Prozess erleichtert.
Fiegenbaum Solutions bietet speziell auf den deutschen Mittelstand zugeschnittene Beratung für die Scope-3-Bilanzierung und die Umsetzung von Science Based Targets (SBT). Mit einem fundierten Fachwissen in Lebenszyklusanalysen (LCA) und umfangreicher Erfahrung in der Einhaltung von Regulierungsanforderungen bringt das Unternehmen genau die Expertise mit, die KMU benötigen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Beratung ist die Entwicklung individueller Strategien. Diese sorgen dafür, dass ESG-Ziele nicht nur formuliert, sondern auch effektiv in die Geschäftsstrategie integriert werden. Johannes Fiegenbaum legt dabei besonderen Wert darauf, die Anforderungen der SBTi-Standards mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten des Mittelstands in Einklang zu bringen.
Um die Theorie in die Praxis umzusetzen, stellt Fiegenbaum Solutions eine Reihe anpassbarer Tools und Vorlagen bereit, die speziell für mittelständische Unternehmen entwickelt wurden. Workshops und Webinare zu Themen wie der GHG-Bilanzierung und Berichtsstandards ergänzen das Angebot und helfen, das notwendige Know-how im Unternehmen aufzubauen.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Vereinfachung der Datenerfassung. Durch die Integration in bestehende ERP-Systeme und automatisierte Datenvalidierungen wird der Aufwand für die Scope-3-Bilanzierung deutlich reduziert. Darüber hinaus stehen erfahrene Fachleute zur Verfügung, um bei spezifischen Fragen oder Herausforderungen zu unterstützen. Unternehmen können zwischen projektbasierter Beratung und langfristigen Retainer-Vereinbarungen wählen, um entweder gezielte Themen wie Lebenszyklusanalysen oder eine kontinuierliche Begleitung in Nachhaltigkeitsfragen abzudecken.
Fiegenbaum Solutions verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der über die Einhaltung von Vorschriften hinausgeht. Ziel ist es, Klimaschutzmaßnahmen mit einer stärkeren Resilienz und neuen Geschäftschancen zu verbinden. Nachhaltigkeit soll nicht nur ein Kostenfaktor sein, sondern als Wettbewerbsvorteil genutzt werden.
Dazu gehören Klimarisikobewertungen und Resilienzplanungen, die Unternehmen helfen, sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten und gleichzeitig Effizienzpotenziale zu heben. Diese Maßnahmen ergänzen die Strategien zur Scope-3-Bilanzierung und schaffen die Grundlage für Net-Zero-Strategien und Dekarbonisierungspfade, die ambitionierte Klimaziele mit unternehmerischer Stabilität vereinen.
Mit datenbasierten Analysen unterstützt Fiegenbaum Solutions Unternehmen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Nachhaltigkeitsstrategien kontinuierlich zu verbessern. Impact-Modellierungen und Szenarioanalysen bieten einen klaren Blick auf die langfristigen Auswirkungen von Maßnahmen und ermöglichen es, gezielt zu planen.
Auch Start-ups profitieren von den flexiblen und transparenten Preismodellen. Diese sorgen dafür, dass jede Zusammenarbeit individuell auf die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen des jeweiligen Unternehmens abgestimmt ist. So wird Nachhaltigkeit für alle zugänglich – unabhängig von der Unternehmensgröße.
Die Einführung von Science Based Targets und eine präzise Scope-3-Bilanzierung bedeuten für mittelständische Unternehmen weit mehr als nur die Einhaltung von Vorschriften. Unternehmen, die ihre Treibhausgasemissionen wissenschaftlich fundiert senken, tragen nicht nur aktiv zum Klimaschutz bei, sondern stärken auch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit.
Die Zahlen sprechen für sich: Nachhaltig ausgerichtete Unternehmen erzielen eine 20 % höhere Bewertung, 55 % höhere Mitarbeitermotivation und 16 % gesteigerte Produktivität. Diese Vorteile entstehen, wenn Klimaschutzmaßnahmen konsequent in die Geschäftsstrategie integriert werden. Ein praktisches Beispiel zeigt, wie das gelingen kann.
Traceless Materials aus Hamburg macht vor, wie mittelständische Betriebe durch eine umfassende Scope-3-Bilanzierung messbare Erfolge erzielen können. Das Unternehmen führte eine wissenschaftlich fundierte Lebenszyklusanalyse durch und erreichte dabei bis zu 95 % weniger Treibhausgasemissionen bei Produktion und Entsorgung. Pro Tonne Material konnten durchschnittlich 2,59 Tonnen CO₂-Äquivalent eingespart werden.
Wer frühzeitig auf Nachhaltigkeit setzt, stärkt seine Marktposition, erhöht die Widerstandsfähigkeit und verbessert die Markenwahrnehmung. Mit 87 % der Verbraucher, die nachhaltige Marken bevorzugen, wird Klimaschutz zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.
Der Erfolg im Bereich Scope 3 erfordert jedoch fortlaufende Anstrengungen. Nach der ersten Bilanzierung sollten Unternehmen jährlich über ihre Emissionen berichten und Fortschritte nachverfolgen. Fokussiert euch dabei auf die Bereiche mit den größten Einsparpotenzialen und arbeitet eng mit Lieferanten, Kunden und anderen Partnern zusammen.
Auch Expertenmeinungen unterstreichen die Bedeutung einer klaren, wissenschaftlich fundierten Zielsetzung. Keiko Shiga von Sony Corporation bringt es auf den Punkt:
„Ein wissenschaftsbasiertes Ziel hilft uns, auf Kurs zu bleiben. Es bedeutet, dass wir wissen, was wir kurz- und mittelfristig tun müssen, um die langfristige Vision zu erreichen. Als Teil der globalen Initiative wissen wir, dass wir Teil einer größeren Bewegung sind."
Um mittelständische Unternehmen bei diesem Transformationsprozess zu unterstützen, bietet Fiegenbaum Solutions praxisnahe Hilfestellung. Mit den passenden Werkzeugen, einer klaren Strategie und kontinuierlicher Anpassung wird die Scope-3-Bilanzierung zu einem echten Wettbewerbsvorteil – und das nicht nur in Bezug auf gesetzliche Anforderungen.
KMU können ihre Scope-3-Bilanzierung auch dann verbessern, wenn direkte Emissionsdaten von Lieferanten fehlen. Dafür bieten sich Schätzmethoden an, etwa die Nutzung branchenspezifischer Durchschnittswerte oder standardisierter Emissionsfaktoren. Eine offene Kommunikation mit euren Lieferanten und deren Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit können langfristig dazu beitragen, die Qualität der Daten zu erhöhen.
Praktische Tipps für die Umsetzung:
Auch wenn nicht alle Daten verfügbar sind, können Unternehmen so Ergebnisse erzielen, die nachvollziehbar sind und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsziele voranbringen.
Für die Scope-3-Bilanzierung im Mittelstand erweisen sich zertifizierte Softwarelösungen wie die von Plan A, Tools basierend auf dem GHG Protocol sowie kostenlose Rechner wie der SME Climate Hub als äußerst nützlich. Diese Werkzeuge erleichtern die Sammlung, Analyse und Auswertung von Daten erheblich. Ergänzend dazu bieten Vorlagen für die Datenerfassung und den Datenaustausch, wie sie beispielsweise bei Cozero verfügbar sind, eine praktische Unterstützung.
Die Einbindung in bestehende IT-Systeme wird durch Schnittstellen und standardisierte Datenformate wie ISO 14064 oder das Greenhouse Gas Protocol wesentlich vereinfacht. So können Daten effizient übertragen und verarbeitet werden, was nicht nur den Aufwand reduziert, sondern auch die Genauigkeit verbessert. Gerade für mittelständische Unternehmen sind diese Lösungen ideal, da sie flexibel auf spezifische Anforderungen zugeschnitten werden können.
KMU haben die Möglichkeit, ihre Scope-3-Emissionen gezielt zu senken, indem sie Maßnahmen entlang ihrer Lieferkette ergreifen. Dazu gehören etwa die Zusammenarbeit mit umweltbewussten Zulieferern, die geschickte Optimierung von Transportwegen oder die Förderung von Recycling und effizientem Ressourceneinsatz.
Auf lange Sicht bringt das nicht nur Einsparungen bei den Kosten und mehr Effizienz, sondern stärkt auch das Image des Unternehmens und die Beziehungen zu den Kunden. Gerade in einem Markt, der immer stärker auf Nachhaltigkeit setzt, kann dies einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb bedeuten.