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18 min Lesezeit

Schattenpreis CO2: So funktioniert der interne CO₂-Preis für Unternehmen

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Ein CO2-Schattenpreis hilft Unternehmen, ihre Emissionen in geschäftliche Entscheidungen einzubeziehen und sich auf zukünftige Klimaregelungen vorzubereiten. Die Verabschiedung des Klimaschutzgesetzes und anderer Gesetze auf Bundes- und Landesebene, insbesondere in einzelnen Bundesländern wie Baden-Württemberg, spielt eine zentrale Rolle bei der Einführung und Anwendung des CO2-Schattenpreises.

Offizielle Empfehlungen und Vorgaben, etwa durch das Umweltbundesamt, die Bundesregierung, verschiedene Bundesländer und länderübergreifende Institutionen, bestimmen im gesetzlichen Rahmen die Höhe und Anwendung von CO2-Schattenpreisen. Empfehlungen dieser Institutionen sowie die Zielsetzungen der Gesetzgebung auf Landes- und Bundesebene sind maßgeblich für die Festlegung des Schattenpreises und die Umsetzung der Klimaziele. Der CO2-Schattenpreis wird intern festgelegt, beeinflusst Investitionen und fördert nachhaltige Strategien im Klimaschutz.

Überblick: Was ist ein CO2-Schattenpreis?

Was ist das? Ein unternehmensinterner CO 2 Schattenpreis, der Kosten von Kohlenstoffdioxid-Emissionen sichtbar macht und klimafreundliche Entscheidungen unterstützt. Ein Schattenpreis für CO 2 ist ein kalkulatorischer, fiktiver Preis, der den wirtschaftlichen Wert oder die gesellschaftlichen Kosten von CO 2-Emissionen beziffert.

Warum wichtig? Vorbereitung auf steigende gesetzliche CO₂-Kosten, Transparenz für Investoren und Kunden, sowie Erreichen von Klimaschutzzielen. Empfehlungen und gesetzliche Rahmenbedingungen auf Bundesebene und in den Bundesländern beeinflussen die Festlegung und Höhe des CO 2 Schattenpreises.

Beispiele: Unternehmen wie Swiss Re, Panasonic und Bayer setzen CO 2 Schattenpreise von 50 bis 200 US-Dollar pro Tonne Kohlenstoffdioxid an, um Investitionen und Emissionsminderungen zu steuern.

Regulierung in Deutschland: Feste CO₂-Preise (2025: 55 €/Tonne) und das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) sowie das Bundes-Klimaschutzgesetz bieten eine Grundlage. Für die Wertefindung des CO 2 Schattenpreises spielen Klimaschutzziele und offizielle Empfehlungen eine wichtige Rolle.

Vorteile des CO2-Schattenpreises

  • Bessere Planung für zukünftige CO₂-Kosten durch den CO 2 Schattenpreis.
  • Förderung umweltfreundlicher Investitionen und Lieferketten. Interne CO 2 Schattenpreise helfen zudem, offizielle Empfehlungen und Klimaschutzziele effizient umzusetzen.
  • Unterstützung der Klimaschutzziele Deutschlands bis 2045 durch gezielte Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Fazit: Unternehmen, die jetzt handeln und einen CO 2 Schattenpreis einführen, sichern sich Wettbewerbsvorteile und tragen aktiv zur Klimaneutralität bei.

Energiewende: Welchen Preis hat CO2?

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So richten Sie interne CO₂-Schattenpreise ein

Die Einführung eines internen CO 2 Schattenpreises erfordert eine klare Strategie und die Unterstützung im gesamten Unternehmen. Unternehmen können sich dabei an offiziellen Empfehlungen und Hinweisen von Kompetenzstellen orientieren, um den gesetzlichen Rahmen und die aktuellen Werte zur Höhe des CO 2 Schattenpreises sowie die Erreichung von Klimaschutzzielen auf Bundesebene und in den Bundesländern zu berücksichtigen. Die AVV Klima (Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung klimafreundlicher Leistungen) gibt dabei wichtige Orientierung für öffentliche Auftraggeber. Zentrale Vorgaben wie die Beschaffung klimafreundlicher Leistungen AVV und die klimafreundlicher Leistungen AVV Klima stellen sicher, dass Klimaschutzaspekte und die Integration von Klimakosten methodisch und gesetzlich in den öffentlichen Beschaffungsprozess eingebunden werden. Der erste Schritt: eine solide Grundlage schaffen – die sogenannte Emissionsbaseline.

Berechnen Sie Ihre Emissionsbaseline

Um einen internen CO 2 Schattenpreis einzuführen, müssen Sie zunächst alle Emissionen präzise erfassen. Ohne eine verlässliche Datengrundlage bleibt jede Berechnung des CO 2 Schattenpreises ungenau.

Das GHG Protocol bietet eine bewährte Anleitung für die Erstellung einer Emissionsinventur. Dabei sollten Unternehmen alle drei Scope-Kategorien berücksichtigen: direkte Emissionen durch eigene Quellen (Scope 1), indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2) und alle weiteren indirekten Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3).

Für Emissionen im Transportbereich gilt das GLEC Framework als internationaler Standard. Es ist kompatibel mit dem Greenhouse Gas Protocol und CDP-Reporting und bietet flexible Anwendungsmöglichkeiten – von grundlegenden Anforderungen bis hin zu komplexen Berechnungen des CO 2-Ausstoßes.

Ein Beispiel aus der Praxis: VRTO, ein Terminalbetreiberverband eines der größten europäischen Häfen, implementierte 2014 das GLEC Framework, um eine Emissionsbaseline zu erstellen. Trotz eines Anstiegs des Containervolumens um 43 Prozent zwischen 2008 und 2014 konnten die GHG-Emissionen pro Container um 17,85 Prozent gesenkt werden – vor allem durch den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf elektrische Anlagen.

"Das GLEC Framework Version 3.0 unterstützt Unternehmen dabei, ihre Logistikemissionen in Übereinstimmung mit ISO 14083 zu berechnen, indem es diese in praktische und umfassende Geschäftsanforderungen übersetzt und dabei reale Beispiele nutzt." - Kathrin Schuller, Programmleiterin von GLEC am Smart Freight Centre

Unternehmen können bei der korrekten Berechnung der Emissionsbaseline für ihren CO 2 Schattenpreis Hinweise und Empfehlungen von Kompetenzstellen nutzen, um die Datenerhebung und -auswertung zu optimieren.

Unternehmen mit gut entwickelten Buchhaltungs- und Berichtssystemen können das GLEC Framework eigenständig anwenden. Firmen mit weniger ausgereiften Systemen sollten Unterstützung vom Smart Freight Centre (SFC) oder SFC-akkreditierten Partnern in Anspruch nehmen. Wichtige Parameter sollten im Transport Management System erfasst und in die Berechnungen des CO 2 Schattenpreises integriert werden.

Auf Basis dieser Daten kann der interne CO 2 Schattenpreis festgelegt werden.

Bestimmen Sie Ihren CO₂-Schattenpreis

Die Festlegung eines internen CO 2 Schattenpreises ist ein entscheidender Schritt, der verschiedene Methoden und Überlegungen erfordert. Unternehmen können dabei auf unterschiedliche Ansätze zurückgreifen, um den passenden Wert zu ermitteln. Das Umweltbundesamt empfiehlt beispielsweise einen Wert von 250 € pro Tonne CO 2, basierend auf den gesellschaftlichen Kosten des Klimawandels.

Bei der Bestimmung des CO 2 Schattenpreises sollten Unternehmen verschiedene Faktoren berücksichtigen. Dazu gehören die erwartete Entwicklung der CO 2-Preise auf dem offiziellen Markt, die spezifischen Klimaziele des Unternehmens sowie die Branche und das Geschäftsmodell. In Deutschland gibt es verschiedene regulatorische Vorgaben, die als Orientierung dienen können. Der CO 2-Preis im Rahmen des nationalen Emissionshandels liegt 2025 bei 55 € pro Tonne und wird schrittweise steigen.

Ansätze zur Bestimmung des CO 2 Schattenpreises

Es gibt drei Hauptansätze, die Unternehmen bei der Festlegung ihres CO 2 Schattenpreises verfolgen können. Der erste Ansatz orientiert sich an aktuellen oder prognostizierten CO 2-Preisen aus bestehenden Handelssystemen. Diese Methode ermöglicht es Unternehmen, sich auf zukünftige Kosten vorzubereiten und ihre Investitionen entsprechend auszurichten.

Der zweite Ansatz basiert auf den Klimaschutzzielen des Unternehmens. Hierbei wird der CO 2 Schattenpreis so festgelegt, dass er ausreichend Anreize schafft, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Dies kann bedeuten, dass der Preis höher angesetzt wird als der aktuelle Marktpreis, um stärkere Anreize für Emissionsreduktionen zu schaffen.

Der dritte Ansatz berücksichtigt die gesellschaftlichen Kosten von CO 2-Emissionen. Diese Methode betrachtet die langfristigen wirtschaftlichen Schäden, die durch Klimawandel entstehen. Das Umweltbundesamt hat für Deutschland gesellschaftliche Kosten von 250 € pro Tonne Kohlenstoffdioxid ermittelt. Dieser Wert bietet eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Festlegung des CO 2 Schattenpreises.

Implementierung in verschiedenen Bereichen

Nach der Festlegung des CO 2 Schattenpreises muss dieser in die relevanten Unternehmensbereiche integriert werden. Dies betrifft insbesondere Investitionsentscheidungen, wo der Schattenpreis bei Wirtschaftlichkeitsberechnungen einbezogen werden sollte. Projekte mit höheren Emissionen werden dadurch automatisch weniger attraktiv, während klimafreundliche Lösungen an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen.

In der Produktentwicklung kann der CO 2 Schattenpreis dazu beitragen, bereits in frühen Phasen klimafreundliche Designs zu priorisieren. Bei der Beschaffung hilft er, die Umweltauswirkungen verschiedener Lieferanten zu bewerten und nachhaltigere Optionen zu identifizieren. Auch im Baubereich, bei Baumaßnahmen, Neubauten und Sanierungen, spielt der CO 2 Schattenpreis eine wichtige Rolle bei der Planung und Durchführung.

Regulatorische Rahmenbedingungen in Deutschland

Die regulatorischen Rahmenbedingungen für CO 2 Schattenpreise in Deutschland sind vielfältig und entwickeln sich kontinuierlich weiter. Auf Bundesebene bildet das Bundes-Klimaschutzgesetz die zentrale Grundlage für Klimaschutzbemühungen. Es definiert verbindliche Klimaziele und schreibt eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 65 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 vor. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden.

Landesebene: Baden-Württemberg als Vorreiter

Auf Landesebene hat Baden-Württemberg mit dem KlimaG BW (Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz) eine Vorreiterrolle eingenommen. Nach § 8 Abs. 1 KlimaG BW ist die öffentliche Hand, insbesondere die Landes-Wasserwirtschaftsverwaltung, verpflichtet, bei Investitionen in bestimmten Bereichen die Klimafolgen zu berücksichtigen. Dies erfolgt durch die Bewertung der pro Maßnahme entstehenden Tonne Kohlenstoffdioxid über den gesamten Lebenszyklus.

Die CO 2 Schattenpreis-Verordnung in Baden-Württemberg konkretisiert diese Vorgaben und gibt einen Wert für die Bewertung der Klimafolgen vor. Die Verordnung basiert auf Empfehlungen des Umweltbundesamtes und berücksichtigt die langfristigen gesellschaftlichen Kosten von Treibhausgasen. Sie ist ein wichtiges Instrument für öffentliche Auftraggeber, um Klimaschutzaspekte in Vergabeverfahren systematisch zu integrieren.

AVV Klima: Beschaffung klimafreundlicher Leistungen

Die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung klimafreundlicher Leistungen (AVV Klima) ist ein zentrales Instrument auf Bundesebene. Sie verpflichtet öffentliche Auftraggeber, bei Beschaffungsvorgängen Klimaschutzaspekte zu berücksichtigen. Die Verwaltungsvorschrift gibt Hinweise zur Anwendung des CO 2 Schattenpreises in öffentlichen Vergabeverfahren und stellt sicher, dass die Beschaffung klimafreundlicher Leistungen AVV Klima konform erfolgt.

Die AVV Klima fordert, dass bei größeren Bauvorhaben und anderen Investitionen die Klimaauswirkungen bewertet werden. Dies geschieht durch die Berechnung der pro Maßnahme entstehenden Tonne Kohlenstoffdioxid. Der Schattenpreis wird dann verwendet, um die monetären Klimakosten zu beziffern und in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Vergaberecht und Klimaschutz

Im Vergaberecht spielt der CO 2 Schattenpreis eine zunehmend wichtige Rolle. Öffentliche Auftraggeber müssen bei der Beschaffung von Produkten und Leistungen nicht nur den Preis, sondern auch die Klimaauswirkungen berücksichtigen. Die Anwendung des CO 2 Schattenpreises ermöglicht eine faire und transparente Bewertung verschiedener Angebote unter Berücksichtigung ihrer Klimawirkung.

Die Höhe des anzuwendenden Schattenpreises orientiert sich dabei an den Empfehlungen des Umweltbundesamtes. Diese Empfehlungen werden regelmäßig aktualisiert und berücksichtigen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Kosten des Klimawandels. Für das Jahr 2025 empfiehlt das Umweltbundesamt einen Wert von 250 € pro Tonne Kohlenstoffdioxid.

Praktische Anwendung in Unternehmen

Die praktische Anwendung von CO 2 Schattenpreisen in Unternehmen erfordert eine systematische Integration in bestehende Prozesse und Entscheidungsstrukturen. Erfolgreiche Unternehmen nutzen den CO 2 Schattenpreis als Instrument zur Steuerung ihrer Klimastrategie in verschiedenen Bereichen.

Investitionsentscheidungen und Projektbewertung

Bei Investitionsentscheidungen wird der CO 2 Schattenpreis als zusätzlicher Kostenfaktor in die Wirtschaftlichkeitsberechnung integriert. Jede Tonne prognostizierter Emissionen wird mit dem festgelegten Schattenpreis bewertet und zu den direkten Projektkosten addiert. Dies verändert die Rangfolge der Investitionsoptionen und macht klimafreundliche Lösungen wirtschaftlich attraktiver.

Ein Beispiel: Ein Unternehmen vergleicht zwei Technologien für eine neue Produktionslinie. Technologie A verursacht jährlich 1.000 Tonnen CO 2, Technologie B nur 400 Tonnen. Bei einem CO 2 Schattenpreis von 200 € pro Tonne entstehen bei Technologie A zusätzliche kalkulatorische Kosten von 200.000 € pro Jahr, bei Technologie B nur 80.000 €. Über den Lebenszyklus von 10 Jahren macht dies einen Unterschied von 1,2 Millionen € – ein starkes Argument für die klimafreundlichere Lösung.

Lieferkettenmanagement und Beschaffung

Im Lieferkettenmanagement ermöglicht der CO 2 Schattenpreis eine systematische Bewertung von Lieferanten anhand ihrer Klimabilanz. Produkte und Dienstleistungen werden nicht nur nach ihrem Kaufpreis, sondern auch nach ihren Emissionen über den gesamten Lebenszyklus bewertet. Dies schafft Anreize für Lieferanten, ihre eigenen Emissionen zu reduzieren, und unterstützt die Entwicklung klimafreundlicher Lieferketten.

Die Anwendung des CO 2 Schattenpreises in der Beschaffung erfolgt dabei oft in mehreren Schritten. Zunächst werden die Emissionen der verschiedenen Beschaffungsoptionen ermittelt. Diese können aus Produktdatenblättern, Umweltproduktdeklarationen (EPDs) oder eigenen Berechnungen stammen. Anschließend werden die Emissionen mit dem CO 2 Schattenpreis bewertet und zu den direkten Kosten addiert. Das Ergebnis sind die Gesamtkosten unter Einbeziehung der Klimakosten.

Produktentwicklung und Innovation

In der Produktentwicklung fördert der CO 2 Schattenpreis klimafreundliche Innovationen. Bereits in der Designphase werden verschiedene Produktvarianten hinsichtlich ihrer Klimawirkung bewertet. Der Schattenpreis macht die Klimakosten verschiedener Materialien, Produktionsprozesse und Transportwege transparent und schafft Anreize für emissionsarme Lösungen.

Unternehmen nutzen den CO 2 Schattenpreis auch, um die Klimawirkung ihrer Produkte über den gesamten Lebenszyklus zu bewerten – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und Nutzung bis zur Entsorgung. Diese Lebenszyklusbetrachtung ermöglicht es, Optimierungspotenziale zu identifizieren und klimafreundliche Technologien gezielt zu fördern.

Herausforderungen und Lösungen bei der Implementierung

Die Einführung eines CO 2 Schattenpreises bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, für die Unternehmen praktikable Lösungen entwickeln müssen. Eine der größten Hürden ist die Datenverfügbarkeit. Viele Unternehmen verfügen nicht über ausreichend detaillierte Daten zu ihren Emissionen, insbesondere in der Lieferkette (Scope 3). Hier helfen standardisierte Berechnungsmethoden und die Zusammenarbeit mit Lieferanten, um die Datenqualität schrittweise zu verbessern.

Eine weitere Herausforderung ist der interne Widerstand gegen die Einführung eines CO 2 Schattenpreises. Mitarbeiter befürchten oft, dass zusätzliche Kosten ihre Projekte unattraktiv machen. Wichtig ist daher eine klare Kommunikation der strategischen Vorteile: Der Schattenpreis bereitet das Unternehmen auf zukünftige regulatorische Anforderungen vor, reduziert langfristige Risiken und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.

Organisatorische Integration

Die erfolgreiche Integration des CO 2 Schattenpreises erfordert klare Verantwortlichkeiten und Prozesse. Viele Unternehmen etablieren dafür ein zentrales Klimateam, das die Anwendung des Schattenpreises koordiniert und Hilfestellung für verschiedene Abteilungen bietet. Dieses Team entwickelt Leitfäden, bietet Schulungen an und steht bei Fragen zur Verfügung.

Wichtig ist auch die Integration in bestehende IT-Systeme. Der CO 2 Schattenpreis sollte in Investitionsrechner, Beschaffungssysteme und Controlling-Tools eingebunden werden. Dies automatisiert die Berechnung der Klimakosten und stellt sicher, dass der Schattenpreis bei allen relevanten Entscheidungen berücksichtigt wird.

Stakeholder-Kommunikation

Die Einführung eines CO 2 Schattenpreises sollte transparent kommuniziert werden – sowohl intern als auch extern. Intern hilft eine offene Kommunikation, Akzeptanz zu schaffen und Mitarbeiter zu Klimaschutz-Botschaftern zu machen. Extern signalisiert die Nutzung eines CO 2 Schattenpreises Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern das Engagement des Unternehmens für Klimaschutz.

Viele Unternehmen berichten über ihren CO 2 Schattenpreis in ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie erklären die Methodik, die Höhe des Preises und zeigen konkrete Beispiele für die Anwendung. Dies erhöht die Transparenz und ermöglicht es Stakeholdern, die Klimastrategie des Unternehmens besser zu verstehen.

Internationale Beispiele und Best Practices

Weltweit nutzen immer mehr Unternehmen CO 2 Schattenpreise als strategisches Instrument. Die Spannbreite reicht dabei von 10 bis über 300 US-Dollar pro Tonne CO 2, abhängig von Branche, Klimazielen und geografischem Standort. Diese internationalen Beispiele zeigen, wie vielfältig die Anwendung sein kann.

Microsoft verwendet beispielsweise seit 2012 einen internen CO 2 Schattenpreis und hat diesen kontinuierlich erhöht. Das Unternehmen nutzt den Preis nicht nur für Investitionsentscheidungen, sondern auch für die Abrechnung zwischen verschiedenen Geschäftseinheiten. Abteilungen, die mehr Emissionen verursachen, müssen intern mehr zahlen – ein starker Anreiz für Emissionsreduktionen.

In der Automobilbranche setzen Unternehmen CO 2 Schattenpreise ein, um die Entwicklung emissionsarmer Fahrzeuge voranzutreiben. Bei der Bewertung neuer Modelle werden nicht nur die direkten Entwicklungs- und Produktionskosten berücksichtigt, sondern auch die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs. Dies schafft Anreize für leichte Materialien, effiziente Antriebe und recyclingfähige Designs.

Öffentlicher Sektor als Vorreiter

Der öffentliche Sektor spielt eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von CO 2 Schattenpreisen. In Deutschland sind öffentliche Auftraggeber durch verschiedene Regelungen verpflichtet, bei Bauvorhaben und anderen Investitionen die Klimaauswirkungen zu berücksichtigen. Die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung beim Bundesministerium des Innern gibt dabei wichtige Hinweise zur praktischen Umsetzung.

In Baden-Württemberg wird der CO 2 Schattenpreis bei allen größeren Baumaßnahmen der Landes-Wasserwirtschaftsverwaltung angewendet. Bei Neubauten und Sanierungen wird die pro Maßnahme entstehende Tonne Kohlenstoffdioxid über den gesamten Lebenszyklus bewertet. Dies umfasst die Herstellung der Baumaterialien, den Bau selbst, den Betrieb des Gebäudes und die spätere Entsorgung. Der Schattenpreis macht die langfristigen Klimakosten verschiedener Bauweisen sichtbar und fördert klimafreundliche Lösungen.

Zukunftsperspektiven und Weiterentwicklung

Die Bedeutung von CO 2 Schattenpreisen wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Mehrere Trends deuten darauf hin, dass immer mehr Unternehmen dieses Instrument nutzen werden, und dass sich die Anwendung weiterentwickeln wird.

Steigende CO 2-Preise

Ein wichtiger Treiber ist die erwartete Steigerung der CO 2-Preise auf den offiziellen Märkten. In Deutschland wird der Preis im nationalen Emissionshandelssystem kontinuierlich steigen. Zudem diskutiert die EU über die Ausweitung und Verschärfung des Europäischen Emissionshandels. Unternehmen, die bereits heute mit internen CO 2 Schattenpreisen arbeiten, sind auf diese Entwicklung vorbereitet und können ihre Strategie frühzeitig anpassen.

Das Umweltbundesamt aktualisiert regelmäßig seine Empfehlungen zur Höhe des CO 2 Schattenpreises. Diese basieren auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den gesellschaftlichen Kosten des Klimawandels. Mit fortschreitendem Klimawandel und besserer Datenlage zu Klimaschäden werden die empfohlenen Werte voraussichtlich steigen.

Erweiterte Anwendungsbereiche

Neben den klassischen Anwendungsbereichen wie Investitionen und Beschaffung entwickeln Unternehmen neue Einsatzmöglichkeiten für CO 2 Schattenpreise. Einige Unternehmen nutzen den Schattenpreis bereits für interne Emissionsbudgets. Geschäftseinheiten erhalten ein jährliches Emissionsbudget, und Überschreitungen werden mit dem CO 2 Schattenpreis bewertet. Dies schafft dezentrale Anreize für Emissionsreduktionen.

Eine weitere Entwicklung ist die Verknüpfung von CO 2 Schattenpreisen mit der Vergütung von Führungskräften. Immer mehr Unternehmen binden Klimaziele in die variable Vergütung ein. Der CO 2 Schattenpreis dient dabei als objektive Messgröße für den Erfolg bei der Emissionsreduktion.

Standardisierung und Transparenz

Mit zunehmender Verbreitung von CO 2 Schattenpreisen steigt auch der Bedarf nach Standardisierung. Verschiedene Initiativen arbeiten an Leitfäden und Standards für die Festlegung und Anwendung von CO 2 Schattenpreisen. Diese Standardisierung wird es einfacher machen, CO 2 Schattenpreise zwischen Unternehmen zu vergleichen und Best Practices auszutauschen.

Die Berichterstattung über CO 2 Schattenpreise wird ebenfalls transparenter. Investoren und andere Stakeholder fordern zunehmend detaillierte Informationen darüber, wie Unternehmen Klimarisiken in ihre Entscheidungen einbeziehen. Der CO 2 Schattenpreis ist ein wichtiger Indikator dafür, wie ernst ein Unternehmen seine Klimaverantwortung nimmt.

Monitoring und Controlling

Ein effektives Monitoring ist entscheidend für den Erfolg eines CO 2 Schattenpreises. Unternehmen müssen regelmäßig überprüfen, ob der festgelegte Preis die gewünschten Anreize setzt und zur Erreichung der Klimaziele beiträgt. Dabei sollten sowohl quantitative als auch qualitative Indikatoren berücksichtigt werden.

Quantitative Erfolgsmessung

Die wichtigste Kennzahl ist die Entwicklung der absoluten Emissionen. Der CO 2 Schattenpreis sollte zu einer messbaren Reduktion der Treibhausgasemissionen führen. Zusätzlich sollten Unternehmen die Emissionsintensität (Emissionen pro Umsatz oder pro produzierter Einheit) überwachen. Diese Kennzahl ermöglicht es, die Klimaperformance unabhängig vom Unternehmenswachstum zu bewerten.

Ein weiterer wichtiger Indikator ist der Anteil klimafreundlicher Investitionen. Unternehmen sollten analysieren, wie sich die Investitionsstruktur seit Einführung des CO 2 Schattenpreises verändert hat. Eine steigende Quote von Investitionen in emissionsarme Technologien zeigt, dass der Schattenpreis wirkt.

Qualitative Bewertung

Neben den Zahlen ist auch die qualitative Bewertung wichtig. Unternehmen sollten regelmäßig Feedback von verschiedenen Abteilungen einholen. Wie wird der CO 2 Schattenpreis in der Praxis angewendet? Welche Herausforderungen gibt es? Welche Erfolgsgeschichten lassen sich identifizieren?

Auch die externe Wahrnehmung sollte beobachtet werden. Wie bewerten Investoren, Kunden und andere Stakeholder den Einsatz des CO 2 Schattenpreises? Führt er zu einer verbesserten Reputation? Diese Rückmeldungen helfen, die Kommunikation zu optimieren und den strategischen Wert des Instruments zu verdeutlichen.

Anpassung und Weiterentwicklung

Basierend auf den Monitoring-Ergebnissen sollte der CO 2 Schattenpreis regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Wenn der Preis die gewünschten Anreize nicht setzt, kann eine Erhöhung notwendig sein. Auch Änderungen in den regulatorischen Rahmenbedingungen oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse können Anpassungen erforderlich machen.

Viele Unternehmen planen von Anfang an eine Erhöhung des CO 2 Schattenpreises über die Zeit. Dies spiegelt die erwartete Verschärfung der Klimapolitik wider und erhöht den Anreiz für frühzeitige Emissionsreduktionen. Eine langfristige Planung mit steigenden CO 2 Schattenpreisen schafft Planungssicherheit und ermöglicht es, Investitionsentscheidungen strategisch auszurichten.

Software und Tools für die Umsetzung

Die praktische Umsetzung eines CO 2 Schattenpreises wird durch spezialisierte Software-Lösungen erheblich erleichtert. Moderne Tools ermöglichen es, Emissionen präzise zu erfassen, CO 2 Schattenpreise automatisch zu berechnen und die Auswirkungen verschiedener Entscheidungen zu visualisieren.

Emissionsberechnungs-Tools

Die Grundlage für jeden CO 2 Schattenpreis ist eine genaue Erfassung der Emissionen. Verschiedene Software-Lösungen unterstützen Unternehmen dabei, ihre Emissionen nach dem GHG Protocol zu berechnen. Diese Tools verfügen über umfangreiche Emissionsfaktoren-Datenbanken und ermöglichen die Berechnung von Emissionen aus verschiedenen Quellen – von der Energienutzung über Geschäftsreisen bis zu Produktionsprozessen.

Für die Berechnung von Scope-3-Emissionen in der Lieferkette gibt es spezialisierte Lösungen. Diese Tools helfen, Emissionen von Lieferanten zu erfassen und in die Gesamtbilanz zu integrieren. Damit lassen sich auch die Emissionen von Produkten über ihren gesamten Lebenszyklus bewerten.

Integration in Unternehmenssysteme

Moderne Lösungen ermöglichen die Integration des CO 2 Schattenpreises in bestehende Unternehmenssysteme. In ERP-Systemen können CO 2 Schattenpreise als zusätzliche Kostenart hinterlegt werden. Bei der Erfassung von Materialien, Energieverbräuchen oder Transportleistungen werden automatisch die zugehörigen Emissionen und die kalkulatorischen CO 2-Kosten berechnet.

In Investitionsrechnern lässt sich der CO 2 Schattenpreis als Standard-Parameter implementieren. Bei der Bewertung von Projekten werden die prognostizierten Emissionen automatisch monetarisiert und in die Wirtschaftlichkeitsberechnung einbezogen. Dies stellt sicher, dass der CO 2 Schattenpreis bei allen Investitionsentscheidungen berücksichtigt wird.

Reporting und Visualisierung

Für die Kommunikation der Ergebnisse sind Reporting- und Visualisierungs-Tools wichtig. Diese ermöglichen es, die Wirkung des CO 2 Schattenpreises anschaulich darzustellen. Dashboard-Lösungen zeigen die Entwicklung der Emissionen, die durch den Schattenpreis beeinflussten Investitionsentscheidungen und die Kosteneffektivität von Reduktionsmaßnahmen. Dieser datenbasierte Ansatz fördert nicht nur nachhaltige Maßnahmen, sondern erhöht auch die Verantwortlichkeit im Unternehmen durch die transparente Darstellung der Kosten von Treibhausgasemissionen.

Fazit: Schattenpreis CO2 als strategisches Instrument

Interne CO 2 Schattenpreise haben sich als unverzichtbares Instrument für deutsche Unternehmen erwiesen, die sowohl ihre Klimaziele erreichen als auch wirtschaftlich erfolgreich bleiben möchten. Das Umweltbundesamt legt zentrale Werte für die Bewertung der gesellschaftlichen Kosten von Kohlenstoffdioxid fest und gibt damit einen wichtigen Rahmen für Unternehmen und Politik vor. Deutschland steht vor der Herausforderung, die Emissionen bis 2030 um 65 Prozent zu reduzieren und bis 2045 klimaneutral zu werden. Laut Umweltbundesamt belaufen sich die gesellschaftlichen Kosten einer Tonne Kohlenstoffdioxid auf 250 €, während die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels bis 2050 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf 280 bis 900 Milliarden € geschätzt werden. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, sofort zu handeln und CO 2 Schattenpreise als Instrument einzusetzen.

Lavinia Bauerochse, Global Head of ESG bei der Deutschen Bank Corporate Bank, bringt die Bedeutung interner CO 2 Schattenpreise auf den Punkt:

"Wir sehen, dass Unternehmen interne CO₂-Schattenpreise als Instrument zur Erreichung von Klimazielen einführen. Es steckt noch in den Kinderschuhen, aber wir erwarten, dass dieser Ansatz an Bedeutung gewinnt. Wenn ein Unternehmen einen internen CO 2 Schattenpreis festlegt, wird in der Regel jeder Tonne Kohlenstoffdioxid ein Kostenbetrag zugeordnet, sodass diese in Geschäfts- und Investitionsentscheidungen einfließt – was Effizienzsteigerungen und die Förderung emissionsarmer Innovationen begünstigt."

Unternehmen, die interne CO 2 Schattenpreise einsetzen, verschaffen sich klare Wettbewerbsvorteile. Sie sind besser auf zukünftige regulatorische Anforderungen vorbereitet, treffen fundierte Investitionsentscheidungen und stärken ihr Risikomanagement. Die Praxis zeigt jedoch, dass Unternehmen, die zögern, Gefahr laufen, den Anschluss zu verlieren. Studien belegen, dass viele deutsche Unternehmen die Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung noch nicht vollständig erfüllen. Zwar erkennen 60 Prozent der Unternehmen die Notwendigkeit einer grünen Transformation, doch häufig bleibt ihr Ansatz hinter den gesetzlichen Vorgaben zurück. Ohne frühzeitige Maßnahmen und die Einführung von CO 2 Schattenpreisen riskieren sie, ins Hintertreffen zu geraten.

Die Integration interner CO 2 Schattenpreise in die Unternehmensstrategie ist entscheidend. Ob bei Investitionen, entlang der Lieferkette oder im Risikomanagement – die Möglichkeiten, interne CO 2 Schattenpreise einzusetzen, sind vielfältig. Sie können von der Produktentwicklung über M&A-Entscheidungen bis hin zur Optimierung der Lieferkette genutzt werden und eröffnen großes Potenzial für nachhaltige Wertschöpfung im Rahmen des Klimaschutzes.

Für deutsche Unternehmen ist die Botschaft eindeutig: Jetzt ist die Zeit, interne CO 2 Schattenpreise einzuführen. Wer heute handelt, positioniert sich optimal für eine kohlenstoffarme Zukunft und trägt aktiv dazu bei, die Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Der Schattenpreis CO2 ist mehr als ein kalkulatorischer Wert – er ist ein strategisches Instrument für die Transformation zur Klimaneutralität und ein Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele auf Bundes- und Landesebene.

Häufig gestellte Fragen zum CO2-Schattenpreis

Wie können Unternehmen einen internen CO₂-Schattenpreis festlegen, der wirtschaftliche und ökologische Ziele fördert?

Unternehmen haben die Möglichkeit, einen internen CO 2 Schattenpreis zu definieren, indem sie wirtschaftliche und ökologische Ziele geschickt miteinander verbinden. Bei der Festlegung der Höhe des internen CO 2 Schattenpreises können Unternehmen auf Empfehlungen offizieller Stellen wie dem Umweltbundesamt oder auf Werte und Hinweise aus Verwaltungsvorschriften wie der AVV Klima zurückgreifen, um sich an gesetzlichen Rahmenbedingungen und Klimaschutzzielen auf Bundes- und Landesebene zu orientieren. Auch das KlimaG BW in Baden-Württemberg bietet Orientierung für die Festlegung von CO 2 Schattenpreisen im Rahmen von Klimaschutzmaßnahmen. Ein bewährter Ansatz dabei ist die Nutzung von Szenarioanalysen. Diese Analysen helfen, die Auswirkungen verschiedener CO 2 Schattenpreise auf Geschäftsentscheidungen und die langfristige Rentabilität zu bewerten. So kann ein CO 2 Schattenpreis ermittelt werden, der die tatsächlichen Kosten von Emissionen widerspiegelt und gleichzeitig die strategischen Ziele des Unternehmens unterstützt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ausrichtung des internen CO 2 Schattenpreises an den regulatorischen Vorgaben und den aktuellen Marktbedingungen. In Deutschland gibt es Unternehmen, die interne CO 2 Schattenpreise von bis zu 340 € pro Tonne anwenden, um Investitionen gezielt nachhaltiger zu gestalten. Ein durchdachter interner CO 2 Schattenpreis kann nicht nur dazu beitragen, Umweltziele zu erreichen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bieten – etwa durch die Minimierung von Risiken und eine effizientere Nutzung von Ressourcen im Rahmen des Klimaschutzes.

Welche Hindernisse gibt es bei der Einführung eines internen CO₂-Schattenpreises und wie können Unternehmen diese bewältigen?

Die Einführung eines internen CO 2 Schattenpreises bringt oft einige Herausforderungen mit sich. Ein großes Problem ist der fehlende Zugang zu genauen Emissionsdaten, was die Festlegung eines angemessenen CO 2 Schattenpreises erschwert. Zusätzlich stößt die Maßnahme nicht selten auf internen Widerstand, da sie von manchen als zusätzliche Belastung wahrgenommen wird. Hinweise und Empfehlungen von einer Kompetenzstelle können Unternehmen dabei unterstützen, diese Hindernisse bei der Einführung eines internen CO 2 Schattenpreises zu überwinden.

Um diese Hindernisse zu überwinden, sollten Unternehmen eine durchdachte Kommunikationsstrategie entwickeln. Diese sollte klar aufzeigen, welche Vorteile ein CO 2 Schattenpreis mit sich bringt – etwa langfristige Einsparungen oder eine stärkere Position im Wettbewerb. Es ist wichtig, Mitarbeiter frühzeitig einzubeziehen und durch gezielte Schulungen ihr Verständnis und ihre Akzeptanz für den CO 2 Schattenpreis zu fördern. Außerdem kann die Bereitstellung passender Tools und Ressourcen zur Emissionsmessung und -analyse den Prozess deutlich erleichtern und für eine effizientere Umsetzung des CO 2 Schattenpreises sorgen.

In welchen Unternehmensbereichen können interne CO₂-Schattenpreise neben Investitionen sinnvoll genutzt werden, um nachhaltige Entscheidungen zu fördern?

Interne CO 2 Schattenpreise eröffnen Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, die weit über reine Investitionen hinausgehen. Sie finden Anwendung in Bereichen wie Risikomanagement, Lieferkettenmanagement, Produktentwicklung, Marketingstrategien und der Unternehmensberichterstattung. Die AVV Klima und die CO 2 Schattenpreis-Verordnung geben zudem Orientierung für die Beschaffung klimafreundlicher Leistungen in Vergabeverfahren, wo die pro Maßnahme entstehende Tonne Kohlenstoffdioxid bewertet wird. Öffentliche Auftraggeber müssen sicherstellen, dass die Vorgaben zur Berechnung des CO 2 Schattenpreises diskriminierungsfrei und transparent sind.

Ein solcher CO 2 Schattenpreis hilft dabei, die finanziellen Auswirkungen von Emissionen besser einzuschätzen, fundierte und ressourcenschonende Entscheidungen zu treffen und emissionsärmere Lieferanten auszuwählen. Darüber hinaus erleichtert der CO 2 Schattenpreis es Unternehmen, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und ihre Klimaziele konsequent zu verfolgen. Bei Neubauten und Sanierungen sowie bei Baumaßnahmen kann der CO 2 Schattenpreis über den gesamten Lebenszyklus der Maßnahme angewendet werden, um klimafreundliche Entscheidungen zu fördern und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Was sagt der Schattenpreis aus?

Der Schattenpreis gibt den wirtschaftlichen Wert oder die gesellschaftlichen Kosten von CO 2-Emissionen an. Er macht die versteckten Klimakosten von Produkten, Dienstleistungen und Investitionen sichtbar und ermöglicht es Unternehmen, diese in ihre Entscheidungsfindung einzubeziehen. Der Schattenpreis ist ein kalkulatorisches Instrument, das die langfristigen Kosten des Klimawandels monetär beziffert.

Was ist Schatten-CO2-Preisgestaltung?

Schatten-CO2-Preisgestaltung ist ein internes Bewertungssystem, bei dem Unternehmen einen fiktiven Preis für jede Tonne CO 2 festlegen. Dieser Preis wird bei Geschäftsentscheidungen berücksichtigt, ohne dass tatsächliche Zahlungen fließen. Das Ziel ist, Anreize für klimafreundliche Entscheidungen zu schaffen und das Unternehmen auf zukünftige CO 2-Kosten vorzubereiten. Die Schattenpreisgestaltung ist ein wichtiges Instrument zur Integration von Klimaschutz in die Unternehmensstrategie.

Wie hoch ist der CO2-Schattenpreis, den das Umweltbundesamt empfohlen hat?

Das Umweltbundesamt empfiehlt für das Jahr 2025 einen CO 2 Schattenpreis von 250 € pro Tonne Kohlenstoffdioxid. Dieser Wert basiert auf wissenschaftlichen Berechnungen der gesellschaftlichen Kosten des Klimawandels und berücksichtigt langfristige Schäden durch Treibhausgase. Der empfohlene Wert dient als Orientierung für Unternehmen und öffentliche Auftraggeber bei der Festlegung ihres internen CO 2 Schattenpreises.

Was kostet es, 1 Tonne CO2 zu kompensieren?

Die Kosten für die Kompensation von 1 Tonne CO 2 variieren je nach Projekt und Qualitätsstandard. Im freiwilligen Kompensationsmarkt liegen die Preise typischerweise zwischen 5 und 50 € pro Tonne. Hochwertige Projekte mit zusätzlichen Nachhaltigkeitsvorteilen und strengen Zertifizierungsstandards können auch mehr kosten. Der CO 2 Schattenpreis, den Unternehmen intern ansetzen, liegt oft deutlich höher – zwischen 50 und 300 € pro Tonne – um stärkere Anreize für Emissionsreduktionen zu schaffen und auf zukünftige regulatorische Entwicklungen vorbereitet zu sein.

Johannes Fiegenbaum

Johannes Fiegenbaum

ESG- und Nachhaltigkeitsberater mit Spezialisierung auf CSRD, VSME und Klimarisikoanalysen. 300+ Projekte für Unternehmen wie Commerzbank, UBS und Allianz.

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