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11 min Lesezeit

SBTi verstehen: Ein umfassender Leitfaden zu Scope-3-Emissionen, Emissionsgutschriften und den ersten Schritten

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Dieser Leitfaden bietet Nachhaltigkeitsmanagern eine detaillierte Roadmap zur Festlegung von kurzfristigen und langfristigen wissenschaftsbasierten Zielen (SBTs) durch die Science-Based Targets Initiative (SBTi). Er behandelt wichtige Schritte wie das Verstehen des Treibhausgasemissionsinventars eures Unternehmens, das Setzen von Zielen für Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen, die Nutzung branchenspezifischer Leitlinien und die Sicherstellung der Ausrichtung auf Net-Zero-Standards. Der Leitfaden hebt auch die Bedeutung der Reduzierung der Abhängigkeit von Carbon Credits sowie die Notwendigkeit von Transparenz und laufender Validierung der Ziele hervor.

Was ist SBTi?

Die Science-Based Targets Initiative (SBTi) ist eine Zusammenarbeit zwischen CDP, dem Global Compact der Vereinten Nationen, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). SBTi bietet Unternehmen einen klaren Rahmen, um wissenschaftlich fundierte Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen festzulegen, die im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens stehen. Mit einer wachsenden Anzahl an teilnehmenden Unternehmen hat sich SBTi zur größten Validierungsstelle für unternehmerische Klimaziele entwickelt und die 2030-Ziele von rund 6.000 Unternehmen genehmigt. Dennoch bleiben viele der größten Konzerne hinter den Anforderungen zurück, wie der Corporate Climate Responsibility Monitor aufzeigt.

Allerdings steht SBTi auch in der Kritik, da die Stringenz und Effektivität seiner Standards, insbesondere in Bezug auf Scope-3-Emissionen und Carbon Credits, hinterfragt wird. Es ist wichtig, dass Unternehmen sowohl das Potenzial als auch die Grenzen der Initiative verstehen, bevor sie sich auf diesen Weg begeben. Für weiterführende Einblicke in Nachhaltigkeitsstandards schaut euch auch einen vollständigen Überblick über die ESRS-Standards an.

Warum SBTi für Unternehmen wichtig ist

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SBTi bietet Unternehmen einen strukturierten, wissenschaftsbasierten Ansatz, um zur globalen Klimaschutzagenda beizutragen, indem Ziele zur Emissionsreduzierung festgelegt werden. Doch über die ökologischen Vorteile hinaus kann SBTi Unternehmen zukunftssicherer machen, indem es die Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Verantwortlichkeit gegenüber Stakeholdern verbessert. Der Rahmen der Initiative ist darauf ausgelegt, Unternehmen zu tiefgreifenden Verbesserungen zu motivieren, obwohl Kritiker argumentieren, dass die aktuellen Standards, besonders im Hinblick auf Scope-3-Emissionen, nicht streng genug sind.

Zeitrahmen und Validierungsprozess

Nach der Unterzeichnung des Commitment Letters haben Unternehmen 24 Monate Zeit, ihre Ziele einzureichen. Die Validierung durch SBTi dauert typischerweise 30-60 Werktage. Dabei unterscheidet SBTi zwischen:

  • Near-term Targets: Reduktionsziele für die nächsten 5-10 Jahre, die mindestens eine Halbierung der Emissionen bis 2030 vorsehen sollten
  • Net-Zero Targets: Langfristige Ziele bis spätestens 2050, die eine Reduktion von mindestens 90% der Emissionen erfordern

Nach erfolgreicher Validierung verpflichten sich Unternehmen zu jährlichen Fortschrittsberichten. Bei wesentlichen Geschäftsänderungen (Fusionen, Akquisitionen) müssen Ziele innerhalb von 6 Monaten neu bewertet werden.

Verständnis von Scope-3-Emissionen

Definition von Scope-3-Emissionen

Scope-3-Emissionen sind die indirekten Emissionen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen, sowohl upstream (z. B. Produktion, Transport) als auch downstream (z. B. Nutzung verkaufter Produkte). Diese Emissionen sind in der Regel der größte Bestandteil des gesamten CO2-Fußabdrucks eines Unternehmens, aber oft am schwierigsten zu messen und zu managen. Mehr über das Management von Emissionen in eurem Unternehmen erfahrt ihr im Leitfaden zu Net Zero.

Herausforderungen bei der Bewältigung von Scope-3-Emissionen

SBTi verlangt von Unternehmen, dass sie Ziele für Scope-3-Emissionen setzen, wenn diese mehr als 40 % des CO2-Fußabdrucks eines Unternehmens ausmachen – was auf die meisten Unternehmen zutrifft. Diese Ziele müssen jedoch nicht vollständig auf den 1,5-°C-Pfad ausgerichtet sein. Daher erreichen viele Unternehmen nicht die notwendigen Reduktionen, um die kritischen Emissionen in ihren Wertschöpfungsketten anzugehen. Diese Einschränkung hat zu Forderungen nach strengeren Standards geführt, da Unternehmen ihren Fortschritt oft überbewerten, indem sie sich auf leichter erreichbare Reduktionen bei Scope 1 und 2 konzentrieren und ihre wirkungsvollsten Emissionen weitgehend unangetastet lassen.

 

Branchenspezifische Anforderungen der SBTi

Die Science Based Targets initiative (SBTi) stellt für verschiedene Branchen eigene Leitfäden zur Verfügung:

Forst, Land- und Agrarsektor (FLAG): Unternehmen aus der Agrar- und Lebensmittelbranche sind verpflichtet, separate FLAG-Ziele zu definieren, sobald landbasierte Emissionen mindestens 20 % ihrer gesamten Emissionen ausmachen. Für diese Sektoren gelten klare Vorgaben, einschließlich eines verbindlichen Entwaldungsstopps.

Finanzsektor: Banken, Versicherungen und andere Finanzinstitute müssen insbesondere die von ihnen finanzierten Emissionen berücksichtigen, da diese den größten Anteil ihres CO₂-Fußabdrucks darstellen. Die SBTi-Anforderungen verlangen einen strukturierten Umgang mit diesen Emissionen und eine fortlaufende Berichterstattung.

Öl- und Gassektor: Seit 2024 ist es Unternehmen aus dem fossilen Energiesektor möglich, Ziele nach SBTi einzureichen. Hierbei gelten jedoch verschärfte Anforderungen und spezielle Nachweispflichten zur direkten Emissionsminderung.

Energieintensive Industriebranchen: Sparten wie Stahl, Zement oder Chemie stehen vor der Herausforderung, prozessbedingte Emissionen zu adressieren. Die Emissionsreduzierung ist häufig nur mit innovativen Technologien wie Carbon Capture and Storage (CCS) oder grünem Wasserstoff realisierbar. SBTi fordert entsprechende branchenspezifische Roadmaps.

Diese branchenspezifischen Vorgaben sind darauf ausgelegt, den unterschiedlichen Anforderungen und Herausforderungen der Sektoren gerecht zu werden und einen wissenschaftsbasierten Beitrag zum Klimaschutz zu gewährleisten.

Carbon Offsets und SBTi: Ein umstrittenes Instrument

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Was sind Carbon Offsets?

Carbon Offsets ermöglichen es Unternehmen, ihre Emissionen durch Investitionen in Projekte, die Emissionen an anderer Stelle reduzieren oder beseitigen (z. B. Aufforstungs- oder Erneuerbare-Energie-Projekte), auszugleichen. Obwohl dieser Mechanismus eine Möglichkeit bietet, schwer zu eliminierende Emissionen auszugleichen, bleibt die Wirksamkeit von Carbon Offsets zur echten Reduzierung des gesamten Einflusses eines Unternehmens umstritten.

Die Haltung von SBTi zu Offsets

SBTi hat traditionell vertreten, dass CO2-Zertifikate nicht auf die Kernziele zur Emissionsreduktion eines Unternehmens angerechnet werden sollten. Jüngste Entwicklungen haben jedoch Kontroversen ausgelöst. Im Jahr 2024 traf der Vorstand von SBTi eine einseitige Entscheidung, die Berücksichtigung von Offsets für Scope-3-Emissionen in Erwägung zu ziehen, was zu internen Streitigkeiten und Kritik seitens Klimawissenschaftler und Unternehmensführer führte. Es wird angenommen, dass SBTi unter Druck von Wirtschaftslobbygruppen steht, die Interessen am Offset-Markt haben, um Zertifikate für Scope-3-Emissionen zuzulassen. Während Kohlenstoffgutschriften eine Rolle beim Ausgleich unvermeidbarer Emissionen spielen können, ist die Priorisierung direkter Emissionsreduktionen entscheidend, wie ich in diesem Beitrag betone: CO2-Reduktion vs. Kompensation für Unternehmen.

Externe Stimme: Die H&M Group äußerte Bedenken über SBTi, das Unternehmen erlaubt wird, Scope-3-Emissionen zu kompensieren, und argumentierte, dass reale Reduktionen innerhalb der Wertschöpfungskette Priorität haben sollten.

Temperaturziele sind entscheidend

Die Bedenken der H&M Group spiegeln größere Herausforderungen wider. Angesichts der bereits global spürbaren Auswirkungen des Klimawandels ist es von entscheidender Bedeutung, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen. Wie H&M betont, wird das Erreichen von Net-Zero erfordern, dass Unternehmen ihre Emissionen drastisch reduzieren und nur die letzten verbleibenden Emissionen mit hochwertigen CO2-Zertifikate ausgleichen. H&M hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um die absoluten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 56 % und bis 2040 um 90 % zu senken. Kompensationen werden nur für die unvermeidbaren 10 % der verbleibenden Emissionen verwendet. Für eine tiefere Auseinandersetzung mit Reduktions- vs. Kompensationsstrategien siehe CO2-Reduktion vs. Kompensation für Unternehmen.

Kosten und Ressourcenplanung für die SBTi-Teilnahme

Die Umsetzung wissenschaftsbasierter Klimaziele nach den Standards der SBTi erfordert sowohl finanzielle als auch personelle Planung:

Direkte Kosten:

  • Die Validierung durch die SBTi kostet für kleinere und mittlere Unternehmen (bis 500 Mitarbeitende) jeweils 1.250 USD. Für große Unternehmen steigen die Gebühren ab 2025 auf etwa 14.250 USD bis 15.000 USD, abhängig vom Serviceumfang. Anpassungen oder Änderungen der eingereichten Ziele sowie ein Standardwechsel ziehen zusätzliche Revalidierungskosten von rund 4.950 USD nach sich.

  • Die jährliche Pflicht zur Fortschrittsberichterstattung führt zu keinem direkten Entgelt an die SBTi, ist jedoch mit erheblichem internen Arbeitsaufwand verbunden.
Ressourceneinsatz:
  • Für die Phase der Zielentwicklung und Einreichung ist in der Regel mindestens eine verantwortliche Person mit einem Zeiteinsatz von 6 bis 12 Monaten einzuplanen, der Aufwand steigt mit Unternehmensgröße und Komplexität.

  • Die Konsultation externer Experten kann – je nach Bedarf und Unternehmensstruktur – zwischen 20.000 und 100.000 EUR kosten.

  • Für Softwarelösungen zur Erfassung und Auswertung von Emissionsdaten sind jährliche Ausgaben von etwa 10.000 bis 50.000 EUR marktüblich, je nach Umfang und Anzahl der Standorte.

Somit kommt zur finanziellen Investition ein erheblicher Aufwand an Zeit und qualifiziertem Personal hinzu, insbesondere für die umfassende Datenerhebung, Dokumentation und fortlaufende Berichterstattung.


Erste Schritte mit SBTi

Ausrichtung auf SBTi

Um sich auf SBTi vorzubereiten, müssen Unternehmen sich zuerst mit den Kriterien von SBTi vertraut machen, ihre Emissionsprofile bewerten und kurz- sowie langfristige wissenschaftlich fundierte Ziele setzen. Es ist auch wichtig, sich auf die kritischsten Emissionsquellen in ihren Wertschöpfungsketten zu konzentrieren. Unternehmen sollten Lieferanten und Partner einbeziehen, um Scope-3-Emissionen anzugehen, was robuste Datenerhebung, Zusammenarbeit und Innovation entlang der gesamten Lieferkette erfordert.

Best Practices für den Erfolg

Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen die Emissionsreduzierung in ihre Kernstrategien integrieren, anstatt sie als externe Verpflichtung zu behandeln. Transparenz, regelmäßiges Reporting und die Einbindung von Stakeholdern sind entscheidend, um Verantwortlichkeit aufrechtzuerhalten. Unternehmen sollten auch vermeiden, sich auf falsche Lösungen zu verlassen, wie z. B. alleinstehende erneuerbare Energiezertifikate oder schwache CO2-Zertifikate oder Removal-Technologien, die kurzfristige Vorteile bieten können, aber die systemischen Emissionsherausforderungen nicht lösen. Weitere Einblicke in die Umsetzung dieser Strategien findet ihr in Umsetzung von ESG Kriterien in Unternehmen.

Tools und praktische Hilfsmittel

Für die Umsetzung der SBTi-Anforderungen stehen zahlreiche Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung:

SBTi-spezifische Tools:

  • Das Target Setting Tool (Excel-basiert) hilft bei der Berechnung und Überprüfung von Reduktionspfaden.

  • Das Net-Zero Tool dient der Planung und Visualisierung langfristiger Klimaneutralitätsstrategien.

  • Das Temperature Rating Tool ermöglicht die Bewertung und Vergleich der Klimaambitionen von Geschäftspartnern.

Carbon-Accounting-Software:

  • Für mittelständische Unternehmen sind Lösungen wie Plan A, Watershed, Normative, Persefoni und SINAI gängig und auf SBTi-Prozesse ausgerichtet.

  • Große Unternehmen verwenden häufig den SAP Sustainability Control Tower oder IBM Envizi.

  • Multiplye.ai ist eine KI-basierte Anwendung, die insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen einen schnellen und automatisierten Einstieg in die Emissionsbilanzierung nach GHG Protocol ermöglicht – sie punktet mit Nutzerfreundlichkeit, niedrigen Einstiegskosten und hoher Flexibilität für Betriebe ohne eigenes Nachhaltigkeitsteam.

Kostenfreie Einstiegstools:

  • EPA GHG Calculator und Tools des GHG Protocol eignen sich für die erste Datenerfassung und einen schnellen Überblick.
  • Datenquellen für Emissionsfaktoren: Für detaillierte Lebenszyklusanalysen werden Ecoinvent und GaBi genutzt.
  • DEFRA-Faktoren sowie zahlreiche frei zugängliche branchenspezifische Datenbanken unterstützen standardisierte Berechnungen und Dokumentationen.

Diese Auswahl deckt unterschiedliche Anforderungen ab – von kostenlosen Einstiegsressourcen bis hin zu hochautomatisierten KI-Lösungen, abgestimmt auf die jeweilige Unternehmensgröße und Komplexität.


Fazit

Die Science-Based Targets Initiative bleibt eines der weltweit angesehensten Rahmenwerke für unternehmerische Klimaschutzmaßnahmen, ist aber nicht ohne Schwächen. Wenn Unternehmen ihre Reise mit SBTi beginnen, ist es entscheidend, sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen der Initiative zu verstehen – insbesondere in Bezug auf Scope-3-Emissionen und die Nutzung von CO2-Zertifikaten. Durch das Setzen ehrgeiziger Ziele, die Priorisierung realer Emissionsreduktionen gegenüber Kompensationen und das Engagement für langfristige Nachhaltigkeit können Unternehmen einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Praxisbeispiele erfolgreicher SBTi-Umsetzung

SAP (Software): Das Unternehmen hat bereits 2023 Klimaneutralität für die eigenen Standorte (Scope 1 und 2) erreicht, drei Jahre vor dem selbst gesetzten Zieltermin. Entscheidend hierfür waren der konsequente Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien und umfassende Maßnahmen zur Verringerung der dienstlichen Reisetätigkeit. Die Reduktion von Emissionen in der globalen Lieferkette (Scope 3) bleibt weiterhin die größte Herausforderung.

Zalando (E-Commerce): Der Onlinehändler verfolgt wissenschaftsbasierte Klimaziele und hat sich verpflichtet, die Emissionen in Scope 1 und 2 bis 2025 um 80 % gegenüber dem Stand von 2017 zu senken. Besonders innovativ ist der Aufbau eines eigenen Lieferanten-Dekarbonisierungsprogramms, das technische Unterstützung und Finanzierungsangebote für Lieferanten umfasst.

Heidelberg Materials (Industrie): Als erster Zementhersteller konnte das Unternehmen Net-Zero-Ziele durch die SBTi validieren lassen und investiert maßgeblich in CO₂-Abscheidungstechnologien sowie in den vermehrten Einsatz alternativer Brennstoffe. Zentrale Erkenntnis war hier die frühzeitige und enge Kooperation mit Technologiepartnern.

Typische Herausforderungen bei der Umsetzung

  • Die Erfassung der Scope-3-Emissionen wird in vielen Unternehmen zu Beginn unterschätzt; daher empfiehlt es sich, Lieferanten so früh wie möglich einzubeziehen.

  • Zeitpläne zur Zielerreichung fallen oft zu optimistisch aus. Ein realistischer Ansatz sieht Planungspuffer von mindestens sechs Monaten vor.

  • Mangelt es an Rückhalt im Unternehmen, stößt das Klimaprogramm schnell an Grenzen. Strategisch wichtig ist daher frühzeitige Unterstützung durch die Geschäftsleitung und ausgewiesene C-Level-Beteiligung.

Wie ich eurem Unternehmen helfen kann

Wenn euer Unternehmen Emissionen reduzieren, die SBTi-Standards umsetzen oder ein Carbon-Accounting aufsetzen möchte, kann ich euch unterstützen. Als Nachhaltigkeitsberater mit Erfahrung in der Arbeit mit Startups und etablierten Unternehmen biete ich maßgeschneiderte Beratung und praktische Unterstützung. Von der Durchführung von Lebenszyklusanalysen (LCA) bis zur Ausrichtung eurer Strategie an wissenschaftlich fundierten Zielen, meine Dienstleistungen unterstützen euch dabei. Nehmt Kontakt auf, um herauszufinden, wie wir zusammenarbeiten können, um eure Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Antworten auf häufige Fragen zur Science Based Targets Initiative (SBTi)

Was ist SBTi?

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) hilft Unternehmen, wissenschaftlich fundierte Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu setzen – im Einklang mit dem 1,5 °C-Ziel des Pariser Abkommens. Sie wird von CDP, UN Global Compact, WRI und WWF getragen und ist heute die wichtigste Plattform zur Validierung unternehmerischer Klimaziele.

Warum ist SBTi für Unternehmen wichtig?

Weil SBTi Unternehmen eine klare Strategie bietet, um klimabezogene Risiken zu mindern, ihre Resilienz zu stärken und die Erwartungen von Investoren, Kunden und Regulierern zu erfüllen. Durch verbindliche Ziele werden Nachhaltigkeitsstrategien glaubwürdiger und messbar.

Was sind Scope-3-Emissionen?

Scope-3-Emissionen entstehen außerhalb des direkten Einflussbereichs – z. B. durch Zulieferer, Logistik oder die Nutzung verkaufter Produkte. Sie machen meist den größten Teil des CO₂-Fußabdrucks aus und sind gleichzeitig am schwierigsten zu messen und zu steuern.

Wie steht SBTi zu Carbon Offsets?

SBTi betont: Direkte Emissionsreduktion hat Vorrang. Der Einsatz von CO₂-Zertifikaten (Offsets) wird kritisch gesehen – insbesondere für Scope-3. Trotzdem wurden 2024 Überlegungen bekannt, Offsets für Scope-3 teilweise zuzulassen, was zu interner Kritik führte. Unternehmen sollten daher vorsichtig und transparent mit Kompensationen umgehen.

Wie starte ich mit SBTi?

Starte mit einer Emissionsbilanz: Welche Emissionen entstehen in Scope 1, 2 und 3? Danach: Setze dir klare kurz- und langfristige Reduktionsziele – idealerweise mit Branchenbenchmarks. Binde frühzeitig Lieferanten ein, um Scope-3-Emissionen zu reduzieren. Transparenz, Stakeholder-Einbindung und realistische Zeitpläne sind entscheidend für den Erfolg.

Johannes Fiegenbaum

Johannes Fiegenbaum

Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.

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