ESG für Startups und VCs: Leitfaden zur nachhaltigen Wertschöpfung
Entdecke, wie Startups und VCs durch die frühzeitige Integration von Umwelt-, Sozial- und...
By: Johannes Fiegenbaum on 16.05.25 10:55
Nachhaltigkeitsberichte leicht gemacht: Der VSME-Standard wurde speziell für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entwickelt, um eine einfache und strukturierte ESG-Berichterstattung zu ermöglichen. Mit nur 20 Berichtspunkten in zwei Modulen bietet er eine klare Alternative zu den komplexeren ESRS-Standards. Hier sind die fünf Schritte, wie ihr starten könnt:
Vorteile: Zeitersparnis, Zugang zu grüner Finanzierung, optimiertes Lieferketten-Management. Startet jetzt, um den steigenden Anforderungen von Stakeholdern gerecht zu werden und euer Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.
Der VSME-Standard wurde von der EFRAG entwickelt, um kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) eine praktikable Lösung für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu bieten. Mit nur 66 Seiten Umfang konzentriert sich der Standard auf die wesentlichen Aspekte der Berichterstattung und vermeidet die Komplexität der umfangreicheren ESRS.
Der VSME-Standard ist modular aufgebaut und besteht aus zwei Hauptmodulen:
Modul | Beschreibung | Anforderungen |
---|---|---|
Basismodul | Grundlegende ESG-Berichterstattung | 11 Kernthemen |
Erweitertes Modul | Vertiefte Nachhaltigkeitsdarstellung | Zusätzliche Berichtspunkte |
Dieses modulare Konzept macht die ESG-Berichterstattung übersichtlicher und anwendungsfreundlicher. Das Basismodul deckt die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte ab und ist leicht verständlich. Unternehmen, die ihre Berichterstattung erweitern möchten, können später auf das erweiterte Modul umsteigen.
Die modulare Struktur des VSME-Standards bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich, die besonders für KMU attraktiv sind.
"Der VSME reduziert die Berichterstattungskomplexität für KMU und eröffnet neue Möglichkeiten für grüne Finanzierung." – Patrick de Cambourg, Vorsitzender des EFRAG SRB
Die Vorteile der Anwendung des VSME-Standards umfassen:
Der VSME-Standard bietet eine klare und kompakte Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Er ermöglicht es Unternehmen, ihre Leistungen effizient zu kommunizieren, ohne sich in der Komplexität umfangreicherer Standards zu verlieren.
Die doppelte Materialität ist ein Schlüsselkonzept in der ESG-Berichterstattung, das zwei Perspektiven miteinander verbindet: Zum einen geht es um die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsthemen auf das Unternehmen selbst (finanzielle Materialität), zum anderen um den Einfluss des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft (Auswirkungsmaterialität).
Perspektive | Beschreibung | Beispiel |
---|---|---|
Finanzielle Materialität | Auswirkungen auf den Unternehmenswert | Steigende Energiekosten durch Klimawandel |
Auswirkungsmaterialität | Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft | CO₂-Emissionen des Unternehmens |
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist die doppelte Materialitätsbewertung besonders hilfreich, da sie Ressourcen gezielt einsetzt und den Blick auf die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte lenkt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass 19 % der Unternehmen diesen Ansatz in ihre Materialitätsanalysen einbeziehen. Dieses Verständnis ist unverzichtbar, um ESG-Themen systematisch und fundiert zu bewerten.
Die Bewertung von ESG-Themen erfolgt in drei klaren Schritten:
Die Ergebnisse dieser Bewertung sollten sorgfältig dokumentiert werden, da sie die Grundlage für die weitere Berichterstattung bilden. Ein Beispiel: Die UnitedHealth Group investiert in Gesundheits- und Wellness-Programme, was nicht nur die Fehlzeiten reduziert, sondern auch die Produktivität steigert.
Diese dokumentierten Ergebnisse sind der Ausgangspunkt für den nächsten Schritt: die Datenerfassung.
ESG-Kennzahlen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen:
Basismodul (verpflichtend) | Erweitertes Modul (optional) |
---|---|
Energieverbrauch & CO₂-Emissionen | Klimastrategie & Reduktionsziele |
Luft-, Wasser- & Bodenverschmutzung | Nachhaltigkeitsrisiken |
Wasserverbrauch & -management | Erweiterte Sozialaspekte |
Ressourcennutzung & Abfallvermeidung | Governance-Aspekte |
Arbeitsbedingungen & Beschäftigungsstruktur | Geschlechterdiversität |
Gesundheit & Sicherheit | Menschenrechtsprozesse |
Interessanterweise arbeiten 47 % der Unternehmen immer noch mit fehleranfälligen Tabellenkalkulationen, um ihre ESG-Daten zu verwalten. Diese Kennzahlen bilden die Grundlage für die strukturierte Datenerfassung, die im nächsten Schritt erfolgt.
Drei zentrale Prinzipien bestimmen eine effektive ESG-Datenerfassung:
Der Markt für ESG-Software wird bis 2028 voraussichtlich auf 571,74 Millionen Euro anwachsen. Ein Beispiel für den steigenden Fokus auf Nachhaltigkeit: Microsoft hat seit Mai 2025 Nachhaltigkeitsziele direkt mit den Boni von Führungskräften verknüpft. Mit einem zentralisierten und automatisierten Ansatz kann Ihr Unternehmen präzise ESG-Berichte erstellen und sich zukunftssicher aufstellen.
Die VSME-Berichterstattung basiert auf einem zweistufigen Ansatz: Das Basismodul umfasst etwa 50 zentrale ESG-Datenpunkte und dient als Grundlage, während das erweiterte Modul detailliertere Informationen liefert.
Berichtskomponente | Basismodul | Erweitertes Modul |
---|---|---|
Allgemeine Informationen | Berichtsgrundlage, Unternehmensdaten | Geschäftsmodell, Nachhaltigkeitsinitiativen |
Umweltkennzahlen | Energie, Emissionen, Ressourcen | Klimaziele, Risikobewertung |
Soziale Aspekte | Mitarbeiterstruktur, Arbeitssicherheit | Menschenrechte, erweiterte Personalkennzahlen |
Governance | Compliance, Korruptionsprävention | Geschlechterdiversität, Sektorenanalyse |
Ein Beispiel für die erfolgreiche Anwendung dieser modularen Struktur liefert Danone. Das Unternehmen kombiniert Geschäfts- und Nachhaltigkeitsdaten in einem integrierten Jahresbericht und hat ein Monitoring-System für Nachhaltigkeitskennzahlen entwickelt. Diese Herangehensweise zeigt, wie Unternehmen ihre Berichterstattung effizient strukturieren können.
Nachdem die Struktur des Berichts festgelegt ist, sollten klare Qualitätsstandards definiert werden, um Konsistenz und Nachvollziehbarkeit sicherzustellen. Zu den zentralen Kriterien gehören Relevanz, Verlässlichkeit, Vergleichbarkeit, Verständlichkeit und Überprüfbarkeit.
Ein bereichsübergreifendes ESG-Team ist essenziell für die Koordination. Laut einer Studie veröffentlichen mittlerweile 96 % der 500 größten börsennotierten Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht – ein Anstieg um 10 Prozentpunkte seit 2018. Dies verdeutlicht die wachsende Bedeutung standardisierter Berichterstattung.
Vertrauliche Informationen können geschützt werden, sofern dies nachvollziehbar begründet wird. Der VSME-Bericht kann entweder eigenständig oder als Teil des Geschäftsberichts erstellt werden. Ab dem zweiten Berichtsjahr müssen zudem Vergleichsdaten aus dem Vorjahr einbezogen werden. Diese Vorgaben bilden die Grundlage für den anschließenden Qualitätssicherungsprozess.
Nach der Datenerhebung und der Organisation der Berichte steht die Qualitätssicherung im Fokus.
Die Qualitätssicherung des VSME-Berichts beginnt mit einer sorgfältigen internen Prüfung. Dabei stehen Kriterien wie Relevanz, Vollständigkeit, Konsistenz, Vergleichbarkeit und Überprüfbarkeit der ESG-Informationen im Mittelpunkt.
Ein strukturierter Prüfprozess sollte folgende Schritte beinhalten:
Prüfungsphase | Hauptaktivitäten | Dokumentation |
---|---|---|
Vorbereitung | Durchführung einer Risikoanalyse, Festlegung des Prüfungsumfangs | Prozessdokumentation, Materialitätsanalyse |
Durchführung | Validierung der Daten, Interviews mit Stakeholdern | Nachweise zu ESG-Kennzahlen, Prüfprotokolle |
Nachbereitung | Überprüfung durch das Management, Ableitung von Maßnahmen | Prüfungsbericht, Verbesserungsvorschläge |
Die Einbindung der Geschäftsführung ist essenziell, um ESG-Themen in die Unternehmensprozesse zu integrieren. Ein gut funktionierendes internes Kontrollsystem kann zudem die Kosten für externe Prüfungen senken.
Nach Abschluss der internen Prüfung erfolgt die externe Validierung.
Die externe Verifizierung des VSME-Berichts gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ab 2028 wird im Rahmen der CSRD ein Übergang von einer eingeschränkten zu einer umfassenden Prüfungssicherheit erwartet. Wirtschaftsprüfer, die als Nachhaltigkeitsprüfer tätig sind, müssen registriert sein und eine 40-stündige CSRD-Schulung absolvieren.
Die ESRS-Standards umfassen über 1.100 Datenpunkte, die für die Nachhaltigkeitsberichterstattung erforderlich sind. Um den Prüfungsprozess reibungslos zu gestalten, sollten Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:
Die externe Prüfung legt besonderen Wert auf die doppelte Materialitätsanalyse, die Vollständigkeit der ESRS-Datenpunkte und die Einhaltung der Berichtspflichten gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomie-Verordnung.
Nachdem die fünf Schritte des VSME-Berichts umgesetzt wurden, ist es entscheidend, die ESG-Strukturen langfristig auszubauen. Weniger kurzfristige Berichtspflichten eröffnen die Möglichkeit, ESG-Themen tiefer in die Unternehmensstrategie zu integrieren und nachhaltiger zu gestalten. Im Folgenden finden Sie Maßnahmen, um Ihre Berichterstattung gezielt zu verbessern und strategisch zu verankern.
Fokusbereich | Maßnahmen | Erwarteter Nutzen |
---|---|---|
Strategische Integration | Messbare CO₂-Reduktionsziele entwickeln, Kreislaufwirtschaft einbinden | Höhere Ressourceneffizienz, Einsparungen bei den Kosten |
Lieferketten | Nachhaltige Gestaltung der Lieferketten, Einführung von Monitoring-Systemen | Reduziertes Risiko, mehr Transparenz |
Datenmanagement | Relevante ESG-Daten frühzeitig erfassen, auf neue Berichtsformate vorbereiten | Effizientere Berichte, verbesserte Datenqualität |
Um die 190 Offenlegungsanforderungen des VSME-Standards effizient zu bewältigen, empfiehlt sich der Einsatz spezialisierter Tools.
Unternehmen, die ESG-Aspekte ernsthaft in ihre Strategie integrieren, profitieren nachweislich von einer stärkeren Markenreputation, niedrigeren Kosten durch effizientere Ressourcennutzung und einem gesteigerten Vertrauen von Investoren.
Der VSME-Standard: Eine Lösung für KMU
Der VSME-Standard wurde speziell entwickelt, um den Bedürfnissen kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) gerecht zu werden. Im Gegensatz zu den deutlich umfangreicheren ESRS-Standards ist er einfacher gehalten und erfordert weniger Ressourcen. Das bedeutet: KMU können Zeit und Kosten sparen.
Seine flexible Struktur erlaubt eine praxisnahe und individuell anpassbare Nachhaltigkeitsberichterstattung, die bürokratische Hürden reduziert. Mit dem VSME-Standard können KMU bis zu 70 % der ESG-Anforderungen abdecken, ohne sich mit übermäßig komplexen Vorgaben auseinandersetzen zu müssen. Das macht den Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur einfacher, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen.
Umsetzung der doppelten Materialität in der ESG-Berichterstattung
Die doppelte Materialität in der ESG-Berichterstattung verlangt, dass Unternehmen zwei Perspektiven berücksichtigen: die Inside-Out-Perspektive, die sich auf die Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft konzentriert, und die Outside-In-Perspektive, die untersucht, wie Nachhaltigkeitsthemen das Unternehmen finanziell beeinflussen.
Zunächst sollten Unternehmen prüfen, wie ihre Geschäftstätigkeiten Umwelt und Gesellschaft beeinflussen. Dieser Schritt hilft dabei, Themen zu identifizieren, die für externe Stakeholder von Bedeutung sind. Im nächsten Schritt geht es darum, die finanziellen Risiken und Chancen dieser Themen zu bewerten, um deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Leistung des Unternehmens zu verstehen.
Indem beide Perspektiven zusammengeführt werden, können Unternehmen eine klare und nachvollziehbare ESG-Berichterstattung entwickeln. Dies erfüllt nicht nur die Anforderungen der EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie (CSRD), sondern stärkt auch das Vertrauen der Stakeholder.
Um die Qualität eines VSME-Berichts sicherzustellen, gibt es fünf wichtige Schritte, die ihr beachten solltet:
Mit diesen Schritten erfüllt ihr nicht nur die Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung, sondern stärkt auch das Vertrauen eurer Stakeholder und kommuniziert eure ESG-Leistungen klar und überzeugend.
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