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13 min Lesezeit

Biodiversity Reporting: TNFD-Framework praktisch umsetzen

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Das TNFD-Framework bietet Unternehmen einen klaren Fahrplan, um naturbezogene Risiken und Chancen zu verstehen und transparent zu berichten. Angesichts der EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) wird es für deutsche Unternehmen immer wichtiger, Biodiversitätsaspekte in ihre Strategien und Berichte zu integrieren. Mit dem LEAP-Ansatz (Lokalisieren, Bewerten, Einschätzen, Vorbereiten) können Unternehmen gezielt ihre Abhängigkeiten von natürlichen Ressourcen analysieren und Maßnahmen entwickeln. Besonders Branchen wie Landwirtschaft, Chemie oder Bergbau profitieren von einer frühzeitigen Umsetzung, um Risiken zu minimieren und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Eure ersten Schritte:

  • Bestandsaufnahme: Analysiert, wie eure Geschäftstätigkeiten Biodiversität beeinflussen.
  • LEAP-Methode anwenden: Identifiziert Standorte, bewertet Abhängigkeiten und entwickelt Maßnahmen.
  • Kennzahlen einführen: Definiert messbare KPIs, z. B. Flächenverbrauch oder Artenvielfalt.
  • Berichterstattung anpassen: Integriert Biodiversitätsdaten in eure ESG-Prozesse.

Die Umsetzung des TNFD-Frameworks ist nicht nur eine Pflicht, sondern eine Chance, langfristig resilienter und transparenter zu agieren. Ihr könnt direkt starten, um euch auf künftige Regulierungen vorzubereiten und eure Stakeholder zu überzeugen.

Die Struktur des TNFD-Frameworks verstehen

TNFD

Die 4 Hauptsäulen von TNFD

Das TNFD-Framework basiert auf vier zentralen Säulen, die Unternehmen eine strukturierte Herangehensweise für die Berichterstattung zu Biodiversitätsthemen bieten.

  • Governance: Diese Säule verlangt von Unternehmen, klar darzustellen, wie die Führungsebene naturbezogene Risiken überwacht und steuert. Dazu gehören definierte Verantwortlichkeiten, die Einrichtung entsprechender Gremien und die Einbindung von Biodiversitätsaspekten in bestehende Governance-Strukturen.
  • Strategie: Unternehmen sollen ihre Strategien für kurz-, mittel- und langfristige Zeiträume im Hinblick auf naturbezogene Risiken und Abhängigkeiten offenlegen. Ziel ist es, Auswirkungen auf die Natur zu bewerten und sich strategisch auf regulatorische Veränderungen einzustellen.
  • Risikomanagement: Hier geht es darum, Verfahren zur Identifikation, Bewertung und Steuerung naturbezogener Risiken zu etablieren. Unternehmen sollten aufzeigen, wie diese Prozesse in das übergeordnete Risikomanagement eingebettet sind.
  • Metriken und Ziele: Diese Säule fordert die Offenlegung messbarer Kennzahlen, die naturbezogene Risiken und Chancen bewerten. Dabei wird auf qualitative und quantitative Indikatoren zurückgegriffen, um Fortschritte und Maßnahmen zu dokumentieren.

Funktionsweise des LEAP-Ansatzes

Der LEAP-Ansatz ist der methodische Kern des TNFD-Frameworks und bietet Unternehmen eine klare Orientierung, um naturbezogene Themen systematisch zu bewerten.

  • Locate (Lokalisieren): Unternehmen analysieren ihre Aktivitäten, Wertschöpfungsketten und Finanzierungsströme, um Standorte in biodiversitätssensiblen Regionen zu identifizieren.
  • Evaluate (Bewerten): In diesem Schritt werden Abhängigkeiten und Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten auf die Natur untersucht. Hierbei kommen oft lokale Experten und wissenschaftliche Datenanalysen zum Einsatz, um betroffene Ökosystemleistungen zu ermitteln.
  • Assess (Bewerten): Die identifizierten Abhängigkeiten und Auswirkungen werden in konkrete Risiken und Chancen übersetzt. Unternehmen bewerten, welche naturbezogenen Themen besonders relevant und dringlich sind.
  • Prepare (Vorbereiten): Abschließend entwickeln Unternehmen Strategien und Maßnahmen, um auf die erkannten Risiken und Chancen zu reagieren. Dazu zählen die Festlegung von Zielen, die Erstellung von Aktionsplänen und die Vorbereitung der Berichterstattung.

TNFD-Offenlegungsanforderungen

Die Offenlegungsanforderungen des TNFD-Frameworks sind flexibel gestaltet und für Unternehmen jeder Größe anwendbar. Für jede der vier Säulen werden spezifische Punkte definiert – von qualitativen Angaben zu Governance-Prozessen bis hin zu quantitativen Biodiversitätskennzahlen.

Für deutsche Unternehmen sind sektorspezifische Leitlinien besonders wichtig. Finanzinstitute sollten beispielsweise ihre Kredit- und Investitionspraktiken im Hinblick auf naturbezogene Risiken analysieren. Produzierende Unternehmen hingegen müssen die direkten Auswirkungen ihrer Betriebsabläufe auf Ökosysteme offenlegen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der gesamten Wertschöpfungskette: Unternehmen bewerten nicht nur ihre eigenen Aktivitäten, sondern auch die Auswirkungen ihrer Lieferanten und Kunden. Mithilfe einer Wesentlichkeitsanalyse können sie die wichtigsten naturbezogenen Themen für ihr Geschäftsmodell und ihre Stakeholder identifizieren.

Im nächsten Abschnitt erfahrt ihr, wie ihr das TNFD-Framework in der Praxis umsetzen könnt.

TNFD praktisch umsetzen: Schritt-für-Schritt-Prozess

Schritt 1: Bewertung der aktuellen Biodiversitätsauswirkungen

Der Einstieg in die Umsetzung der TNFD beginnt mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme der Auswirkungen eurer Geschäftstätigkeiten auf die Biodiversität. Dabei solltet ihr sowohl eure direkten Betriebsstandorte als auch die gesamte Lieferkette unter die Lupe nehmen.

Startet mit einer Bestandsaufnahme aller Geschäftstätigkeiten und deren geografischer Verteilung. Dazu gehören Produktionsstätten, Büros, Lagerhäuser und die wichtigsten Lieferanten entlang der Wertschöpfungskette. Besonders kritisch sind Standorte in der Nähe von Schutzgebieten, Gewässern oder anderen ökologisch sensiblen Bereichen.

Die Einbindung relevanter Interessensgruppen ist in dieser Phase entscheidend. Gespräche mit lokalen Gemeinden, Umweltorganisationen oder wissenschaftlichen Institutionen können euch helfen, ein vollständiges Bild der Auswirkungen zu gewinnen. Einige Unternehmen arbeiten bereits erfolgreich mit Partnern wie NABU zusammen, um ihren ökologischen Fußabdruck besser zu verstehen.

Analysiert außerdem, welche Ökosystemleistungen für eure Geschäftsprozesse entscheidend sind. Braucht ihr beispielsweise sauberes Wasser für die Produktion oder sind eure landwirtschaftlichen Lieferanten auf natürliche Bestäubung angewiesen? Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage, um mit dem LEAP-Ansatz Risiken und Chancen weiter zu konkretisieren.

Schritt 2: Anwendung der LEAP-Methode

Nach der ersten Bewertung wird es Zeit, die LEAP-Methode anzuwenden, um eure Analyse zu vertiefen. Die Methode umfasst vier Schritte:

  • Locate (Lokalisieren): Nutzt GIS-Datenbanken und Biodiversitätskarten, um Hotspots der Biodiversität zu identifizieren. Das Bundesamt für Naturschutz bietet hierzu umfangreiche Geodaten an.
  • Evaluate (Bewerten): Arbeitet mit Umweltberatern oder Ökologen zusammen, um die Auswirkungen eurer Aktivitäten auf lokale Ökosysteme zu verstehen – sowohl positive als auch negative.
  • Assess (Einschätzen): Übersetzt die ökologischen Erkenntnisse in konkrete Geschäftsrisiken und -chancen. Szenarien helfen dabei, mögliche Biodiversitätsverluste und deren Folgen für euer Unternehmen abzuschätzen.
  • Prepare (Vorbereiten): Entwickelt konkrete Aktionspläne mit klar definierten Verantwortlichkeiten, Budgets und Zeitplänen. Denkt dabei an kurzfristige Maßnahmen ebenso wie an langfristige Strategien.

Schritt 3: Metriken und KPIs einrichten

Um eure Fortschritte messbar zu machen, braucht ihr aussagekräftige Kennzahlen. Beginnt mit Basis-Metriken wie Flächenverbrauch, Wassernutzung oder Emissionen in ökologisch sensiblen Gebieten – diese sind relativ leicht zu erfassen.

Für detailliertere Einblicke könnt ihr spezifischere KPIs entwickeln, wie etwa die Anzahl geschützter Arten auf euren Betriebsgeländen, die Qualität der umliegenden Gewässer oder den Anteil naturnaher Flächen in der Lieferkette. Achtet darauf, dass diese Metriken mit regulatorischen Vorgaben wie der EU-Taxonomie-Verordnung kompatibel sind.

Digitale Monitoring-Tools – etwa Sensoren, Satellitendaten oder Apps – können euch helfen, die Datenqualität zu verbessern und den Aufwand für die Berichterstattung zu minimieren. Die erstellten KPIs bilden schließlich die Grundlage für eure ESG-Berichterstattung.

Schritt 4: Biodiversität in die ESG-Berichterstattung integrieren

Sobald eure Biodiversitätsdaten vorliegen, integriert sie in eure ESG-Prozesse. Dabei müsst ihr eure Berichterstattungsstrukturen anpassen und die Wesentlichkeitsanalyse um biodiversitätsbezogene Themen erweitern. Das Feedback von Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern sollte ebenfalls berücksichtigt werden.

Organisiert eure Daten entlang der vier TNFD-Säulen, um sowohl die interne Analyse als auch die externe Kommunikation zu erleichtern. Schulungen für euer Berichtsteam sind dabei unerlässlich, da Biodiversität oft andere Datenquellen und Analysen erfordert als klassische ESG-Kennzahlen. Eine integrierte Berichterstattung, die Biodiversität mit Themen wie Klimawandel und sozialen Aspekten verknüpft, wird den Erwartungen eurer Stakeholder gerecht.

Schritt 5: Datenherausforderungen bewältigen

Biodiversitätsdaten sind oft unvollständig oder inkonsistent. Beginnt mit verfügbaren Quellen, etwa öffentlichen Datenbanken des Bundesamts für Naturschutz, und arbeitet daran, die Datenqualität schrittweise zu verbessern.

Um Datenlücken zu schließen, könnt ihr Schätzverfahren, Proxy-Indikatoren oder modellbasierte Ansätze nutzen. Wichtig ist, dass ihr diese Methoden transparent dokumentiert und kontinuierlich weiterentwickelt.

Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen können ebenfalls dazu beitragen, die Datenbasis langfristig zu verbessern und eure Analysen zu präzisieren. Solche Kooperationen bieten euch nicht nur Zugang zu besseren Daten, sondern auch zu wertvollem Fachwissen.

Tools und Ressourcen für die TNFD-Umsetzung

Offizielle TNFD-Ressourcen und Leitfäden

Die TNFD stellt eine Reihe von offiziellen Dokumenten und digitalen Tools bereit, die euch den Einstieg erleichtern können. Das kostenlose TNFD-Framework bildet dabei die Grundlage und wird durch branchenspezifische Leitfäden ergänzt, die speziell auf Sektoren wie Landwirtschaft, Finanzdienstleistungen oder Bergbau zugeschnitten sind.

Zusätzlich gibt es digitale Toolkits, die den Implementierungsprozess unterstützen. Dazu gehören Vorlagen für die LEAP-Analyse, Checklisten zur Datensammlung und Beispiele für relevante Kennzahlen. Interaktive Plattformen der TNFD bieten zudem regelmäßig aktualisierte Inhalte, die euch bei der Umsetzung helfen.

Ein bemerkenswerter Schritt: Die deutsche Regierung hat im Dezember 2022 rund 29 Millionen Euro über sechs Jahre in die Entwicklung der TNFD und den Kapazitätsaufbau investiert. Diese Mittel fließen unter anderem in deutschsprachige Ressourcen und Schulungsprogramme. Bereits über 500 Organisationen haben sich freiwillig zur Berichterstattung nach TNFD-Empfehlungen verpflichtet. Ihre Erfahrungen teilen sie über die TNFD-Community-Plattform, wodurch ein wertvoller Austausch entsteht. Ergänzend dazu erleichtern Datenplattformen die praktische Umsetzung, indem sie verschiedene Datenquellen nahtlos integrieren.

Datenquellen und Berichtsplattformen

Initiativen wie die Nature Data Public Facility verbessern den Zugang zu relevanten Naturdaten – ein entscheidender Vorteil für deutsche Unternehmen. Berichtsplattformen entwickeln sich weiter und integrieren zunehmend TNFD-Anforderungen neben etablierten Standards wie CSRD und GRI. Solche Interoperabilitäts-Tools reduzieren den Aufwand, da sie Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenführen und automatisch auf Konsistenz prüfen.

Diese Tools sind eine solide Grundlage, doch in vielen Fällen erweist sich zusätzlich die Unterstützung durch spezialisierte Beratungsdienste als wertvoll.

Professionelle Beratungsunterstützung

Wenn digitale Tools und Datenplattformen an ihre Grenzen stoßen, bringt professionelle Beratung den entscheidenden Vorteil. Fiegenbaum Solutions bietet speziell auf deutsche Unternehmen zugeschnittene Dienstleistungen zur TNFD-Implementierung. Dazu gehören vollständige LEAP-Analysen, die Entwicklung branchenspezifischer KPIs und die Integration der Ergebnisse in bestehende ESG-Strategien.

Ein häufiges Problem sind Datenlücken. Hier hilft Fiegenbaum Solutions, indem sie fehlende Daten identifizieren, geeignete Proxy-Indikatoren entwickeln und robuste Schätzverfahren etablieren – stets unter Berücksichtigung deutscher Regulierungsanforderungen und internationaler Standards.

Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt auf der strategischen Verankerung von Biodiversität. Anstatt TNFD rein als Berichtspflicht zu sehen, wird Biodiversität als Chance und Instrument für ein besseres Risikomanagement positioniert. Angesichts der Tatsache, dass 55 % des globalen BIP (58 Billionen US-Dollar) materiell von der Natur abhängig sind, ist dies ein zentraler Aspekt.

Die Beratung umfasst auch Szenarioanalysen und Stresstests, um mögliche zukünftige Entwicklungen im Bereich Biodiversität zu bewerten. Laut dem Global Risks Report 2024 des World Economic Forum gehört der Verlust der Biodiversität und der Kollaps von Ökosystemen zu den drei größten globalen Risiken der kommenden Jahrzehnte.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Laut der Global Investor Survey 2023 von PwC möchten 75 % der Befragten wissen, wie sich Unternehmen auf Gesellschaft und Umwelt auswirken. Fiegenbaum Solutions unterstützt Unternehmen dabei, ihre Biodiversitätsleistung so zu kommunizieren, dass sie den Erwartungen von Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern gerecht wird.

TNFD mit ESG- und Klimastrategien verknüpfen

Wie Biodiversität mit Klima- und ESG-Zielen verknüpft ist

Die Verbindung von TNFD mit euren ESG- und Klimastrategien stärkt eure Nachhaltigkeitsbemühungen erheblich. Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt sind eng miteinander verwoben und erfordern daher abgestimmte Ansätze. Dabei passt die bewährte Struktur des TNFD-Frameworks hervorragend zu Standards wie TCFD und ISSB, was die Integration in bestehende Berichterstattungsprozesse erleichtert.

Vorteile eines frühen TNFD-Einstiegs

Ein früher Start mit TNFD kann deutschen Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile verschaffen. Deutschland unterstützt aktiv die Entwicklung und Einführung des TNFD-Frameworks, unter anderem durch finanzielle Förderungen und die Einrichtung einer nationalen TNFD-Plattform. Fortschritte bei Technologien wie Fernüberwachung, Sensorik, eDNA, Citizen Science, Drohnen und KI machen es zudem möglich, Biodiversität kosteneffizient zu bewerten – ein Pluspunkt, insbesondere für KMU. Wenn ihr frühzeitig eure Abhängigkeiten von natürlichen Ressourcen versteht, könnt ihr Risiken gezielter steuern. Gleichzeitig schafft ihr so die Grundlage, um flexibel und proaktiv auf neue Regulierungen zu reagieren.

Vorbereitung auf zukünftige Regulierungen

Auf EU-Ebene werden bereits erweiterte Anforderungen diskutiert. Die Europäische Kommission plant spezifische Offenlegungspflichten zur Biodiversität, die sich am TNFD-Framework orientieren. Unternehmen, die frühzeitig TNFD-konforme Prozesse einführen, sind besser auf diese kommenden regulatorischen Entwicklungen vorbereitet und können sich einen strategischen Vorsprung sichern.

Fazit: Eure nächsten Schritte mit TNFD

Warum TNFD Teil eurer Strategie sein sollte

Die Einbindung des TNFD-Frameworks ist für deutsche Unternehmen keine optionale Entscheidung, sondern ein strategischer Schritt, um zukunftssicher zu bleiben. Biodiversitätsrisiken haben direkte Auswirkungen auf eure finanziellen Ergebnisse und können eure Geschäftstätigkeit erheblich beeinflussen. Mit seinen vier Säulen bietet das TNFD-Framework einen klaren Ansatz, um naturbezogene Risiken besser zu verstehen und zu steuern.

Ein großer Vorteil liegt in der einfachen Integration in bestehende ESG-Berichterstattungen und Klimastrategien. Unternehmen, die jetzt aktiv werden, sichern sich einen Vorsprung bei künftigen EU-Vorgaben zur Biodiversitätsberichterstattung und können gleichzeitig operative Effizienzgewinne erzielen. Im Folgenden zeigen wir euch, wie ihr TNFD schrittweise in eure Prozesse einbinden könnt.

Eure TNFD-Umsetzungs-Checkliste

Sofortige Maßnahmen:

  • Erstellt eine Baseline-Bewertung eurer Biodiversitätsauswirkungen, um kritische Standorte und Lieferketten zu identifizieren.
  • Nutzt die LEAP-Methode, um eure Geschäftstätigkeiten geografisch zu analysieren und prioritäre Ökosysteme ins Visier zu nehmen.
  • Definiert Biodiversitäts-KPIs und integriert diese in eure ESG-Metriken, um Fortschritte messbar zu machen.

Mittelfristige Schritte:

  • Entwickelt eine Biodiversitätsstrategie, die auf eure Klimaziele und Geschäftsziele abgestimmt ist.
  • Schafft klare Governance-Strukturen für Biodiversität, um Verantwortlichkeiten festzulegen.
  • Implementiert Datenerfassungssysteme, um sowohl quantitative als auch qualitative Biodiversitätsdaten zu sammeln.

Langfristige Integration:

  • Nutzt Szenarioanalysen, um potenzielle Biodiversitätsrisiken in eure Unternehmensplanung einzubetten.
  • Baut Stakeholder-Engagement-Prozesse auf, indem ihr mit lokalen Gemeinden und Naturschutzorganisationen zusammenarbeitet.
  • Entwickelt TNFD-konforme Berichterstattungsprozesse, um externe Anforderungen zu erfüllen und Transparenz zu schaffen.

Professionelle Unterstützung von Fiegenbaum Solutions

Fiegenbaum Solutions

Falls ihr euch Unterstützung bei der Umsetzung wünscht, ist Fiegenbaum Solutions euer verlässlicher Partner. Das Team bietet maßgeschneiderte Beratungsansätze, die von der ersten Biodiversitätsbewertung bis zur Integration in eure ESG-Strategie reichen.

Johannes Fiegenbaum bringt Praxiswissen und regulatorische Expertise zusammen, um euch dabei zu helfen, spürbare Fortschritte bei der TNFD-Umsetzung zu erzielen. Besonders hilfreich ist die Verknüpfung von Biodiversitätsstrategien mit Klimarisikomanagement und CSRD-Compliance – ein Ansatz, der Synergien schafft und den Aufwand für Berichterstattung reduziert.

Dank flexibler Zusammenarbeitsmodelle könnt ihr sowohl spezifische Projekte umsetzen als auch langfristige Partnerschaften eingehen. Für eine kostenlose Erstberatung und individuelle Lösungsvorschläge steht euch das Team von Fiegenbaum Solutions jederzeit zur Verfügung.

Mit diesen Schritten könnt ihr TNFD nahtlos in eure ESG-Strategie integrieren und damit einen wichtigen Beitrag zu eurem nachhaltigen Unternehmenserfolg leisten.

ESG Academy: Biodiversity – Incorporating nature and TNFD into your strategy

FAQs

Wie lässt sich das TNFD-Framework praktisch in die ESG-Strategie eines Unternehmens integrieren?

Die Integration des TNFD-Frameworks in eure ESG-Strategie beginnt mit dem LEAP-Prozess (Locate, Evaluate, Assess, Prepare). Dieser Ansatz ermöglicht es, systematisch zu analysieren, welche Abhängigkeiten euer Unternehmen von der Natur hat und welche Auswirkungen eure Geschäftstätigkeit auf diese hat. Dabei solltet ihr unbedingt bestehende EU-Regulierungen wie die CSRD berücksichtigen. So könnt ihr Synergien nutzen und gleichzeitig sicherstellen, dass ihr alle regulatorischen Anforderungen erfüllt.

Für die Umsetzung ist es entscheidend, klare Governance-Strukturen zu schaffen. Naturbezogene Risiken und Chancen sollten fest in eure Strategien eingebunden werden, ergänzt durch messbare Ziele und Metriken. Wer frühzeitig handelt, profitiert gleich mehrfach: Eine verbesserte Risikobewertung, leichterer Zugang zu nachhaltigem Kapital und eine stärkere Glaubwürdigkeit bei Investoren sind nur einige der Vorteile. Ein strukturierter Ansatz bietet zudem die Möglichkeit, langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern und die nachhaltige Ausrichtung eures Unternehmens zu stärken.

Welche Vorteile hat es für deutsche Unternehmen, das TNFD-Framework frühzeitig umzusetzen, insbesondere im Hinblick auf zukünftige EU-Vorgaben?

Die frühzeitige Anwendung des TNFD-Frameworks bietet deutschen Unternehmen die Chance, sich gezielt auf kommende EU-Vorgaben einzustellen. So können naturbezogene Risiken rechtzeitig erkannt und aktiv gemanagt werden, was dabei hilft, regulatorische Anforderungen vorausschauend zu erfüllen.

Darüber hinaus stärkt dies die Wettbewerbsfähigkeit und sorgt für mehr Klarheit in der Berichterstattung. Unternehmen, die Biodiversität frühzeitig in ihre ESG-Strategie einbinden, können nicht nur neue Marktpotenziale erschließen, sondern sich auch als Vorreiter einer nachhaltigen Unternehmensführung präsentieren.

Welche typischen Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung des TNFD-Frameworks in der Unternehmensberichterstattung und wie können diese bewältigt werden?

Unternehmen begegnen bei der Anwendung des TNFD-Frameworks oft Hindernissen wie begrenzter Datenverfügbarkeit, variierender Datenqualität und schwierigem Zugang zu zuverlässigen Naturdaten. Diese Probleme entstehen häufig durch das Fehlen einheitlicher Standards und eine fragmentierte Datenlandschaft.

Eine Lösung besteht darin, gemeinsame Datenstandards zu etablieren, Kooperationen für den Datenaustausch zu fördern und moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz oder automatisierte Analysen zu nutzen. Solche Ansätze können nicht nur die Datenqualität verbessern, sondern auch den Zugang zu relevanten Informationen erleichtern.

Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen können Unternehmen die Anforderungen des TNFD-Frameworks besser erfüllen und naturbezogene Risiken sowie Chancen effektiver steuern.

Johannes Fiegenbaum

Johannes Fiegenbaum

Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.

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