Die Bilanzierung von Power Purchase Agreements nach IFRS: Vorteile und Auswirkungen auf Unternehmen
Erfahre, wie Power Purchase Agreements (PPAs) gemäß IFRS bilanziert werden und welche Auswirkungen...
By: Johannes Fiegenbaum on 20.08.24 14:13
In einer Zeit, in der Unternehmen zunehmend nach nachhaltigen und kosteneffizienten Energielösungen suchen, bieten Power Purchase Agreements (PPA-Verträge) eine attraktive Möglichkeit, langfristige Stabilität in den Energiekosten zu erreichen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Arten von PPA-Verträgen, ihre Vorteile und wie sie flexibel an die spezifischen Bedürfnisse deines Unternehmens angepasst werden können.
Entdecke in meinem umfassenden Guide alles, was du für euer Unternehmen über Power Purchase Agreements (PPA) wissen musst, um langfristige Kosteneinsparungen zu erzielen und auf nachhaltige Energiequellen umzusteigen. Wir erklären die verschiedenen Arten von PPA-Verträgen und deren Anpassungsfähigkeit an die spezifischen Bedürfnisse deines Unternehmens, um dir die Entscheidungsfindung zu erleichtern.
Ein Power Purchase Agreement (PPA) ist ein Vertrag zwischen deinem Unternehmen und einem Erzeuger erneuerbarer Energie, der die Lieferung und den Kauf von Energie über einen festgelegten Zeitraum regelt. Wenn du dich für einen PPA-Vertrag entscheidest, verpflichtest du dich, die erzeugte Energie zu einem festgelegten Preis zu kaufen.
Die Funktionsweise von PPA-Verträgen basiert auf der langfristigen Abnahme von erneuerbarer Energie. Für Energieerzeuger bieten PPAs eine Möglichkeit, ihre Anlagen langfristig zu finanzieren. Gleichzeitig erhält dein Unternehmen Zugang zu sauberer Energie, ohne in die Installation und Wartung der Anlagen investieren zu müssen.
PPA-Verträge bieten dir die Möglichkeit, langfristige Kosteneinsparungen zu erzielen, da die Energiekosten über die Vertragslaufzeit stabil bleiben. Darüber hinaus unterstützt du durch die Nutzung von PPAs die Nutzung erneuerbarer Energiequellen, was dein Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz unterstreicht.
Bei einem Onsite PPA wird die erzeugte erneuerbare Energie direkt auf deinem Firmengelände genutzt. Das ermöglicht dir eine direkte Versorgung mit sauberer Energie und kann deine Energiekosten erheblich senken. Weitere Informationen über die Vorteile von erneuerbaren Energien für Unternehmen findest du hier.
Ein Offsite PPA bezieht die erzeugte Energie von externen Anlagen, die nicht unmittelbar mit deinem Unternehmen verbunden sind. Diese Art von PPA bietet dir die Möglichkeit, von erneuerbaren Energiequellen zu profitieren, auch wenn du nicht über die erforderlichen Standorte für die Energieerzeugung verfügst. Für mehr Details zur Implementierung von nachhaltigen Praktiken in Unternehmen, klicke hier.
Virtuelle PPA-Verträge ermöglichen es deinem Unternehmen, die erzeugte Energie in das Stromnetz einzuspeisen und die entsprechenden Zertifikate für die Nutzung erneuerbarer Energie zu erhalten. Diese Flexibilität eröffnet dir neue Möglichkeiten, saubere Energie zu nutzen, unabhängig von deinem Standort.
Der PPA-Mustervertrag sieht derzeit die Lieferung als Lieferband (Baseload) vor, bei dem der Verkäufer täglich eine vorab vereinbarte Liefermenge nominiert. Hierbei liegt das Risiko, dass die tatsächliche Liefermenge nicht der vertraglich geschuldeten Menge entspricht, beim Verkäufer. Sollte die Anlage mehr oder weniger Energie produzieren, ist der Verkäufer verpflichtet, die Mehrmengen anderweitig zu veräußern oder Fehlmengen am Markt zu beschaffen. Ob die vereinbarte Liefermenge den Strombedarf deines Unternehmens deckt, liegt in deiner Verantwortung.
Aufgrund der volatilen Erzeugung bei Erneuerbare-Energien-Anlagen kann auch eine Lieferstruktur als Pay-as-produced in Betracht gezogen werden. Hierbei nimmst du genau die Menge an Strom ab, die die Anlage des Verkäufers tatsächlich produziert. In diesem Fall sagen Verkäufer üblicherweise eine gewisse Mindestverfügbarkeit der Anlage zu. Auch bei dieser Struktur liegt es in deiner Verantwortung, sicherzustellen, dass die vereinbarte Liefermenge deinen Strombedarf deckt.
Die Bandlieferstruktur ist besonders für kleinere und mittlere Unternehmen geeignet, die in der Regel Lieferbandstrukturen bevorzugen. Sollte dein Unternehmen jedoch eine Pay-as-produced-Struktur bevorzugen, kann das PPA-Muster entsprechend angepasst werden, wobei einige Vertragsregelungen geändert oder hinzugefügt werden müssen.
Für Verträge über Stromlieferungen an Letztverbraucher gibt es spezifische regulatorische Anforderungen (gemäß §§ 40 ff. EnWG), die die Vertragsgestaltung betreffen. Diese Vorschriften wurden ursprünglich für den Verbraucherschutz entwickelt und sind auf Lieferbeziehungen zwischen Unternehmen oft nicht optimal zugeschnitten. Dennoch müssen sie grundsätzlich auch auf PPAs angewendet werden. In der Praxis entsprechen PPAs häufig nicht diesen Vorschriften, und es ist möglich, dass dies zu Maßnahmen der Bundesnetzagentur führen kann.
Um den Vorgaben gerecht zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das PPA-Muster anzupassen, beispielsweise durch die Aufnahme vorgeschriebener Mindestinhalte in einem Anhang. Dies sollte im Detail zwischen den Vertragsparteien abgestimmt werden, insbesondere angesichts laufender Gesetzgebungsverfahren, die möglicherweise den Anwendungsbereich der §§ 40 ff. EnWG einschränken könnten.
Die Praxis der Bandlieferung kann auch mit Herkunftsnachweisen kombiniert werden, die entweder aus derselben oder aus anderen Anlagen stammen können. Es ist möglich, dass die Herkunftsnachweise ausschließlich aus der Anlage stammen, die den Strom produziert, oder dass sie durch Herkunftsnachweise anderer vergleichbarer Anlagen ergänzt werden. Auch hier können Abweichungen und spezifische Anpassungen im Vertrag vereinbart werden, um die Anforderungen deines Unternehmens zu erfüllen. Weitere Details findest du in meinem Artikel zur Bilanzierung von PPAs.
Diese interessante Grafik aus einem kürzlich erschienenen Artikel der Financial Times zeigt, dass über die Hälfte des erneuerbaren Energieverbrauchs von Amazon (58 %) und Microsoft (53 %) durch sogenannte "unbundled certificates" gedeckt wird – also durch den separaten Kauf von Zertifikaten für erneuerbare Energien, ohne dass die tatsächlich genutzte Elektrizität direkt aus erneuerbaren Quellen stammt. Im Gegensatz dazu beziehen Apple, Meta und Alphabet nur einen kleinen Teil oder gar keinen ihrer erneuerbaren Energien aus solchen Zertifikaten (Apple 9 %, Meta 6 %, Alphabet 0 %). Diese Praxis, obwohl legitim, hat in der Branche eine Debatte ausgelöst. Während Unternehmen wie Google (Alphabet) dafür gelobt werden, dass sie sich auf eine rund um die Uhr saubere Stromversorgung konzentrieren, um eine direktere und kontinuierliche Versorgung mit erneuerbarer Energie zu gewährleisten, gibt es kritische Stimmen, die den tatsächlichen Wert von unbundled certificates in Frage stellen.
Du solltest eine gründliche Bewertung deines Energiebedarfs durchführen, um festzustellen, wie viel erneuerbare Energie du benötigst und welche Art von PPA-Vertrag am besten für dich geeignet ist.
Eine umfassende Analyse deiner aktuellen Energiekosten kann dir helfen, die potenziellen Kosteneinsparungen durch den Abschluss eines PPA-Vertrags zu ermitteln und die langfristigen finanziellen Auswirkungen zu bewerten.
Basierend auf der Bewertung deines Energiebedarfs und der Analyse deiner Energiekosten solltest du das PPA-Vertragsmodell auswählen, das deinen Anforderungen am besten entspricht.
Als unabhängiger Berater kann ich dir dabei helfen, die Komplexität von PPA-Verträgen zu durchdringen und eine fundierte Entscheidung zu treffen. Meine Expertise in der Bewertung von Energiebedarf und der Anpassung von PPA-Verträgen an spezifische Unternehmensanforderungen ermöglicht es mir, dich durch den gesamten Prozess zu begleiten. Vom ersten Beratungsgespräch bis zur Implementierung des passenden PPA-Modells stehe ich dir zur Seite, um sicherzustellen, dass dein Unternehmen sowohl finanziell als auch ökologisch nachhaltig handelt.
Für weitere Informationen und um mehr über meine Dienstleistungen zu erfahren, besuche meine Kontaktseite.
Insgesamt bieten PPA-Verträge dir die Möglichkeit, langfristige Kosteneinsparungen zu erzielen und gleichzeitig deinen Beitrag zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu leisten. Um die Vorteile von PPA-Verträgen optimal zu nutzen, ist es wichtig, deinen eigenen Energiebedarf zu bewerten, die Energiekosten zu analysieren und das passende PPA-Vertragsmodell auszuwählen.
Für Unternehmen, die in die Marktoffensive erneuerbare Energien einsteigen möchten, können PPA-Verträge eine attraktive Option darstellen. Mit der richtigen Entscheidungsfindung und der Auswahl des geeigneten PPA-Vertragsmodells kannst du langfristige Kosteneinsparungen und nachhaltige Energiequellen erreichen.
Ein PPA-Vertrag (Power Purchase Agreement) ist ein langfristiger Vertrag zwischen einem Unternehmen und einem Energieerzeuger, der die Lieferung und den Kauf von Energie zu einem festgelegten Preis über einen bestimmten Zeitraum regelt. Diese Verträge ermöglichen es Unternehmen, saubere Energie zu beziehen, ohne selbst in Energieerzeugungsanlagen investieren zu müssen.
Es gibt hauptsächlich drei Arten von PPA-Verträgen:
PPA-Verträge bieten Unternehmen stabile und langfristige Energiekosten, Zugang zu erneuerbaren Energien ohne eigene Investitionen in Erzeugungsanlagen und tragen zum Erreichen von Nachhaltigkeitszielen bei. Zudem ermöglichen sie eine bessere Planungssicherheit bei den Energiekosten.
Hauptsächlich trägt der Verkäufer das Risiko, dass die tatsächliche Liefermenge nicht der vertraglich vereinbarten Menge entspricht, was zu zusätzlichen Kosten führen kann. Zudem liegt es in der Verantwortung des Käufers, sicherzustellen, dass die gelieferte Energiemenge den tatsächlichen Bedarf deckt. Marktpreisänderungen und regulatorische Risiken können ebenfalls eine Rolle spielen.
Die Laufzeit von PPA-Verträgen kann stark variieren, beträgt aber typischerweise zwischen 10 und 20 Jahren. Die genaue Dauer hängt von den spezifischen Vereinbarungen zwischen dem Unternehmen und dem Energieerzeuger ab.
Ein „Baseload“-PPA sieht die Lieferung einer konstanten Energiemenge vor, die vom Verkäufer nominiert wird. Beim „Pay-as-produced“-PPA hingegen wird die tatsächlich erzeugte Energiemenge geliefert, die je nach Produktionsbedingungen variieren kann. Letzteres Modell ist besonders bei volatilen erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne üblich.
In Deutschland müssen PPA-Verträge den Vorschriften gemäß §§ 40 ff. EnWG entsprechen, die ursprünglich für den Verbraucherschutz entwickelt wurden. Diese Vorschriften gelten grundsätzlich auch für Verträge zwischen Unternehmen, obwohl sie nicht optimal auf diese zugeschnitten sind. Es ist wichtig, die regulatorischen Anforderungen im Detail zu prüfen, um Compliance-Risiken zu vermeiden.
Ja, PPA-Verträge können flexibel an die individuellen Anforderungen eines Unternehmens angepasst werden. Dies betrifft sowohl die Energiemenge, die Vertragslaufzeit, als auch die Lieferstruktur (z.B. „Baseload“ vs. „Pay-as-produced“). Anpassungen können auch an regulatorische Rahmenbedingungen und spezifische Standortanforderungen vorgenommen werden.
Ein Unternehmen sollte zuerst seinen Energiebedarf und die aktuellen Energiekosten gründlich analysieren. Basierend auf diesen Erkenntnissen kann dann das passende PPA-Modell ausgewählt werden. Dabei ist es sinnvoll, die Beratung eines Experten in Anspruch zu nehmen, um die optimale Lösung für das Unternehmen zu finden.
Ein unabhängiger Berater kann Unternehmen dabei unterstützen, die Komplexität von PPA-Verträgen zu verstehen, den Energiebedarf genau zu bewerten und den am besten geeigneten PPA-Vertrag auszuwählen. Er hilft auch bei der Anpassung des Vertrags an spezifische Unternehmensanforderungen und stellt sicher, dass alle regulatorischen Vorgaben eingehalten werden.
Ein unabhängiger Berater, der Nachhaltigkeitsberatung und Marketing-Tech-Lösungen anbietet, um Unternehmen dabei zu helfen, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.
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