ESG-Strategie entwickeln: Von der Bestandsaufnahme zum Aktionsplan
Ihr wollt eine ESG-Strategie entwickeln, die nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllt,...
Von Johannes Fiegenbaum am 22.08.25 06:33
Ihr wollt wissen, wie ihr die Anforderungen des ESRS E1 erfolgreich umsetzt? Dieser Standard ist zentral für die Klimaberichterstattung in der EU und verlangt präzise Offenlegungen zu Emissionen, Risiken und Chancen. Besonders deutsche Unternehmen stehen vor der Aufgabe, europäische und nationale Vorgaben zu erfüllen.
Kernpunkte:
Mit einer strukturierten Herangehensweise und enger Zusammenarbeit zwischen Teams könnt ihr nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch langfristig wettbewerbsfähig bleiben.
Die ESRS E1 Offenlegungsanforderungen bilden das Kernstück der europäischen Klimaberichterstattung. Sie fordern von deutschen Unternehmen eine präzise Erfassung ihrer Klimaauswirkungen sowie eine Analyse der finanziellen Konsequenzen des Klimawandels auf ihre Geschäftsmodelle. Dabei geht es nicht nur um die Emissionsberichterstattung, sondern auch um eine umfassende Bewertung klimabedingter Risiken.
Dieser Standard verlangt eine strukturierte Herangehensweise, die sowohl die Einflüsse des Unternehmens auf das Klima als auch die Risiken durch den Klimawandel für das Unternehmen berücksichtigt. Unternehmen sind dazu verpflichtet, diese Aspekte quantitativ zu erfassen. Im Folgenden werden die spezifischen Anforderungen und Umsetzungsstrategien näher beleuchtet.
Deutsche Unternehmen müssen detaillierte Pläne vorlegen, die ihre Maßnahmen zur Emissionsreduktion und Anpassung an den Klimawandel beschreiben. Diese Transitionspläne sollten zeitlich gegliedert sein und klare Zwischenziele für die kurz-, mittel- und langfristige Umsetzung enthalten.
Ein zentraler Bestandteil ist die Dokumentation der Anpassungsstrategien, die eine fundierte Analyse physischer Klimarisiken erfordert. Dazu zählen etwa extreme Wetterereignisse oder Temperaturveränderungen, die sich auf Produktionsstandorte, Lieferketten und Geschäftsprozesse auswirken können.
Für die Industrie ist es besonders wichtig, Dekarbonisierungsmaßnahmen konkret darzustellen. Das umfasst Investitionen in erneuerbare Energien, die Steigerung der Energieeffizienz und die Umstellung von Produktionsverfahren. Diese Maßnahmen müssen nicht nur technisch durchdacht sein, sondern auch in die Geschäftsstrategie eingebettet werden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Neben strategischen Plänen spielt die genaue Erfassung der Treibhausgasemissionen eine Schlüsselrolle. Die Berichterstattung nach ESRS E1 verlangt die vollständige Abdeckung aller drei Emissionsbereiche mit klar definierten Methoden und Standards.
Für die Berichterstattung müssen Unternehmen ihre Emissionen in Tonnen CO₂-Äquivalent angeben. Die Qualität der Daten ist dabei entscheidend, da die Berichte einer begrenzten Prüfung (Limited Assurance) unterzogen werden. Um die Anforderungen zu erfüllen, sind robuste Systeme und interne Kontrollmechanismen notwendig.
Die Zusammenarbeit zwischen Finanz-, Nachhaltigkeits- und Risikoteams ist dabei unverzichtbar, um die finanziellen Risiken des Klimawandels quantitativ zu bewerten. Digitale Tools können die Datenerfassung und Berichterstattung erleichtern, indem sie Konsistenz, Nachvollziehbarkeit und Prüfbarkeit sicherstellen.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Quantifizierung der finanziellen Risiken und Chancen, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Die CSRD führt schrittweise die Verpflichtung ein, diese finanziellen Auswirkungen zu bewerten. Ziel ist es, Unternehmen dazu zu bewegen, Klimafragen stärker in ihre Finanzplanung und Geschäftsstrategien zu integrieren.
Unternehmen müssen dabei sowohl physische als auch Transitionsrisiken analysieren. Diese Bewertungen sollten den Empfehlungen der TCFD folgen und mindestens zwei kontrastierende Erwärmungsszenarien betrachten – mit kurz-, mittel- und langfristigen Perspektiven.
Die finanzielle Analyse sollte verschiedene Aspekte umfassen, darunter:
Zusätzlich müssen Unternehmen offenlegen, welcher Anteil ihrer Umsätze aus Aktivitäten mit physischer oder Transitionsrisikoexposition stammt. Ebenso ist der Anteil der finanziellen Risiken, die durch Transitionspläne abgedeckt werden, zu beziffern.
Um die Anforderungen der ESRS E1 erfolgreich umzusetzen, braucht ihr eine klare Strategie, die alle Schritte strukturiert angeht. Beginnt am besten 18–24 Monate vor dem ersten Berichtsjahr, um die nötigen Daten zu sammeln, bestehende Systeme anzupassen und die deutschen Rechtsvorgaben einzuhalten. Ein zentraler Baustein ist dabei die doppelte Wesentlichkeitsbewertung, die als Grundlage für alle weiteren Maßnahmen dient.
Die doppelte Wesentlichkeitsbewertung ist der erste und zentrale Schritt bei der Umsetzung von ESRS E1. Dabei analysiert ihr sowohl die Auswirkungen eures Unternehmens auf das Klima (impact materiality oder „inside-out“-Perspektive) als auch die klimabedingten Risiken, die eure finanzielle Leistung beeinflussen können (financial materiality oder „outside-in“-Perspektive).
Ein wichtiger erster Schritt ist die Definition und Einbindung relevanter Stakeholder. Dazu gehören interne Teams aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Finanzen und Risikomanagement sowie externe Partner wie Kunden, Lieferanten und Investoren.
Der gesamte Prozess umfasst mehrere Schritte: Zunächst bewertet ihr die Auswirkungen eures Unternehmens auf das Klima und identifiziert daraus entstehende Risiken und Chancen. Wesentlich ist dabei die Festlegung klarer Wesentlichkeitsschwellen, die bestimmen, ab wann ein Impact, Risk oder Opportunity (IRO) als relevant gilt. Diese Schwellen sollten mit euren Geschäftszielen und den Erwartungen der Stakeholder abgestimmt sein.
„To claim that climate change is immaterial to your business (and therefore omit all disclosure requirements related to ESRS E1), you'd need to provide a detailed explanation of the conclusions of your materiality assessment. This explanation must also include a forward-looking analysis assessing whether climate change might become material for your business in the future.“
Bewertet jeden relevanten Faktor nach Schweregrad und Eintrittswahrscheinlichkeit. Während tatsächliche IROs nach ihrem Einfluss beurteilt werden, erfolgt bei potenziellen IROs eine zusätzliche Bewertung der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens. Dabei ist es entscheidend, Impact- und Finanzwesentlichkeit gleichwertig zu behandeln.
Die Einbindung von ESRS E1 in eure bestehenden ESG-Strukturen gelingt am besten mit einer strategischen Herangehensweise, die auf vorhandenen Systemen aufbaut. Startet mit einer Bestandsaufnahme, um zu prüfen, welche Datenquellen und Prozesse bereits existieren.
Dabei könnt ihr vorhandene Systeme zur Erfassung von Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Daten nutzen. Besonders herausfordernd ist die lückenlose Erfassung von Scope-3-Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette – hier können digitale Tools helfen, die Konsistenz zu gewährleisten.
Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams ist dabei unverzichtbar: Finanz-, Nachhaltigkeits- und Risikomanagementabteilungen müssen Hand in Hand arbeiten, um die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels präzise zu bewerten. Oft bedeutet das, bestehende Berichtswege anzupassen und neue Kommunikationsstrukturen zu schaffen.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Qualitätssicherung der Daten. Interne Kontrollmechanismen helfen euch, die Genauigkeit und Vollständigkeit der erfassten Informationen sicherzustellen. Nach der Systemintegration folgt schließlich die Anpassung an die deutschen Rechtsvorgaben.
Die Umsetzung von ESRS E1 erfordert die Einhaltung des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) sowie weiterer relevanter Vorschriften. Die finale deutsche Version der ESRS E1 wurde am 31. Juli 2023 als Teil des delegierten Rechtsakts der EU-Kommission veröffentlicht.
Ihr müsst sicherstellen, dass alle erforderlichen Daten in der gesetzlich vorgeschriebenen Form erfasst werden, um die Compliance mit deutschem Recht zu gewährleisten.
Ein besonders wichtiger Punkt ist die Sanktionierung bei Verstößen. Sollten Berichtspflichten verletzt werden, drohen Bußgelder zwischen 50.000 Euro und 10 Millionen Euro oder bis zu 5 % des jährlichen Konzernumsatzes.
Wie bereits erwähnt, ist es ratsam, mindestens 18–24 Monate vor dem ersten Berichtsjahr mit der Umsetzung zu beginnen. Dieser frühzeitige Start stellt sicher, dass die notwendigen Daten rechtzeitig und in Übereinstimmung mit den ESRS-Standards gesammelt werden.
Ein weiterer Aspekt ist die Abstimmung mit bestehenden Berichtspflichten nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) und anderen relevanten Regelungen. So wird eine konsistente und widerspruchsfreie Berichterstattung sichergestellt, die den Anforderungen des deutschen Rechtssystems entspricht.
Die Umsetzung von ESRS E1 bringt eine Menge an klimabezogenen Daten mit sich, die erfasst und ausgewertet werden müssen. Insgesamt sind über 1.100 Datenpunkte zu berücksichtigen, die sich aus 10 Themen, 37 Unterthemen und 72 Unter-Unterthemen des ESRS-Frameworks zusammensetzen – eine klare Struktur ist hier also ein Muss.
Ein zentraler Indikator ist die CO₂-Intensität (t CO₂e/Mio. € Umsatz), die die Klimaauswirkungen ins Verhältnis zur wirtschaftlichen Leistung setzt. Ebenso wichtig sind der Energieverbrauch in MWh, der Anteil erneuerbarer Energien und die Erfassung der Treibhausgasemissionen.
Dabei wird zwischen drei Kategorien, den sogenannten Scopes, unterschieden:
Weitere Details dazu findet ihr im Abschnitt „THG-Emissionsberichterstattung“. Diese Kennzahlen sind nicht nur Berichtspflicht, sondern auch Grundlage für spezialisierte Tools, die Datenmanagement und -analyse vereinfachen.
Um die Vielzahl an KPIs effizient zu verwalten, kommen spezialisierte Softwarelösungen ins Spiel. Diese Tools übernehmen komplexe Aufgaben, sorgen für Compliance und helfen dabei, die Kosten für Datenerfassung, Verwaltung und Berichterstattung im Blick zu behalten.
Viele dieser Programme bieten Module, die speziell auf ESRS E1 abgestimmt sind, darunter:
Ein weiterer Vorteil: Solche Lösungen lassen sich oft nahtlos in bestehende Systeme integrieren und unterstützen Standards wie das Greenhouse Gas Protocol (GHGP). Das erhöht nicht nur die Datenzuverlässigkeit, sondern erleichtert auch Prüfungen.
Eine genaue Erfassung dieser KPIs ist entscheidend, um klimabezogene Risiken und Chancen später besser bewerten zu können. Mit den richtigen Tools und einer klaren Strategie wird die Umsetzung von ESRS E1 deutlich handhabbarer.
Nachdem ihr die Berichtsmetriken definiert habt, ist der nächste Schritt das Management der damit verbundenen Klimarisiken und Chancen. Eine systematische Bewertung und Steuerung dieser Risiken und Chancen ist zentral für die Umsetzung von ESRS E1. Auf Basis der doppelten Wesentlichkeitsanalyse stehen deutsche Unternehmen vor der Herausforderung, sowohl kurzfristige Compliance-Anforderungen zu erfüllen als auch langfristig widerstandsfähig zu bleiben.
Ein gut strukturiertes Risikomanagement beginnt mit der Identifikation relevanter Klimafaktoren für euer Geschäftsmodell. ESRS E1 unterscheidet zwischen akuten physischen Risiken wie Überschwemmungen oder Hitzewellen, chronischen physischen Risiken wie dem Anstieg des Meeresspiegels oder langfristigen Temperaturveränderungen und Transformationsrisiken, die durch regulatorische Änderungen, technologische Entwicklungen oder Marktverschiebungen entstehen. Dabei werden Risiken über drei Zeiträume hinweg bewertet: kurzfristig (bis 5 Jahre), mittelfristig (5–15 Jahre) und langfristig (über 15 Jahre).
Physische Risiken hängen stark von der geografischen Lage ab. Überschwemmungen, Hitzewellen oder Dürreperioden können Produktionsstandorte unterschiedlich stark betreffen. Schutzmaßnahmen müssen daher individuell auf die jeweiligen Standorte zugeschnitten werden. Gleichzeitig solltet ihr die Verwundbarkeit eurer gesamten Lieferkette im Blick behalten, da diese oft indirekte Auswirkungen auf das Unternehmen hat.
Transformationsrisiken entstehen durch den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Regulatorische Risiken umfassen beispielsweise strengere Emissionsvorgaben oder neue CO₂-Bepreisungssysteme. Technologische Risiken treten dann auf, wenn etablierte Geschäftsmodelle durch nachhaltigere Alternativen verdrängt werden. Auch veränderte Kundenpräferenzen oder neue Wettbewerbsstrukturen können Marktrisiken mit sich bringen.
Ein gutes Risikomanagement kombiniert quantitative und qualitative Ansätze und sollte in eure bestehenden Risikomanagement-Systeme eingebettet werden. So werden Klimarisiken als Teil des gesamten Risikoprofils des Unternehmens wahrgenommen.
Immer mehr Unternehmen setzen interne CO₂-Preise ein, die oft zwischen 25 und 200 € pro Tonne liegen. Diese Preise orientieren sich an externen Referenzen wie dem EU-Emissionshandel, ergänzt durch unternehmensspezifische Faktoren, um klimabezogene Kosten besser abzubilden.
Bei der Reduktion von Treibhausgasen gilt die Regel Vermeidung vor Effizienz vor Substitution. Das heißt: Zuerst werden unnötige Emissionen vermieden, dann die Energieeffizienz gesteigert und schließlich fossile Energieträger durch erneuerbare Alternativen ersetzt. Besonders bei den Scope-3-Emissionen – also den indirekten Emissionen aus der Lieferkette – ist eine enge Zusammenarbeit mit euren Partnern entscheidend, da hier oft die größten Einsparpotenziale liegen.
Die Entwicklung von Reduktionspfaden setzt eine gründliche Analyse der Emissionsquellen voraus. Science-based Targets bieten euch dabei einen wissenschaftlich fundierten Rahmen, um eure Ziele mit den Vorgaben des Pariser Klimaabkommens in Einklang zu bringen.
Eine umfassende Dekarbonisierungsstrategie berücksichtigt alle energiebezogenen Prozesse in eurem Unternehmen. Der erste Schritt besteht darin, den Energieverbrauch durch Effizienzmaßnahmen zu senken. Der verbleibende Bedarf wird dann durch erneuerbare Energien gedeckt.
Für besonders energieintensive Prozesse kommen oft fortschrittliche Technologien wie die Elektrifizierung von Wärmeprozessen, die Nutzung von grünem Wasserstoff oder Carbon-Capture-Technologien ins Spiel. Die zeitliche Planung dieser Maßnahmen ist entscheidend, um sogenannte Stranded Assets – also nicht mehr nutzbare Investitionen – zu vermeiden und ambitionierte Klimaziele zu erreichen.
Ein gut durchdachter Dekarbonisierungsplan umfasst auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Produkte. Nachhaltige Innovationen können nicht nur zur Emissionsreduktion beitragen, sondern auch neue Einnahmequellen eröffnen und eure Wettbewerbsfähigkeit stärken. So wird Klimaschutz zur Chance für Wachstum und Fortschritt.
Auf Basis der bisherigen Strategien zur Umsetzung fassen wir die zentralen Punkte zusammen, die für die ESRS E1-Compliance von Bedeutung sind.
ESRS E1 fordert von deutschen Unternehmen einen umfassenden Ansatz, der weit über reine gesetzliche Anforderungen hinausgeht. Angesichts der Tatsache, dass ab 2024 über 15.000 Unternehmen in der EU von der CSRD betroffen sein werden, wird eine transparente Berichterstattung zu Klimathemen zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor.
Eine frühzeitige Doppelmaterialitätsanalyse und die Überprüfung bestehender ESG-Systeme können Unternehmen einen klaren Vorsprung verschaffen. Die neun Offenlegungsanforderungen (E1-1 bis E1-9) gehen dabei über die Erfassung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen hinaus und verlangen eine detaillierte Analyse der Scope-3-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Gerade die Bedeutung der Scope-3-Emissionen macht deutlich, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten ist. In vielen Branchen machen diese indirekten Emissionen mehr als 70 % der gesamten Treibhausgasemissionen aus. Eine strategische Kooperation mit Lieferanten ist daher unerlässlich.
Für die effiziente Berichterstattung zu Scope-3-Emissionen sind automatisierte Datenerfassungstools unverzichtbar. Besonders bei der Validierung komplexer Daten können digitale Lösungen den Unterschied machen.
Unternehmen stehen außerdem vor der Herausforderung, die finanziellen Auswirkungen von Klimarisiken und -chancen transparent darzustellen. Interne CO₂-Preise werden dabei zu einem wichtigen Steuerungsinstrument, das verpflichtend offengelegt werden muss, sofern es existiert. Diese finanziellen Bewertungen sollten in die umfassende Geschäftsplanung integriert werden.
Offene Kommunikation der Klimaziele gegenüber Stakeholdern stärkt nicht nur die Glaubwürdigkeit, sondern reduziert auch das Risiko von Greenwashing. Investoren, Kunden und Geschäftspartner bewerten die ESRS E1-Compliance zunehmend als entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen, die frühzeitig in Dekarbonisierungsstrategien investieren, können zudem von einem besseren Zugang zu nachhaltigen Finanzierungen profitieren.
Die Verankerung in bestehende Geschäftsprozesse ist ein weiterer zentraler Aspekt: ESRS E1 sollte nicht als isolierte Compliance-Aufgabe betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil der Geschäftsstrategie. Klare Zuständigkeiten und regelmäßige Schulungen der beteiligten Teams schaffen die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung.
Da sich die regulatorischen Anforderungen weiterentwickeln, bleibt eine kontinuierliche Anpassung essenziell. Unternehmen sollten Prozesse einrichten, um flexibel auf Änderungen bei den Berichtstandards reagieren zu können – sowohl auf EU-Ebene als auch im Hinblick auf nationale Gesetze wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Die langfristige Einbettung dieser Aspekte in die Unternehmensstrategie sichert nicht nur die Compliance, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit.
Unternehmen können die doppelte Wesentlichkeit erfolgreich in ihre Prozesse einbinden, indem sie gezielt sowohl die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft (Impact-Wesentlichkeit) als auch die Einflüsse externer Nachhaltigkeitsfaktoren auf das Unternehmen (Finanzielle Wesentlichkeit) untersuchen.
Dafür ist es wichtig, klare und nachvollziehbare Prozesse zu schaffen, die relevante Themen identifizieren, bewerten und dokumentieren. Diese sollten eng mit der strategischen Planung, dem Risikomanagement und der Nachhaltigkeitsberichterstattung verzahnt sein. Zudem sind regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen essenziell, um sicherzustellen, dass die Bewertung aktuell bleibt und die Anforderungen des ESRS E1 erfüllt.
Ein solcher strukturierter Ansatz bringt nicht nur Sicherheit bei der Einhaltung der Standards, sondern schafft auch eine solide Grundlage, um gezielt auf Chancen und Risiken im Kontext des Klimawandels reagieren zu können.
Um die Scope-3-Emissionen gemäß den Vorgaben von ESRS E1 effektiv zu erfassen und zu berichten, spielen spezialisierte digitale Lösungen eine zentrale Rolle. Solche Tools erleichtern die präzise Erhebung von Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vereinfachen den Umgang mit komplexen Informationen und unterstützen dabei, Berichte zu erstellen, die den Anforderungen entsprechen.
Besonders nützlich sind Softwarelösungen, die speziell auf die Analyse und Messung indirekter Emissionen ausgerichtet sind. Diese bieten häufig intuitive Dashboards, automatisierte Datenverarbeitung und flexible Anpassungsoptionen, um auf die individuellen Bedürfnisse von Unternehmen einzugehen. Mit diesen Technologien könnt ihr nicht nur die Anforderungen von ESRS E1 erfüllen, sondern auch gezielt eure Nachhaltigkeitsziele verfolgen und stärken.
Unternehmen können Klimarisiken und -chancen gezielt in ihre Geschäftsstrategie einbinden, indem sie auf Szenarioanalysen und Risikobewertungen setzen. Diese Methoden ermöglichen es, die möglichen finanziellen Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen und darauf basierend fundierte Entscheidungen zu treffen.
Gleichzeitig bieten sich zahlreiche Chancen: Durch Effizienzsteigerungen, nachhaltige Innovationen und den Ausbau klimafreundlicher Geschäftsfelder können Unternehmen nicht nur ihre Widerstandsfähigkeit stärken, sondern auch neue Wachstumsfelder erschließen.
Die Einbindung von Klima- und Übergangsrisiken in die strategische Planung ist dabei unerlässlich. Sie sorgt nicht nur für langfristige finanzielle Stabilität, sondern hilft auch, regulatorische Vorgaben wie die ESRS E1 zu erfüllen.
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