Von Johannes Fiegenbaum am 04.08.25 07:30
Unternehmen in Deutschland stehen vor neuen Herausforderungen: Ab 2025 verlangt die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) von großen und börsennotierten Unternehmen, Klimarisiken systematisch in Entscheidungen einzubinden. Dies betrifft Themen wie physische Risiken (z. B. Überschwemmungen) und Transitionsrisiken (z. B. Kosten durch CO₂-Reduktion). Ziel ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf Unternehmen und deren Beitrag zum Klimaschutz transparent zu machen.
Wichtige Punkte:
Ein strukturierter Umgang mit Klimarisiken ist entscheidend, um rechtliche Vorgaben zu erfüllen, Investoren zu überzeugen und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die bereitgestellte Checkliste hilft, diese Anforderungen Schritt für Schritt umzusetzen.
Diese Checkliste bietet euch eine strukturierte Anleitung, wie ihr Klimarisiken systematisch in eure Unternehmensprozesse integriert. Im Folgenden findet ihr die wichtigsten Schritte, um Klimarisiken in eure Geschäftsentscheidungen einzubinden.
Beginnt mit einer systematischen Erfassung aller relevanten Klimarisiken. Dabei unterscheidet ihr zwischen physischen Risiken – wie Überschwemmungen oder langfristigen Temperaturanstiegen – und Transitionsrisiken, die sich aus dem Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft ergeben.
Die Kartierung eurer Lieferkette ist ein zentraler Schritt, um Transitionsrisiken zu verstehen. Analysiert eure Stakeholder, Lieferantenbeziehungen, Kosten, Zeitrahmen und den Informationsfluss. Ein Beispiel: Überschwemmungen in China führten zu Schäden in Milliardenhöhe und zeigen, wie anfällig globale Lieferketten sein können.
Zusätzlich solltet ihr prüfen, wie häufig und intensiv klimatische Gefahren in den Regionen auftreten, in denen ihr tätig seid. Nutzt dazu Klimaszenarien und bewertet die potenziellen Auswirkungen auf eure Vermögenswerte sowie die finanzielle Tragweite und Anpassungskapazität.
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) ist ein zentraler Bestandteil der CSRD-konformen Berichterstattung. Sie hilft nicht nur beim Risikomanagement, sondern auch bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen.
Dabei betrachtet ihr zwei Perspektiven: Zunächst analysiert ihr, wie eure Aktivitäten das Klima beeinflussen (Impact-Materialität). Anschließend untersucht ihr, wie Klimarisiken eure finanzielle Leistung beeinflussen könnten (finanzielle Materialität). Beide Perspektiven zusammen ergeben ein umfassendes Bild der für euer Unternehmen relevanten Klimarisiken.
Dokumentiert eure Bewertungskriterien und Schwellenwerte klar und nachvollziehbar. Diese Analyse sollte regelmäßig aktualisiert werden, da sich sowohl externe Klimabedingungen als auch interne Geschäftsstrukturen ständig verändern.
Führt sowohl quantitative als auch qualitative Bewertungen durch, um Risiken zu priorisieren. Nutzt Szenarioanalysen, um mögliche zukünftige Entwicklungen besser einschätzen zu können. Besonders wichtig ist es, die Treiber für Transitionsrisiken entlang eurer Wertschöpfungsketten zu verstehen und zu erkennen, welche Systeme besonders anfällig sind.
Die Zahlen sprechen für sich: Seit dem Jahr 2000 haben Klimaschäden weltweit über 3,6 Billionen US-Dollar gekostet. Extremwetterereignisse zählen zu den größten Risiken, direkt hinter bewaffneten Konflikten.
Klimarisiken sollten in bestehende Enterprise-Risk-Management-Systeme integriert werden, z. B. unter Verwendung von Standards wie ISO 31000 oder COSO ERM. Definiert dabei klare Verantwortlichkeiten für das Klimarisikomanagement innerhalb eurer Unternehmensstruktur.
Auch die Aufsicht auf Vorstandsebene ist unverzichtbar. Laut BlackRock fehlt fast der Hälfte der Unternehmen, die sie untersucht haben, eine klare klimaorientierte Governance auf Vorstandsebene. Verknüpft klimabezogene Ziele und Kennzahlen mit den Vergütungssystemen eurer Führungskräfte und führt regelmäßige Dialoge mit euren Stakeholdern.
Richtet regelmäßige Überprüfungszyklen ein, die sowohl interne Veränderungen als auch externe Klimaentwicklungen berücksichtigen. Ein gutes Beispiel liefert Suncorp: Das Unternehmen hat sich verpflichtet, bis 2025 die Finanzierung von Öl- und Gasprojekten einzustellen.
Inzwischen haben mehr als 30 Länder, die zusammen 57 % des globalen BIP ausmachen, die ISSB-Standards für klimabezogene Offenlegungen angenommen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Überwachungssysteme einzurichten, die mit internationalen Standards kompatibel sind.
Um Klimarisiken effektiv zu bewerten, stehen euch zahlreiche bewährte Tools zur Verfügung, die sowohl praxisnah als auch regelkonform sind. Laut dem European Climate Risk Assessment (EUCRA) gibt es 36 identifizierte Klimarisiken, die Bereiche wie Energie- und Ernährungssicherheit, Ökosysteme, Infrastruktur, Wasserressourcen, Finanzstabilität und Gesundheit in Europa gefährden. In Deutschland summierten sich die durch Extremwetterereignisse verursachten Kosten zwischen 2000 und 2021 auf 145 Milliarden Euro. Im Folgenden zeigen wir euch, wie Szenarioanalysen, Lebenszyklusanalysen und Compliance-Tools bei der Klimarisikobewertung unterstützen können.
Die Szenarioanalyse, die den Vorgaben der TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures) entspricht, bildet die Grundlage für eine fundierte Klimarisikobewertung. Für physische Risiken wird häufig das 4°C-Szenario herangezogen, während transitorische Risiken mit dem 1,5°C-Szenario bewertet werden.
Ein erster Schritt besteht darin, die relevanten Standorte und Parameter zu definieren, wie etwa den geografischen Analyseradius und den zeitlichen Horizont. Klimarisiko-Matrizen helfen dabei, erkannte Risiken zu visualisieren und Maßnahmen entsprechend zu priorisieren. Dabei sollten sowohl aktuelle Klimarisiken für die nächsten zehn Jahre als auch mögliche zukünftige Risiken unter verschiedenen Szenarien bewertet werden.
Die Dringlichkeit wird durch globale Zahlen verdeutlicht: Zwischen 1993 und 2022 forderten Extremwetterereignisse weltweit über 765.000 Menschenleben und verursachten direkte wirtschaftliche Schäden von fast 4,2 Billionen US-Dollar.
Nach der Szenarioanalyse bietet die Lebenszyklusanalyse (LCA) tiefergehende Einblicke in die gesamten Klimaauswirkungen eurer Aktivitäten. Mit LCA-Studien können sogenannte Impact-, Risiko- und Chancen-Bewertungen (IROs) im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt werden. Dabei werden sowohl direkte Emissionen als auch indirekte Effekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette berücksichtigt. Diese Methode unterstützt zudem die Einhaltung der EU-Taxonomie, indem sie taxonomiefähige Aktivitäten identifiziert und deren Ausrichtung bewertet.
Spezialisierte Softwarelösungen erleichtern es, die Anforderungen der CSRD und der EU-Taxonomie zu erfüllen. Ein Beispiel ist das Klimarisikobewertungsmodul von Envoria, das mehr als 10.000 Klimarisikoanalysen gleichzeitig durchführen kann. Dieses Tool eignet sich insbesondere für groß angelegte Projekte in Branchen wie Fertigung, Finanzdienstleistungen und globalen Lieferketten.
„Der Klimawandel ist bereits ein wirtschaftlicher Risikofaktor. Unser Ziel ist es, Unternehmen eine klare, datengestützte Entscheidungsgrundlage zu bieten. Unsere gründlichen und geprüften Klimarisikoanalysen machen dies möglich.“
Sven Schubert, CEO & Co-Founder von Envoria
Diese Tools dienen dazu, physische und transitorische Klimarisiken in einem organisationsspezifischen Kontext zu identifizieren, zu bewerten und zu analysieren. Sie bieten präzise Daten sowohl auf Unternehmensebene als auch für ganze Konzerne. Bei der Auswahl der richtigen Tools solltet ihr darauf achten, dass sie in der Lage sind, standortspezifische Klimarisiken zu erkennen und bei der Entwicklung detaillierter Anpassungspläne zu unterstützen. Allein die jährlichen Verluste durch Dürren in der Landwirtschaft in der EU und im Vereinigten Königreich könnten sich bei einer Erwärmung um 2°C auf etwa 9 Milliarden Euro belaufen.
Um Klimarisiken effektiv zu managen, ist es entscheidend, sie systematisch in die Unternehmensstrukturen einzubinden. Dies erfordert sowohl organisatorische als auch prozessuale Anpassungen, die eine klare Verteilung von Zuständigkeiten ermöglichen.
Ein zentraler Schritt ist die Festlegung klarer Verantwortlichkeiten im Klimarisikomanagement – von der Vorstandsebene über den Risikoausschuss bis hin zu den einzelnen Risikoinhabern, die für die Identifizierung, Bewertung und Steuerung klimabezogener Risiken zuständig sind.
Multinationale Unternehmen könnten dies so formulieren:
„Unser Enterprise-Risk-Management-Ansatz folgt den ISO 31000-Prinzipien, und klimabezogene Risiken werden durch strukturierte Prozesse zur Risikoidentifikation, -bewertung und -behandlung in diesen Rahmen integriert".
Darüber hinaus ist es wichtig, Stakeholder gezielt zu schulen und klare Zuständigkeiten für die Reaktion auf Risiken zu definieren.
Statt neue Prozesse von Grund auf zu entwickeln, sollten klimabezogene Risiken in bestehende Risikomanagementsysteme integriert werden. Das Institute of Risk Management hebt hervor:
„Es besteht breiter Konsens darüber, dass die Bewältigung klimabezogener Risiken ein kritischer Bestandteil des ERM [Enterprise Risk Management] ist, um eine Organisation dabei zu unterstützen, ihr zukünftiges Risikoprofil zu verstehen".
Durch die Kombination von Klimarisiken und Szenarioplanung mit den bestehenden strategischen Planungszyklen lassen sich Synergien schaffen. Dabei ist jedoch eine starke Unterstützung durch die Unternehmensführung unverzichtbar, um organisatorische Anpassungen erfolgreich umzusetzen.
Die Unternehmensführung spielt eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, das Bewusstsein für den Klimawandel und seine Auswirkungen auf das Geschäft zu schärfen. Klimathemen sollten ein fester Bestandteil der Risikomanagement-Aktivitäten sein.
Eine globale Deloitte-Umfrage aus dem Jahr 2023 zeigt, dass fast 40 % der Befragten nur einen geringen Einfluss des Klimawandels auf ihre Geschäftsstrategie erwarten. Gleichzeitig koppeln lediglich 33 % die Vergütung von Führungskräften an Nachhaltigkeitsleistungen. Die Verknüpfung von KPIs mit Vergütungsmodellen kann jedoch dazu beitragen, klare und erreichbare Ziele zu setzen.
Ein britischer Vorsitzender bringt es auf den Punkt:
„Wir müssen den Fortschritt der Klimatransition in denselben Rahmen einordnen wie das normale Leistungsmanagement für Betrieb und Finanzen. Man setzt Ziele, erstellt einen Plan, misst die Nachverfolgung und steuert auf das Ziel zu".
Die wirtschaftlichen Argumente für eine ambitionierte Klimastrategie sind eindeutig: Untätigkeit könnte die Weltwirtschaft bis 2070 US$ 178 Billionen kosten. Andererseits könnten beschleunigte Maßnahmen den globalen Wohlstand um US$ 43 Billionen steigern.
Ein französischer Vorsitzender fasst es treffend zusammen:
„Wir können nicht von Montag bis Freitag an der Unternehmensstrategie arbeiten und die Klimastrategie für Samstagmorgen aufheben. Die beiden sind und müssen integriert sein".
Eine konsequente Klimastrategie sollte daher nahtlos in die Unternehmensstrategie eingebunden sein, wobei langfristige Klimaverpflichtungen in konkrete kurz-, mittel- und langfristige Ziele übersetzt werden.
Die Berücksichtigung von Klimarisiken bietet Unternehmen nicht nur neue Möglichkeiten, sondern bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Diese Faktoren beeinflussen maßgeblich die Wirksamkeit der Maßnahmen, die zuvor beschrieben wurden. Im Folgenden beleuchten wir zentrale Erfolgsfaktoren und typische Hindernisse, die bei der Integration von Klimarisiken eine Rolle spielen.
Datenqualität als Basis: Gute Daten sind der Schlüssel zur Integration von Klimarisiken. Sabine Mauderer, Vorstandsmitglied der Bundesbank und Vorsitzende des NGFS, bringt es auf den Punkt:
„Die Verfügbarkeit umfassender, konsistenter und zeitnaher Daten ist der Schlüssel zu allem, was wir tun. […] Je besser die Datenlage, desto gezielter können unsere Maßnahmen sein".
Langfristige Beziehungen zu Stakeholdern: Unternehmen, die belastbare und langfristige Partnerschaften mit ihren Stakeholdern pflegen, können Klimarisiken besser bewältigen. Dieser Ansatz ist besonders bei der Entwicklung von Klimadienstleistungen hilfreich.
Technologische Lösungen: Der Einsatz moderner Technologien ermöglicht es, frühzeitig auf Klimarisiken zu reagieren. Ein Beispiel ist E.ON, das nach den Überschwemmungen im Ahrtal 2021 seine Netzinfrastruktur gezielt verstärkt hat.
Finanzielle Absicherung: Strategien wie langfristige Verträge und nachhaltige Investmentrichtlinien helfen, Einnahmen stabil zu halten. Die Commerzbank setzt dabei auf Nachhaltigkeitszertifikate für Immobilien.
Trotz dieser Erfolgsfaktoren gibt es einige Herausforderungen, die Unternehmen überwinden müssen:
Organisatorische Trägheit: Viele Unternehmen unterschätzen die Dringlichkeit des Klimawandels und die damit verbundenen finanziellen Risiken. Studien zeigen, dass Klimarisiken die Unternehmensgewinne um bis zu 25 % schmälern können. Hier ist es entscheidend, die wirtschaftlichen Folgen klar zu kommunizieren.
Fehlende oder unzureichende Daten: Unvollständige und inkonsistente Daten erschweren fundierte Entscheidungen. Eine verbesserte Dateninfrastruktur und die Zusammenarbeit mit spezialisierten Anbietern können Abhilfe schaffen.
Finanzierungsprobleme: Die Umsetzung klimabezogener Maßnahmen scheitert oft an der Finanzierung. Modelle wie das Hypothekenprogramm der Deutschen Bank und der EIB, das über 600 Mio. € in zinsgünstige Kredite für ökologische Projekte investiert, zeigen jedoch, wie Lösungen aussehen können.
Mangelnde Unterstützung durch Führungskräfte: Ohne Rückhalt aus der Führungsebene scheitern viele Klimainitiativen. Die Verknüpfung von Klimazielen mit Vergütungsstrukturen und eine klare strategische Kommunikation sind hier entscheidend. Günther Thallinger, Vorstandsmitglied der Allianz, bringt es treffend auf den Punkt:
„Der Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft ist nicht nur eine Frage der Nachhaltigkeit; es ist eine finanzielle und operative Notwendigkeit, um eine Zukunft zu vermeiden, in der Klimaschocks unsere Erholungsfähigkeit übersteigen und Regierungen, Unternehmen und Haushalte belasten".
Regulatorische Komplexität: Viele Unternehmen fühlen sich von den ständig wachsenden regulatorischen Anforderungen überfordert. Angesichts der Tatsache, dass weltweit über 40 % der wetterbedingten Verluste versichert sind und die Naturkatastrophenschäden 2024 auf über 140 Mrd. US‑$ geschätzt werden, wird deutlich, wie wichtig ein proaktives Risikomanagement ist. Die frühzeitige Einbindung von Experten und die kontinuierliche Überwachung regulatorischer Änderungen sind hier essenziell.
Die Integration von Klimarisiken in Unternehmensstrategien ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die fundiertes Fachwissen erfordert. Fiegenbaum Solutions unterstützt Unternehmen und Start-ups dabei, diese Herausforderungen gezielt zu meistern und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dabei kommen sowohl strategische Ansätze als auch präzise quantitative Methoden zum Einsatz.
Im Mittelpunkt der Beratungsleistungen stehen ESG-Strategien und Klimarisikomanagement. Johannes Fiegenbaum und sein Team entwickeln individuelle Ansätze, die nicht nur den regulatorischen Anforderungen gerecht werden, sondern auch klare Klimaziele unterstützen. Mit Hilfe von LCA (Life Cycle Assessment) können Unternehmen ihre Umweltauswirkungen detailliert messen und gezielt Verbesserungspotenziale identifizieren. Gleichzeitig sorgt die spezialisierte Beratung bei Themen wie CSRD- und EU-Taxonomie-Anforderungen für rechtliche Sicherheit und Compliance.
Die Lösungen von Fiegenbaum Solutions sind vielseitig und auf unterschiedliche Branchen zugeschnitten:
Dank der flexiblen Struktur von Fiegenbaum Solutions können Unternehmen zwischen projektbezogenen Ansätzen und langfristigen Partnerschaften wählen. Während sich projektbasierte Lösungen, wie etwa LCA-Studien oder ESG-Roadmaps, für spezifische Herausforderungen eignen, bieten Retainer-Vereinbarungen eine kontinuierliche Unterstützung bei strategischen Nachhaltigkeitsfragen.
Ein weiterer Pluspunkt: Die transparente Preisgestaltung sorgt für Planungssicherheit, ohne versteckte Kosten. So können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele mit einem verlässlichen Partner an ihrer Seite erreichen.
Die Berücksichtigung von Klimarisiken in Unternehmensentscheidungen ist heute unverzichtbar. Das World Economic Forum bringt es auf den Punkt:
„Integrating climate risk management into core business practices is no longer optional but a critical imperative for maintaining competitive advantage and safeguarding financial stability".
Diese Einschätzung spiegelt sich in der Praxis wider: Über 80 % der S&P 500-Unternehmen erkennen den Klimawandel bereits als Geschäftsrisiko an. Diese Erkenntnis bildet die Grundlage für strukturierte Risikomanagementprozesse.
Bewährte Ansätze zur Bewertung von Klimarisiken sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden. Erfolgreiche Unternehmen setzen auf etablierte Rahmenwerke wie ISO 31000 und integrieren Klimafragen direkt in ihre bestehenden Risikomanagement-Systeme. Ein multinationales Unternehmen beschreibt diesen Ansatz so:
„Our enterprise risk management approach follows ISO 31000 principles, and climate-related risks are integrated into this framework through structured risk identification, evaluation and treatment processes".
Die regulatorischen Rahmenbedingungen entwickeln sich schnell weiter und bringen zusätzliche Anforderungen mit sich. Bereits über 30 Rechtsräume, die 57 % des weltweiten BIP ausmachen, haben Entscheidungen zur Übernahme der ISSB-Standards getroffen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, die beschriebenen Maßnahmen umzusetzen.
Der nächste Schritt liegt in der praktischen Anwendung dieser Rahmenwerke. Unternehmen sollten SMART-Ziele festlegen, moderne Datenanalysetools nutzen und Szenarioplanungen durchführen, um verschiedene Klimabedingungen zu bewerten. Ein Beispiel liefert die Bayer AG: Durch die Teilnahme an der Value Chain Risk to Resilience-Arbeitsgruppe des Business for Social Responsibility-Netzwerks konnte das Unternehmen seine Analysen zur Identifikation von Klimarisiken in der Lieferkette verbessern.
Wie Nicolas Schweigert von Bayer AG betont, ist der Austausch mit anderen Unternehmen dabei von unschätzbarem Wert:
„Climate change affects us all and is one of the greatest challenges that humankind will face in the future... Through dialogue in this forum, we improved our own analyses and the identification of regulatory and physical climate risks and climate resilience measures throughout companies' supply chains".
Der Erfolg in diesem Bereich erfordert nicht nur interne Maßnahmen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungen und lokalen Gemeinschaften, um die klimabedingten Herausforderungen effektiv zu bewältigen.
Unternehmen sollten zunächst eine gründliche Analyse durchführen, um klimabedingte Risiken sowie deren potenzielle Auswirkungen auf ihr Geschäft genau zu erfassen. Dabei geht es darum, Risiken wie Extremwetterereignisse, regulatorische Änderungen oder Marktverschiebungen systematisch zu berücksichtigen.
Diese Erkenntnisse sollten anschließend in die strategische Planung und die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Klimarisikobewertungen, Szenarienanalysen oder die Entwicklung langfristiger Strategien zur Risikominderung können hierbei wertvolle Werkzeuge sein, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Ein fortlaufendes Monitoring der Klimarisiken sowie gezielte Schulungen für Mitarbeitende spielen eine entscheidende Rolle. Sie unterstützen dabei, eine widerstandsfähige und zukunftsorientierte Unternehmenskultur zu etablieren, die den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen ist.
Unternehmen können die doppelte Wesentlichkeitsanalyse einsetzen, um gezielt ihre Klimaauswirkungen und finanziellen Risiken zu bewerten. Dabei werden zwei zentrale Blickwinkel einbezogen: Zum einen die Impact-Wesentlichkeit, die untersucht, wie sich die Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft auswirkt. Zum anderen die finanzielle Wesentlichkeit, die kurz-, mittel- und langfristige finanzielle Risiken sowie Chancen beleuchtet.
Mit dieser Methode erhalten Unternehmen eine klare Grundlage, um relevante Risiken und Chancen zu erkennen, nachhaltige Strategien zu entwickeln und Anforderungen wie der CSRD zu erfüllen. So können sie nicht nur ihrer Verantwortung für das Klima gerecht werden, sondern gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit stärken.
Unternehmen haben heute Zugriff auf eine Vielzahl von Methoden und Tools, um Klimarisiken gezielt zu bewerten und die Anforderungen der CSRD zu erfüllen. Dazu zählen spezialisierte Softwarelösungen, die die Erfassung und Berichterstattung von Nachhaltigkeitsdaten vereinfachen. Ergänzend kommen Datenmodelle und maschinelles Lernen zum Einsatz, um physische Klimarisiken präzise zu analysieren und messbar zu machen.
Zu den weiteren Ansätzen gehören die Bewertung der Exponiertheit von Vermögenswerten, die Analyse der Relevanz bestimmter Risiken sowie die Nutzung etablierter Rahmenwerke wie dem ESRS E1-Standard. Letzterer bietet klare Leitlinien für die Berichterstattung zu physischen Klimarisiken. Mit diesen Werkzeugen können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und ihre Klimastrategien zukunftsorientiert ausrichten.
Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.
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