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Klimagesetz in Spanien: Das neue Klimaschutzgesetz und seine Folgen für Unternehmen

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Mit dem neuen Klimagesetz Spanien stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen – und Chancen. Das Parlament in Madrid verabschiedete das ambitionierte Klimaschutzgesetz im Mai 2021, das einen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel darstellt. Umweltministerin Teresa Ribera bezeichnete das Gesetz als Grundlage für die Energiewende des Landes. Ab 2026 müssen große Unternehmen ihre CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) offenlegen, ab 2028 auch Scope 3. Diese Maßnahmen erfordern Anpassungen in Lieferketten, IT-Systemen und Geschäftsstrategien. Gleichzeitig eröffnen erneuerbare Energien neue Möglichkeiten im Verkehr, in der Industrie und Landwirtschaft.

Das Klimagesetz Spanien: Parlamentsvotum und politischer Hintergrund

Als Spanien verabschiedet wurde das Klimaschutzgesetz, markierte dies einen Wendepunkt in der Klimapolitik des Landes. Das Parlament stimmte im Mai 2021 mit deutlicher Mehrheit für das Gesetz – trotz Opposition von konservativen Vertretern und der rechten Partei Vox. Die Abgeordneten votierten mit 218 zu 123 Stimmen für das Energiewende Gesetz. Ministerin Teresa Ribera betonte, dass das Gesetz keine bloße Absichtserklärung sei, sondern eine verbindliche Realität schaffe.

Das Klimagesetz Spanien orientiert sich am Pariser Klimaschutzabkommen und verankert ambitionierte Ziele: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 23 Prozent gegenüber 1990 sinken, bis 2050 strebt das Land Klimaneutralität an. Die Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez setzte damit ein klares Signal im Kampf gegen den Klimawandel – trotz Widerstand aus Teilen der Opposition und der Wirtschaft.

Rechtliche Anforderungen und Unternehmenspflichten

Das spanische Klimaschutzgesetz bringt eine neue Ära der Berichtspflichten mit sich. Es orientiert sich an internationalen Standards und geht weit über bisherige freiwillige Maßnahmen hinaus. Durch eine schrittweise Einführung erhalten Unternehmen Zeit zur Vorbereitung, während gleichzeitig ein gewisser Druck zur Anpassung bestehen bleibt. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die Berichtspflichten und die festgelegten Reduktionspläne.

Verpflichtende CO2-Berichterstattung: Scope 1, 2 und 3

Ab dem 1. Januar 2026 sind große Unternehmen in Spanien verpflichtet, ihre CO2-Emissionen nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol offenzulegen. Dabei umfasst Scope 1 die direkten Emissionen, die beispielsweise durch eigene Anlagen oder Fahrzeuge entstehen. Scope 2 deckt hingegen die indirekten Emissionen ab, die etwa aus der Nutzung eingekaufter Energie wie Strom oder Wärme resultieren.

Ab 2028 wird diese Berichtspflicht auf Scope 3 ausgeweitet. Das bedeutet, dass Unternehmen dann auch alle indirekten Emissionen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette erfassen müssen – von der Rohstoffbeschaffung bis hin zur Entsorgung der Produkte. Besonders herausfordernd ist hierbei die Datenerfassung in oft komplexen Lieferketten. Dies erfordert nicht nur den Einsatz neuer Datenverarbeitungssysteme, sondern auch eine intensivere Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern.

Fünfjahrespläne zur Emissionsreduktion

Zusätzlich zur Berichterstattung sind Unternehmen verpflichtet, fünfjährige Reduktionspläne vorzulegen. Diese Pläne sind rechtlich bindend und müssen klare Jahresziele, konkrete Maßnahmen sowie Verantwortlichkeiten enthalten. Darüber hinaus sind Budgets für Investitionen in energieeffiziente Technologien und erneuerbare Energien einzuplanen.

Die Einhaltung dieser Pläne wird jährlich überwacht. Werden die Ziele wiederholt verfehlt, drohen Sanktionen, die von Geldstrafen bis hin zu Betriebseinschränkungen reichen können. Alle fünf Jahre müssen die Pläne zudem an neue technologische Entwicklungen und verschärfte Klimaziele angepasst werden.

Vergleich zu EU- und deutschen Standards

Die spanischen Vorgaben heben sich deutlich von den Regelungen in anderen europäischen Ländern ab. Während die CSRD in der EU schrittweise eingeführt wird und zunächst nur börsennotierte Unternehmen betrifft, gelten die spanischen Vorschriften sofort für alle großen Unternehmen, unabhängig von ihrer Rechtsform.

Für deutsche Unternehmen, die in Spanien tätig sind, bedeutet dies oft eine doppelte Belastung: Sie müssen sowohl die spanischen als auch die deutschen Regelungen einhalten, was zu doppelten Berichtspflichten führen kann. Ein weiterer Unterschied liegt in den Sanktionsmechanismen. In Spanien drohen bei Nichterfüllung der Ziele direkte staatliche Maßnahmen, wie Geldstrafen oder Einschränkungen des Geschäftsbetriebs.

Auch die Zeitpläne sind unterschiedlich: Während Spanien die Scope-3-Berichtspflicht bereits 2028 einführt, werden auf EU-Ebene längere Übergangsfristen diskutiert. Multinationale Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, ihre Berichtssysteme so zu gestalten, dass sie die Anforderungen aus Spanien, Deutschland und der EU gleichzeitig erfüllen können – und das ohne unnötige Doppelstrukturen.

Verkehr und Verbrennungsmotor: Verbot und Verkaufsverbot ab 2040

Ein zentraler Punkt im Klimagesetz Spanien ist der schrittweise Ausstieg aus fossilen Brennstoffen im Verkehr. Das Gesetz sieht ein Verkaufsverbot für neue Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2040 vor – eine Anspielung auf die gefährlichste Art des Treibhausgasausstoßes im Verkehr. Ab 2050 dürfen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren nicht mehr in Spanien fahren. Dieser Schritt zielt darauf ab, den Verkauf emissionsintensiver Fahrzeuge zu beenden und einen Übergang zu elektrischen und wasserstoffbetriebenen Alternativen zu forcieren.

Das Verbot trifft vor allem den Autohandel und die Kfz-Industrie, wobei Ausnahmen für bestimmte Nutzfahrzeuge möglich bleiben. Die Opposition kritisierte das Verkaufsverbot als zu ehrgeizig, während Vertreter der Umweltverbände es als notwendigen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel begrüßten. Das Gesetz macht deutlich: Der Verkehr muss dekarbonisiert werden, um die Klimaziele zu erreichen.

Umweltzonen in Spaniens Städten

Parallel zum Verbot des Verbrennungsmotors führt das Klimagesetz strengere Regeln für Innenstädte ein. Städte wie Madrid und Barcelona haben bereits Umweltzonen eingerichtet, die den Zugang für Fahrzeuge mit hohem Treibhausgasausstoß beschränken. Spätestens ab 2023 müssen alle spanischen Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern Umweltzonen einrichten, um die Luftqualität zu verbessern und Emissionen zu senken.

Diese Maßnahmen betreffen nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen. Wer mit dem Auto nach Spanien reist, sollte sich über die Regelungen in den Innenstädte informieren. Die Städte setzen auf einen Mix aus Verkehrsbeschränkungen, Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und Ausbau von Fahrradinfrastruktur, um den Verkehr nachhaltiger zu gestalten.

Herausforderungen für Unternehmen: Compliance und Klimarisiken

Nachdem die Berichtspflichten detailliert erläutert wurden, rücken nun die praktischen Herausforderungen in den Mittelpunkt. Die neuen gesetzlichen Anforderungen verlangen von Unternehmen weit mehr als reine Berichterstattung – sie erfordern umfassende, strukturierte Maßnahmen und eine klare strategische Ausrichtung.

Aufbau interner Kontroll- und Überwachungssysteme

Ein zentraler Punkt der neuen Anforderungen ist der Aufbau interner Systeme, die eine lückenlose Datenerfassung entlang der gesamten Lieferkette ermöglichen. Dies ist alles andere als trivial: Spezialisierte Teams, externe Beratung und modernisierte IT-Infrastrukturen sind dafür unverzichtbar.

Besonders die Erhebung von Scope-3-Emissionen stellt Unternehmen vor erhebliche Aufgaben. Hier geht es nicht nur um die eigenen Prozesse, sondern auch um die detaillierte Dokumentation der Emissionsdaten von Zulieferern, Logistikdienstleistern und anderen Partnern. Die korrekte Anwendung der Methoden des Greenhouse Gas Protocol erfordert zudem regelmäßige Schulungen, um sicherzustellen, dass Mitarbeitende stets auf dem neuesten Stand sind.

Auch die IT-Systeme müssen angepasst werden. Automatisierte Datenerfassung ist der Schlüssel, doch die Einführung neuer Softwarelösungen bedeutet oft hohe Investitionen und längere Projektlaufzeiten. Diese Modernisierung ist jedoch essenziell, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Exposition gegenüber Klimarisiken

Physische Klimarisiken nehmen insbesondere in Spanien an Bedeutung zu. Extremwetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen können Produktionsstätten direkt gefährden – eine zentrale Herausforderung angesichts des fortschreitenden Klimawandels. Für Unternehmen in wasserintensiven Branchen kann dies bedeuten, ihre Standortwahl zu überdenken und Alternativen für die Versorgung zu prüfen.

Die Frage "Wird Spanien unbewohnbar?" taucht zunehmend in öffentlichen Debatten auf. Experten warnen vor steigenden Temperaturen, Wasserknappheit und Dürren in Teilen des Landes. Das Klimagesetz soll dieser Entwicklung entgegenwirken, indem es den Übergang zu einer klimaresilienten Wirtschaft beschleunigt.

Hinzu kommen regulatorische Risiken: Was heute noch den Anforderungen entspricht, könnte morgen schon nicht mehr ausreichen. Unternehmen müssen ihre Compliance-Strategien daher kontinuierlich anpassen und flexibel bleiben, um auf zukünftige Verschärfungen vorbereitet zu sein.

Auch Reputationsrisiken dürfen nicht unterschätzt werden. Unternehmen, die ihre Klimaziele verfehlen, könnten in öffentlichen Berichten negativ hervorgehoben werden. Dies kann nicht nur das Vertrauen von Investoren beeinträchtigen, sondern auch die Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte erschweren. Börsennotierte Unternehmen spüren bereits jetzt den wachsenden Einfluss von ESG-Ratings auf ihre Bewertung und nehmen diese Risiken entsprechend ernst.

Energiewende in Spanien: Erneuerbare Energien und grüner Wasserstoff

Das Klimaschutzgesetz Spanien legt den Weg zu einer umfassenden Energiewende fest. Das Ziel ist ambitioniert: Bis 2030 sollen mindestens 74 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen, bis 2050 soll die gesamte Energieerzeugung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgen. Durch den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien wird Spanien unabhängiger von fossilen Brennstoffen. Dies markiert einen fundamentalen Übergang in der Art und Weise, wie das Land Energie produziert und verbraucht.

Ausbau erneuerbarer Energien und Anteil am Endverbrauch

Die Verabschiedung des Gesetzes schafft klare Rahmenbedingungen für den massiven Ausbau von Wind- und Solarenergie. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endverbrauch 42 Prozent erreichen. Diese Vorgaben des Klimaschutzgesetzes stehen im Einklang mit europäischen Zielen und gehen an manchen Punkten sogar darüber hinaus.

Für die Landwirtschaft bedeutet dies neue Chancen: Agri-Photovoltaik-Projekte verbinden Nahrungsmittelproduktion mit Energieerzeugung. Auch die Industrie profitiert von günstigem grünem Strom, was energieintensive Bereiche wie Stahl und Chemie transformiert. Die Energien der Zukunft – vor allem Solar und Wind – spielen dabei eine zentrale Rolle.

Grüner Wasserstoff als Schlüsseltechnologie

Spanien positioniert sich als europäischer Vorreiter bei der Produktion grünen Wasserstoffs. Das Land plant bis 2030 eine Elektrolyseur-Kapazität von 12 GW aufzubauen – genug, um bedeutende Mengen für Export und industrielle Anwendungen zu produzieren. Die Ressourcen des Landes – intensive Sonneneinstrahlung und starke Winde – machen es zum idealen Standort für diese Technologien.

Deutsche Unternehmen können von dieser Entwicklung profitieren, sowohl als Lieferanten von Technologien als auch als Abnehmer von grünem Wasserstoff. Die wirtschaftlichen Vorteile sind erheblich: Spanien wird die Kostenparität zu grauem Wasserstoff bereits 2027 erreichen – zwei Jahre früher als im EU-Durchschnitt.

Nachhaltige Kraftstoffe und Kreislaufwirtschaft

Das Gesetz fördert auch nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) und Biokraftstoffe, die vor allem im Verkehr zum Einsatz kommen. Durch die ReFuelEU Aviation-Verordnung werden Quoten für SAF eingeführt, was stabile Märkte für Biokraftstoffe im Luft-, See- und Landverkehr schafft. Der gesamte Fuhrpark von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen muss bis 2050 frei von Kohlendioxidemissionen sein.

Auch die Kreislaufwirtschaft wird aktiv gefördert. Ein spezieller Aktionsplan unterstützt Sektoren wie Textil und Kunststoff mit Fördermitteln von bis zu 300 Millionen Euro aus einem Gesamtbudget von 2,169 Milliarden Euro. Diese Unterstützung hilft Unternehmen, nachhaltigere Produkte zu entwickeln und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Förderungen und Anreize

Neben den technologischen Möglichkeiten bietet der politische Rahmen attraktive Finanzierungschancen. Deutsche Unternehmen können von umfangreichen Förderprogrammen profitieren. So haben die Europäische Investitionsbank (EIB) und ICO zwischen 2019 und 2023 bereits 11,6 Milliarden Euro für Kreislaufwirtschaftsprojekte in Spanien bereitgestellt.

Auch grenzüberschreitende Kooperationen werden gefördert. Deutschland und Spanien arbeiten beispielsweise an gemeinsamen Wasserstoff-Korridoren, die den Zugang zu spanischen Produktionskapazitäten erleichtern. Diese Art der Unterstützung schafft Wert für beide Länder und beschleunigt die Energiewende.

Wirtschaftliche Vorteile der Dekarbonisierungstechnologien

Die Umstellung auf erneuerbare Energien wird das europäische Bruttoinlandsprodukt bis 2040 um 145 Milliarden Euro erhöhen. Spanien positioniert sich dabei als Vorreiter für „grüne Moleküle" und könnte bis zu 181.000 Arbeitsplätze in den Bereichen grüner Wasserstoff und Biokraftstoffe schaffen – ein enormer Beitrag zu Wohlstand und wirtschaftlicher Stabilität.

Grüner Wasserstoff entwickelt sich zudem zu einem wichtigen Exportprodukt. Deutsche Unternehmen können sowohl bei der Herstellung von Elektrolyseuren als auch bei Anwendungen wie Brennstoffzellen oder industriellen Prozessen profitieren. Die Realität zeigt: Wer jetzt in diese Technologien investiert, sichert sich langfristige Marktanteile.

Auch die Modernisierung der Netzinfrastruktur spielt eine zentrale Rolle. Lösungen wie Smart Grids, Energiespeicher und digitale Steuerungssysteme bieten deutschen Technologieanbietern erhebliche Chancen. Besonders gefragt sind Technologien, die internationale Verbindungen schaffen und erneuerbare Energieüberschüsse effizient nutzen können.

Neue Gesetze 2025: Was ändert sich in Spanien?

Mit Blick auf die Zukunft bringt das Jahr 2025 weitere wichtige Änderungen für Spanien. Das Klimagesetz tritt schrittweise in Kraft, wobei verschiedene Bereiche unterschiedliche Zeitpläne haben. Unternehmen müssen sich auf verschärfte Vorgaben einstellen, während auch Bürger und Touristen von neuen Regelungen betroffen sind.

Neue Gesetze für Touristen und Besucher

Für Touristen ergeben sich durch das Klimaschutzgesetz und die damit verbundenen Maßnahmen einige Änderungen. Die Umweltzonen in Innenstädten wie Madrid und Barcelona werden ausgeweitet. Besucher sollten informiert sein über Zufahrtsbeschränkungen und mögliche Gebühren für ältere Fahrzeuge. Auch im Verkehr gelten neue Regeln: Mietwagen mit Verbrennungsmotor werden sukzessive durch Elektrofahrzeuge ersetzt.

Hotels und Unterkünfte sind zunehmend verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu melden und Maßnahmen zur Reduktion umzusetzen. Dies kann sich auf die Preisgestaltung auswirken, schafft aber auch transparentere Informationen für umweltbewusste Reisende.

Auswirkungen auf verschiedene Bereiche

Das Klimagesetz Spanien wirkt sich auf zahlreiche Bereiche aus. In der Landwirtschaft werden nachhaltige Praktiken gefördert, um den Treibhausgasausstoß zu senken. Die Industrie muss sich auf strengere Vorgaben für CO2-Emissionen einstellen, während der Verkehr durch das Verbot des Verbrennungsmotors grundlegend transformiert wird. Das Ziel ist, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken.

Auch der Gebäudesektor ist betroffen: Neubauten müssen höhere Energiestandards erfüllen, und Bestandsgebäude sollen schrittweise saniert werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Energieverbrauch zu senken und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Fazit: Das Klimagesetz Spanien als Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität

Spaniens Klimaschutzgesetz markiert einen historischen Meilenstein für das Land. Als das Parlament das Gesetz verabschiedete, setzte es ein klares Signal: Der Kampf gegen den Klimawandel hat oberste Priorität. Ministerin Teresa Ribera betonte damals, dass dieses Gesetz keine bloße Anspielung auf internationale Verpflichtungen sei, sondern eine verbindliche Grundlage für die Zukunft Spaniens.

Die wirtschaftlichen Perspektiven überwiegen dabei die Kosten der Einhaltung. Spanien plant, bis 2030 einen beeindruckenden Anteil von 74 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Dieser Wandel schafft Milliardenmärkte, die deutsche Unternehmen mit durchdachten Dekarbonisierungsstrategien optimal nutzen können. Ob grüner Wasserstoff, nachhaltige Kraftstoffe oder Kreislaufwirtschaftslösungen: Die Chancen sind vielfältig und greifbar.

Das Fundament dieser Chancen liegt in klaren regulatorischen Rahmenbedingungen. Unternehmen, die jetzt in interne Kontroll- und Überwachungssysteme investieren, sichern sich nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern können auch ihre operative Leistungsfähigkeit steigern. Die Verabschiedung des Gesetzes durch das Parlament war erst der Anfang – nun gilt es, die Vorgaben umzusetzen und die Energiewende voranzutreiben.

Hier setzt Fiegenbaum Solutions an: Mit individuell abgestimmten Compliance-Roadmaps, Lebenszyklusanalysen und Klimarisikobewertungen unterstützt das Unternehmen deutsche Firmen dabei, diese Transformation strategisch zu meistern. Die Expertise in ESG-Strategien und CSRD-Compliance hilft nicht nur, spanische Vorgaben zu erfüllen, sondern auch zukunftssichere Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Der entscheidende Punkt? Eine proaktive Herangehensweise. Wer das Klimagesetz Spanien als Chance für Innovation und Wachstum begreift, kann langfristig von den entstehenden Märkten profitieren. Der Weg zur Klimaneutralität ist klar vorgezeichnet – jetzt ist der Moment, zu handeln, bevor das, was heute freiwillig ist, zur Pflicht wird.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Erfassung von Scope-3-Emissionen, und wie können Unternehmen diese bewältigen?

Die Erfassung von Scope-3-Emissionen ist für Unternehmen eine komplexe Aufgabe, da sie sämtliche indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette umfasst. Besonders knifflig wird es bei der Beschaffung und Verifizierung von Daten, da diese oft von externen Partnern wie beispielsweise Lieferanten stammen. Die Berechnung selbst bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich, da Scope 3 eine Vielzahl an Kategorien abdeckt – von Geschäftsreisen über eingekaufte Waren bis hin zum Transport.

Wie lässt sich diese Herausforderung angehen? Unternehmen sollten auf standardisierte Methoden wie den Greenhouse Gas Protocol-Standard setzen, um eine klare Grundlage für ihre Berechnungen zu schaffen. Gleichzeitig ist es wichtig, enge Partnerschaften mit Lieferanten aufzubauen, um den Zugang zu verlässlichen Daten zu sichern. Der Einsatz digitaler Tools kann dabei helfen, die Datenerfassung und -analyse effizienter zu gestalten. Ein pragmatischer Ansatz ist zudem, die Arbeit in Etappen zu gliedern: Zuerst sollten die wesentlichen Emissionsquellen identifiziert und priorisiert werden, um die Umsetzung schrittweise zu erleichtern.

Wie können deutsche Unternehmen von Spaniens Investitionen in erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff profitieren?

Deutsche Unternehmen stehen vor einer spannenden Gelegenheit: Spaniens ambitionierte Pläne im Bereich erneuerbare Energien und grüner Wasserstoff bieten vielfältige Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Mit spanischen Partnern können sie sich an wichtigen Infrastrukturprojekten beteiligen oder ihre technologischen Kompetenzen einbringen.

Ein besonders spannender Aspekt ist Spaniens Ziel, bis 2030 eine Produktionskapazität von 12 GW grünem Wasserstoff zu erreichen. Das öffnet Türen für deutsche Firmen, die in der Entwicklung, Herstellung und Lieferung von Wasserstofftechnologien tätig sind. Gleichzeitig bietet der Ausbau von Solar- und Windenergie in Spanien reichlich Potenzial für Unternehmen, die auf erneuerbare Energielösungen spezialisiert sind. Diese Kooperationen ermöglichen nicht nur den Zugang zu neuen Märkten, sondern stärken auch die Rolle deutscher Unternehmen als treibende Kräfte der Energiewende.

Welche Vorteile haben Unternehmen, die frühzeitig auf das spanische Klimagesetz reagieren?

Unternehmen, die das spanische Klimaschutzgesetz frühzeitig in ihre Strategien einbinden, haben die Chance, sich entscheidende Vorteile zu sichern. Indem sie gezielt in nachhaltige Technologien und höhere Energieeffizienz investieren, können sie nicht nur langfristig ihre Kosten senken, sondern auch ihre Position am Markt stärken.

Darüber hinaus eröffnet die steigende Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen neue Geschäftsfelder. Wer frühzeitig handelt, kann sich optimal auf kommende regulatorische Vorgaben einstellen und eine Vorreiterrolle im sich wandelnden europäischen Energiemarkt übernehmen. Die Informationen aus dem Klimagesetz Spanien bieten dabei wertvolle Orientierung für strategische Entscheidungen.

Johannes Fiegenbaum

Johannes Fiegenbaum

ESG- und Nachhaltigkeitsberater mit Spezialisierung auf CSRD, VSME und Klimarisikoanalysen. 300+ Projekte für Unternehmen wie Commerzbank, UBS und Allianz.

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