EU‑AI‑Act in 5 Minuten: Was Climate‑Tech‑Teams wissen müssen
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Von Johannes Fiegenbaum am 29.09.25 02:10
Die chemische Industrie ist ein zentraler Bestandteil unseres täglichen Lebens, trägt jedoch erheblich zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Mit einem Anteil von 15 % an den Industrieemissionen in den USA allein zeigt die Branche sowohl ihre Bedeutung als auch den dringenden Handlungsbedarf. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht wurde die Innovationslücke von 52 % in der Dekarbonisierung der chemischen Industrie untersucht. Diese Lücke stellt nicht nur eine Herausforderung dar, sondern bietet auch enorme Chancen für Climate-Tech-Venture-Capital-Investoren (VCs) in Deutschland und weltweit.
Dieser Artikel beleuchtet die Kernelemente der Diskussion, bietet Einblicke in Investitionsstrategien und zeigt auf, wie technologische Innovationen die Industrie verändern können.
Chemikalien sind die Basis von 96 % aller hergestellten Güter und spielen eine Schlüsselrolle in emissionsmindernden Technologien. Gleichzeitig ist die Industrie eine der emissionsintensivsten weltweit – sowohl durch den Einsatz fossiler Brennstoffe als Energieträger als auch als Rohstoffe. Die Nachfrage nach Chemikalien wird voraussichtlich weiter steigen, sogar in Netto-Null-Szenarien, da sie entscheidend für die Produktion von Düngemitteln, Kunststoffen und zahlreichen anderen Gütern sind.
Die Emissionen aus der chemischen Industrie entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette:
Das Ziel einer klimaneutralen chemischen Industrie erfordert daher Lösungen auf allen Ebenen – von der Rohstoffwahl bis hin zu effizienteren Produktionsmethoden.
Ein entscheidender Teil des Berichts ist die Entwicklung einer 24-Hebel-Matrix. Diese analysiert Emissionsreduktionshebel entlang verschiedener chemischer Produktionswege. Die Hebel wurden in vier Hauptkategorien unterteilt:
Ein Beispiel: Die Umstellung von erdgasbefeuerten Steamcrackern auf elektrifizierte Prozesse könnte signifikante Emissionen vermeiden. Ebenso zeigt der Bericht, dass gezielte Maßnahmen zur Verringerung von Methanlecks (z. B. in der Rohstoffversorgung) allein bis zu 26 % der Emissionen reduzieren könnten.
Trotz der bereits verfügbaren Technologien verbleibt eine Innovationslücke von 52 % der Emissionen, die mit heutigen Mitteln nicht vollständig abgedeckt werden können. Der Bericht schlägt drei strategische Schwerpunkte für Innovationen vor:
Die chemische Industrie steht also vor einem Paradigmenwechsel: Die Kombination aus Effizienzsteigerung und disruptiven Technologien wird erforderlich sein, um Netto-Null-Ziele zu erreichen.
Der Bericht hebt hervor, dass regionale Unterschiede entscheidend sind. Faktoren wie die Verfügbarkeit von CO₂-Speicherung, erneuerbare Energien oder Recyclinginfrastrukturen beeinflussen die Machbarkeit und Skalierbarkeit von Lösungen erheblich. In Deutschland mit seinem starken Fokus auf Klimaschutz und Energiewende bieten sich hier spezifische Chancen, beispielsweise durch den Ausbau von Wasserstoffinfrastrukturen oder die Förderung von Recyclingtechnologien.
Damit Climate-Tech-VCs und Unternehmen im Chemiesektor ihre Rolle als Wegbereiter nutzen können, sind folgende Maßnahmen entscheidend:
Ein besonders vielversprechender Trend ist die Modularisierung. Anstatt auf zentralisierte, weltumspannende Anlagen zu setzen, könnten kleinere, dezentrale Produktionsanlagen nahe an Rohstoff- oder Endverbrauchsstandorten angesiedelt werden. Dies würde nicht nur die Transportemissionen reduzieren, sondern auch Flexibilität und Innovation fördern.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Zirkularität. Die Förderung von Recyclingmaterialien und der Einsatz chemischer Rezyklate könnten eine Schlüsselrolle spielen, um die Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren.
Die Transformation der chemischen Industrie ist eine Herausforderung, aber auch eine enorme Chance. Mit einem klaren Fokus auf Innovation, Investitionen und Zusammenarbeit können deutsche Unternehmen und Investoren an vorderster Front dieser Revolution stehen. Die Zeit zu handeln ist jetzt – lassen Sie uns die chemische Industrie neu denken und gestalten.
Source: "Webinar – Chemistry in Transition" - RMI, YouTube, Feb 26, 2025 - https://www.youtube.com/watch?v=npwXNZz-wDc
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