Von Johannes Fiegenbaum am 22.07.25 05:33
ESG ist nicht nur Pflicht, sondern Chance: Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds erkennen ESG (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) zunehmend als Hebel für Wachstum und Rendite. Studien zeigen, dass Fonds mit starker ESG-Integration Bewertungsaufschläge von 3–19 % und höhere Renditen erzielen können. In Deutschland treiben Regulierungen wie die CSRD und EU-Taxonomie diesen Wandel voran und eröffnen neue Möglichkeiten.
Kernpunkte:
Fazit: ESG ist nicht mehr nur ein Compliance-Thema, sondern ein strategisches Werkzeug für langfristigen Erfolg. Fonds, die ESG konsequent integrieren, sichern sich Wettbewerbsvorteile und höhere Renditen.
Die Berücksichtigung von ESG-Faktoren im Due-Diligence-Prozess erfordert sorgfältige Planung und Struktur. Laut einer Umfrage geben 57 % der Limited Partners (LPs) an, dass ESG-Aspekte mittlerweile ein zentraler Bestandteil der Due Diligence sind – ein deutlicher Anstieg gegenüber 38 % im Jahr 2021.
Ein klar definiertes ESG-Bewertungsframework ist dabei essenziell. ESG-Themen sollten direkt in den Due-Diligence-Fragebogen integriert werden. Gleichzeitig ist es wichtig, die ESG-Richtlinien und Berichte der General Partner (GPs) anzufordern und zu prüfen. Auch die operative Due Diligence (ODD) sollte ESG-Aspekte als festen Bestandteil einbeziehen.
Ein weiterer Schlüssel ist die Entwicklung von Bewertungs- und Gewichtungssystemen, die sowohl branchenspezifische als auch allgemeine ESG-Themen abdecken. Hierbei können renommierte ESG-Datenanbieter wertvolle Informationen liefern. Die Kreuzvalidierung dieser Daten aus verschiedenen Quellen stellt sicher, dass sie verlässlich und konsistent sind.
ESG-Faktor | Due-Diligence-Fokus |
---|---|
Umwelt | Klimarisikobewertung, CO₂-Fußabdruck, Ressourceneffizienz, Umwelt-Compliance |
Soziales | Arbeitsrechte, Diversität & Inklusion, Menschenrechte, Datenschutz |
Governance | Unternehmensethik, Anti-Korruptionsrichtlinien, Vorstandsvielfalt, ESG-Risikomanagement |
Lieferkette | ESG-Risiko-Screening von Lieferanten, Vertragsklauseln, Drittanbieter-Audits |
Investment-Komitees sollten ESG-Kriterien aktiv in ihre Entscheidungsprozesse einbinden und darauf achten, dass GPs die Principles for Responsible Investment (PRI) einhalten. Nach der Due Diligence ist es entscheidend, die gewonnenen Erkenntnisse in konkrete KPIs zu übersetzen.
Derzeit arbeiten nur 56 % der Unternehmen mit klar definierten KPIs, was zeigt, dass hier noch viel Potenzial besteht. ESG-Daten sollten regelmäßig, idealerweise quartalsweise, erhoben und analysiert werden. Ein standardisierter Scorecard-Ansatz kann dabei helfen, die Ergebnisse übersichtlich darzustellen . Besonders wichtig ist es, sich auf die zentralen Werttreiber zu konzentrieren.
Ein Beispiel für die Verknüpfung von ESG und finanziellen Anreizen liefert die Carlyle Group, die eine ESG-Kreditlinie über 2,75 Milliarden Euro nutzte. Diese koppelt die Kapitalkosten an Nachhaltigkeits-KPIs und schafft so echte Anreize zur Verbesserung der ESG-Leistung im gesamten Portfolio.
Daten von Invest Europe aus dem Jahr 2021 zeigen, dass 77 % der untersuchten Private-Equity- und Venture-Capital-Firmen ESG-Prozesse in ihre Investment- und Portfoliomanagement-Strategien integriert haben. Außerdem verfügten 31 % der analysierten Unternehmen über ein Umweltmanagementsystem, von denen die meisten extern zertifiziert waren.
Ein weiteres Beispiel ist HV Capital aus Deutschland. Das Unternehmen hat ESG fest in seinen Investmentansatz integriert, unter anderem durch die Veröffentlichung eines ESG-Leitfadens für Start-ups und die Verankerung von ESG in der Fondsdokumentation. Mit dem Ansatz „ESG by Design“ unterstützt HV Capital junge Unternehmen dabei, von Beginn an verantwortungsvoll zu wachsen.
Die kontinuierliche Überwachung der ESG-Performance ist unerlässlich. Regelmäßige Berichte, Updates und externe Bewertungen halten Investoren über aktuelle ESG-Themen und Veränderungen auf dem Laufenden. Neben der reinen Leistungsmessung ist es entscheidend, ESG strategisch in Geschäftsmodelle einzubinden – ein Thema, das im nächsten Abschnitt vertieft wird.
Auf Basis der definierten KPIs und Datenanalysen lassen sich zwei grundlegende Ansätze für die ESG-Integration unterscheiden: ein compliance-orientierter und ein wertschöpfungsorientierter Ansatz. Beide Ansätze verfolgen unterschiedliche Ziele und haben einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg der ESG-Strategie. Während sich compliance-orientierte Modelle auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Risikominimierung konzentrieren, zielen wertschöpfungsorientierte Ansätze darauf ab, die finanzielle Performance zu steigern und langfristig nachhaltigen Mehrwert zu schaffen.
Ryan Williams, ehemaliger CSO bei Coatue Management, bringt es auf den Punkt:
„Effektive ESG-Integration schafft Ergebnisse für Kunden, Mitarbeiter und Investoren“.
Eine Analyse von Unternehmensstudien zeigt, dass 58 % der untersuchten Fälle eine positive Verbindung zwischen ESG und finanzieller Performance aufweisen. Unternehmen mit hohen ESG-Bewertungen erzielten zwischen 2015 und 2019 jährlich bis zu 3 % höhere Renditen als der Markt. Compliance-orientierte Ansätze vermeiden gezielt negative ESG-Kriterien, die zu Reputationsschäden, Geldstrafen oder Rechtsstreitigkeiten führen könnten. Sie beinhalten häufig die Auswahl und das Screening von Sektoren. Wertschöpfungsorientierte Strategien hingegen nutzen ESG als Hebel, um die Performance der Portfoliounternehmen zu steigern – etwa durch bessere Corporate Governance.
Ein Beispiel für den wertschöpfungsorientierten Ansatz ist der Rise Fund von TPG. Die Investition in EverFi, ein Edtech-Unternehmen, das Finanzbildung und Lebenskompetenzen fördert, verband ESG-Ziele mit einer verbesserten finanziellen Performance. Dies führte zu einer gesteigerten Wirkung und einem erfolgreichen Exit, als EverFi übernommen wurde.
ESG-Initiativen haben sich als effektive Ansätze zur Reduktion von Kosten und zur Steigerung der betrieblichen Effizienz erwiesen. Ein beeindruckendes Beispiel liefert StandardAero, ein Unternehmen aus der Luftfahrtwartung. Mit der Einführung der GreenERmro™-Initiative wurden Umwelt- und Sicherheitskennzahlen digital erfasst, um gezielt Projekte in den Bereichen Energie, Wasser, Abfall und Arbeitssicherheit zu identifizieren. Das Ergebnis: jährliche Einsparungen von etwa 1,3 Millionen Euro. Dazu trugen unter anderem ein Spülwasser-Wiederverwertungssystem bei, das rund 15 Millionen Liter Wasser einspart und Deponieabfälle um 75 % reduziert, sowie eine 7-prozentige Senkung des Kraftstoffverbrauchs in Testzellen.
Auch Herman Miller konnte durch ESG-Maßnahmen erhebliche Einsparungen erzielen. Der Umstieg von Einwegverpackungen auf wiederverwendbare Versandlösungen für Stuhlkomponenten sparte jährlich rund 46.000 Euro ein. Zusätzlich wurden 266 Arbeitsstunden eingespart, und etwa 11.200 Kilogramm Karton pro Jahr landeten nicht mehr auf Deponien.
Ein weiteres Beispiel liefert UPS, das durch die Optimierung von Lieferrouten mittels Navigationssoftware beeindruckende Ergebnisse erzielte. Die neue Technologie reduzierte ineffiziente Fahrmanöver, wodurch etwa 38 Millionen Liter Kraftstoff eingespart, 20.000 Tonnen CO₂-Emissionen vermieden und 350.000 zusätzliche Pakete pro Jahr zugestellt wurden – und das mit 1.100 weniger Fahrzeugen sowie rund 46 Millionen Kilometern weniger Fahrleistung. Diese Effizienzgewinne schaffen Spielraum für zukünftige Wachstumsstrategien, insbesondere im Climate-Tech-Bereich.
Der Climate-Tech-Sektor zeigt eindrucksvoll, wie ESG-Investitionen und geschäftliches Wachstum Hand in Hand gehen können. Im Jahr 2024 sahen 71 % der Unternehmensführer ESG-Investitionen als Wettbewerbsvorteil, verglichen mit 60 % im Vorjahr.
Der deutsche Markt für ESG-Wealth-Management-Produkte, der 2024 auf etwa 180 Millionen US-Dollar geschätzt wird, soll bis 2033 auf 410 Millionen US-Dollar anwachsen – bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 11,6 %. Besonders Millennials und die Generation Z zeigen eine Vorliebe für werteorientierte Anlagen. Dies zwingt PE/VC-Fonds dazu, ihre Strategien stärker auf impact-orientierte ESG-Angebote auszurichten. Thematische Investitionen, wie etwa biodiversitätsorientierte oder Net-Zero-Portfolios, sowie der Einsatz von KI-gestützten ESG-Bewertungssystemen und Robo-Advisory-Plattformen im Wealth Management treiben diese Entwicklung maßgeblich voran. Der Erfolg solcher Innovationen spiegelt sich auch in höheren Gewinnen bei Exits wider.
Investoren sind bereit, in M&A-Szenarien etwa 10 % mehr zu zahlen, wenn ein Unternehmen eine konsistent positive ESG-Bilanz vorweisen kann. Prognosen zufolge könnten ESG-Assets bis 2025 einen Wert von 50 Billionen US-Dollar überschreiten.
Ein herausragendes Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen der polnischen Convenience-Store-Kette Żabka und CVC Capital Partners. Nach der Übernahme im Jahr 2017 identifizierte CVC gezielt ESG-Verbesserungspotenziale, etwa durch den Austausch von Kältemitteln, die Reduzierung von Plastikverpackungen und die Förderung pflanzlicher Lebensmittel. Żabka wurde das erste Einzelhandelsunternehmen in Polen, das 100 % recycelte Plastikflaschen für Eigenmarken-Getränke einführte. Zusätzlich startete das Unternehmen ein umfassendes CO₂-Reduktionsprogramm und wurde 2020 als "Green Portfolio Company of the Year" ausgezeichnet. Diese Maßnahmen führten zu einer niedrigeren Franchise-Abwanderungsrate, höherer Kundenzufriedenheit, einem Umsatzwachstum von 20 % innerhalb von drei Jahren und einer Steigerung der Bruttomargen um 3,9 Prozentpunkte zwischen 2017 und 2020.
Ein weiteres Beispiel liefert der European Corporate Fund VIII von ICG: 75 % der Portfoliounternehmen verbesserten die Geschlechtervielfalt in ihren Vorständen, 76 % implementierten eine Diversity-&-Inclusion-Politik, und 87 % setzten entsprechende Initiativen aktiv um.
"Wir glauben, dass der ESG-Score eines Unternehmens bald praktisch genauso wichtig sein wird wie sein Kreditrating".
Cyrus Taraporevala, CEO von State Street Global Advisors
Weltweit berücksichtigen 88 % der Limited Partners ESG-Leistungsindikatoren, während 72 % der PE-Investoren und -Manager ESG-Risiken und -Chancen bei der Bewertung potenzieller Portfoliounternehmen einbeziehen.
Um skalierbare Climate-Tech-Lösungen zu finden, braucht es einen klaren und strukturierten Ansatz, bei dem ESG-Kriterien als Filter für nachhaltige Wachstumschancen dienen. Institutionelle Investoren setzen zunehmend auf Climate-Tech und erhöhen ihre Investitionsanteile in diesem Bereich. Diese Entwicklung zeigt, dass der Markt gereift ist.
"Der Markt ist im vergangenen Jahr gereift... Es gibt mehr Akzeptanz und Überzeugung bezüglich des Klimawandels, und dies wird mit einer starken Überzeugung über die Notwendigkeit zu investieren kombiniert, mit einem echten Fokus auf Renditen"
– Hampus Jakobsson, General Partner und Mitgründer von Pale Blue Dot.
Besonders KI-gestützte Climate-Tech-Lösungen zeigen großes Potenzial zur Skalierung. Zwischen Januar und September 2024 flossen 6 Milliarden US‑$ in Startups aus dem Bereich KI-bezogene Technologien – das entspricht 14,6 % des gesamten Climate-Tech-Investitionsvolumens. Die Schwerpunkte lagen bei autonomen Fahrzeugen (62 % der KI-Investitionen) sowie bei industriellen Anwendungen wie Smart Homes, Landwirtschaft und intelligenten Energielösungen (20 %). Diese Technologien spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von ESG-Bewertungen.
Für Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds ist es entscheidend, bei Climate-Tech-Investitionen bestimmte Ausschlusskriterien zu beachten, um ESG-Standards einzuhalten:
Umwelt-Ausschlüsse | Soziale/Governance-Ausschlüsse |
---|---|
Atomkraft | Kinderarbeit |
Fossile Energie (Öl, Gas, Kohle) | Menschenrechtsverletzungen |
Intensive Landwirtschaft | Gentechnik (medizinisch) |
Agrarchemikalien | Korruption/Bestechung |
Intensive Fischerei | Glücksspiel |
Viehzucht | Alkohol/Drogen |
Tierversuche | Waffen/Rüstung |
"In der Climate-Tech-Branche, wo man oft zu viele Daten hat, um sie effizient zu verarbeiten, oder nicht genügend Daten zur Verfügung stehen, kann KI Lösungen bieten, um Ressourcen besser zu verwalten"
– Enki Toto, Principal beim Salesforce Ventures Impact Fund.
Ein durchdachter Bewertungsprozess schafft die Grundlage für gezielte Investitionen und strategische Förderung.
Fiegenbaum Solutions bietet gezielte Unterstützung für Climate-Tech-Startups, indem sie umfassende Beratungsleistungen für ESG-orientierte Private-Equity- und Venture-Capital-Investitionen bereitstellen. Die von Johannes Fiegenbaum geführte Beratungsfirma hilft Startups dabei, Impact-Modelle zu entwickeln, Dekarbonisierungsstrategien zu entwerfen und regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Zu den zentralen Leistungen gehören Lifecycle Assessments (LCA) für Produkte und Organisationen, die als Grundlage für Investitionsentscheidungen dienen, sowie die Entwicklung von Net-Zero-Strategien und Kohlenstoffreduktionsplänen.
Ein besonderes Highlight ist die Szenarioanalyse, die verschiedene Wachstumspfade und deren Umweltauswirkungen modelliert. Damit können Fonds das Skalierungspotenzial und die langfristige ESG-Performance ihrer Portfoliounternehmen präzise bewerten. Zusätzlich sorgt die Beratung zu CSRD- und EU-Taxonomie-Compliance dafür, dass Startups von Anfang an die notwendigen Berichtsstandards erfüllen. Das reduziert nicht nur Compliance-Risiken, sondern schafft auch Transparenz über die tatsächlichen Nachhaltigkeitsauswirkungen. Für junge Unternehmen mit begrenzten Ressourcen bietet Fiegenbaum Solutions außerdem spezielle Konditionen, die auf die Bedürfnisse von Frühphasen-Startups zugeschnitten sind.
Neben der Identifikation und Unterstützung von innovativen Technologien wird die Messung der Klimaauswirkungen immer wichtiger. Sie ist ein entscheidender Baustein auf dem Weg zu den globalen Net-Zero-Zielen. Investoren weltweit integrieren zunehmend Methoden zur Erfassung von Klimaauswirkungen in ihre Entscheidungsprozesse. In den letzten fünf Jahren wurden über 1,5 Billionen US‑$ an privaten Mitteln in die Klimafinanzierung investiert. Um jedoch die Net-Zero-Ziele bis 2050 zu erreichen, sind weltweit Investitionen von rund 150 Billionen US‑$ erforderlich.
Das GenZero Climate Impact Measurement Framework ergänzt ESG-Strategien, indem es Klimaauswirkungen in drei Kategorien unterteilt: direkte, indirekte und transformative Effekte. Entwickelt in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group, ermöglicht dieses Framework Investoren, das Klimapotenzial ihrer Investitionen besser zu analysieren und zu vergleichen. Praktische Ansätze umfassen die proportionale Messung der Klimaauswirkungen entsprechend dem Eigentumsanteil, um Doppelzählungen zu vermeiden, sowie die Erfassung der während der Haltedauer generierten Effekte. Diese Methodik hilft, ein ausgewogenes Portfolio aus kurzfristigen und langfristigen Lösungen zu schaffen.
Die Auswirkungen werden in CO₂-Äquivalenten (CO₂-e) gemessen. Laut dem UN-Umweltprogramm könnten die globalen CO₂-e-Emissionen bis 2030 etwa 56 Gigatonnen erreichen, wenn die aktuellen Verpflichtungen eingehalten werden. Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erfüllen, müsste dieser Wert jedoch auf 25 Gigatonnen CO₂-e sinken.
„Wenn man es nicht messen kann, kann man es nicht verbessern"
– Peter Drucker.
Die regulatorischen Anforderungen rund um ESG (Umwelt, Soziales und Governance) in Deutschland werden maßgeblich durch die EU geprägt. Besonders im Fokus stehen dabei PE/VC-Fonds (Private Equity/Venture Capital), die sich an mehrere zentrale Vorgaben halten müssen. Ein Beispiel ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die die Anzahl der berichtspflichtigen Unternehmen in Deutschland von bisher 550 auf 15.000 erhöht.
Neben der CSRD gibt es weitere wichtige EU-Regelungen. Die EU-Taxonomie-Verordnung legt fest, welche wirtschaftlichen Tätigkeiten als ökologisch nachhaltig gelten, während die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) Transparenzanforderungen für Finanzmarktteilnehmer definiert. Ergänzend kommen die Climate Benchmark Regulation und die geplante Verordnung über Transparenz und Integrität von ESG-Ratings hinzu.
Auf nationaler Ebene schafft das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) zusätzliche Verpflichtungen für Unternehmen im Bereich ESG. Das Klimaschutzgesetz setzt verbindliche Klimaziele, deren Einhaltung von der BaFin überwacht wird. Bei Verstößen gegen die CSR-RUG können Bußgelder von bis zu 10 Millionen Euro verhängt werden. Die Herausforderung besteht nun darin, die Berichtspflichten effizient und standardisiert umzusetzen.
Mit den genannten Regelungen rückt die Optimierung von ESG-Berichtsprozessen in den Vordergrund. Die CSRD führt das Konzept der „doppelten Wesentlichkeit“ ein, das Unternehmen dazu verpflichtet, sowohl die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf ihr Geschäft als auch die Auswirkungen ihres Geschäfts auf die Umwelt zu dokumentieren . Für PE/VC-Fonds bedeutet dies, dass über 140 Nachhaltigkeitsindikatoren (KPIs) erhoben und veröffentlicht werden müssen.
Die systematische Erfassung und Verwaltung dieser Daten stellt eine zentrale Herausforderung dar. Viele Fonds setzen auf Systeme, die verschiedene Standards wie CSRD, ESRS, EU-Taxonomie sowie GRI oder DNK integrieren . Ein hilfreiches Tool ist das Invest Europe ESG Reporting Template, das einen flexiblen Ansatz mit drei Berichterstattungsstufen (Mindest-, empfohlene und vollständige Berichterstattung) bietet und mit den Portfoliounternehmen wachsen kann.
Ein erster Schritt in Richtung effizienter Berichterstattung ist die Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse, um die wichtigsten ESG-Faktoren für das jeweilige Geschäftsmodell zu identifizieren. Dabei sollten PE/VC-Fonds interdisziplinäre Teams aus den Bereichen Finanzen, IT, Nachhaltigkeit, Risikomanagement und Recht in ihre Vorbereitungen einbinden.
„Investoren sollten in der Lage sein, Anlageentscheidungen zu treffen, die mit ihren Nachhaltigkeitspräferenzen in Einklang stehen. Dafür benötigen sie Informationen, die sowohl umfassend als auch verständlich sind.“
– BaFin
Technologische Unterstützung kommt von ESG-Datenplattformen wie Tracera, die KI-gestützte Lösungen zur Datensammlung und -berichterstattung anbieten. Auch Novata hat sich auf die Unterstützung von Teilnehmern im Private-Market-Sektor bei der Verwaltung von ESG-Daten spezialisiert.
Ein wichtiger Aspekt ist der „Trickle-down-Effekt“, bei dem auch kleinere Unternehmen, die nicht direkt der CSRD unterliegen, Nachhaltigkeitsinformationen an größere, berichtspflichtige Unternehmen in ihrer Lieferkette liefern müssen. PE/VC-Fonds sollten ihre Portfoliounternehmen frühzeitig auf diese Anforderungen vorbereiten.
Fiegenbaum Solutions bietet PE/VC-Fonds maßgeschneiderte Unterstützung, um die komplexen ESG-Vorgaben zu erfüllen. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung von Berichtsprozessen, die mit der CSRD und der EU-Taxonomie konform sind, sowie auf der Implementierung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) durch doppelte Wesentlichkeitsanalysen. Diese Analysen berücksichtigen sowohl finanzielle Risiken durch Nachhaltigkeitsthemen als auch die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Einrichtung von Datenerfassungssystemen, die Standards wie CSRD, ESRS, EU-Taxonomie, GRI und DNK miteinander verbinden und redundante Arbeit vermeiden. Besonders hilfreich ist die Unterstützung bei der Szenario-Analyse, mit der unterschiedliche regulatorische Szenarien und deren Auswirkungen auf Portfoliounternehmen modelliert werden können.
Für die praktische Umsetzung bietet Fiegenbaum Solutions projektbasierte Beratungen an, beispielsweise für Lifecycle Assessments oder ESG-Roadmaps. Alternativ gibt es Retainer-Vereinbarungen, die eine kontinuierliche Begleitung bei sich ändernden regulatorischen Anforderungen ermöglichen. Eine transparente Preisgestaltung ohne versteckte Kosten sowie spezielle Konditionen für Early-Stage-Unternehmen machen die Zusammenarbeit auch für kleinere Fonds attraktiv.
Mit Fiegenbaum Solutions können Fonds nicht nur die Messbarkeit von ESG-Kriterien sicherstellen, sondern auch regulatorische Risiken minimieren und sich Wettbewerbsvorteile verschaffen. Effiziente Berichtsprozesse sind dabei der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung der ESG-Anforderungen.
ESG hat sich längst von einer reinen Pflichtübung zu einem echten Wachstumsmotor entwickelt. Fonds, die ESG konsequent in ihre Strategie integrieren, erzielen nachweislich höhere Renditen. Studien zeigen, dass Top-Performer mit starker ESG-Positionierung Bewertungsprämien von 3–19 % erreichen. Zudem berücksichtigen 88 % der Limited Partners weltweit ESG-Kriterien bei ihren Investitionsentscheidungen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie entscheidend eine durchgängige ESG-Integration für den Erfolg im PE/VC-Markt ist.
"Verantwortliches Investieren ist jetzt intelligentes Investieren"
– Nachhaltigkeitsleiter eines globalen Pensionsfonds.
Praxisbeispiele wie HV Capital zeigen, wie ESG von Anfang an in den Fokus rücken kann. Der Fonds hat einen ESG-Leitfaden für Start-ups entwickelt und ESG-Aspekte fest in seine Fondsdokumentation integriert. Solche Ansätze verdeutlichen, wie ESG als strategisches Werkzeug genutzt werden kann.
Der Schlüssel liegt in einer systematischen Integration entlang des gesamten Deal-Zyklus. Das beginnt bei einer gezielten ESG-Due-Diligence, um Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren. Anschließend geht es darum, Portfoliounternehmen aktiv bei der Umsetzung von Zielen wie Dekarbonisierung zu unterstützen. Am Ende des Zyklus steht die Präsentation eines gestärkten ESG-Profils beim Exit – ein klarer Vorteil für potenzielle Käufer.
Die regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland, wie die CSRD, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die EU-Taxonomie, treiben diesen Wandel weiter voran. Fonds, die sich proaktiv anpassen, sichern sich nicht nur Compliance, sondern auch handfeste Wettbewerbsvorteile – sei es bei der Kapitalbeschaffung oder beim Exit. Unterstützt werden sie dabei von spezialisierten Partnern wie Fiegenbaum Solutions, die maßgeschneiderte Lösungen für die Herausforderungen der ESG-Integration bieten.
Die Beispiele zeigen: Eine strukturierte ESG-Strategie ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum. Fiegenbaum Solutions begleitet PE/VC-Fonds dabei, ESG als Wachstumstreiber zu etablieren – von der doppelten Wesentlichkeitsanalyse über die Einführung effizienter Datensysteme bis hin zur Entwicklung von Net-Zero-Strategien.
ESG ist heute mehr als ein Trend – es ist ein Muss für den langfristigen Erfolg im deutschen PE/VC-Markt. Fonds, die jetzt aktiv werden, sichern sich einen klaren Vorsprung in der Zukunft des verantwortungsvollen Investierens.
Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds haben die Möglichkeit, ESG-Strategien erfolgreich umzusetzen, indem sie klare Richtlinien für Nachhaltigkeit formulieren, ESG-Kriterien systematisch in ihre Due-Diligence-Prozesse integrieren und Investitionsentscheidungen auf nachhaltigen Prinzipien basieren lassen. Ein regelmäßiges Monitoring der ESG-Leistung hilft dabei, Fortschritte messbar zu machen und potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren.
Die Einbindung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren bietet nicht nur die Chance, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, sondern ermöglicht es Fonds auch, sich im Markt abzuheben und langfristig stabile Renditen zu erzielen. Praxisbeispiele zeigen, dass ESG-Investitionen häufig mit neuen Entwicklungen einhergehen – etwa im Bereich Klimatechnologie – und damit zusätzliches Wachstumspotenzial schaffen.
Die Integration von ESG-Kriterien in den Due-Diligence-Prozess bringt für Fondsmanager und Investoren spürbare Vorteile. Sie ermöglicht es, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, nachhaltige Wertschöpfungspotenziale gezielt zu bewerten und den steigenden regulatorischen Anforderungen besser gerecht zu werden. Dadurch lassen sich nicht nur Risiken minimieren, sondern auch die Grundlage für eine stabilere und langfristige Wertentwicklung der Investments schaffen.
Zudem eröffnen ESG-Analysen die Möglichkeit, Unternehmen mit zukunftsweisenden und umwelt- sowie gesellschaftsfreundlichen Geschäftsmodellen zu identifizieren. Gerade in einem Markt, in dem Nachhaltigkeit für Investoren und Regulierungsbehörden immer wichtiger wird, gewinnen solche Ansätze an Bedeutung.
Die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und die EU-Taxonomie beeinflussen die ESG-Strategien von PE- und VC-Fonds in Deutschland erheblich. Sie setzen auf strengere Berichtsstandards und einheitliche Klassifikationen für nachhaltige Aktivitäten, wodurch Fonds verpflichtet werden, umfassende Daten zu ESG-Faktoren offenzulegen.
Diese Regelungen sorgen für mehr Transparenz in der Berichterstattung und erleichtern es Investoren, nachhaltige Investitionen besser einzuschätzen. Gleichzeitig unterstützen sie Fonds dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren, indem ESG-Kriterien direkt in Entscheidungsprozesse einfließen. Für PE- und VC-Fonds geht es dabei nicht nur um die Erfüllung regulatorischer Vorgaben – ESG bietet auch die Möglichkeit, langfristige Werte zu schaffen und sich im Wettbewerb zu behaupten.
Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.
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