- Der Product Carbon Footprint (PCF) misst alle Treibhausgasemissionen entlang des Produktlebenszyklus – z. B. Cradle-to-Gate oder Cradle-to-Grave.
- Die Lebenszyklusanalyse (LCA) betrachtet zusätzlich Umweltwirkungen wie Wasserverbrauch, Versauerung oder Ressourcenentnahme.
- Gängige Standards sind ISO 14067 (PCF), ISO 14040/44 (LCA), GHG Protocol und Product Environmental Footprint (PEF) der EU.
- Für die Berechnung brauchst du Systemgrenzen, Datenquellen (z. B. ecoinvent, Primärdaten) und passende Emissionsfaktoren.
- Tools wie openLCA, GaBi oder Cozero erleichtern Berechnung, Dokumentation und Kommunikation.
- PCF & LCA helfen bei Reduktionsstrategien, Nachhaltigkeitsberichten (z. B. CSRD) und der Entwicklung umweltfreundlicher Produkte.
- Siehe unten: Methoden, Tools, Praxisbeispiele & FAQ für deine CO₂-Analyse.
1. Was ist ein Product Carbon Footprint (PCF) – und warum ist er wichtig?
Der Product Carbon Footprint (PCF) beschreibt die gesamte Menge an Treibhausgasemissionen, die entlang des Lebenszyklus eines Produkts entstehen – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung (Cradle-to-Grave) oder alternativ nur bis zum Werkstor (Cradle-to-Gate)[1][3][5][8]. Die Systemgrenze Cradle-to-Gate betrachtet Emissionen bis zum Verlassen des Werkstors und eignet sich besonders für B2B-Produkte, während Cradle-to-Grave auch Nutzung und Entsorgung einschließt und typischerweise für Endprodukte im B2C-Bereich verwendet wird[1][8]. Mehr zu Systemgrenzen findest du im Leitfaden zur LCA-Berechnung.
Der PCF wird nach internationalen Standards wie ISO 14067 und dem Greenhouse Gas Protocol berechnet und umfasst alle direkten und indirekten Treibhausgasemissionen, die mit einem Produkt entlang der Wertschöpfungskette verbunden sind – von der Rohstoffgewinnung, Produktion, Transport und Nutzung bis zur Entsorgung[3][4][5][7]. Ziel ist es, Emissionsquellen zu identifizieren, Hotspots sichtbar zu machen und gezielte Reduktionsmaßnahmen abzuleiten[1][3][5].
Ein Lifecycle Assessment (LCA) ist ein umfassenderer Ansatz, der neben CO₂-Emissionen auch andere Umweltwirkungen wie Wasserverbrauch, Eutrophierung oder Feinstaubbelastung betrachtet. LCA hilft, Umweltwirkungen ganzheitlich zu verstehen und Optimierungspotenziale zu erkennen. Mehr dazu findest du im Beitrag zu PCF vs. LCA.
Product Environmental Footprint (PEF)
Der Product Environmental Footprint (PEF) ist die von der EU-Kommission empfohlene Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts entlang des gesamten Lebenszyklus. Der PEF basiert auf der LCA-Methodik, berücksichtigt jedoch 16 Wirkungskategorien – darunter Klima, Wasserverbrauch, Ressourcenentnahme und Versauerung.
Für viele Produktgruppen gibt es sogenannte Product Environmental Footprint Category Rules (PEFCRs), die verbindliche Vorgaben zur Berechnung machen. Diese erhöhen Vergleichbarkeit und Transparenz und werden voraussichtlich eine zentrale Rolle bei EU-Initiativen wie der Green Claims Regulation oder dem Digital Product Passport spielen.
➜ Mehr über PEF & PATH im Blog
Warum ist das wichtig? PCF- und LCA-Daten sind zentrale Werkzeuge zur Erreichung von Klimazielen, zur Einhaltung regulatorischer Anforderungen (z. B. CSRD, EU-Taxonomie) und zur Differenzierung am Markt[1][5][6]. Unternehmen, die ihre Produkt-Emissionen verstehen und steuern, können fundiertere Entscheidungen treffen – sei es für Design, Produktion oder Kommunikation. Siehe dazu auch den Beitrag zu Umweltwirkungen jenseits von CO₂.
2. Grundlagen: So analysierst du Lebenszyklen und CO₂-Fußabdrücke richtig
Bevor ein Product Carbon Footprint (PCF) berechnet oder eine Lebenszyklusanalyse (LCA) erstellt wird, müssen die Systemgrenzen und Lebenszyklusphasen klar definiert werden. Die Systemgrenze bestimmt, welche Prozessschritte und Emissionen in die Analyse einbezogen werden.
- Cradle-to-Gate: Von der Rohstoffgewinnung bis zum Verlassen des Werks (geeignet für B2B-Vergleiche und Zwischenprodukte).
- Cradle-to-Grave: Von der Rohstoffgewinnung bis zur Nutzung und Entsorgung beim Endkunden (umfassend für Endprodukte).
- Cradle-to-Cradle: Mit vollständiger Kreislaufbetrachtung, einschließlich Recycling und Wiederverwertung.
Systemgrenze | Beschreibung | Typische Anwendung |
---|---|---|
Cradle-to-Gate | Vom Rohstoff bis zum Verlassen des Werkstors | B2B-Produkte, Zwischenprodukte |
Cradle-to-Grave | Gesamter Lebenszyklus inkl. Nutzung & Entsorgung | Endprodukte, B2C-Kontext |
Cradle-to-Cradle | Zusätzlich mit Wiederverwertung & Recycling | Kreislauffähige Produkte, Ökodesign |
Die Wahl der Systemgrenze beeinflusst die Aussagekraft, Vergleichbarkeit und Transparenz der Ergebnisse – besonders bei Produktvergleichen oder für unternehmensweite Nachhaltigkeitsziele.
Ein weiterer zentraler Faktor ist die Datenqualität. Verlässliche, aktuelle und möglichst unternehmensspezifische Daten erhöhen die Genauigkeit der Analyse. Typische Datenquellen sind eigene Betriebsdaten, Lieferanteninformationen und anerkannte Datenbanken. Tipps zur Auswahl von Datenquellen und Tools findest du im Beitrag zur LCA-Praxis.
Für die Berechnung werden international anerkannte Methoden und Standards eingesetzt, darunter:
- ISO 14067: Standard für die Quantifizierung und Kommunikation des PCF
- GHG Protocol Product Standard: Weltweit verbreiteter Standard für produktbezogene Treibhausgasbilanzen
- PEFCR / Product Environmental Footprint: EU-Standard für vergleichbare Umweltbewertungen
- PCRs (Product Category Rules): Branchenspezifische Regeln für die Erstellung von Umweltdeklarationen
Eine Übersicht zur Anwendung von PEF und PATH findest du im Artikel über LCA-Methoden für nachhaltige Produktentwicklung.
Jede Analyse hat auch Grenzen: Datenlücken, Annahmen und mangelnde Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen PCF-Studien sind typische Herausforderungen. Transparente Dokumentation und regelmäßige Aktualisierung helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Wie du Analysen trotzdem sinnvoll einsetzt, beschreiben wir im Beitrag Von TRL zu LCA.
- ISO: Internationale Organisation für Normung mit global anerkannten Standards – z. B. ISO 14067 für CO₂-Fußabdrücke und ISO 14040/44 für Lebenszyklusanalysen (LCA).
- PEF: Der Product Environmental Footprint ist eine Methodik der EU-Kommission – verbindlicher für Produkte auf dem EU-Binnenmarkt, insbesondere bei Green Claims & Digital Product Passport.
- Beide Methoden basieren auf LCA-Grundsätzen, unterscheiden sich aber im Fokus: ISO ist flexibler, PEF zielt stärker auf Vergleichbarkeit und Harmonisierung in der EU.
- Tipp: Unternehmen mit internationalem Fokus orientieren sich an ISO, für EU-Marktkommunikation ist PEF oft entscheidend.
3. Wie du den PCF deines Produkts berechnest – Methoden, Tools & Beispiele
Der Product Carbon Footprint (PCF) misst die Treibhausgasemissionen, die während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts entstehen – von der Rohstoffgewinnung über Herstellung, Transport und Nutzung bis hin zur Entsorgung. Die PCF-Berechnung macht die Umweltauswirkungen eines Produkts transparent und liefert die Grundlage für gezielte Reduktionsmaßnahmen.
Methoden zur PCF-Berechnung
- Definition der Systemgrenzen und funktionellen Einheit:
Lege fest, welche Lebenszyklusphasen in die Berechnung einfließen (z. B. Cradle-to-Gate oder Cradle-to-Grave) und bestimme die funktionelle Einheit, also die Bezugsgröße des Produkts (z. B. 1 kg, 1 Stück, 1 Nutzung). - Identifikation der Lebenszyklusphasen:
Berücksichtige alle relevanten Phasen wie Rohstoffgewinnung, Transport, Produktion, Nutzung und Entsorgung. - Datenerhebung:
Sammle Primärdaten aus eigenen Prozessen sowie Sekundärdaten aus anerkannten Datenbanken (z. B. ecoinvent, GaBi). Die Datenqualität ist entscheidend für die Genauigkeit und Aussagekraft der Ergebnisse. - Berechnung der Emissionen:
Multipliziere die Aktivitätsdaten (z. B. Materialmengen, Energieverbrauch) mit passenden Emissionsfaktoren. Berücksichtige bei verschiedenen Treibhausgasen das jeweilige Global Warming Potential (GWP), um die Werte in CO₂-Äquivalente (CO₂e) umzurechnen. - Dokumentation und Ausweisung:
Dokumentiere alle Annahmen, Datenquellen und Berechnungsschritte transparent. Die Ergebnisse sollten gemäß anerkannten Standards wie ISO 14067 oder dem GHG Protocol Product Standard ausgewiesen werden.
Formel zur Berechnung
PCF = ∑ (Aktivitätsdaten × Emissionsfaktoren × GWP)
Die Summe aller Emissionen über alle Prozessschritte und Treibhausgase ergibt den gesamten Product Carbon Footprint.
Tools zur PCF-Berechnung
Für die Berechnung nutzen viele Unternehmen spezialisierte Softwarelösungen, die Datenmanagement, Automatisierung und Zusammenarbeit mit Lieferanten erleichtern. Bekannte Tools und Datenbanken sind:
- ecoinvent – Datenbank mit standardisierten Ökobilanzdaten
- openLCA – Open-Source-Software für Lebenszyklusanalysen
- Cozero, Tanso – kommerzielle Plattformen für PCF-Berechnung und Reporting
- GaBi – umfassende LCA- und PCF-Software für komplexe Wertschöpfungsketten
Achte bei der Auswahl darauf, dass das Tool verlässliche, aktuelle Daten nutzt, gängige Standards wie ISO 14067 unterstützt und benutzerfreundlich ist.
Beispiele & Praxis
Der PCF-Starter des VDMA ist ein pragmatisches Tool zur schnellen Ermittlung der Hauptemissionsquellen eines Produkts im Cradle-to-Gate-Ansatz – besonders geeignet für produzierende Unternehmen.
Zahlreiche Fallstudien zeigen, wie Unternehmen den PCF ihrer Produkte berechnen und daraus konkrete Maßnahmen zur Emissionsreduktion ableiten.
Durch die systematische Berechnung des PCF erhältst du ein fundiertes Verständnis der Umweltauswirkungen deiner Produkte – und kannst gezielt nachhaltigere Produktentscheidungen treffen, regulatorische Anforderungen erfüllen und dich am Markt differenzieren.
4. Wie du eine LCA berechnest – Schritte, Standards & Softwarelösungen
Eine Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment, LCA) ist eine strukturierte Methode zur Ermittlung und Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts, Prozesses oder einer Dienstleistung über den gesamten Lebensweg – inklusive CO₂-Emissionen, Wasserverbrauch, Eutrophierung, Ressourcenentnahme und weiterer Wirkungskategorien.
Schritte zur Durchführung einer LCA
- Ziel- und Untersuchungsrahmen festlegen:
Definiere, was analysiert werden soll, für wen die Analyse durchgeführt wird und welche Entscheidungen darauf basieren. Lege die funktionelle Einheit, die Systemgrenzen (z. B. Cradle-to-Gate, Cradle-to-Grave) und methodische Annahmen fest. - Sachbilanz (Life Cycle Inventory, LCI):
Erfasse alle relevanten Stoff- und Energieströme in jeder Prozessstufe – z. B. Rohmaterialien, Energie, Wasser, Emissionen. Nutze dafür interne Messungen, Lieferantendaten oder Ökobilanzdatenbanken wieecoinvent
oderGaBi
. - Wirkungsabschätzung (Life Cycle Impact Assessment, LCIA):
Ordne die Stoffströme verschiedenen Wirkungskategorien zu, z. B. Klimawandel, Versauerung, Ozonabbau, Toxizität. Tools wieReCiPe
,TRACI
oderILCD
unterstützen diese Umrechnung in Umweltwirkungen. - Auswertung und Interpretation:
Bewerte die Ergebnisse, prüfe Plausibilität und identifiziere Verbesserungspotenziale. Dokumentiere Unsicherheiten, Annahmen und kritische Punkte wie Datenlücken oder Modellgrenzen transparent.
Gängige Standards
- ISO 14040: Grundsätze und Rahmenbedingungen für LCAs
- ISO 14044: Anforderungen und Leitlinien zur praktischen Umsetzung
- PEF (Product Environmental Footprint): EU-Standard mit harmonisierter Methodik für Vergleichbarkeit
- PCR (Product Category Rules): Branchenspezifische Leitlinien zur Standardisierung der Analyse
Eine Vertiefung zu PEF und PATH findest du in unserem LCA-Methoden-Artikel.
Tools & Softwarelösungen
LCA-Software unterstützt bei der Modellierung, Berechnung und Dokumentation und erleichtert die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Stakeholdern:
- openLCA: Kostenlose Open-Source-Plattform mit breiter Datenbankunterstützung
- SimaPro: Professionelle LCA-Software mit starker Wirkungskategorisierung und Visualisierung
- GaBi: Industriestandard für komplexe Wertschöpfungsketten und große Unternehmen
Empfehlungen zur Auswahl findest du im Beitrag zur LCA-Praxis.
LCAs sind vielseitig einsetzbar – von der Optimierung einzelner Produkte bis hin zur Bewertung ganzer Produktportfolios oder Standorte. Besonders in Kombination mit PCF-Daten oder Technologiebewertungen wie Project FRAME entsteht ein umfassendes Bild der Umweltwirkung und der Stellhebel für nachhaltige Innovationen.
5. Wofür du PCF & LCA im Unternehmen wirklich nutzen kannst
Der Product Carbon Footprint (PCF) und die Lebenszyklusanalyse (LCA) sind unverzichtbare Werkzeuge, um die Umweltauswirkungen von Produkten systematisch zu erfassen, zu verstehen und gezielt zu reduzieren. Sie bieten vielfältigen Mehrwert für Unternehmen jeder Größe und Branche.
1. Transparenz in der Wertschöpfungskette schaffen
PCF und LCA ermöglichen eine detaillierte Analyse aller Phasen des Produktlebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Transport bis zur Nutzung und Entsorgung. Dadurch werden Umwelthotspots sichtbar, die gezielt verbessert werden können. Die Erkenntnisse sind ein zentraler Bestandteil für verlässliche Nachhaltigkeitsberichte und die Kommunikation mit Stakeholdern.
2. Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen
Ineffiziente Prozesse und ressourcenintensive Phasen lassen sich durch LCA und PCF sichtbar machen und gezielt optimieren. Das führt nicht nur zu geringeren Emissionen, sondern auch zu wirtschaftlichen Vorteilen – etwa durch Energieeinsparungen, Materialreduktion oder geringere Entsorgungskosten.
3. Innovation und nachhaltige Produktentwicklung
Die methodische Analyse von Materialien und Verfahren liefert fundierte Entscheidungsgrundlagen für nachhaltiges Design, Kreislaufwirtschaft und Produktinnovationen. Wie das konkret in der Praxis aussieht, zeigen wir im Beitrag Von TRL zu LCA.
4. Wettbewerbsvorteil durch Transparenz und Glaubwürdigkeit
Unternehmen, die ihren PCF transparent kommunizieren und aktiv senken, verschaffen sich einen strategischen Vorteil. Verbraucher:innen, Geschäftspartner und Investor:innen achten zunehmend auf nachweislich umweltfreundliche Produkte – nicht zuletzt im Rahmen der Green Claims Directive und des Digital Product Passport.
5. Unterstützung bei regulatorischen Anforderungen
Ob EU-Taxonomie, CSRD, PEF-Label oder weitere Umweltstandards – die Anforderungen an glaubwürdige Umweltdaten steigen. PCF und LCA liefern die belastbaren Grundlagen, um rechtskonform und prüffähig zu berichten.
6. Ganzheitliche Umweltbewertung mit LCA
Während der PCF ausschließlich Treibhausgase abbildet, betrachtet die LCA eine Vielzahl weiterer Umweltwirkungen – darunter Wasserverbrauch, Ressourcenverknappung, Feinstaub oder Ökotoxizität. Für eine fundierte Produktbewertung und nachhaltige Unternehmensstrategie ist dieser ganzheitliche Blick essenziell.
Praxisbeispiel: MUD Jeans
Die Modemarke MUD Jeans konnte durch LCA-basierte Prozessoptimierung ihre CO₂-Emissionen um 66 % und ihren Wasserverbrauch um 80 % senken. Solche messbaren Erfolge zeigen, wie stark PCF und LCA zur Verbesserung der Umweltleistung, zur Kostenreduktion und zur Positionierung am Markt beitragen können.
Diese vielfältigen Anwendungsbereiche machen PCF und LCA zu strategischen Instrumenten für jedes Unternehmen, das Nachhaltigkeit ernst meint – ob zur Einhaltung von Vorschriften, zur Optimierung von Produkten oder zur glaubwürdigen Kommunikation mit Kund:innen und Investoren.
- Emissions-Hotspots erkennen: Analysen zeigen, wo entlang der Wertschöpfungskette der größte Klimabeitrag entsteht.
- Reduktionsstrategien ableiten: Datenbasierte Grundlage für nachhaltige Entscheidungen und Optimierungen.
- Regulatorische Anforderungen erfüllen: Zentrale Grundlage für CSRD, EU-Taxonomie & Green Claims.
- Transparenz & Glaubwürdigkeit stärken: Nachvollziehbare Nachhaltigkeitskommunikation gegenüber Stakeholdern.
- Marktvorteil sichern: Mit messbaren Umweltvorteilen und glaubwürdigen Angaben differenzieren – z. B. in Ausschreibungen oder bei Investor:innen.
6. Aktuelle Trends & Weiterentwicklungen in der PCF- und LCA-Welt
Strengere Regulierungen & Standards
Mit der CSRD, der EU-Taxonomie und der Green Claims Regulation rücken standardisierte PCF- und LCA-Berechnungen zunehmend in den Fokus. ISO 14067, ISO 14040/44 und PEF werden dabei zur verbindlichen Grundlage für die Vergleichbarkeit von Umweltauswirkungen.
Digitalisierung & Automatisierung
Immer mehr Unternehmen setzen auf digitale Tools zur automatisierten Berechnung von PCF und LCA. Tools wie openLCA oder Cozero ermöglichen Schnittstellen zu Lieferanten, automatisieren Datenflüsse und vereinfachen die Auswertung – selbst in komplexen Lieferketten.
KI-gestützte Analysen
Künstliche Intelligenz wird vermehrt eingesetzt, um Emissionsdaten zu interpretieren, Hotspots zu identifizieren und Optimierungspotenziale aufzuzeigen. Auch in der Szenarienanalyse gewinnt KI an Bedeutung.
Blockchain für Transparenz in der Lieferkette
Blockchain-Technologien werden genutzt, um CO₂-Daten sicher und nachvollziehbar über Lieferketten hinweg zu dokumentieren – etwa für EUDR-konforme Rohstoffnachweise.
Echtzeit-Monitoring & Sensorik
Die Integration von Echtzeitdaten – etwa aus Produktionsanlagen oder Transportwegen – erlaubt die kontinuierliche Umweltbewertung und macht PCF-Updates dynamischer und belastbarer.
Digital Product Passports (DPP)
Digitale Produktpässe werden künftig alle relevanten Nachhaltigkeitsdaten bündeln – einschließlich PCF, Herkunftsnachweise und Recyclingfähigkeit. Sie sind Teil der EU-Kreislaufwirtschaftsstrategie und setzen transparente LCA-Daten voraus.
Product Environmental Footprint (PEF)
Der PEF (Product Environmental Footprint) wird in der EU zunehmend zur Referenzmethode für umfassende Produktbewertungen – und ergänzt die reine CO₂-Perspektive des PCF durch weitere Umweltkategorien. Mit Einführung von PEFCRs erhalten viele Branchen konkrete Vorgaben zur Berechnung und Kommunikation.
Einfacher Einstieg für KMU
Immer mehr Tools und Leitfäden erleichtern den Einstieg für kleine und mittlere Unternehmen. Besonders hilfreich: Der PCF-Starter des VDMA – speziell für produzierende Betriebe.
LCA als Grundlage der Kreislaufwirtschaft
Die Weiterentwicklung von PCF und LCA berücksichtigt zunehmend Aspekte wie Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recycling. Diese sind essenziell für die Bewertung kreislauffähiger Produkte und die Umsetzung von Ökodesign-Anforderungen.

Nachhaltigkeitsberater für Unternehmen & Startups
Mit über 10 Jahren Erfahrung in ESG und Tech-Strategien begleitet er Unternehmen beim Einstieg ins Lifecycle Assessment.
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FAQ – Häufige Fragen zu PCF & LCA
Was ist der Unterschied zwischen PCF und LCA?
Der PCF betrachtet ausschließlich Treibhausgasemissionen eines Produkts über den Lebenszyklus. Die LCA hingegen analysiert eine Vielzahl von Umweltwirkungen, darunter Wasserverbrauch, Ressourcenentnahme, Eutrophierung und mehr.
Wie oft sollte ein Product Carbon Footprint aktualisiert werden?
Idealerweise wird der PCF alle 3 bis 5 Jahre neu berechnet oder bei wesentlichen Änderungen am Produkt, der Lieferkette oder den Emissionsfaktoren aktualisiert – etwa bei Wechsel des Materials oder Lieferanten.
Welche Standards gelten für PCF und LCA?
Für PCF gilt insbesondere ISO 14067, während LCAs auf ISO 14040/14044 basieren. In der EU wird zudem der Product Environmental Footprint (PEF) als Standard etabliert, der 16 Wirkungskategorien berücksichtigt und mit sogenannten PEFCRs die Vergleichbarkeit verschiedener Produkte ermöglicht.
Was kostet die Berechnung eines PCF oder einer LCA?
Die Kosten hängen vom Umfang, der Datenverfügbarkeit und der gewählten Methodik ab. Ein PCF kann intern oder mit Tools ab ca. 500 € realisiert werden, eine LCA kann – je nach Detailtiefe – mehrere Tausend Euro kosten.
Kann man eine LCA auch ohne Software erstellen?
Theoretisch ja – mit Tabellenkalkulation und öffentlich zugänglichen Datenbanken. In der Praxis empfiehlt sich jedoch spezialisierte Software wie openLCA oder SimaPro, um Genauigkeit und Vergleichbarkeit sicherzustellen.
Wie genau müssen die Daten für eine PCF-Berechnung sein?
Je nach Zielsetzung: Für interne Analysen reichen gute Näherungswerte, für externe Kommunikation oder Zertifizierung sind Primärdaten und belegbare Emissionsfaktoren notwendig. Der Umgang mit Datenlücken sollte dokumentiert werden.
Braucht jedes Produkt eine eigene Berechnung?
Nicht zwingend. Produktfamilien oder modulare Ansätze sind zulässig, wenn die Unterschiede dokumentiert und die Abweichungen gering sind.
Was ist der Digital Product Passport?
Der DPP ist ein digitales Informationssystem, das künftig alle relevanten Nachhaltigkeitsdaten eines Produkts enthält – inklusive PCF, Herkunft, Recyclingfähigkeit. Er wird im Rahmen der EU-Kreislaufwirtschaftsstrategie verpflichtend.
Wie hängt die PCF-Berechnung mit CSRD zusammen?
PCF- und LCA-Daten fließen in die Bewertung von Scope-3-Emissionen ein – ein zentrales Element der CSRD-Berichtspflicht. Ohne diese Werte sind glaubwürdige Nachhaltigkeitsangaben kaum möglich.
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