ESRS einfach erklärt: So setzt ihr die neuen Standards um
Möchtet ihr euch im komplexen Umfeld der europäischen Nachhaltigkeitsberichterstattung...
Von Johannes Fiegenbaum am 05.08.25 04:48
Stakeholder-Feedback ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen ESG-Strategie. Ihr fragt euch, wie ihr die Meinungen eurer Interessensgruppen in eure Nachhaltigkeitsanalysen einbindet? Hier sind die wichtigsten Schritte, um das Feedback systematisch zu nutzen:
Das Ziel: Transparenz, Vertrauen und eine ESG-Strategie, die den Erwartungen eurer Stakeholder entspricht – und gleichzeitig gesetzliche Vorgaben erfüllt.
Die Grundlage jeder ESG-Materialitätsanalyse liegt in der sorgfältigen Identifikation und Kartierung der relevanten Stakeholder. Dieser erste Schritt erfordert einen strukturierten Ansatz, der sowohl interne als auch externe Interessensgruppen erfasst und deren Einfluss auf das Unternehmen bewertet.
Eine gut durchdachte Materialitätsmatrix hilft, die wichtigsten Stakeholder zu identifizieren und deren Bedürfnisse sichtbar zu machen – ein entscheidender Faktor, um zukünftige Herausforderungen und Chancen besser abschätzen zu können. Interessanterweise betrachten mehr als 80 % der CEOs Investitionen in Nachhaltigkeit als Hebel für bessere Geschäftsergebnisse.
Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die zentralen Stakeholder-Gruppen und ihre spezifischen Erwartungen.
Um die verschiedenen Perspektiven und Erwartungen systematisch zu analysieren, werden Stakeholder in interne und externe Gruppen unterteilt.
Für deutsche Unternehmen ist es besonders wichtig, spezifische Akteure wie die BaFin, branchenspezifische Verbände, Gewerkschaften und lokale Gemeinden zu berücksichtigen. Gewerkschaften spielen in Deutschland traditionell eine zentrale Rolle in der Unternehmensführung und sollten daher in die Analyse einbezogen werden.
Die Priorisierung der Stakeholder sollte auf ihrem Einfluss basieren – sowohl darauf, wie stark sie das Unternehmen beeinflussen, als auch darauf, wie sehr das Unternehmen sie beeinflusst. Diese gegenseitige Betrachtung ist entscheidend, um den Anforderungen der CSRD gerecht zu werden.
Sobald die relevanten Gruppen klar definiert sind, rückt die Frage in den Fokus, wie man mit diesen Stakeholdern effektiv in den Dialog tritt.
Die Wahl der richtigen Engagement-Methoden hängt von der jeweiligen Stakeholder-Gruppe, ihren Kommunikationspräferenzen und der gewünschten Tiefe des Feedbacks ab. Eine gezielte Kommunikationsstrategie ist hier unerlässlich.
Eine sorgfältige Dokumentation aller Engagement-Aktivitäten ist nicht nur für die spätere Analyse entscheidend, sondern auch für die Erfüllung der ESRS-Anforderungen. Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Stakeholder-Dialog sind hierbei unerlässlich.
Nachdem ihr die Stakeholder-Kartierung abgeschlossen habt, geht es nun darum, das Feedback strukturiert zu erfassen. Dabei spielen sowohl qualitative als auch quantitative Daten eine Rolle – natürlich unter Berücksichtigung der deutschen und europäischen Compliance-Vorgaben.
Die Relevanz einer systematischen Datensammlung zeigt sich deutlich in aktuellen Zahlen: 85 % der Investoren stufen ESG-Berichtsdaten als entscheidend für ihre Investitionsentscheidungen ein. Zudem betrachten 88 % der institutionellen Investoren die ESG-Performance als wesentlichen Faktor für ihre Entscheidungen. Diese Werte verdeutlichen, wie wichtig es ist, das Feedback präzise zu erfassen. Der nächste Schritt besteht darin, die passenden Tools auszuwählen, um diese Aufgabe effizient umzusetzen.
Die Wahl des richtigen Tools hängt davon ab, welche Stakeholder ihr erreichen wollt, wie detailliert die Daten sein sollen und welche Ressourcen euch zur Verfügung stehen. Moderne Technologien bieten hier zahlreiche Möglichkeiten, um Daten effizient zu erfassen und auszuwerten.
Zusätzlich solltet ihr bestehende Unternehmensplattformen nicht außer Acht lassen. Systeme wie Google Analytics, Social-Media-Daten, CRM-Tools oder Support-Ticketing-Systeme liefern oft wertvolle Informationen über das Verhalten eurer Stakeholder. Ergänzende Analyse-Features wie Heatmaps oder Conversion-Tracking erweitern diese Möglichkeiten noch weiter.
Eine hohe Qualität der gesammelten Daten ist entscheidend – nicht nur für die Analyse, sondern auch, um den Anforderungen der CSRD- und ESRS-Regelungen gerecht zu werden. Besonders in Deutschland, wo die regulatorischen Vorgaben streng sind, ist dies ein zentraler Faktor.
Peter Drucker brachte es auf den Punkt:
"If you can't measure it, you can't manage it. But if you measure it wrong, you'll manage in the wrong direction".
Diese Aussage trifft besonders auf ESG-Materialitätsanalysen zu – ungenaue Daten können hier schnell zu falschen strategischen Entscheidungen führen.
Mit diesen Schritten legt ihr eine stabile Grundlage für eine effektive und rechtskonforme Stakeholder-Analyse. Die Qualität und Nachverfolgbarkeit der Daten sind dabei der Schlüssel für fundierte Entscheidungen.
Nachdem ihr das Feedback der Stakeholder systematisch gesammelt habt, steht nun die nächste Herausforderung an: die Auswertung. Ziel ist es, aus der Vielzahl an Rückmeldungen die relevanten ESG-Themen herauszufiltern und zu priorisieren.
Die Zahlen sprechen für sich: Nur 54 % der Unternehmen machen transparent, wie sie mit den Anliegen ihrer Stakeholder umgehen, und 42 % erläutern ihren Prozess zur Identifikation wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen nicht. Mit den verschärften Anforderungen der CSRD wird diese Art von Intransparenz jedoch zunehmend problematisch. Jetzt geht es darum, die Rückmeldungen strukturiert zu bewerten und eine klare Priorisierung vorzunehmen.
Ein zentrales Hilfsmittel für die ESG-Analyse sind Materialitätsmatrizen. Sie visualisieren die Ergebnisse der Bewertung, erleichtern die Priorisierung und machen die Berichterstattung einfacher.
Ein bewährtes Modell ist die traditionelle Zwei-Achsen-Matrix, bei der ESG-Themen auf der X-Achse nach ihrer Auswirkung auf das Unternehmen und auf der Y-Achse nach ihrer Bedeutung für externe Stakeholder bewertet werden. Eine Weiterentwicklung ist die aktualisierte Materialitätsmatrix, die auf der X-Achse die wirkungsvollsten Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsthemen abbildet und auf der Y-Achse aggregierte interne und externe Rückmeldungen kombiniert.
Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung liefert Unilever: Das Unternehmen hat ESG-Themen tief in seine Geschäftsstrategie integriert, spezifische KPIs definiert und den CEO-Bonus an ESG-Ziele wie die Reduktion von CO₂-Emissionen gekoppelt. So wird nicht nur die Nachhaltigkeit gefördert, sondern auch Innovation und Wachstum vorangetrieben.
Bei der Priorisierung der Themen berücksichtigt ihr mehrere Faktoren, darunter:
Zur besseren Visualisierung eignen sich Tools wie Heatmaps oder Streudiagramme, die die Relevanz einzelner Themen verdeutlichen.
Bewertungsmethode | Beschreibung | Anwendungsbereich |
---|---|---|
Traditionelle Matrix | Zwei-Achsen-Modell: X-Achse = Auswirkungen auf das Unternehmen, Y-Achse = Bedeutung für Stakeholder | Basisanalyse von ESG-Themen |
Aktualisierte Materialitätsmatrix | Erweiterte Matrix mit Fokus auf Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsthemen | Vertiefte ESG-Analyse |
Tabellen-Ranking | Sortierung nach Relevanz-Score, basierend auf Kriterien wie Stakeholder-Feedback | Detaillierte Priorisierung |
Regelmäßige Updates eurer Materialitätsmatrix sind essenziell, um auf sich ändernde Rahmenbedingungen und Erwartungen der Stakeholder zu reagieren. Besonders in Deutschland, wo sich regulatorische Anforderungen schnell entwickeln, ist dies ein wichtiger Schritt. Dabei darf die doppelte Wesentlichkeit nicht außer Acht gelassen werden.
Das Konzept der doppelten Wesentlichkeit ist zentral in den ESRS verankert. Es betrachtet zwei Dimensionen: die finanzielle Wesentlichkeit (wie Nachhaltigkeitsthemen die finanzielle Performance beeinflussen) und die Impact-Wesentlichkeit (wie Unternehmensaktivitäten auf Umwelt, Gesellschaft und Stakeholder wirken).
Stakeholder-Analysen spielen hier eine Schlüsselrolle. Sie liefern nicht nur wertvolle Einblicke, sondern unterstützen auch bei der Einhaltung regulatorischer Vorgaben, stärken das Vertrauen und machen euer Unternehmen zukunftssicher. Die ESRS 1 betont:
"Materiality assessment is informed by dialogue with affected stakeholders. The undertaking may engage with affected stakeholders or their representatives (such as employees or trade unions), along with users of sustainability reporting and other experts, to provide inputs or feedback on its conclusions regarding its material impacts, risks and opportunities."
Auch wenn der Austausch mit Stakeholdern nicht verpflichtend ist, empfiehlt es sich, proaktiv zu agieren, um regulatorische Risiken zu minimieren.
Bei der Bewertung von Stakeholder-Anliegen sind drei Kriterien besonders wichtig:
Diese strukturierte Herangehensweise reduziert subjektive Einschätzungen und schafft eine objektive Grundlage für Entscheidungen.
Transparenz gegenüber euren Stakeholdern ist dabei entscheidend. Ihr solltet offenlegen, wie ihr ihr Feedback verwendet, um Vertrauen zu fördern und die Beteiligung zu stärken. Eine kontinuierliche Einbindung hilft euch zudem, neue Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
Nachdem ihr die relevanten ESG-Themen priorisiert habt, steht nun die Integration des gewonnenen Feedbacks in eure Materialitätsanalysen an. Der erste praktische Schritt ist die Aktualisierung eurer Materialitätsmatrix: Hierbei ordnet ihr das Feedback den entsprechenden ESG-Themen zu und passt die Gewichtung entsprechend an. Es kann vorkommen, dass ein Thema, das intern als weniger relevant galt, durch starkes Interesse von Stakeholdern plötzlich an Bedeutung gewinnt.
Schafft klare Verbindungen zwischen den Anliegen der Stakeholder und euren ESG-Kennzahlen. So wird qualitatives Feedback in messbare Informationen übersetzt, die sich leicht in eure Reporting-Prozesse integrieren lassen. Durch diese Integration stellt ihr sicher, dass eure Berichterstattung die Anforderungen der CSRD und ESRS erfüllt.
Die CSRD verfolgt das Ziel, mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in der Unternehmensnachhaltigkeit zu schaffen. Im Juli 2024 hat die deutsche Bundesregierung einen neuen Gesetzentwurf vorgelegt, um nationale Regelungen an die CSRD anzupassen.
Stakeholder-Feedback spielt eine zentrale Rolle bei der Erfüllung der CSRD- und ESRS-Vorgaben. Unternehmen müssen dabei Informationen zu Richtlinien, Risiken, Auswirkungen und Ergebnissen in Bezug auf ESG-Themen offenlegen. Hierbei gilt der "Comply or Explain"-Ansatz: Ihr müsst entweder die geforderten ESG-Daten liefern oder nachvollziehbar darlegen, warum dies nicht möglich ist.
Für die praktische Umsetzung empfiehlt es sich, digitale Tools für die Nachhaltigkeitsberichterstattung einzusetzen. Diese helfen, Daten effizient zu sammeln und den Berichtsprozess zu optimieren. Gleichzeitig solltet ihr interne Kompetenzen aufbauen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen fördern, um die Anforderungen der CSRD umfassend zu erfüllen.
Transparenz ist entscheidend, wenn es darum geht, Stakeholder erfolgreich einzubinden. Jozef Síkela, Tschechiens Minister für Industrie und Handel, betonte:
"The new rules will make businesses more accountable for their impact on society and will guide them towards an economy that benefits people and the environment. Data about the environmental and societal footprint would be publicly available to anyone interested in this footprint."
Eine strukturierte Dokumentation beginnt mit der systematischen Erfassung aller Stakeholder-Interaktionen. Führt Protokolle über Gespräche, Umfragen und Workshops. Entscheidungsmatrizen können dabei helfen, transparent darzustellen, warum bestimmte Anliegen höher priorisiert wurden als andere.
Für die externe Kommunikation ist eine klare und zugängliche Darstellung eurer CSRD-Berichte entscheidend, um das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen. Nutzt unterschiedliche Kanäle, um eure Botschaften zu verbreiten – von ausführlichen Nachhaltigkeitsberichten bis zu kompakten Zusammenfassungen, die auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten sind.
Regelmäßige Updates an eure Stakeholder sind dabei ein Muss. Informiert sie nicht nur über die Ergebnisse, sondern auch über den Fortschritt bei der Umsetzung ihrer Vorschläge. Gleichzeitig sollte intern sichergestellt werden, dass alle relevanten Abteilungen verstehen, wie das Stakeholder-Feedback in die ESG-Strategie einfließt. So entsteht ein kontinuierlicher Dialog, der eure Nachhaltigkeitsstrategie stärkt.
Die Integration von Stakeholder-Feedback in ESG-Materialitätsanalysen erfordert einen stetigen Prozess der Weiterentwicklung. Da sich Themen rund um Nachhaltigkeit dynamisch verändern, müssen Materialitätsbewertungen regelmäßig überprüft und angepasst werden. Gleichzeitig steigen die regulatorischen Anforderungen: Bis Februar 2025 haben bereits 20 Länder die CSRD in nationales Recht umgesetzt, während 10 weitere noch ausstehen. Diese Entwicklungen machen den Aufbau von Systemen notwendig, die flexibel auf neue Anforderungen und Erwartungen reagieren können.
Ein zentraler Bestandteil der kontinuierlichen Verbesserung ist die Einrichtung von Feedback-Schleifen, die direkt an die vorherigen Schritte 1–4 anschließen. Regelmäßige Kommunikationszyklen mit Stakeholdern sind entscheidend, um deren Perspektiven nachhaltig in die ESG-Strategie zu integrieren. Quartalsweise Berichte über Fortschritte und die Umsetzung ihrer Anregungen schaffen Transparenz und stärken das Vertrauen. Digitale Plattformen ermöglichen es zudem, kontinuierlich Rückmeldungen zu sammeln und systematisch auszuwerten, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren .
Moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Natural Language Processing (NLP) unterstützen dabei, diese Daten effizient zu analysieren und konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten. Workshops oder Online-Sitzungen bieten eine weitere Möglichkeit, Stakeholder aktiv einzubinden, Fortschritte zu präsentieren und gemeinsam neue Herausforderungen zu diskutieren.
"Incorporating feedback loops into the ESG program enables organizations to learn from their experiences and improve over time, fostering a culture of continuous improvement." – AMCS Group, Dezember 2024
Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, ist es unerlässlich, regulatorische Änderungen in Echtzeit zu überwachen. Automatisierte Compliance-Monitoring-Tools können dabei helfen, rechtliche Updates zu verfolgen, diese mit internen Richtlinien abzugleichen und potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Vor dem Hintergrund eines prognostizierten Anstiegs der ESG-Investitionen bis 2026 um 84 % auf 33,9 Billionen US-Dollar wird proaktive Compliance immer wichtiger.
Flexible Strukturen innerhalb des Unternehmens sind dabei ein Schlüssel zum Erfolg. Ein funktionsübergreifendes ESG-Steuerungskomitee kann in regelmäßigen Meetings notwendige Anpassungen diskutieren und umsetzen. Die Ernennung eines Chief Sustainability Officers (CSO) oder eines ESG-Compliance-Verantwortlichen sorgt dafür, dass ESG-Richtlinien konsequent verfolgt werden .
Zusätzlich können externe Ressourcen wie Branchenverbände oder Beratungsunternehmen wertvolle Unterstützung bieten. Da aktuelle Standards umfassende Datenerfassungen erfordern, sollten regelmäßige Schulungen sicherstellen, dass euer Team stets auf dem neuesten Stand bleibt.
Technische Lösungen wie ESG-Compliance-Software liefern Echtzeit-Updates zu regulatorischen Änderungen und erleichtern die Berichterstattung durch Automatisierung. Die Integration solcher Monitoring-Tools in ERP-Systeme gewährleistet einen reibungslosen Datenfluss. Diese Kombination aus technischer und organisatorischer Anpassung bildet den Abschluss des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in eurer ESG-Strategie.
Die strategische Verankerung von ESG-Compliance in der Gesamtgeschäftsstrategie ist dabei nicht nur eine Pflichtübung. Eine aktuelle Umfrage von Workiva zeigt, dass 97 % der Führungskräfte der Meinung sind, dass Nachhaltigkeitsberichterstattung über reine Compliance hinausgeht und echten Mehrwert schafft.
Stakeholder-Feedback in Nachhaltigkeitsstrategien einzubinden, ist ein Schlüssel, um glaubwürdige und wirksame Ergebnisse zu erzielen. Basierend auf der Analyse und praktischen Umsetzung lassen sich hier die wichtigsten Erfolgsfaktoren zusammenfassen, die den operativen Nutzen dieses Ansatzes verdeutlichen.
Ein zentraler Punkt: Konsequenz sichert den Erfolg. Es beginnt mit der klaren Identifikation und Kartierung der relevanten Stakeholder-Gruppen. Darauf folgen die strukturierte Sammlung und Auswertung ihres Feedbacks sowie die Priorisierung durch Bewertungsmodelle und Materialitätsmatrizen. Die konsequente Nutzung der Materialitätsmatrix sorgt dafür, dass sowohl Stakeholder- als auch Management-Perspektiven transparent in der Berichterstattung berücksichtigt werden.
Interessanterweise zeigt eine Studie von Beske et al. (2020), dass die Offenlegung der Methoden und Ergebnisse der Materialitätsanalyse in vielen Nachhaltigkeitsberichten noch zu wünschen übrig lässt. Diese Lücke kann die Glaubwürdigkeit beeinträchtigen. Hier treffen gesetzliche Anforderungen auf strategische Chancen zur Weiterentwicklung.
Die doppelte Materialität – also die Betrachtung der Auswirkungen von ESG-Themen auf das Unternehmen und umgekehrt – bleibt ein zentraler Maßstab für die Themenpriorisierung. Gleichzeitig gewinnen digitale Plattformen für die Stakeholder-Beteiligung an Bedeutung. Sie ermöglichen es, vielfältigere Perspektiven einzubeziehen und die Nachvollziehbarkeit zu erhöhen.
Unternehmen, die Stakeholder-Feedback systematisch einfließen lassen, können gezielter auf relevante ESG-Themen reagieren und ihre Nachhaltigkeitsstrategie passgenauer gestalten. Regelmäßige Anpassungen an veränderte Anforderungen sichern dabei den langfristigen Erfolg.
Die praktische Umsetzung dieses Ansatzes erfordert häufig externe Unterstützung – sei es bei der Organisation von Workshops, der Auswahl geeigneter Tools oder der Einrichtung von Feedbackschleifen. Besonders wichtig: Die Glaubwürdigkeit und der Nutzen der ESG-Berichterstattung steigen deutlich, wenn Stakeholder-Feedback nicht nur gesammelt, sondern auch nachweislich in die Priorisierung und Strategieentwicklung integriert wird.
Wer diese fünf Schritte konsequent umsetzt, legt nicht nur den Grundstein für eine CSRD-konforme Berichterstattung, sondern entwickelt eine ESG-Strategie, die sich an den tatsächlichen Erwartungen und Bedürfnissen der Stakeholder orientiert. Das Ergebnis? Stärkere Glaubwürdigkeit, besseres Risikomanagement und ein nachhaltiger Geschäftserfolg.
Nachdem wir die Schritte zur Integration von Stakeholdern beleuchtet haben, zeigt sich: Die praktische Umsetzung ist oft eine Herausforderung. Genau hier setzt Fiegenbaum Solutions an, um Unternehmen mit fundiertem methodischem und regulatorischem Know-how zu begleiten.
Johannes Fiegenbaum entwickelt maßgeschneiderte ESG-Strategien und unterstützt bei der CSRD-konformen Berichterstattung. Dabei wird Stakeholder-Engagement nicht als Einzelmaßnahme betrachtet, sondern als zentraler Baustein einer langfristigen und zukunftsorientierten Nachhaltigkeitsstrategie.
Zu den Leistungen gehören unter anderem Stakeholder-Mapping, die Auswahl passender Tools zur Datenerhebung und die Einführung von Bewertungsmodellen für die doppelte Materialität. Besonders hilfreich: Die Beratung berücksichtigt sowohl die aktuellen ESRS-Vorgaben als auch die spezifischen Herausforderungen, mit denen mittelständische Unternehmen oft konfrontiert sind.
Fiegenbaum Solutions kombiniert regulatorische Sicherheit mit unternehmerischem Weitblick. Das Ziel: Stakeholder-Feedback strategisch nutzen, um nachweisbare Klimawirkung zu erzielen und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum zu fördern.
Die Beratungsstruktur ist flexibel gestaltet, sodass sowohl projektbasierte als auch langfristige Lösungen möglich sind – abgestimmt auf den Entwicklungsstand und die Ressourcen eures Unternehmens. Für Startups mit impact-orientierten Geschäftsmodellen gibt es zudem spezielle Konditionen.
Mit einer Kombination aus datenbasierter Analyse und praktischer Umsetzungserfahrung entstehen ESG-Strategien, die nicht nur den regulatorischen Anforderungen entsprechen, sondern auch echten Mehrwert für alle Beteiligten schaffen. So bleibt eure ESG-Strategie nicht nur compliant, sondern auch zukunftssicher.
Um DSGVO-konformes Stakeholder-Feedback zu sammeln, ist es wichtig, dass ihr offen und klar kommuniziert, welche Daten erhoben werden und warum. Holt unbedingt die ausdrückliche Zustimmung der Beteiligten ein, bevor ihr mit der Datenerhebung beginnt. Achtet darauf, nur die Daten zu erfassen, die ihr tatsächlich benötigt, und vermeidet es, sensible Informationen ohne eine rechtliche Grundlage zu speichern.
Setzt auf sichere und zuverlässige Tools zur Verwaltung der Daten und überprüft regelmäßig, ob der gesamte Feedback-Prozess den Datenschutzanforderungen entspricht. Eine gut verständliche Datenschutzerklärung und der konsequente Schutz der Privatsphäre eurer Stakeholder sind dabei unverzichtbar.
Die doppelte Wesentlichkeit ist ein Schlüsselkonzept in der ESG-Materialitätsanalyse. Es verbindet zwei Perspektiven: Einerseits die Auswirkungen eines Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft (Impact Materiality), andererseits die finanziellen Risiken und Chancen, die sich aus ESG-Faktoren ergeben (Financial Materiality). Diese Herangehensweise unterstützt Unternehmen dabei, Entscheidungen zu treffen, die sowohl nachhaltig als auch zukunftsorientiert sind.
Um diese Analyse erfolgreich umzusetzen, sind einige wichtige Schritte notwendig:
Die Kombination dieser beiden Perspektiven hilft Unternehmen nicht nur, den Anforderungen der CSRD zu entsprechen, sondern bildet auch eine solide Basis für langfristige, strategische Entscheidungen.
Um das Feedback von Stakeholdern sinnvoll zu nutzen, ist es entscheidend, klare Ziele zu setzen und einen gut durchdachten Prozess für die Sammlung von Rückmeldungen einzurichten. Dabei können Methoden wie Umfragen, Interviews oder Workshops hilfreich sein. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollten regelmäßig ausgewertet und in konkrete Maßnahmen übersetzt werden. So bleibt eure ESG-Strategie stets auf der Höhe der Zeit und kann den aktuellen Entwicklungen sowie den Erwartungen der Stakeholder gerecht werden.
Darüber hinaus spielt eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung eine zentrale Rolle. Sie fördert nicht nur die Bereitschaft, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, sondern erleichtert es auch, neue regulatorische Anforderungen und veränderte Bedürfnisse der Stakeholder frühzeitig anzugehen. Ein offener und transparenter Kommunikationsfluss sowie regelmäßige Überprüfungen der umgesetzten Maßnahmen tragen dazu bei, das Vertrauen aller Beteiligten nachhaltig zu stärken.
Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.
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