Nachhaltigkeit in der Lieferkette: 7 wirkungsvolle Maßnahmen für Unternehmen
Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist längst keine Option mehr, sondern eine gesetzliche Pflicht....
By: Johannes Fiegenbaum on 10.07.25 12:52
Nachhaltigkeit ist längst kein „Nice-to-have“ mehr – sie ist entscheidend, um Investoren zu überzeugen. Doch viele Unternehmen machen Fehler in ihren Pitch Decks, die sie teuer zu stehen kommen können. Hier sind die fünf häufigsten Fallstricke und wie ihr sie vermeiden könnt:
Mit einer klaren Strategie, validierten Daten und einer überzeugenden Verbindung von Vision und Umsetzung könnt ihr das Vertrauen von Investoren gewinnen und gleichzeitig gesetzliche Anforderungen erfüllen. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass eure Pitch Deck Story nicht nur überzeugt, sondern begeistert.
Deutsche Pitch Decks leiden oft unter einem Mangel an konkreten Daten. Ganze 94 % der Investoren sind der Meinung, dass Unternehmensberichte teilweise unbelegte Nachhaltigkeitsbehauptungen enthalten. Solche Zweifel sind berechtigt: Begriffe wie „umweltfreundlich“ oder „nachhaltig“, die ohne messbare Nachweise verwendet werden, wirken auf erfahrene Investoren wie Warnsignale.
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) beschreibt Greenwashing als „eine Praxis, bei der nachhaltigkeitsbezogene Aussagen, Erklärungen, Handlungen oder Kommunikationen das zugrundeliegende Nachhaltigkeitsprofil eines Unternehmens, eines Finanzprodukts oder von Finanzdienstleistungen nicht klar und fair widerspiegeln“. Ein prominentes Beispiel: Im September 2023 wurde DWS, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, mit einer Geldstrafe von 19 Millionen US-Dollar wegen Greenwashing belegt.
Besonders kritisch wird es, wenn Unternehmen ihre angekündigten Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen. Laut den Low Carbon Transition Ratings von Morningstar Sustainalytics sind 91 % der Unternehmen nicht auf Kurs, ihre Treibhausgasreduktionsziele zu erreichen. Investoren, die auf solche unbelegten Versprechen setzen, riskieren nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch Reputationsschäden und rechtliche Probleme. In diesem Kontext sind messbare Daten ein entscheidender Faktor.
Erfolgreiche Pitch Decks überzeugen durch klare, nachweisbare Daten. Unternehmen, die führend im Klimaschutz agieren, erzielen beispielsweise eine um 67 % höhere Kapitalrendite im Vergleich zu ihren Wettbewerbern.
Nachhaltigkeitsmetriken, die sich an den UN-Zielen orientieren, umfassen unter anderem die Reduktion von CO₂-Emissionen, Kreislaufwirtschaft und soziale Auswirkungen. Besonders wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen Scope 1, 2 und 3 Emissionen. GreenFins Daten aus 2024 zeigen, dass 83 % der abgelehnten Pitch Decks Scope 3 Emissionen nicht berücksichtigen.
Die Bedeutung konkreter Daten wird durch Beispiele untermauert: Urban Food Labs sicherte sich eine Finanzierung, indem sie eine 300-prozentige Ertragssteigerung im vertikalen Anbau nachwiesen. ReGrained konnte durch Upcycling-Innovationen 40 % der Kosten einsparen, und Ecovative erreichte eine Materialwiederverwendungsrate von 94 % bei Verpackungen. Doch neben überzeugenden Zahlen erfordern regulatorische Vorgaben zusätzliche Aufmerksamkeit.
Die regulatorischen Anforderungen in Deutschland werden immer strenger. Mit der Einführung der CSRD steigt die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen deutlich an. Gleichzeitig erwarten 85 % der Investoren, dass ESG-Kennzahlen mit der gleichen Sorgfalt geprüft werden wie Finanzberichte.
Unternehmen müssen ESG-Daten glaubwürdig validieren – von der Datenerhebung bis zur Berichterstattung – und interne Kontrollmechanismen etablieren, um investorenfreundliche ESG-Berichte zu gewährleisten. Zudem wünschen sich 76 % der Investoren, dass Prüfer über die entsprechende Expertise verfügen, um zukunftsorientierte Schätzungen des Managements bewerten zu können.
Der tschechische Industrieminister Jozef Síkela brachte es treffend auf den Punkt: „Die neuen Regeln werden Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft verantwortlicher machen und sie zu einer Wirtschaft führen, die Menschen und Umwelt zugutekommt“. Für Pitch Decks bedeutet das, dass nur Unternehmen mit soliden, überprüfbaren Daten langfristig das Vertrauen der Investoren gewinnen können.
Ein Beispiel hierfür liefert Siemens Healthineers: Das Unternehmen hat sich für 2025 klare Klimastrategien gesetzt, um bis 2030 klimaneutral zu werden – in Einklang mit den Vorgaben der Science Based Targets Initiative (SBTi). Diese Maßnahmen spiegeln nicht nur Deutschlands Engagement für Nachhaltigkeit wider, sondern zeigen auch, wie Unternehmen sich proaktiv an veränderte rechtliche Anforderungen und Erwartungen der Investoren anpassen können.
Ein Pitch Deck, das die geltenden regulatorischen Vorgaben außer Acht lässt, kann schwerwiegende Folgen haben. Ein aktuelles Beispiel ist der Clean Industrial Deal, den die Europäische Kommission im Februar 2025 eingeführt hat. Ziel ist es, die EU als führenden Produktionsstandort zu positionieren und gleichzeitig saubere Technologien sowie zirkuläre Geschäftsmodelle voranzutreiben. Teil dieses Deals ist der Industrial Decarbonisation Accelerator Act, der Planungs- und Genehmigungsverfahren für saubere Energieprojekte vereinfachen soll. Hintergrund ist, dass 83 % der Unternehmen die Komplexität und Dauer dieser Verfahren als Hindernis für Investitionen in der EU betrachten.
Laut einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank gaben zwei von drei Unternehmen an, dass Geschäftsvorschriften ein wesentlicher Faktor sind, der Investitionen in der EU erschwert. Hinzu kommen steigende Anforderungen an Nachhaltigkeitsdaten, die durch Vorschriften wie die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) verschärft werden. Unternehmen müssen dabei ihre gesamte Wertschöpfungskette analysieren und detaillierte Informationen über Herkunft und Lebenszyklus ihrer Materialien und Produkte bereitstellen.
Die Europäische Kommission hat mit dem Omnibus-Vereinfachungspaket Maßnahmen ergriffen, um die jährlichen Verwaltungskosten um 6,3 Milliarden Euro zu senken. Dennoch wirken Pitch Decks, die diese regulatorischen Entwicklungen ignorieren, nicht nur unprofessionell, sondern auch riskant. Unternehmen müssen daher nicht nur die gesetzlichen Vorgaben erfüllen, sondern auch die Erwartungen ihrer Investoren berücksichtigen.
Investoren legen heute großen Wert auf mehr als nur oberflächliche Nachhaltigkeitsversprechen. Eine EY-Umfrage aus dem Jahr 2020 zeigt, dass 98 % der befragten Investoren ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) in ihre Entscheidungen einbeziehen. Rund 72 % von ihnen führen zudem strukturierte Bewertungen der ESG-Leistung durch.
„Finanzprognosen sind nicht der Hauptfaktor... wir müssen an das Team und die Skalierbarkeit des Unternehmens glauben".
Eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie muss eng mit der Kerngeschäftsstrategie verknüpft sein und von der Unternehmensführung aktiv unterstützt werden. Diana Paes, Expertin für Innovation und ESG, betont:
„Para ser efetiva a estratégia de sustentabilidade deve estar conectado ao core business e ter o apoio das lideranças. É preciso que as propostas se tornem DNA da empresa e seja vivida em toda cadeia produtiva. O objetivo é que a estratégia de sustentabilidade e a estratégia do negócio sejam as mesmas. Não aconselho que se crie estratégia de sustentabilidade pensando primeiro no interesse do investidor. Busque soluções com interesse na perpetuidade do próprio negócio e a confiança do investidor (e de outros stakeholders) será uma consequência."
Hemchandra Shetty, eine anerkannte Stimme im Bereich Unternehmensstrategie, bringt es auf den Punkt:
„Nachhaltigkeit ist aus der Sicht jedes Investors zu einem wichtigen Parameter geworden".
Pitch Decks, die diese Erwartungen nicht berücksichtigen, haben deutlich geringere Chancen, Investoren zu überzeugen.
Um regulatorische Anforderungen und Investorenerwartungen zu erfüllen, greifen Unternehmen zunehmend auf spezialisierte ESG-Compliance-Tools zurück.
„ESG-Compliance bedeutet die Einhaltung der weltweit akzeptierten Berichtsrahmen oder nationalen und internationalen Vorschriften, die für die Struktur, Branche und Geografie eines Unternehmens gelten".
Cloud-basierte Plattformen wie Workiva, IBM Envizi ESG Suite oder Salesforce Net Zero Cloud bieten die Möglichkeit, ESG-Daten effizient zu sammeln, zu konsolidieren und Berichtsstandards wie GRI, CDP, TCFD und SASB einzuhalten. Darüber hinaus gibt es spezialisierte Tools wie Persefoni, Plan A, Greenly und Pulsora, die sich auf Klimamanagement, Kohlenstoffbuchhaltung und automatisierte ESG-Berichterstattung konzentrieren.
Benjamin Pasquiers, Direktor für Versicherung, Finanzen und ESG, hebt hervor:
„Les entreprises peuvent communiquer sur leur impact RSE en utilisant les normes de reporting détaillées et harmonisées de la CSRD. Les investisseurs peuvent ainsi avoir accès à des informations claires et comparables sur les performances ESG des entreprises. Les entreprises peuvent également utiliser les normes de la CSRD pour évaluer leur propre performance ESG et identifier les domaines dans lesquels elles peuvent s'améliorer."
Der Einsatz solcher Technologien verbessert nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern stärkt auch die Glaubwürdigkeit der ESG-Strategie in Pitch Decks deutlich.
Nachdem die Anforderungen von Regulierungsbehörden und Investoren beleuchtet wurden, rückt nun ein häufiges Problem in den Fokus: die Diskrepanz zwischen ambitionierten Visionen und fehlenden Umsetzungsplänen.
Ein häufiger Fehler in Pitch Decks ist das Präsentieren ehrgeiziger Nachhaltigkeitsziele ohne klaren Plan zur Umsetzung. Investoren erkennen schnell, ob hinter Versprechungen konkrete Strategien stehen oder ob es sich um bloße Absichtserklärungen handelt. Vage Aussagen ohne Details wirken wenig überzeugend und können das Vertrauen der Investoren untergraben.
Studien aus Europa zeigen, dass 42 % der sogenannten „grünen Behauptungen“ übertrieben, falsch oder sogar irreführend waren. Unrealistische Ziele können außerdem unethisches Verhalten fördern, da der Druck, ambitionierte Vorgaben zu erfüllen, Mitarbeiter zu problematischen Entscheidungen verleiten kann.
Ohne klare Differenzierung schaffen es Nachhaltigkeitsstrategien zudem nicht, sich im Wettbewerb abzuheben. Investoren interessieren sich vorrangig für Nachhaltigkeit, weil sie Risiken minimieren, regulatorische Anforderungen erfüllen und langfristige Gewinne sichern wollen.
Eine überzeugende Nachhaltigkeitsstrategie im Pitch Deck braucht eine detaillierte Roadmap, die sowohl bereits erreichte Meilensteine als auch geplante Schritte klar darstellt. Solche Roadmaps dienen als strategischer Leitfaden, um ESG- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Ein effektiver Aktionsplan sollte folgende Schritte umfassen: die aktuelle Leistung bewerten, SMART-Ziele setzen, konkrete Maßnahmen definieren und diese konsequent umsetzen. ESG-Roadmaps helfen außerdem, Unternehmenspraktiken mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards in Einklang zu bringen.
Ein Beispiel hierfür ist das Startup Green Rooftops Inc., das städtische Dächer in grüne Oasen für bessere Luftqualität und urbane Landwirtschaft verwandelt. Ihr Pitch Deck bietet eine klare Darstellung des Problems, der Lösung, der Vorteile, des Geschäftsmodells und der Vision. Ebenso überzeugt OceanTech Plastics, ein Technologieunternehmen, das Plastikmüll aus den Meeren in hochwertige Konsumprodukte umwandelt. Sie präsentieren konkrete Umweltauswirkungen wie die Menge des entfernten Plastikmülls und die eingesparten CO₂-Emissionen.
Diese Beispiele zeigen, dass eine Roadmap zwar essenziell ist, jedoch nur dann überzeugt, wenn sie die Vision mit realistischen Maßnahmen verknüpft.
Es gilt, ambitionierte Ziele mit realisierbaren Strategien zu verbinden, um greifbaren Mehrwert wie Umsatzwachstum oder Kosteneinsparungen zu erzielen. Unternehmen, die im Klimaschutz führend sind, erzielen laut Studien sogar 67 % höhere Kapitalrenditen.
Transparenz über Herausforderungen und mögliche Verbesserungsbereiche schafft zusätzlich Vertrauen. Eine klare Strategie, die aufzeigt, wie ambitionierte Ziele erreicht werden können, hilft, die Risiken eines einseitigen Fokus zu minimieren. Erfolgreiche Pitch Decks präsentieren, wie Nachhaltigkeit Betriebskosten senken kann – etwa durch Energieeffizienz, Abfallreduzierung oder optimierte Lieferketten –, gleichzeitig neue Märkte erschließt, umweltbewusste Kunden anspricht und die Markentreue stärkt.
Ein solcher ausgewogener Ansatz erfüllt nicht nur die Erwartungen der Investoren, sondern auch die regulatorischen Anforderungen. Besonders wichtig ist dabei eine transparente ROI-Zeitlinie sowie die Validierung der Strategie durch Zertifizierungen, Partnerschaften und unabhängige Audits.
Ein häufiger Fehler in Pitch Decks ist der Fokus auf allgemeine ESG-Themen, die an einen typischen Nachhaltigkeitsbericht erinnern, anstatt konkret darzustellen, welchen nachhaltigkeitsbezogenen Mehrwert das Unternehmen bietet. Viele Unternehmen starten mit einem breiten Ansatz und verlieren dabei aus den Augen, wie sie konkret Geschäft und Stakeholder profitieren lassen können. Stattdessen sollten sie klar aufzeigen, wie ihre gezielte ESG-Strategie Wettbewerbsvorteile schafft, Risiken minimiert, das Umsatzwachstum ankurbelt und die Effizienz verbessert. Um solche allgemeinen Ansätze zu vermeiden, ist es entscheidend, ESG-Themen gezielt zu priorisieren – beispielsweise durch eine Wesentlichkeitsanalyse.
Eine Wesentlichkeitsanalyse hilft Unternehmen dabei, die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren und zu priorisieren, indem sie die Perspektiven der Stakeholder einbezieht. Der Prozess beginnt mit der Identifikation interner und externer Stakeholder, gefolgt von der Sammlung relevanter Themen – unterstützt durch Tools wie die SASB Materiality Map – und deren Bewertung, beispielsweise durch Umfragen. Die Ergebnisse werden in einer Wesentlichkeitsmatrix visualisiert und in einen klaren Aktionsplan überführt. Ein Beispiel hierfür ist Eastman, das durch die Fokussierung auf das Nachhaltigkeitsprofil seiner Produkte neue Marktchancen erschloss und gleichzeitig die Umweltauswirkungen reduzierte. Mit diesen priorisierten Themen gewinnen Unternehmen wertvolle Einblicke in die Erwartungen ihrer Stakeholder.
Die Berücksichtigung von Stakeholder-Erwartungen ist ein zentraler Bestandteil einer erfolgreichen ESG-Strategie. Durch aktives Engagement – etwa über Umfragen, Interviews, Fokusgruppen oder Stakeholder-Panels – können Unternehmen die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Interessengruppen besser verstehen und in ihre ESG-Ziele einfließen lassen. Digitale Plattformen bieten zusätzliche Möglichkeiten, um vielfältige Perspektiven einzuholen.
Praktische Beispiele verdeutlichen diesen Ansatz: FedEx integrierte ESG im Jahr 2023 umfassend in seine Unternehmensstrategie, Walmart verstärkte das Stakeholder-Engagement, um gemeinsamen Wert zu schaffen, und Uber nutzte eine Wesentlichkeitsmatrix, um die wichtigsten ESG-Themen zu priorisieren. Auch persönliche Geschichten von Stakeholdern können ESG-Berichte lebendiger und glaubwürdiger machen. Eine regelmäßige Überprüfung der Wesentlichkeitsanalyse – idealerweise jährlich – ist essenziell, um auf sich ändernde Prioritäten reagieren zu können.
Ein häufiger Fehler in Pitch Decks ist, Nachhaltigkeit als isolierten Zusatz zu präsentieren, anstatt sie als festen Bestandteil des Geschäftsmodells zu verankern. Oft werden ESG-Initiativen als nachgelagerte Maßnahmen oder separate Projekte dargestellt, die kaum mit dem Kerngeschäft verbunden sind. Diese Herangehensweise vermittelt Investoren, dass Nachhaltigkeit keine strategische Priorität hat.
"When integrated strategically, sustainability is not a cost - it's a competitive advantage."
Genau diese Einsicht sollte das Fundament eurer Pitch Deck Story bilden. Im Folgenden wird erläutert, wie Nachhaltigkeit als zentraler Geschäftstreiber messbare Vorteile schaffen kann.
Wenn Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie eingebettet wird, profitieren Unternehmen durch Zukunftssicherheit, geringere Betriebskosten, mehr Innovationskraft und eine stärkere Markenreputation. Bereits 75 % der institutionellen Investoren berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Investitionsentscheidungen.
Nachhaltigkeit sollte alle Bereiche eines Unternehmens durchdringen – von der Produktentwicklung bis hin zur Lieferkettenethik. Die vollständige Integration von ESG-Kriterien kann Rentabilität und Effizienz steigern und langfristigen Wert schaffen. Zudem stärkt die Einbindung von Mitarbeitenden, Kunden und Partnern in die Nachhaltigkeitsziele das Vertrauen und fördert echten Wandel.
Ein überzeugendes Pitch Deck zeigt, wie Nachhaltigkeit Innovationen und neue Geschäftsmodelle vorantreibt. 62 % der Unternehmen geben an, dass Nachhaltigkeit gleich wichtig oder wichtiger als finanzieller Erfolg ist.
Einige Beispiele verdeutlichen diesen Ansatz: Dell Technologies hat 2023 Nachhaltigkeit in den Kerndesignprozess integriert und über 43 Millionen Kilogramm recycelte oder erneuerbare Materialien in seinen Produkten verwendet. Kering führte im selben Jahr die erste globale Wassermanagementstrategie der Branche ein, mit dem Ziel, bis 2050 netto-wasserpositiv zu werden. Patagonia zeigt mit seinem "Worn Wear"-Programm, das Kunden ermutigt, Kleidung zu reparieren und wiederzuverwenden, dass Nachhaltigkeit und Wachstum miteinander vereinbar sind.
Um Investoren zu überzeugen, muss der geschäftliche Nutzen von Nachhaltigkeit klar dargestellt werden. Nachhaltig vermarktete Produkte wachsen 2,7-mal schneller als ihre Konkurrenz. Zudem vertrauen 92 % der Verbraucher umweltfreundlichen Marken, und 55 % sind bereit, dafür mehr zu zahlen.
"Businesses, especially small businesses, are always trying to drive down costs. Well, a lot of sustainability is reducing waste and reducing waste often saves costs."
Diese Einsparpotenziale – etwa durch Energieeffizienz, Abfallreduzierung und optimierte Lieferketten – sollten in Pitch Decks konkret beziffert werden.
Ein eindrucksvolles Beispiel liefert das Immobilienlogistikunternehmen Prologis. Was mit Experimenten zu Solarpaneelen auf Lagerhäusern begann, entwickelte sich zu einer strategischen Wachstumschance im Bereich Energie und Mobilität. Bis 2023 erwartet Prologis, dass dieser Bereich einen Nettobetriebsertrag von über 1,2 Milliarden US-Dollar generiert. Unternehmen, die soziale und ökologische Verantwortung übernehmen, profitieren zudem von einer 34 % höheren Kundenloyalität.
Diese Beispiele zeigen, wie eine durchdachte ESG-Strategie nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringt – und damit eine Grundlage für weitere Erfolgsgeschichten schafft.
Eine gute ESG-Erzählung inspiriert und schafft Verbindungen, die wirklich zählen. Der Schlüssel liegt darin, eine ausgewogene Mischung aus Zahlen und emotionalem Storytelling zu finden, um echte Beziehungen aufzubauen.
Kern einer erfolgreichen ESG-Kommunikation sind präzise und tiefgehende Aussagen. Statt oberflächlicher Botschaften sollten Unternehmen gezielt einzelne Themen vertiefen und dabei das menschliche Element in den Vordergrund stellen. Die Prioritäten, die durch Analysetools definiert wurden, dienen dabei als Leitfaden.
Die Ansprache der Zielgruppe ist entscheidend. Während Investoren und Regulierungsbehörden Wert auf harte Fakten legen, erreichen Geschichten, die den Einfluss auf das tägliche Leben zeigen, eher Mitarbeiter und Verbraucher. Diese unterschiedlichen Erwartungen machen eine flexible Herangehensweise notwendig. Zielgruppenspezifisches Storytelling wird so zum Schlüssel, um ESG-Initiativen langfristig in den Unternehmensalltag zu integrieren.
Offenheit über Herausforderungen schafft Glaubwürdigkeit. Unternehmen sollten ehrlich mit noch bestehenden Hürden umgehen. Diese Transparenz, gepaart mit einer motivierenden Sprache, kann Menschen dazu bewegen, sich für ESG-Ziele zu engagieren.
Wie Daten und Roadmaps, so muss auch die ESG-Erzählung dynamisch bleiben. Da sich die Welt ständig wandelt, sollte die Kommunikation zur Nachhaltigkeit ebenfalls regelmäßig angepasst werden. ESG-Themen sollten nahtlos in den täglichen Geschäftsbetrieb eingebunden werden .
Standards wie GRI, SASB und TCFD bieten eine solide Basis für konsistente und vergleichbare Berichterstattung. Zertifizierungen wie ISO 14001 erhöhen die Glaubwürdigkeit zusätzlich, und externe Prüfungen durch unabhängige Dritte stärken das Vertrauen in die präsentierten Daten .
Der Ausgangspunkt sollte immer die Frage sein: „Warum ist ESG für unser Unternehmen wichtig?“. Aussagen müssen mit klaren Daten, erreichbaren Meilensteinen und einer durchdachten Roadmap unterlegt werden, um ESG als echten Geschäftsvorteil zu präsentieren – und nicht als bloßes Nebenprojekt.
"Stop trying to sound noble. Start showing how your business wins because it's ethical." – Creative Director, Ink Narrates
Die aktive Einbindung von Stakeholdern ist ein weiterer zentraler Baustein. Regelmäßige Feedbackrunden, die Teilnahme an Branchenforen und Kooperationen mit Unternehmen, NGOs und Regierungsstellen erhöhen die Glaubwürdigkeit. Digitale Plattformen und soziale Medien bieten zudem die Möglichkeit, den Dialog mit der breiteren ESG-Community aufrechtzuerhalten.
Abschließend sollte jede ESG-Kommunikation mit klaren Handlungsaufforderungen versehen sein. Ein durchdachtes Design unterstützt die Verständlichkeit und stärkt die Glaubwürdigkeit, während die Botschaft stets mit der Markenidentität im Einklang stehen sollte .
Unternehmen sollten ihre Nachhaltigkeitsziele klar und präzise formulieren, indem sie die SMART-Kriterien berücksichtigen: Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sein. Diese Struktur sorgt dafür, dass die Zielsetzungen greifbar und nachvollziehbar bleiben.
Für Glaubwürdigkeit ist es entscheidend, konkrete Daten und Fakten zu präsentieren. Dazu zählen beispielsweise Erfolge der Vergangenheit, wissenschaftlich fundierte Studien oder realistische Prognosen. Ergänzend dazu sollten Unternehmen detaillierte Maßnahmenpläne vorlegen, die deutlich machen, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Solche Pläne stärken das Vertrauen von Investoren und anderen Stakeholdern.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Einführung von nachhaltigkeitsbezogenen KPIs (wie etwa der CO₂-Reduktion in Tonnen oder der Energieeinsparung in Kilowattstunden). Diese Kennzahlen machen Fortschritte messbar und nachvollziehbar. Gleichzeitig unterstreichen eine transparente Kommunikation und ein realistischer Ansatz die Ernsthaftigkeit und Umsetzbarkeit der gesetzten Ziele.
In Deutschland müssen ESG-Berichte in einem Pitch Deck zwingend die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) sowie die ESRS (European Sustainability Reporting Standards) berücksichtigen. Ab 2025 gelten diese Vorschriften für große Unternehmen und fordern eine detaillierte Berichterstattung zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen.
Auch die NFRD (Non-Financial Reporting Directive) spielt eine wichtige Rolle, da sie bestimmte Unternehmen dazu verpflichtet, Transparenzanforderungen einzuhalten. Besonders wichtig sind dabei die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, die Nachvollziehbarkeit der Daten und die Anpassung an regulatorische Anforderungen. Eine klar strukturierte und präzise Darstellung der ESG-Aspekte stärkt das Vertrauen von Investoren und erfüllt gleichzeitig die rechtlichen Anforderungen.
Konkrete und messbare Daten zu euren Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind entscheidend, um Vertrauen und Transparenz zu schaffen. Sie unterstreichen, dass eure Strategie nicht nur ambitioniert, sondern auch realistisch und umsetzbar ist.
Mit klaren Zahlen und Fakten könnt ihr das Vertrauen von Investoren stärken, indem ihr die tatsächliche Wirkung eurer Nachhaltigkeitsziele belegt. Gleichzeitig bieten sie euch die Möglichkeit, Fortschritte überzeugend darzustellen und Erfolge greifbar zu machen. Das ist nicht nur ein wichtiger Schritt, um euch von Mitbewerbern abzuheben, sondern auch, um den steigenden regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.
Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.
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