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Warum ClimateTech trotz ESG-Backlash die besseren Exits liefern kann

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ClimateTech-Unternehmen liefern messbare Ergebnisse und stabile Renditen – selbst in einem schwierigen Umfeld. Während ESG-Investitionen unter Druck stehen, zeigen ClimateTech-Ansätze klare Vorteile:

  • Bessere Exits: Unternehmen mit Klima-Fokus übertreffen den Markt um 3–6 % jährlich.
  • Wachsende Investitionen: 2022 flossen 1,8 Billionen US-Dollar in saubere Energien.
  • Technologie im Fokus: KI-basierte Lösungen ziehen 20 % der Klima-Investitionen an.
  • Regulatorische Chancen: CO₂-Preise und klare Klimaziele in Deutschland schaffen Wettbewerbsvorteile.

Ihr könnt auf messbare Ergebnisse und belastbare Geschäftsmodelle setzen, um langfristige Erfolge zu sichern – auch in einem Markt, der ESG zunehmend kritisch sieht.

Markttrends und regulatorischer Rahmen in Deutschland

ClimateTech-Marktgröße in Deutschland

Deutschland ist der führende ClimateTech-Markt in Europa, angetrieben durch ehrgeizige Klimaziele und umfangreiche staatliche Investitionen. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Seit 1990 konnten die Emissionen bereits um 35,7 % reduziert werden.

Der Markt profitiert von klaren Investitionszusagen. Bund und Deutsche Bahn planen, bis 2030 86 Milliarden Euro in die Modernisierung des Schienennetzes zu investieren. Gleichzeitig soll bis 2030 65 % des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Diese Entwicklungen schaffen spannende Möglichkeiten für ClimateTech-Unternehmen, die auf Energieeffizienz, Dekarbonisierung und nachhaltige Mobilität spezialisiert sind.

Auch auf EU-Ebene eröffnen sich neue Chancen durch den NextGenerationEU-Wiederaufbauplan. Ein Drittel der 1,8 Billionen Euro, die aus diesem Plan und dem EU-Haushalt stammen, wird in den European Green Deal investiert. Diese Finanzspritze sorgt für ein stabiles Umfeld, in dem Unternehmen mit klimafreundlichen Technologien von einer konstanten Nachfrage profitieren können.

Auswirkungen der EU- und deutschen Klimapolitik

Der European Green Deal und das deutsche Klimaschutzgesetz setzen verbindliche Rahmenbedingungen, die ClimateTech-Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile verschaffen. Das Europäische Klimagesetz schreibt vor, dass die Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 erreicht werden müssen. In Deutschland garantiert das Klimaschutzprogramm 2030 zusammen mit dem Klimaschutzgesetz, dass die nationalen Klimaziele eingehalten werden.

Diese politischen Vorgaben eröffnen konkrete Geschäftsfelder. Der schrittweise Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 erfordert massive Investitionen in alternative Energien. Robert Habeck, ehemaliger Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, unterstrich die Bedeutung der Energiewende:

"The energy transition that began as a response to the climate emergency became an essential building block of national security."

Mit dem EU-Paket "Fit for 55" werden politische Instrumente überarbeitet, um die Klimaziele für 2030 zu erreichen. Für ClimateTech-Unternehmen bedeutet dies stabile Marktbedingungen und langfristige Planungssicherheit. Darüber hinaus investiert die EU in die Qualifikation von Arbeitskräften, unterstützt Beschäftigte und schafft hochwertige Jobs für den Übergang zu einer sauberen Wirtschaft.

Wie regulatorische Compliance Wert schafft

In Deutschland und der EU verwandeln sich Compliance-Anforderungen zunehmend in wirtschaftliche Chancen für ClimateTech-Unternehmen. Seit Januar 2021 zahlen Unternehmen, die fossile Brennstoffe handeln, einen CO₂-Preis, der von 25 Euro pro Tonne schrittweise auf 55 Euro im Jahr 2025 und später auf 55 bis 65 Euro ansteigen wird.

Diese Preisgestaltung macht klimafreundliche Technologien wirtschaftlich attraktiver und senkt die Kosten für Unternehmen, die auf nachhaltige Lösungen setzen. ClimateTech-Unternehmen können diese regulatorischen Vorgaben nicht nur als Verkaufsargument nutzen, sondern auch ihre Bewertung bei Exits erhöhen.

Die Bundesregierung fördert zudem energieeffizientes Bauen und Sanieren, was zusätzliche Chancen für ClimateTech-Unternehmen in den Bereichen Gebäudetechnik und Energieeffizienz bietet. Die Abschaffung von Ausbaugrenzen für Solaranlagen und die flexiblere Nutzung von Flächen schaffen weitere Möglichkeiten im Bereich erneuerbarer Energien.

Dank dieser Rahmenbedingungen stehen ClimateTech-Unternehmen in einer besonderen Position: Sie erfüllen nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern profitieren auch von staatlichen Förderungen und der steigenden Nachfrage nach klimafreundlichen Lösungen. Diese Vorteile bilden die Grundlage für die technologischen und geschäftlichen Chancen, die in den folgenden Abschnitten genauer untersucht werden.

Technologie- und Geschäftsmodellvorteile

Wichtige ClimateTech-Technologien

ClimateTech-Unternehmen setzen auf fortschrittliche Technologien, um Umweltprobleme anzugehen und gleichzeitig wirtschaftliche Erfolge zu erzielen. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die die Umweltüberwachung und -optimierung revolutioniert. FervoEnergy nutzt beispielsweise Glasfaserkabel in Geothermieanlagen, um in Echtzeit Daten zu Durchfluss, Temperatur und Ressourcenleistung zu erfassen. Diese präzisen Analysen steigern die Effizienz und liefern gleichzeitig aussagekräftige Kennzahlen für Investoren.

Auch Energiespeichertechnologien gewinnen an Bedeutung, da die Nachfrage nach langfristigen Speicherlösungen steigt. Die Haliade-X-Windturbine von GE ist ein beeindruckendes Beispiel: Mit einem Rotor von 220 Metern und 107 Meter langen Blättern erreicht sie eine Leistung von bis zu 14 MW. Solche Entwicklungen machen großflächige Anwendungen möglich und steigern die Attraktivität für Investoren.

Ein weiterer Schlüsselbereich ist die Carbon-Capture-Technologie. Die Orca-Anlage von Climeworks in Island entfernt jährlich 4.000 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre. In Deutschland hat autarkize im Oktober 2024 eine Seed-Finanzierung von 2,3 Millionen Euro abgeschlossen. Ihre Anlagen können jährlich zwischen 1.400 und 5.500 Tonnen CO₂ binden und dabei bis zu 10 GWh erneuerbare Energie erzeugen.

Darüber hinaus senken Fortschritte in der Robotik und bei Sensoren die Kosten für Hardware-Lösungen, während der Ausbau erneuerbarer Energien den Bedarf an Software erhöht, die Emissionsdaten analysiert und nutzt. Diese technologischen Entwicklungen schaffen die Basis für skalierbare und wirkungsorientierte Geschäftsmodelle.

Impact-orientierte Geschäftsmodelle

ClimateTech-Unternehmen entwickeln Geschäftsmodelle, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile kombinieren. Ein Beispiel ist die Solar‑as‑a‑Service-Plattform Golfstrom, die in Deutschland Leasingmodelle für dezentrale Solarenergie-Assets anbietet. Das Konzept eröffnet Investoren neue Möglichkeiten, in nachhaltige Energiequellen zu investieren.

Virtuelle Stromabnahmeverträge (vPPAs) revolutionieren den Energiemarkt, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs). In Deutschland unterstützt ECO2GROW KMUs dabei, durch vPPAs langfristige Preisstabilität und Zugang zu grüner Energie zu sichern.

Auch die Kreislaufwirtschaft bietet neue Geschäftschancen. Michel Konder, CEO von autarkize, beschreibt die Bedeutung ihrer Finanzierung:

"The financing allows us to launch our systems on a large scale, creating value for customers and contributing to climate protection. autarkize is positioned to be a leading provider in the transition to a sustainable energy future."

Zwischen 2023 und 2025 wurden über 85 % der Exits im ClimateTech-Sektor durch Fusionen und Übernahmen realisiert. Strategische Käufer suchen dabei gezielt nach Synergien und langfristigen Perspektiven.

ClimateTech vs. traditionelle ESG-Unternehmen

Die Vorteile der beschriebenen Technologien und Geschäftsmodelle heben ClimateTech-Unternehmen deutlich von traditionellen ESG-Ansätzen ab. Diese Unternehmen setzen auf skalierbare technologische Innovationen, die nachweisbare ökologische Vorteile mit wirtschaftlichem Erfolg verbinden.

Europa nimmt dabei eine führende Rolle ein: Europäische Unternehmen waren an 53 % der globalen M&A-Deals beteiligt, während Nordamerika 37 % ausmachte. Besonders aktiv ist der Energiesektor, der bei Fortune‑500-Unternehmen 26,7 % aller Transaktionen ausmachte.

Yair Reem, Partner bei Extantia Capital, fasst die aktuelle Marktsituation treffend zusammen:

"With some of the hype gone out of the market, more mediocre propositions are no longer attracting the interest they did previously. Truly exceptional companies, with clear and compelling value propositions that extend beyond simply being green, are still securing funding, but there is a lack of money generally."

Webinar: fundamentals of investing in climate private equity

Deutsche ClimateTech-Exit-Fallstudien

Die folgenden Fallstudien zeigen, wie deutsche ClimateTech-Unternehmen durch technologische Fortschritte und kluge Partnerschaften erfolgreiche Exits erzielen können.

Exit-Fallstudie 1: Unternehmensprofil und Erfolgsfaktoren

Der deutsche ClimateTech-Sektor hat sich als äußerst erfolgreich bei strategischen Exits erwiesen, die sich durch starke Technologien, kompetente Führung, nachgewiesene Marktpräsenz und durchdachte Go-to-Market-Strategien auszeichnen. In der Regel dauert es zwischen 2 und 11 Jahren, bis ein Exit realisiert wird.

Ein herausragendes Beispiel ist Alcemy, ein Startup, das kohlenstoffarmen Zement entwickelt. Das Unternehmen profitiert von Deutschlands Vorreiterrolle in der Klimatechnologie, insbesondere in Bereichen wie Windenergie, Solarenergie, Wärmepumpen, Batterietechnologie und Elektrolyseuren.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor liegt in den starken Partnerschaften zwischen innovativen Startups, etablierten Industrieakteuren, öffentlichen Institutionen und engagierten Venture-Capital-Investoren. Diese Zusammenarbeit erleichtert es, die hohen Investitionskosten für Hardware und Anlagen zu bewältigen.

Exit-Fallstudie 2: Deal-Analyse und Ergebnisse

Ein weiteres Beispiel für einen erfolgreichen Exit ist Trawa, ein deutsches Startup, das auf Energiemanagement spezialisiert ist. Während Alcemy seinen Schwerpunkt auf Hardware und Partnerschaften legt, zeigt Trawa, wie Software-Lösungen zunehmend an Bedeutung im ClimateTech-Bereich gewinnen. Der Software-Sektor wächst jährlich um 24,5 % und bietet somit lukrative Exit-Chancen.

Unternehmen, die strategische Akquisitionen vorantreiben, spielen eine entscheidende Rolle im Cleantech-Sektor, da sie ihre Net-Zero-Ziele erreichen wollen. Diese Entwicklung öffnet deutschen ClimateTech-Unternehmen, die innovative Lösungen für Energiemanagement und Emissionsreduktion anbieten, neue Märkte.

Im Jahr 2023 stellte Deutschland 5 Millionen Euro für GreenTech-Produkte bereit, während mehr als 50 % des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt wurden . Diese Rahmenbedingungen schaffen ein ideales Umfeld für erfolgreiche Exits.

Wichtige Muster erfolgreicher Exits

Die Untersuchung deutscher ClimateTech-Exits zeigt klare Erfolgsmuster. Rund ein Drittel der deutschen Startups trägt maßgeblich zur Transformation der Wirtschaft durch Klimatechnologien und Umweltschutz bei. Diese Unternehmen profitieren von der installierten Solarkapazität Deutschlands, die Anfang 2024 die Marke von 100 GW überschritten hat.

Ein weiterer Trend ist der Aufstieg von Climate Tech Syndicates, die Startups in der Frühphase Kapital und Fachwissen zur Verfügung stellen. Dadurch erhalten Unternehmen frühzeitig Zugang zu strategischen Investoren und können ihre Exit-Strategien gezielt ausrichten.

Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg ist das Green Public Procurement (GPP), das insbesondere in Bereichen wie Zement und anderen Baumaterialien einen wettbewerbsfähigen Markt für klimafreundliche Produkte schafft. Ergänzend dazu fördern öffentliche Finanzierungsprogramme mit Fokus auf Klimatechnologien den Weg zu profitablen Exits.

Die Kombination aus technologischer Weiterentwicklung, unterstützender Regulierung und strategischen Partnerschaften bietet deutschen ClimateTech-Unternehmen eine solide Grundlage für erfolgreiche Exits – selbst in einem Umfeld, das von ESG-Skepsis geprägt sein kann. Diese Erkenntnisse liefern wertvolle Ansätze, um Herausforderungen wie Investorenskepsis zu überwinden.

ESG-Skepsis überwinden: Praktische Ansätze

Um die Zweifel von Investoren zu zerstreuen und den Weg für erfolgreiche Exits zu ebnen, können ClimateTech-Unternehmen auf konkrete Strategien setzen.

Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei Investoren stärken

Eine Umfrage zeigt, dass 86 % der US-Investoren die Authentizität von ESG-Fortschritten infrage stellen, während 76 % externe Prüfungen bevorzugen, um die Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeitsdaten zu gewährleisten. Diese Skepsis erfordert einen klaren Fokus auf Transparenz – ein entscheidender Faktor, um Vertrauen aufzubauen.

ClimateTech-Unternehmen sollten ihre Klimadaten und Emissionsberichte durch unabhängige Dritte überprüfen lassen. Dies schafft eine solide Grundlage für Vertrauen. Zusätzlich können detaillierte Transitionspläne helfen, die genau darlegen, wie Net-Zero-Ziele durch den Einsatz von Kapital und Betriebsmitteln erreicht werden sollen. Diese Maßnahmen machen ESG-Daten nicht nur greifbarer, sondern helfen auch, regulatorische Anforderungen in einen strategischen Vorteil zu verwandeln.

Regulatorische Anforderungen als Chance begreifen

Die Einhaltung von Vorschriften stärkt nicht nur das Vertrauen der Investoren, sondern kann auch als Wettbewerbsvorteil genutzt werden. Für deutsche ClimateTech-Unternehmen bietet die CSRD-Berichtspflicht eine Möglichkeit, sich vom Wettbewerb abzuheben. Während viele Unternehmen die neuen Anforderungen als Belastung empfinden, können ClimateTech-Firmen ihre Expertise in Klimadaten und Emissionsmanagement gezielt einsetzen, um sich als Vorreiter zu positionieren.

Berichtsjahr Betroffene Unternehmen Erste Veröffentlichung
2024 Unternehmen mit bestehender NFRD-Pflicht 2025
2025 Große Unternehmen (250+ Mitarbeiter) 2026
2026 Börsennotierte KMU 2027

Die gestaffelte Einführung der CSRD gibt ClimateTech-Unternehmen die Gelegenheit, sich als Partner für andere Firmen zu etablieren, die Unterstützung bei der Erfüllung dieser Anforderungen benötigen. Zudem legen 50 % der Investoren großen Wert darauf, dass Unternehmen ihre Wertschöpfung an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen.

Hier liegt die Stärke in der Kommunikation: Compliance sollte nicht als Kostenfaktor, sondern als Umsatzchance dargestellt werden. Unternehmen, die frühzeitig robuste Systeme zur Erfassung und Berichterstattung von Klimadaten entwickeln, können diese Expertise sogar als Dienstleistung für andere Unternehmen anbieten.

Geschäftsmodelle mit messbarem Impact entwickeln

Neben der Einhaltung von Vorschriften sind skalierbare Geschäftsmodelle entscheidend, um echten Einfluss zu erzielen. Die Korrelation zwischen ESG-Ratings und tatsächlichem Impact liegt im Durchschnitt nur bei 0,61. Diese Diskrepanz zeigt, warum ClimateTech-Unternehmen eigene Metriken entwickeln sollten, die den tatsächlichen gesellschaftlichen und ökologischen Einfluss messen – und nicht nur die Vermeidung negativer Effekte.

Ein gutes Beispiel liefert der Teppichfliesenhersteller Interface. Das Unternehmen hat sein Geschäftsmodell von einem linearen Ansatz auf ein regeneratives Modell umgestellt und bindet aktiv CO₂ aus der Atmosphäre. Damit erzielt es einen nachweislichen positiven Umwelteffekt.

Die Nachfrage nach solchen Ansätzen spiegelt sich auch in den Investitionen wider: In den ersten drei Quartalen 2024 flossen 6 Mrd. US-Dollar in KI-basierte ClimateTech-Startups – das entspricht 14,6 % der gesamten ClimateTech-Investitionen. Investoren suchen gezielt nach Technologien, die über reine ESG-Compliance hinausgehen.

Hampus Jakobsson von Pale Blue Dot beschreibt die aktuelle Entwicklung so:

"The market has matured over the past year. There is more acceptance and belief around climate change, and this is combined with a strong conviction on the need to invest with a real focus on returns".

ClimateTech-Unternehmen sollten ihre Geschäftsmodelle darauf ausrichten, systemische Veränderungen zu bewirken. Dazu gehört, Metriken zu entwickeln, die den tatsächlichen gesellschaftlichen und ökologischen Einfluss messen, anstatt sich auf die Vermeidung negativer Folgen zu konzentrieren.

Die Kombination aus transparenter Kommunikation mit Investoren, strategischem Umgang mit regulatorischen Anforderungen und wirkungsorientierten Geschäftsmodellen stärkt nicht nur die Marktposition, sondern schafft auch die Grundlage für erfolgreiche Exits.

Zukunftsaussichten: ClimateTech-Exits in Deutschland

Die Rahmenbedingungen für erfolgreiche ClimateTech-Exits in Deutschland sind vielversprechend. Der globale ClimateTech-Markt wird voraussichtlich von 38,5 Millionen US-Dollar im Jahr 2024 auf beeindruckende 115,4 Millionen US-Dollar bis 2030 anwachsen – das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 20,9 %. Diese Entwicklung verschafft deutschen ClimateTech-Unternehmen eine solide Ausgangsposition, insbesondere vor dem Hintergrund klarer regulatorischer Vorgaben.

Regulatorische Treiber als Basis für langfristigen Erfolg

Initiativen wie der European Green Deal und das Europäische Klimagesetz setzen ambitionierte Ziele: Klimaneutralität bis 2050 und eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 % bis 2040 im Vergleich zu 1990. Deutschland plant zudem, etwa 11 % seiner Gesamtinvestitionen in Klimaschutzmaßnahmen zu lenken. Diese klaren politischen Rahmenbedingungen schaffen eine stabile Nachfrage nach innovativen ClimateTech-Lösungen und stärken das Vertrauen in den Markt.

Technologische Innovation als Schlüsselrolle

Die Innovationskraft der Branche zeigt sich in bemerkenswerten Entwicklungen. So kündigte Google im März 2025 eine Partnerschaft mit Kairos Power an, um kleine modulare Kernreaktoren für seine Rechenzentren zu nutzen. Tesla stellte im Dezember 2024 eine neue Generation von Festkörperbatterie-Separatoren vor, die ab 2025 eine höhere Produktionskapazität ermöglichen sollen. Solche technologischen Fortschritte unterstreichen, wie ClimateTech-Unternehmen durch konkrete Neuerungen echten Mehrwert schaffen. In Kombination mit den regulatorischen Vorgaben verstärken sie die Wirkung auf den Klimaschutz.

Messbare Klimawirkung als Wettbewerbsvorteil

Was ClimateTech-Unternehmen von traditionellen ESG-Firmen unterscheidet, ist ihre direkte und greifbare Klimawirkung. Während ESG-Ratings oft nicht eindeutig mit dem tatsächlichen Impact zusammenhängen, können ClimateTech-Unternehmen konkrete Erfolge wie Emissionsreduktionen und Energieeinsparungen nachweisen. Diese Transparenz schafft Vertrauen bei Investoren und ermöglicht eine präzisere Bewertung des tatsächlichen Beitrags zum Umweltschutz.

Starke Finanzierungslandschaft für Wachstum

Die deutsche Regierung stellte 2023 bereits 5,7 Milliarden Euro für internationale Klimafinanzierung bereit, wobei 43 % der Mittel für Klimaanpassungsprojekte vorgesehen waren. Diese staatliche Unterstützung, gepaart mit wachsendem Interesse privater Investoren an messbaren Klimalösungen, bietet ideale Voraussetzungen für die Skalierung und profitable Exits von ClimateTech-Unternehmen.

Die Kombination aus klaren politischen Zielen, technologischen Innovationen und messbarer Klimawirkung positioniert deutsche ClimateTech-Unternehmen hervorragend für zukünftige Erfolge. Mit ihren impactorientierten Ansätzen überzeugen sie nicht nur Investoren, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle.

FAQs

Wie schaffen es ClimateTech-Unternehmen, trotz ESG-Skepsis erfolgreiche Exits zu erzielen?

ClimateTech: Erfolgreiche Exits trotz wachsender ESG-Skepsis

Trotz zunehmender Skepsis gegenüber ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) gelingt es ClimateTech-Unternehmen, beeindruckende Exits zu erzielen. Der Schlüssel dazu liegt in ihrem Fokus auf Innovation, langfristige Strategien und strategische Partnerschaften. Besonders die Bereiche Transport und Energie stechen hervor, da sie den Großteil der Exits in diesem Sektor ausmachen. Interessant ist auch, dass der durchschnittliche Zeitraum bis zu einem Exit bei etwa 9 Jahren liegt – ein klares Zeichen dafür, wie wichtig ein langfristiger Ansatz in dieser Branche ist.

Erfolgreiche Exits werden oft durch Übernahmen großer Energieunternehmen oder Investitionen von Private-Equity-Firmen ermöglicht. Gleichzeitig nimmt die Dynamik im Markt zu: Aktivitäten im Bereich M&A (Fusionen und Übernahmen), SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) und IPOs (Börsengänge) haben in den letzten zwei Jahren um beeindruckende 70 % zugenommen. Diese Entwicklung zeigt, dass ClimateTech-Unternehmen trotz der ESG-Debatte weiterhin spannende Chancen für nachhaltiges Wachstum und wirtschaftliche Erfolge bieten können.

Wie fördern regulatorische Vorgaben in Deutschland und der EU Investitionen in ClimateTech?

Regulatorische Vorgaben: Rückenwind für ClimateTech in Deutschland und der EU

In Deutschland und der EU schaffen klare gesetzliche Rahmenbedingungen die Grundlage für Investitionen in ClimateTech. Ambitionierte Klimaziele, Förderprogramme und verbindliche Regelungen setzen starke Impulse für Innovationen und fördern ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

Programme wie der EU Green Deal und nationale Förderinitiativen bieten Unternehmen gezielte Anreize, umweltfreundliche Technologien zu entwickeln und einzusetzen. Diese Maßnahmen stärken nicht nur die Innovationskraft, sondern auch das Vertrauen von Investoren. Sie sorgen für langfristige Planungssicherheit und eröffnen neue Marktchancen. Für ClimateTech-Unternehmen entsteht dadurch ein stabiles Umfeld, das nachhaltige Lösungen in den Mittelpunkt rückt und den Übergang zu einer grünen Wirtschaft beschleunigt.

Welche Innovationen im ClimateTech helfen am effektivsten, Treibhausgasemissionen zu senken?

Im Bereich ClimateTech gibt es beeindruckende Entwicklungen, die aktiv dazu beitragen, Treibhausgasemissionen zu verringern. Besonders hervorzuheben sind Technologien wie Carbon Capture and Storage (CCS) und Direct Air Capture (DAC). Diese Verfahren ermöglichen es, CO₂ entweder direkt aus der Atmosphäre oder aus industriellen Prozessen zu entfernen und sicher zu speichern. Gleichzeitig ersetzen erneuerbare Energien wie Wind-, Solar- und Wasserkraft zunehmend fossile Brennstoffe und tragen so erheblich zur Reduktion von Emissionen bei.

Darüber hinaus spielen intelligente Infrastrukturen und moderne landwirtschaftliche Technologien eine wichtige Rolle. Sie sorgen nicht nur für eine effizientere Nutzung von Ressourcen, sondern helfen auch, Emissionen zu senken und nachhaltigere Arbeitsweisen zu etablieren. Diese Innovationen bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern eröffnen Unternehmen, die auf zukunftsorientierte Lösungen setzen, auch neue wirtschaftliche Chancen.

Johannes Fiegenbaum

Johannes Fiegenbaum

Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.

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