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Scope 2-Emissionen reduzieren: So nutzen Sie Herkunftsnachweise (EACs) für Ihre Net-Zero-Strategie

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Scope 2-Emissionen entstehen durch den Verbrauch von zugekaufter Energie wie Strom, Wärme oder Kühlung. Unternehmen können diese Emissionen senken, indem sie auf erneuerbare Energien umsteigen und Herkunftsnachweise (Energy Attribute Certificates, EACs) nutzen. EACs belegen, dass der verbrauchte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, und helfen so, marktbasiert Scope 2-Emissionen zu reduzieren.

Wichtige Punkte:

  • Herkunftsnachweise (EACs): Zertifikate wie HKN (Deutschland), GOs (EU), RECs (USA) oder I-RECs (global) zeigen die Herkunft und Eigenschaften von erneuerbarer Energie.
  • Marktbasierte Reduktion: Unternehmen kaufen EACs, entwerten diese und weisen so emissionsfreien Stromverbrauch nach.
  • Regulatorische Anforderungen: Die CSRD verpflichtet Unternehmen in der EU, Scope-Emissionen transparent zu berichten.
  • Strategische Integration: EACs entfalten ihre Wirkung besonders in Kombination mit anderen Maßnahmen wie Power Purchase Agreements (PPAs) oder Energieeffizienzprojekten.

Die richtige EAC-Strategie, angepasst an regionale und regulatorische Vorgaben, unterstützt Unternehmen dabei, ihre Klimaziele zu erreichen und langfristig Kosten zu senken.

Arten von Herkunftsnachweisen (EACs) für Deutschland

Herkunftsnachweise (HKN) für Deutschland und die EU

Herkunftsnachweise (HKN oder GO) spielen eine zentrale Rolle bei der Nachverfolgung erneuerbarer Energiequellen im Rahmen der Net-Zero-Strategie. Sie dienen als offizieller Beleg dafür, dass der bezogene Strom tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt. In Deutschland verwaltet das Umweltbundesamt (UBA) das Herkunftsnachweisregister (HKNR), in dem alle deutschen HKN dokumentiert werden. Seit Januar 2013 dürfen Stromanbieter in Deutschland nur noch entwertete HKN im HKNR nutzen, um sicherzustellen, dass der gleiche Strom nicht doppelt verkauft wird.

Obwohl Deutschland im Jahr 2023 etwa 250 TWh an grüner Energie produzierte, wurden lediglich 37 TWh an HKN ausgestellt. Gleichzeitig verbrauchten deutsche Energieverbraucher HKN-Zertifikate im Umfang von 185 TWh. Ein Großteil dieser Zertifikate – etwa 75 % – wurde aus Norwegen importiert. Diese Diskrepanz ist auf das deutsche Doppelvermarktungsverbot zurückzuführen, das es subventionierten Anlagen für erneuerbare Energien untersagt, HKN auszustellen. HKN erfüllen zudem die Anforderungen des Artikels 19 der EU-Richtlinie 2018/2001/EU und sind international handelbar. Für die Registrierung im HKNR ist ein PostIdent-Verfahren erforderlich, um die Identität der Antragsteller zu bestätigen.

Im nächsten Schritt werfen wir einen Blick auf weitere Arten von Herkunftsnachweisen, die weltweit genutzt werden.

Weitere EAC-Arten: GOs, I-RECs und RECs

Neben den deutschen HKN gibt es unterschiedliche Herkunftsnachweise, die je nach Region und Markt variieren. In den meisten europäischen Ländern werden sie als Guarantees of Origin (GOs) bezeichnet, während sie im Vereinigten Königreich als Renewable Energy Guarantees of Origin (REGOs) bekannt sind. In Nordamerika werden hingegen Renewable Energy Certificates (RECs) verwendet, und für globale Portfolios stehen International RECs (I-RECs) zur Verfügung. Darüber hinaus bieten einige Länder spezielle Mechanismen an, wie beispielsweise chinesische GECs oder australische LGCs. Auch Biomethan-Zertifikate sind erhältlich, die den Verbrauch von erneuerbarem Gas belegen.

Die Preisentwicklung von HKN zeigt, dass die Kosten bis 2040 voraussichtlich zwischen 1,77 und 3,36 €/MWh liegen werden. Angesichts dieser Vielfalt ist eine sorgfältige Auswahl der passenden Zertifikate entscheidend, um den spezifischen Anforderungen eines Unternehmens gerecht zu werden.

So wählen Sie die richtigen EACs für Ihr Unternehmen aus

Die Wahl der passenden Herkunftsnachweise sollte auf drei Hauptfaktoren basieren: regionale Kompatibilität, regulatorische Vorgaben und die Nachhaltigkeitsziele Ihres Unternehmens. Eine gezielte Auswahl unterstützt nicht nur die Nachhaltigkeitsberichterstattung, sondern trägt auch dazu bei, Scope-2-Emissionen effektiv zu reduzieren. Unternehmen, die glaubwürdige Aussagen treffen möchten, sollten den marktbasierten Ansatz nutzen. Dieser Ansatz stützt sich auf vertragliche Instrumente, um die Eigenschaften des erzeugten Stroms klar zu definieren und die Treibhausgas-Emissionen präzise zu berechnen. Im Gegensatz dazu verwendet der standortbasierte Ansatz den Emissionsfaktor des regionalen Stromnetzes und bietet somit weniger spezifische Ergebnisse.

Um Doppelzählungen zu vermeiden, müssen EACs im Namen des berichtenden Unternehmens verfolgt und entwertet werden. Eine besonders wirkungsvolle Strategie ist der Abschluss direkter, langfristiger Stromabnahmeverträge (PPAs) mit Betreibern erneuerbarer Energieanlagen. Zudem kann die Handelbarkeit von EACs Investitionen in erneuerbare Energien fördern und so einen Beitrag zur Energiewende leisten.

Schritte zur Integration von EACs in Ihre Nachhaltigkeitsziele

So dokumentieren und berichten Sie Scope-2-Emissionen

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bringt strengere Berichtspflichten für europäische Unternehmen mit sich. Sie verpflichtet dazu, CO₂-Emissionen nach Scope 1, 2 und 3 offenzulegen. Diese Berichte müssen im Lagebericht enthalten sein und den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) folgen.

Der ESRS E1 Klimawandel-Standard verlangt von Unternehmen, die Treibhausgasemissionen ihres Corporate Carbon Footprint (CCF) offenzulegen. Dabei ist es erforderlich, sowohl den standortbasierten als auch den marktbasierten Ansatz für Scope-2-Emissionen zu berücksichtigen.

Die CSRD betrifft rund 50.000 EU-Unternehmen und setzt auf eine datenbasierte Berichterstattung. Die Emissionsberichte müssen von akkreditierten Prüfern überprüft und bei der zuständigen Behörde eingereicht werden.

Praktischer Tipp: Starten Sie frühzeitig mit Testläufen Ihrer CO₂-Bilanzierungsprozesse. So können Sie die Verfahren optimieren und sich auf den ersten offiziellen Berichtszyklus vorbereiten. Diese sorgfältige Vorbereitung erleichtert die Integration von EACs in Ihre Nachhaltigkeitsstrategie.

So beschaffen und entwerten Sie EACs

Der Erwerb von EACs erfolgt in drei Schritten: Analysieren Sie Ihren Stromverbrauch nach Märkten, kaufen Sie die benötigten EAC-Mengen und entwerten Sie diese im Register.

Wichtige Schritte:

  • Ermitteln Sie die benötigte Menge an EACs basierend auf Ihrem Stromverbrauch.
  • Kaufen Sie Zertifikate im gleichen Land und für das gleiche Nutzungsjahr.
  • Entwerten Sie die EACs im Register, um den Umweltnutzen eindeutig zuzuordnen.
  • Wählen Sie ausschließlich vertrauenswürdige Anbieter.

EACs spielen eine entscheidende Rolle, um die Nutzung von erneuerbarem Strom nachzuweisen. Die Entwertung stellt sicher, dass der Umweltnutzen nicht mehrfach beansprucht wird.

Ein Beispiel: Im März 2023 schloss Philips eine langfristige Vereinbarung über erneuerbare Elektrizität aus einem innovativen Fischerei-Solar-PV-Projekt in China ab, unterstützt von South Pole. Sobald Sie EACs in Ihre Prozesse integriert haben, ist es wichtig, alle regulatorischen Anforderungen einzuhalten.

Einhaltung der EU- und deutschen Compliance-Standards

In Deutschland wurde das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 sogar in die Verfassung aufgenommen.

"Zum ersten Mal ist unser Ziel der Klimaneutralität bis 2045 in der Verfassung verankert",
erklärte Matthias Miersch, Bundestagsabgeordneter der SPD.

Das Net-Zero Industry Act (NZIA) der EU fördert Investitionen in Cleantech-Industrien und eröffnet neue Marktchancen, um die Ziele des EU Green Deal zu erreichen. Deutschland hat ambitionierte Pläne: Bis 2030 sollen 215 GW an PV-Kapazitäten, 30 GW Offshore-Wind und 10 GW Wasserstoff-Elektrolyseure installiert werden.

Compliance beachten: Die CSRD und die EU-Taxonomie-Verordnung bilden die zentralen rechtlichen Rahmenbedingungen. Unternehmen sollten ihre Aktualisierungen regelmäßig prüfen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Maximale Wirkung von EACs in Dekarbonisierungsstrategien

Auswahl hochwertiger und regional relevanter EACs

Die Wahl der richtigen Herkunftsnachweise (EACs) ist entscheidend, um glaubwürdige Scope-2-Emissionsreduktionen zu erzielen. Unternehmen sollten darauf achten, dass die EACs aus der gleichen Region oder dem gleichen Land stammen, in dem der Strom verbraucht wird. Außerdem ist es wichtig, dass der Verbrauchszeitraum mit dem Erzeugungszeitraum (Vintage) der EACs übereinstimmt. Auch die verwendete Technologie spielt eine Rolle, da sie die Kosten beeinflussen kann. Internationale Standards wie das GHG Protocol, CDP und RE100 geben klare Vorgaben für den korrekten Einsatz von EACs. Zusätzlich können Labels wie EKOEnergy die Wirkung verstärken, und ein stündliches Matching sorgt für eine präzisere Zuordnung. Diese sorgfältige Auswahl bildet die Grundlage für eine effektive Integration in umfassendere Dekarbonisierungsmaßnahmen.

Kombination von EACs mit anderen Dekarbonisierungsmaßnahmen

EACs entfalten ihr volles Potenzial, wenn sie Teil einer umfassenden Klimastrategie sind. In Kombination mit Energieeffizienzmaßnahmen, dem direkten Einkauf erneuerbarer Energien und der Reduktion von Scope-1- und Scope-3-Emissionen entsteht ein ganzheitlicher Ansatz.

Viele Unternehmen setzen zusätzlich auf langfristige Maßnahmen wie den Ausbau von Photovoltaikanlagen, den Abschluss von Power Purchase Agreements (PPAs) oder weitere Effizienzprojekte. Ungebündelte EACs bieten dabei den Vorteil, kostengünstig von verschiedenen Anbietern bezogen werden zu können. So können Unternehmen den gesamten durch EACs abgedeckten Stromverbrauch in ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung als emissionsfrei ausweisen.

Eine strategische Beschaffung von EACs trägt außerdem dazu bei, die Nachfrage nach erneuerbarem Strom zu erhöhen und damit die Energiewende voranzutreiben. Moderne Plattformen erleichtern den Handel und die Berichterstattung von EACs, was Transparenz und Effizienz im Management erneuerbarer Energien fördert. Für die Umsetzung solcher Strategien stehen spezialisierte Beratungsdienste zur Verfügung.

Wie Fiegenbaum Solutions die EAC-Implementierung unterstützt

Fiegenbaum Solutions

Fiegenbaum Solutions hilft Ihnen, auf Basis einer durchdachten EAC-Strategie Ihre nachhaltigen Geschäftsziele zu erreichen. Das Unternehmen integriert EACs gezielt in ESG-Strategien und unterstützt dabei, Geschäftsmodelle klimafreundlich zu gestalten.

Johannes Fiegenbaum bringt als unabhängiger Berater umfassende Marktkenntnisse und regulatorisches Fachwissen ein, um messbare Fortschritte bei der Umstellung auf nachhaltige Geschäftsmodelle zu erzielen. Dazu gehört die Entwicklung der optimalen EAC-Strategie, deren Einbindung in bestehende Nachhaltigkeitsprogramme sowie die Sicherstellung der Einhaltung von CSRD- und EU-Taxonomie-Vorgaben. So werden EACs nicht nur als Mittel zur Einhaltung von Compliance-Vorgaben genutzt, sondern auch als effektives Werkzeug für die Transformation hin zu Netto-Null-Emissionen.

Monitoring, Reporting und kontinuierliche Verbesserung

Best Practices für Monitoring und Datenmanagement

Ein systematisches Monitoring von EAC-Transaktionen ist unverzichtbar, um den Anforderungen des GHG Protocol und der ESRS gerecht zu werden. Mithilfe moderner Softwarelösungen können Sie den gesamten Prozess – vom Kauf über die Stilllegung bis hin zur Berichterstattung – automatisieren und effizient gestalten.

Präzise und klar erfasste Daten sind der Schlüssel, um konkrete Maßnahmen abzuleiten. Wo möglich, sollten aktuelle und spezifische Emissionsdaten genutzt werden. Automatisierte Systeme erleichtern zudem die Zuordnung von Daten zu bestimmten Verbrauchszeiträumen und unterstützen sowohl standortbasierte als auch marktbasierte Berichtsmethoden.

Diese gründliche Datenerfassung bildet die Basis für eine transparente Kommunikation mit Stakeholdern und eine effektive Weiterentwicklung Ihrer Strategien.

Transparente Berichterstattung an Stakeholder

Die CSRD bringt erweiterte Berichtspflichten für mehr als 50.000 Unternehmen in Europa mit sich, einschließlich der Verpflichtung zu externen Prüfungen. ESG-relevante Informationen müssen dabei im Lagebericht gemäß ESRS offengelegt werden.

Für Scope-2-Emissionen ist es wichtig, sowohl die standortbasierte als auch die marktbasierte Methode anzuwenden. Der gesamte Energieverbrauch im Scope 2 sollte über Marktinstrumente wie Herkunftsnachweise (GOs) und RECs dokumentiert werden. Dabei ist sicherzustellen, dass alle erfassten Kennzahlen durch ein verifiziertes Verfahren validiert werden, das sämtliche Scopes berücksichtigt.

"The growing urgency of climate change means carbon accounting will be with us for the foreseeable future, with demands for disclosure and aggressive emissions reduction only getting louder."

Neben der Berichterstattung ist es unerlässlich, die Strategien regelmäßig zu überprüfen und an neue regulatorische und marktbezogene Entwicklungen anzupassen.

Aktualisierung der EAC-Strategien bei regulatorischen und Marktveränderungen

Eine kontinuierliche Überprüfung der EAC-Strategien ist entscheidend, um langfristig auf regulatorische Anforderungen und Marktveränderungen reagieren zu können. Das Bundeskartellamt setzt zunehmend auf softwaregestützte Marktüberwachung und plant, den Einsatz von KI auszuweiten. Diese Entwicklungen könnten die Komplexität der Überwachung und Durchsetzung von EAC-Strategien erhöhen.

Es ist wichtig, Gesetzesänderungen aktiv im Blick zu behalten und deren Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit zu bewerten. Regelmäßige Anpassungen der Strategien stellen sicher, dass sie mit den sich wandelnden Vorschriften und Marktbedingungen im Einklang bleiben.

Gleichzeitig sollten Dekarbonisierungsziele regelmäßig überprüft und Maßnahmen wie Energieeinsparungen oder Effizienzsteigerungen implementiert werden. Da fast 40 % der globalen Treibhausgasemissionen durch die Energieerzeugung verursacht werden, ist eine kontinuierliche Neubewertung der EAC-Beschaffungsstrategie unverzichtbar.

Fiegenbaum Solutions bietet Unternehmen Unterstützung bei der Optimierung ihrer EAC-Strategien. Durch datenbasierte Analysen und fundiertes Wissen über regulatorische Anforderungen hilft das Unternehmen, sicherzustellen, dass EAC-Programme langfristig zur Erreichung der Net-Zero-Ziele beitragen.

Scope 2 market based und location based | Was sind marktbasierte und standortbasierte Emissionen?

Zentrale Erkenntnisse zur Reduzierung von Scope-2-Emissionen mit EACs

Herkunftsnachweise (EACs) können Scope-2-Emissionen reduzieren – allerdings nur, wenn sie gezielt und transparent genutzt werden.

"EACs remain a powerful tool for reducing scope 2 emissions - but only when used thoughtfully and transparently" – South Pole

Der Schlüssel liegt in der Integration hochwertiger Zertifikate in eine umfassende Dekarbonisierungsstrategie. Dabei spielen Qualität, die Kombination mit weiteren Maßnahmen und regulatorische Entwicklungen eine entscheidende Rolle.

Qualität der EACs: Mehr als nur ein Zertifikat

Die Wirkung von EACs hängt stark von ihrer Qualität ab. Zertifikate mit zusätzlichem Nutzen für Nachhaltigkeit, wie EKOEnergy- oder Green‑e‑zertifizierte EACs, bieten deutlich mehr Wirkung als Standardzertifikate. Wichtig ist, dass sie aus dem gleichen Marktgebiet stammen und zeitlich mit dem tatsächlichen Stromverbrauch übereinstimmen. Diese Anforderungen unterstützen Deutschlands ambitionierte Ziele: 80 % erneuerbare Energien bis 2030 und 100 % bis 2035.

Kombination von EACs mit weiteren Maßnahmen

Erfolgreiche Unternehmen setzen nicht nur auf Herkunftsnachweise, sondern kombinieren sie mit weiteren Klimaschutzmaßnahmen. So hat PepsiCo 2023 in 40 Ländern 100 % erneuerbaren Strom für seine Produktionsstätten erreicht, indem es EACs mit langfristigen Lösungen kombinierte. Ein weiteres Beispiel: Google verfolgt mit seinem 24/7‑Carbon‑Free‑Energy‑Ansatz das Ziel, rund um die Uhr kohlenstofffreien Strom zu nutzen, und erreichte damit einen globalen CFE‑Score von 64 %. Diese Beispiele zeigen, dass EACs insbesondere im Rahmen einer ganzheitlichen Klimastrategie ihren vollen Nutzen entfalten.

Regulatorische Entwicklungen: Ein dynamisches Umfeld

Die Anforderungen an EACs steigen kontinuierlich. Deutschlands Ziel von 51,8 % erneuerbarem Strom und das EU-weite Ziel von mindestens 42,5 % erneuerbarer Energie bis 2030 erhöhen den Druck auf Unternehmen, ihre Strategien regelmäßig anzupassen. Standards wie RE100 und anerkannte Tracking-Systeme helfen dabei, die Qualität und Nachverfolgbarkeit von Zertifikaten sicherzustellen und Doppelzählungen zu vermeiden.

Zukunftsperspektiven: Stündliche Zuordnung und datenbasierte Strategien

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass die stündliche Zuordnung von EACs (24/7 CFE) Transparenz und Wirkung maximieren kann. Unternehmen wie Fiegenbaum Solutions unterstützen dabei, EAC-Strategien zu optimieren und durch datenbasierte Analysen sicherzustellen, dass die Zertifikate langfristig zur Erreichung der Net-Zero-Ziele beitragen.

FAQs

Welche Arten von Herkunftsnachweisen (EACs) gibt es, und welcher ist für mein Unternehmen in Deutschland am besten geeignet?

Herkunftsnachweise (EACs): Ein Überblick

Herkunftsnachweise, auch als EACs (Energy Attribute Certificates) bekannt, dienen als Nachweis für die Nutzung erneuerbarer Energien. Je nach Region und Einsatzzweck gibt es unterschiedliche Arten solcher Zertifikate:

  • GOs (Guarantees of Origin): Diese Herkunftsnachweise sind vor allem in Europa verbreitet. Sie eignen sich hervorragend für deutsche Unternehmen, da sie den europäischen Standards entsprechen und die Einhaltung nationaler Vorschriften vereinfachen.
  • RECs (Renewable Energy Certificates): In Nordamerika weit verbreitet, werden RECs häufig zur Bilanzierung von Scope-2-Emissionen genutzt.
  • I-RECs (International Renewable Energy Certificates): Diese Zertifikate sind global einsetzbar und besonders für Länder wie Indien oder China relevant, in denen andere Systeme nicht verfügbar sind.

Für Unternehmen in Deutschland bieten GOs klare Vorteile. Sie wurden speziell für den europäischen Markt entwickelt und ermöglichen eine transparente Nachverfolgung des Einsatzes erneuerbarer Energien. Dennoch hängt die Wahl des richtigen EAC-Typs stark vom geografischen Standort und den individuellen Nachhaltigkeitszielen Ihres Unternehmens ab.

Wie können Unternehmen Herkunftsnachweise (EACs) erfolgreich in ihre Nachhaltigkeitsstrategie integrieren?

Um Herkunftsnachweise (EACs) wie RECs, GOs oder I-RECs effektiv in Ihre Nachhaltigkeitsstrategie einzubinden, ist es wichtig, zunächst klare Ziele zu setzen. Diese Ziele dienen als Orientierung, um die Zertifikate gezielt mit Ihren Klimaschutzvorhaben abzustimmen und die Nachverfolgbarkeit sicherzustellen.

Achten Sie darauf, sowohl nationale als auch europäische Vorschriften einzuhalten. Führen Sie außerdem eine eigene Registry, um die Kontrolle über Ihre Zertifikate zu bewahren. Die Nutzung von EACs sollte nahtlos in Ihre bestehenden Energie- und Nachhaltigkeitsziele eingebettet werden, damit Sie messbare Fortschritte bei der Reduktion Ihrer Scope-2-Emissionen erreichen können. Regelmäßige Überprüfungen der Maßnahmen sind essenziell, um sicherzustellen, dass Ihre Strategie effizient umgesetzt wird.

Wie kann mein Unternehmen die CSRD-Anforderungen bei der Berichterstattung von Scope-2-Emissionen erfüllen?

CSRD-Anforderungen für Scope-2-Emissionen in Deutschland

Um den CSRD-Anforderungen zur Berichterstattung über Scope-2-Emissionen gerecht zu werden, muss Ihr Unternehmen sicherstellen, dass sämtliche Vorgaben der EU-Richtlinie präzise umgesetzt werden. Das bedeutet, dass Sie Emissionsdaten, die aus dem Verbrauch von eingekaufter Elektrizität, Wärme und Kühlung stammen, systematisch erfassen und lückenlos dokumentieren.

Ein zentraler Punkt dabei ist, die Berichtsstandards konsequent einzuhalten. Regelmäßige Prüfungen der erhobenen Daten sind unerlässlich, um deren Genauigkeit zu gewährleisten. Darüber hinaus sollten Ihre Berichte stets an gesetzliche Änderungen angepasst werden. Auf diese Weise sichern Sie nicht nur die Einhaltung der Vorschriften, sondern stärken gleichzeitig Ihre übergeordnete Strategie für mehr Nachhaltigkeit.

Johannes Fiegenbaum

Johannes Fiegenbaum

Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.

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