Dekarbonisierung von Scope-3-Emissionen: Insetting und Klimahardware
Erfahrt, wie ihr Scope‑3‑Emissionen durch Insetting‑Strategien dekarbonisieren und...
Von Johannes Fiegenbaum am 14.07.25 06:48
Wachstum oder Verzicht? Diese Frage stellt sich für euch als KMU immer drängender. Die Debatte zwischen Degrowth und Green Growth betrifft eure strategischen Entscheidungen direkt – von Investitionen in grüne Technologien bis zu neuen Geschäftsmodellen. Hier die wichtigsten Punkte:
Eure Entscheidung hängt von eurer Branche, Zielsetzung und Bereitschaft zur Transformation ab. Lest weiter, um herauszufinden, welcher Ansatz besser zu eurem Unternehmen passt.
Degrowth beruht auf der Überzeugung, dass unbegrenztes Wirtschaftswachstum innerhalb der planetaren Grenzen nicht möglich ist. Stattdessen akzeptiert der Ansatz bewusst geringere oder sogar negative Wachstumsraten, um ein Gleichgewicht zwischen natürlichen und wirtschaftlichen Systemen zu schaffen . Judith Butler bringt die ethische Grundlage treffend auf den Punkt:
"We are ethically obliged and incited to think beyond what are treated as the realistic limits of the possible".
Im Kern geht es darum, Produktions- und Konsummuster grundlegend zu verändern, um das Wohlbefinden der Gesellschaft und ein ökologisches Gleichgewicht zu fördern. Degrowth lehnt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Hauptindikator für gesellschaftlichen Erfolg ab und setzt stattdessen auf Messgrößen, die Wohlbefinden, ökologische Stabilität und soziale Gerechtigkeit stärker in den Fokus rücken. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland bedeutet dies, den gesellschaftlichen Ressourcenverbrauch gezielt zu verringern – etwa durch Maßnahmen zur Reduzierung der Nachfrage, kulturelle Veränderungen und neue Lebensstile . Dabei werden die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Umwelt, Wirtschaft und Soziales – gleichwertig berücksichtigt.
Green Growth hingegen verfolgt einen anderen Ansatz, indem es auf technologische Innovation und Effizienz setzt, um Wachstum und Umweltschutz miteinander zu verbinden.
Green Growth strebt danach, Wohlstand durch Investitionen in umweltfreundliche Technologien und Maßnahmen zu schaffen. Ziel ist es, wirtschaftliches Wachstum und Umweltschutz miteinander zu verbinden. Sardokie et al. beschreiben Green Growth als eine Strategie, die
"improves well-being and social justice while reducing environmental risks and ecological footprint"
und zugleich
"should prioritize green innovation, decarbonization, green trade, resource efficiency, and social inclusion".
Hier bleibt das BIP ein zentraler Indikator für Erfolg, ergänzt durch zusätzliche Nachhaltigkeitskennzahlen. Der Ansatz basiert auf den Prinzipien des Ökomodernismus und verfolgt das Konzept der schwachen Nachhaltigkeit . Der Schwerpunkt liegt auf technologischer Innovation und Ressourceneffizienz, um mit erneuerbaren Energien und höherer Energieeffizienz Fortschritte zu erzielen. Für KMU bedeutet dies Investitionen in grüne Technologien und nachhaltige Praktiken, um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und den Lebensstandard zu verbessern.
Die Unterschiede zwischen Degrowth und Green Growth sind grundlegend und spiegeln sich in ihrer Herangehensweise an Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Entwicklung wider:
Aspekt | Degrowth | Green Growth |
---|---|---|
Grundphilosophie | Akzeptiert geringeres oder negatives Wachstum | Schafft Wohlstand durch Umweltinvestitionen |
Erfolgsmessung | Wohlbefinden, ökologische Stabilität | BIP plus Nachhaltigkeitskennzahlen |
Umweltschutz | Notwendigkeit angesichts begrenzter Ressourcen | Möglichkeit für wirtschaftliche Entwicklung |
Nachhaltigkeitsansatz | Starke Nachhaltigkeit mit Gleichgewicht aller Dimensionen | Schwache Nachhaltigkeit |
Strategischer Fokus | Nachfrage steuern, kulturelle Veränderungen | Technologische Innovation, Ressourceneffizienz |
Forschungsausrichtung | Theoriegetrieben, Mensch-Natur-Beziehungen | Praxisorientiert, Umsetzungsfokus |
In Deutschland zeigt sich eine klare Präferenz für wachstumskritische Konzepte. Eine Studie der deutschen Umweltbehörde (UBA) ergab, dass 45 % der Experten ein A-Growth-Modell unterstützen, 30 % Degrowth bevorzugen und lediglich 25 % Green Growth befürworten. Ähnlich zeigt eine Umfrage in Spanien, dass 37 % der Befragten bereit wären, auf Wachstum zu verzichten, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die gesellschaftliche Relevanz der Debatte und die Auswirkungen auf strategische Entscheidungen von KMU in Europa.
Die Ansätze von Degrowth und Green Growth führen zu unterschiedlichen Geschäftsmodellen für deutsche KMU. Degrowth-Geschäftsmodelle (DGMs) setzen auf die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs, die Verringerung von Ungleichheiten und die Förderung des allgemeinen Wohlbefindens. Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen, richten ihre Aktivitäten mehr an gesellschaftlichen Herausforderungen aus, wobei die Problemlösung über den reinen Fokus auf Aktionärsinteressen gestellt wird. Post-Growth-Unternehmen legen dabei besonderen Wert auf den Schutz der Umwelt und die Verbesserung der Lebensqualität. Ein zentraler Bestandteil dieses Prozesses ist die Zusammenarbeit und die Übernahme einer politischen Rolle, um langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Wie Dirk Raith treffend formuliert:
"Organizing for degrowth therefore demands from businesses - beyond being 'sustainable' and 'sufficient' - that they cooperate and become political".
Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Green Growth-Modelle auf Investitionen in umweltfreundliche Technologien und Infrastrukturen. Ziel ist es, ein inklusiveres und gerechteres Wachstum zu fördern, die Effizienz zu steigern und den Übergang zu umweltschonenderen Aktivitäten zu ermöglichen. Dadurch soll das Wirtschaftswachstum von negativen Umwelteinflüssen entkoppelt werden. Gleichzeitig entsteht eine neue Generation von Unternehmen, die bewusst traditionelle wirtschaftliche Logiken hinterfragen, um soziale und ökologische Ziele voranzutreiben. Neben den Geschäftsmodellen spielen auch regulatorische und marktwirtschaftliche Faktoren eine wichtige Rolle für die strategische Ausrichtung.
Je nach gewähltem Nachhaltigkeitsansatz stehen deutsche KMU vor unterschiedlichen regulatorischen Herausforderungen und Chancen. Unternehmen, die auf Green Growth setzen, profitieren von umfangreicher staatlicher Unterstützung: Grüne Technologien tragen bereits 15 % zum deutschen Bruttoinlandsprodukt bei, und die Bundesregierung plant, Klima- und Digitalinnovationen weiter zu fördern sowie Start-ups in Zukunftstechnologien zu unterstützen. Deutschland hält etwa 9 % des globalen Marktvolumens für umwelt- und ressourceneffiziente Technologien, mit einem prognostizierten jährlichen Wachstum von etwa 8 % bis 2030. Rund 30 % aller deutschen Start-ups können als „grün“ eingestuft werden.
Ein Beispiel für diese Unterstützung ist das Förderprogramm "GreenEconomy.IN.NRW" in Nordrhein-Westfalen. In der ersten Förderrunde wurden 26 Projekte ausgewählt, die insgesamt rund 34 Mio. € an Fördermitteln erhalten könnten. Dazu zählen Projekte wie der „Ökologische digitale Produktpass für die Metallverarbeitung" der ASINCO GmbH in Duisburg oder das „Re-Use – Repurpose von Elektrofahrzeugbatterien"-Projekt der Second Life Batteries GmbH in Wuppertal.
Degrowth-orientierte KMU hingegen müssen sich auf eine andere regulatorische Landschaft einstellen, die oft eine stärkere Demokratisierung und Repolitisierung der Wirtschaft erfordert. Eine enge Zusammenarbeit über traditionelle wirtschaftliche Strukturen hinaus kann dabei helfen, Wachstumsgrenzen zu überwinden und einen gemeinsamen positiven Beitrag zu leisten. Diese unterschiedlichen Rahmenbedingungen beeinflussen die Bewertung von Chancen und Risiken der beiden Ansätze.
Aspekt | Degrowth-Ansatz | Green Growth-Ansatz |
---|---|---|
Marktchancen | Fokus auf lokale, kooperative Nischenmärkte | Zugang zu einem globalen Markt für Umwelttechnologien im Wert von 4 Billionen € |
Finanzierung | – | Staatliche Förderung; allein in NRW stehen 34 Mio. € bereit |
Regulatorische Unterstützung | Begrenzte direkte Förderung; politische Verantwortung erforderlich | Umfassende staatliche Unterstützung; geplante Agentur für Transfer und Innovation |
Wettbewerbsposition | Differenzierung durch Werte in Nischenmärkten | Wachstumspotenzial von 8 % jährlich bis 2030 |
Operative Flexibilität | Förderung von Partizipation und kooperativen Entscheidungsstrukturen | Hohe Abhängigkeit von Technologie und Innovationsdruck |
Langfristige Nachhaltigkeit | Stabilität innerhalb planetarer Grenzen | Abhängig von der erfolgreichen Entkopplung von Wirtschaft und Umwelt |
Stakeholder-Engagement | Breite Beteiligung und Solidarität | Inklusives Wachstum bei traditionellen Geschäftsbeziehungen |
Aktuelle Emissionswerte zeigen, dass das 1,5-Grad-Celsius-Budget in etwa sieben Jahren erschöpft sein könnte, wenn die Reduktionsrate nicht deutlich gesteigert wird. Derzeit liegt die CO₂-Reduktion in Europa bei nur einem Drittel der notwendigen Geschwindigkeit. Für deutsche KMU bedeutet dies, dass sie zwischen der verlässlichen staatlichen Unterstützung des Green Growth-Ansatzes und einem riskanteren, aber potenziell widerstandsfähigeren Degrowth-Weg wählen müssen, der eine tiefgreifende Umstrukturierung ihrer Geschäftspraktiken erfordert. Die Wahl des passenden Ansatzes ermöglicht es KMU, ihre Strategien gezielt an regulatorische Anforderungen und Marktbedürfnisse anzupassen.
Die erfolgreiche Umsetzung von Degrowth- oder Green Growth-Strategien hängt von gezielten Werkzeugen ab, die auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt sind. KMU, die sich für den Degrowth-Ansatz entscheiden, setzen auf Instrumente, die helfen, zwischen grundlegenden Bedürfnissen und überflüssigem Konsum zu unterscheiden. Ziel ist es, den Ressourcenverbrauch zu senken. Dies umfasst die Überarbeitung von Vertriebsstrategien, die Entwicklung neuer Umsatzmodelle und den Einsatz von Technologien zur Reduktion des Verbrauchs.
Ein unverzichtbares Werkzeug für beide Ansätze ist die Lebenszyklusanalyse (LCA). Diese Methode ermöglicht es Unternehmen, die Umweltauswirkungen ihrer Produkte und Dienstleistungen über deren gesamten Lebenszyklus hinweg zu analysieren. Degrowth-orientierte Betriebe nutzen die LCA, um Potenziale zur Reduktion von Ressourcenverbrauch und Emissionen zu identifizieren. Green Growth-Unternehmen hingegen setzen die Methode ein, um Alternativen zu finden und Effizienzsteigerungen zu prüfen.
Green Growth-KMU konzentrieren sich stark auf Dekarbonisierung und den Einsatz kohlenstoffarmer Technologien. Sie arbeiten eng mit Märkten und staatlichen Institutionen zusammen, um Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kreislaufwirtschaft, die darauf abzielt, wirtschaftliches Wachstum vom Ressourcenverbrauch und den CO₂-Emissionen zu entkoppeln.
Darüber hinaus profitieren beide Ansätze von strategischer Raumplanung, die soziale und räumliche Transformationsprozesse berücksichtigt. Auch alternative Modelle wie die Sharing-Ökonomie oder Genossenschaften bieten interessante Ansätze für KMU. Diese Werkzeuge schaffen die Grundlage für spezialisierte Beratungsleistungen, die im nächsten Abschnitt näher beleuchtet werden.
Fiegenbaum Solutions bietet deutschen KMU umfassende Beratung bei der Entwicklung und Umsetzung von ESG-Strategien, die Elemente von Degrowth und Green Growth verbinden. Die Boutique-Beratung von Johannes Fiegenbaum hilft Unternehmen, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, die planetare Grenzen respektieren und gleichzeitig soziale Ungleichheiten reduzieren sowie das Wohlbefinden steigern.
Ein wesentlicher Bestandteil der Beratung ist die Durchführung von Lebenszyklusanalysen (LCA) für Produkte und Organisationen. Diese datenbasierte Methode unterstützt KMU dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen und messbare Ergebnisse im Bereich Klimaschutz zu erzielen. Zusätzlich bietet Fiegenbaum Solutions Unterstützung bei der Einhaltung regulatorischer Vorgaben, wie etwa der CSRD-, VSME- und EU-Taxonomie-Compliance.
Für Unternehmen, die sich an Degrowth orientieren, entwickelt die Beratung maßgeschneiderte Strategien zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und zur Einführung kooperativer Wertschöpfungsmodelle. Bei Green Growth-Strategien liegt der Fokus auf der praktischen Umsetzung von Netto-Null-Strategien und der Reduktion von Kohlenstoffemissionen. Flexible Beratungsmodelle – von projektbezogener Unterstützung bis hin zu langfristigen Retainer-Vereinbarungen – gewährleisten eine individuelle Begleitung, die auch auf die Bedürfnisse von Start-ups und impact-orientierten Unternehmen zugeschnitten ist.
Die Integration sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Ziele ist der nächste logische Schritt für KMU, die nachhaltige Strategien umsetzen möchten. Dabei gilt es, kurzfristige finanzielle Ziele mit langfristigen Nachhaltigkeitsambitionen in Einklang zu bringen. Dr. Alexander Deicke beschreibt diesen Balanceakt treffend:
"Ein solches Dilemma erfordert einen ausgewogenen Ansatz, der sowohl nachhaltiges Wachstum als auch kurzfristige finanzielle Ziele berücksichtigt. Es ist wichtig, eine Strategie zu entwickeln, die langfristige Investitionen in nachhaltige Projekte mit Maßnahmen zur kurzfristigen Gewinnmaximierung kombiniert".
Degrowth-Modelle setzen auf demokratische Governance-Strukturen und eine Unternehmensführung, die sich klar zu den eigenen Werten bekennt – sowohl privat als auch beruflich. Gleichzeitig legen sie Wert auf die Minimierung von Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts oder einer Dienstleistung und fördern die Entwicklung langlebiger, reparaturfreundlicher Produkte.
Green Growth-Unternehmen schaffen die Verbindung zwischen den drei Dimensionen, indem sie in nachhaltige Praktiken investieren, die langfristig Kosten senken. Eine IBM-Umfrage aus dem Jahr 2020 zeigt, dass 57 % der Verbraucher bereit sind, ihre Kaufgewohnheiten zu ändern, um negative Umweltauswirkungen zu reduzieren. Unternehmen, die aktiv ihre CO₂-Emissionen reduzieren, konnten zudem über einen Zeitraum von fünf Jahren durchschnittlich 1,2 Milliarden US-Dollar einsparen.
Ein schrittweiser Investitionsansatz hilft, kurzfristige finanzielle Anforderungen zu bewältigen, während gleichzeitig die Basis für nachhaltige Entwicklung geschaffen wird. Kennzahlen wie CLV (Customer Lifetime Value) und ROIC (Return on Invested Capital) bieten dabei präzise Einblicke in den Mehrwert solcher Investitionen.
Die Analyse zeigt deutlich: Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) liegt der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft in der geschickten Verbindung von Degrowth- und Green-Growth-Ansätzen. Es geht nicht darum, sich strikt für einen der beiden Wege zu entscheiden, sondern darum, ihre Stärken zu kombinieren. Ein „Post-Growth“-Ansatz könnte dazu beitragen, Wirtschaft und Gesellschaft zu transformieren, indem er Emissionen reduziert, Ressourcen schont, soziale Ungleichheiten abbaut und gleichzeitig die Lebensqualität steigert. So lassen sich ökologische Grenzen respektieren, ohne wirtschaftlichen Erfolg aus den Augen zu verlieren.
Interessanterweise verfolgen nur etwa 2 % der Unternehmen ein rein wachstumsorientiertes Modell. Das bietet KMU die Chance, ihre Strukturen flexibel anzupassen und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dabei sollten sie den Fokus auf essenzielle Bedürfnisse und gesellschaftliche Herausforderungen legen, anstatt ausschließlich die Interessen von Aktionären in den Mittelpunkt zu stellen.
Eine kooperative Denkweise spielt hierbei eine zentrale Rolle. Durch Zusammenarbeit können KMU ihre Wirkung verstärken, systemische Veränderungen anstoßen und gleichzeitig wirtschaftliche Demokratie fördern. Um diese Ansätze erfolgreich umzusetzen, ist eine vielfältige Strategie nötig, die Unterschiede in Entwicklungsständen und Ungleichheiten berücksichtigt. Spannungen zwischen den beiden Ansätzen – Green Growth und Degrowth – können dabei als Anstoß für tiefgreifende Reflexionen und innovative Lösungen dienen.
Aufbauend auf dieser Kombination ergeben sich konkrete Handlungsfelder für KMU. Ein erster Schritt könnte darin bestehen, das Management stärker auf nachhaltige Ziele auszurichten. Dabei sollten die Geschäftsbereiche so angepasst werden, dass sie Kunden und Produzenten dazu befähigen, sozial und ökologisch verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Priorisierung von Menschenrechts- und Umweltrisiken in der Lieferkette. Statt sich auf allgemeine Angaben von Lieferanten zu verlassen, sollte die Rückverfolgbarkeit in globalen Lieferketten im Fokus stehen.
Grüne Investitionen sollten gezielt in nachhaltige Technologien, Infrastruktur und Lebensmuster fließen. Gleichzeitig sind soziale Investitionen, etwa in öffentliche Dienstleistungen, Umschulungsprogramme und ein progressives Steuersystem, essenziell. Diese Maßnahmen können nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch Veränderungen in Konsumgewohnheiten und Lebensstilen anstoßen.
Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie bietet mit ihren Leitprinzipien – Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, soziale Kohäsion und internationale Verantwortung – einen bewährten Rahmen. KMU können diesen nutzen, um die vier Säulen der Nachhaltigkeit – Mensch, Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt – in ihre strategische Planung zu integrieren.
Ein solcher Wandel erfordert jedoch eine aktive Industriepolitik. Diese sollte Investitionen gezielt lenken, Innovationen fördern und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren effektiv koordinieren. KMU, die diesen Weg einschlagen, können sich als Vorreiter der Nachhaltigkeit positionieren und damit die Basis für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg in einer sich wandelnden Welt schaffen. Diese integrierte Herangehensweise bildet die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft und knüpft nahtlos an die zuvor beschriebenen Konzepte an.
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland eröffnen Green Growth-Strategien zahlreiche Möglichkeiten. Sie fördern nicht nur nachhaltige Innovationen, sondern können auch die Wettbewerbsfähigkeit stärken und dabei helfen, Umweltvorgaben einzuhalten. Doch es gibt auch Hürden: Insbesondere die hohen Anfangsinvestitionen und Unsicherheiten über die langfristige Rentabilität dieser Maßnahmen können Unternehmen vor Herausforderungen stellen.
Degrowth-Ansätze zielen darauf ab, ökologische Belastungen zu reduzieren und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen zu erhöhen. Diese Strategien können dabei helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen und nachhaltiger zu wirtschaften. Allerdings bergen sie auch wirtschaftliche Risiken, wie etwa mögliche Umsatzrückgänge oder Unsicherheiten im Marktumfeld.
Für KMU liegt der Schlüssel darin, eine ausgewogene Strategie zu finden, die ökologische Ziele mit wirtschaftlicher Stabilität in Einklang bringt. Nur so können sie langfristig erfolgreich und nachhaltig agieren.
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland ist die Entscheidung zwischen Degrowth und Green Growth eine strategische Weichenstellung, die von verschiedenen Einflussfaktoren geprägt wird. Während Degrowth darauf abzielt, den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung zu minimieren, setzt Green Growth auf nachhaltiges Wachstum durch Innovation und Effizienz.
Um den richtigen Weg einzuschlagen, sollten KMU ihre Branche, langfristigen Ziele und die gesetzlichen Vorgaben genau unter die Lupe nehmen. Auch eine ehrliche Einschätzung der eigenen Innovationskraft, der Position im Wettbewerb und der Erwartungen der Gesellschaft kann bei der Entscheidungsfindung wertvolle Orientierung bieten. Entscheidend ist, dass die gewählte Strategie sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll gestaltet wird.
Mit einer gründlichen Analyse und einem klaren Blick auf Umwelt- und Marktanforderungen können KMU eine solide Basis für langfristigen Erfolg schaffen.
Staatliche Förderungen und gesetzliche Regelungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung von Green-Growth-Strategien in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland. Sie schaffen klare Anreize für nachhaltige Investitionen, erleichtern die Einhaltung von Umweltvorgaben und fördern Innovationen, die sowohl die Wettbewerbsfähigkeit stärken als auch ökologische Ziele voranbringen.
Förderprogramme unterstützen KMU finanziell, beispielsweise bei der Einführung energieeffizienter Technologien oder der Nutzung erneuerbarer Energien. Parallel dazu lenken regulatorische Instrumente wie die EU-Taxonomie oder nachhaltigkeitsorientierte Finanzierungsmodelle Unternehmen in Richtung einer umweltfreundlicheren Zukunft. Diese Maßnahmen helfen nicht nur, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, sondern eröffnen KMU langfristig auch die Möglichkeit, von den Chancen einer nachhaltigen Wirtschaftsweise zu profitieren.
Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.
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