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16 min Lesezeit

VSME Bericht Beispiel: Echte Benchmark-Daten für Eure KMU-Berichterstattung (Analyse von 700+ Berichten)

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Kernproblem: Die VSME-Vorlage gibt euch die Struktur, aber keine Zahlen. Gerade bei Scope 3, Energieintensität oder Relevanzprüfung fehlen belastbare Vergleichswerte. Unsere Analyse von über 700 realen KMU-Nachhaltigkeitsberichten aus 30+ Branchen liefert genau diese Benchmarks – als Plausibilitäts-Check, für die Relevanzprüfung oder als provisorische Schätzwerte, wenn eigene Messdaten noch fehlen.

Timing: Gerade letzte Woche (11. Dezember 2025) hat EFRAG drei neue Supporting Guides veröffentlicht und damit implizit eingeräumt: Diese Module überfordern KMUs. Ab 2026 verschärft sich der Druck zusätzlich, da Banken ESG-Daten verpflichtend in die Kreditvergabe integrieren müssen. Der VSME wird damit faktisch zur Pflicht – auch für nicht-berichtspflichtige Unternehmen.

Lösung: Dieser Artikel liefert euch branchenspezifische CO₂-Durchschnittswerte pro Mitarbeiter, typische Relevanzthemen und Scope-3-Proxies. Nutzt diese Daten als Orientierung für euren ersten Bericht oder zur Validierung eurer eigenen Zahlen vor dem Bankgespräch.

Das „leere Blatt"-Problem: Warum der VSME ohne Benchmarks scheitert

Ihr habt die VSME-Vorlage heruntergeladen, die Struktur durchgearbeitet – und dann kommt der Moment: Modul B3 (Energieverbrauch), Modul B6 (Scope 3), Modul N2 (Ziele & Maßnahmen). Die Tabellen sind leer. Woher nehmt ihr die Zahlen?

Genau hier entsteht die Lücke zwischen Theorie und Praxis. Die EFRAG hat am 11. Dezember 2025 drei neue Supporting Guides veröffentlicht – bezeichnenderweise genau zu den Modulen, die im Feldtest als „besonders herausfordernd" identifiziert wurden. Die Guides helfen bei der Interpretation, aber sie liefern keine Daten. Sie sagen euch nicht, ob eure 4,5 Tonnen CO₂ pro Mitarbeiter realistisch sind oder ob die Bank bei 15 Tonnen nachfragen wird.

Tatsächlich verschärft sich die Situation ab 2026 dramatisch: Finanzinstitute müssen dann ESG-Daten ihrer Kreditnehmer verpflichtend erfassen, prüfen und regelmäßig aktualisieren. Wer keinen strukturierten VSME-Bericht vorlegt, wird mit Schätzungen bewertet – oft zum eigenen Nachteil. Die Deutsche Finanzaufsicht (EBA) fordert seit 2022 die Integration von ESG-Risiken in die Kreditvergabe, aber erst jetzt wird es ernst.

Die Lösung: Wir haben über 700 reale Nachhaltigkeitsberichte von KMUs analysiert – von IT-Dienstleistern über Hotels bis zu Chemieunternehmen – und die Durchschnittswerte extrahiert. Diese Benchmarks helfen euch in drei Szenarien:

  • Plausibilitäts-Check: Sind eure eigenen Zahlen im Branchendurchschnitt oder gibt es Ausreißer, die Rückfragen provozieren?
  • Provisorische Schätzwerte (Proxies): Für den ersten Bericht könnt ihr Durchschnittswerte nutzen, wo eigene Messdaten noch fehlen (mit entsprechendem Disclaimer).
  • Relevanzprüfung: Welche Themen stufen andere KMUs faktisch als relevant ein? Diese Information hilft beim „If-Applicable"-Prinzip in Modul N2.

Die VSME Data Box: CO₂-Emissionen pro Mitarbeiter nach Branchen

Beginnen wir mit dem Kern: CO₂-Intensität. Dieses Metrik wird in Modul B3 (Energy Consumption) und B6 (Scope 3 GHG Emissions) abgefragt und ist gleichzeitig der Angelpunkt für Bankgespräche. Unsere Analyse zeigt massive Unterschiede zwischen Branchen – und überraschende Muster innerhalb einzelner Sektoren.

Benchmark-Tabelle: CO₂-Intensität nach Branchen (in t CO₂e pro FTE)

Branche (NACE-Code) Stichprobe (n) Median t CO₂e/FTE Top 10% (Best in Class) Haupttreiber Scope 3
Gemischte Dienstleistungen 59 2 ≪0,1 Pendelverkehr, Geschäftsreisen
IT-Dienstleistungen / Software (NACE 62) 71 30 ≪0,1 Hardware-Lifecycle, Rechenzentren beim Kunden
Beherbergung / Hotels (NACE 55) 34 19 ≪0,1 Gästemobilität, Lebensmittel
Kredit- und Finanzdienstleistungen (NACE 64) 117 41 ≪0,1 Finanzierte Emissionen (Portfolio)
Pharmazeutische Industrie (NACE 21) 23 36 0 Rohmaterialien, Chemikalien-Upstream
Hoch- und Tiefbau (NACE 41) 86 73 0 Graue Energie (Beton, Stahl)
Bekleidung / Textil (NACE 14) 36 201 ≪1 Textilproduktion (Energie/Wasser-intensiv)
Chemische Industrie (NACE 20) 83 452 0 Prozessemissionen, Energieträger

⚠️ Interpretations-Disclaimer: Scope 3 macht den Unterschied

Die Werte in dieser Tabelle basieren auf Berichten, die Scope 1+2+3 vollständig erfassen. Das erklärt die scheinbar hohen Zahlen bei IT (30 t/FTE) und Finanzen (41 t/FTE). Diese Branchen haben niedrige direkte Emissionen (Bürobetrieb), aber erhebliche indirekte Emissionen durch Hardware-Lifecycles bzw. finanzierte Emissionen im Portfolio.

Für euren VSME Basic Report gilt: Wenn ihr nur Scope 1+2 messt (Bürobetrieb, Heizung, Firmenwagen), liegen typische Dienstleister bei 2–5 t/FTE. Die Tabellenwerte sind das "Full Scope"-Zielbild, das Banken ab 2026 sehen wollen – nutzt sie als langfristige Orientierung, nicht als sofortigen Vergleichsmaßstab.

Was bedeuten diese Zahlen für euch?

Typische Büro- und Dienstleistungsunternehmen liegen bei reinen Betriebsemissionen (Scope 1+2) deutlich unter 5 t CO₂e pro FTE. Wenn ihr als IT-Beratung oder Finanzdienstleister bei 8–10 t/FTE landet (nur Scope 1+2), prüft folgende Punkte:

  • Gebäudeeffizienz: Altbau mit Gasheizung vs. Neubau mit Wärmepumpe macht den Unterschied zwischen 0,5 und 5 t/FTE aus
  • Flottenemissionen: Firmenwagen (besonders Diesel/Benzin) können 2–4 t/FTE allein ausmachen
  • Ökostrom-Status: Konventioneller Strommix vs. Ökostrom bedeutet typisch 0,3–1,5 t/FTE Differenz

Werte im Bereich 10–50 t/FTE (Median) deuten auf produzierendes Gewerbe oder energieintensive Dienstleistungen hin. Bau-, Textil- und Chemieunternehmen bewegen sich hier naturgemäß höher. Interessanterweise zeigt unsere Analyse, dass selbst innerhalb der Chemiebranche der Median bei 452 t/FTE liegt – während der Durchschnitt bei 29.109 t/FTE liegt. Das verdeutlicht die enorme Spannbreite und macht den Median zum relevanteren Vergleichswert.

Extremwerte aus Öl & Gas, Bergbau oder Grundstoffindustrie (teilweise über 100.000 t/FTE) sind für typische KMU-Benchmarking nur bedingt übertragbar. Sie dienen eher als obere Orientierung und zeigen, wie unterschiedlich Geschäftsmodelle wirken können.

Energie-Mix im Mittelstand: Ökostrom-Adoption

Eine weitere zentrale Kennzahl für Modul B3 (Energy Consumption) ist der Anteil erneuerbarer Energien. Unsere Analyse zeigt:

  • 45% der analysierten Unternehmen nutzen bereits 100% Ökostrom für ihren Gebäudebetrieb
  • 68% haben mindestens 50% erneuerbare Energien im Mix
  • IT- und Finanzdienstleister führen mit durchschnittlich 78% Ökostrom-Anteil
  • Produktionsunternehmen liegen bei durchschnittlich 42%, oft aufgrund eigener Photovoltaik-Anlagen

Relevanz für euren Bericht: Wenn ihr noch unter 50% Ökostrom liegt, signalisiert das potenziellen Quick Wins für Scope 2-Reduktion. Banken erwarten 2026 zunehmend einen klaren Dekarbonisierungspfad – und Ökostrom ist der niedrighängende Fruit.

Scope 3 „Hacks": Durchschnittswerte für die schwierigsten Module

Das Modul B6 (Scope 3 GHG Emissions) ist der Angst-Gegner vieler KMUs – und das zu Recht. Während Scope 1 (direkte Emissionen) und Scope 2 (eingekaufte Energie) noch überschaubar sind, wird es bei der Lieferkette, Geschäftsreisen und Pendelverkehr komplex. Die gute Nachricht: Für das VSME Basic Module reicht eine vereinfachte Schätzung – und genau dafür liefern wir euch Proxies.

Proxy-Werte für typische Scope 3-Kategorien (Dienstleistungssektor)

Kategorie Durchschnitt t CO₂e/FTE Typische Annahmen
Pendelverkehr (Kategorie 7) 0,8 20 km einfache Strecke, 220 Arbeitstage, Mix PKW/ÖPNV
Geschäftsreisen (Kategorie 6) 1,2 5 Inlandsflüge + 15.000 km Bahn/PKW pro Jahr
Eingekaufte Waren (Kategorie 1) 0,5 Büromaterial, IT-Equipment (abgeschrieben über 3 Jahre)
Abfall (Kategorie 5) 0,1 120 kg Restmüll + 80 kg Recycling pro Mitarbeiter/Jahr
Upstream Transport (Kategorie 4) 0,3 Lieferungen, Kuriere (nur für Handelsbetriebe relevant)

Anwendungsbeispiel: Ihr seid eine IT-Beratung mit 50 Mitarbeitern und habt keine detaillierten Daten zum Pendelverkehr. Nutzt den Proxy von 0,8 t/FTE = 40 t CO₂e Gesamt. Im Bericht vermerkt ihr: „Schätzung basierend auf Branchendurchschnittswerten (Quelle: Fiegenbaum Solutions Benchmark-Analyse 2025). Für künftige Berichte ist eine eigene Mitarbeiterbefragung geplant."

Disclaimer: Diese Werte sind Durchschnittswerte und ersetzen keine eigene Messung. Für das VSME Basic Module sind sie jedoch ein akzeptabler Ausgangspunkt. Wenn ihr später zum Comprehensive Module wechselt oder in die CSRD-Pflicht fallt, braucht ihr granularere Daten.

Tipp: Nutzt unseren Scope 3 Quick Check, um eure größten Hebel zu identifizieren. Oft stellt sich heraus, dass 80% der Scope 3-Emissionen aus 2-3 Kategorien stammen – dann könnt ihr eure Messaufwände priorisieren.

Der Relevanz-Kompass: Welche Themen andere KMUs tatsächlich berichten

Zwar verzichtet der VSME auf die komplexe, formale Doppelte Wesentlichkeitsanalyse der CSRD. Er ersetzt sie durch das „Relevanz-Prinzip" (If Applicable) im Narrative-PAT-Modul. Doch hier beginnt das Problem: Um zu entscheiden, zu welchen Themen ihr Ziele und Maßnahmen (Modul N2) berichtet, braucht ihr einen Filter. Ohne Filter berichtet ihr entweder über Nichtigkeiten oder überseht Risiken.

Die Frage lautet also nicht „Müssen wir eine Wesentlichkeitsanalyse machen?", sondern „Woher wissen wir, was relevant ist?" Unsere Analyse von 700+ Berichten zeigt eine klare Hierarchie der Themen, die KMUs faktisch als relevant einstufen. Diese Häufigkeitsverteilung ist euer Abkürzung für die Relevanzprüfung:

Top 10 faktisch berichtete Themen im VSME (Häufigkeit in analysierten Berichten)

  1. Energieeffizienz & Klimaschutz (95%) – Quasi-Standard, besonders seit dem CO₂-Preis-Anstieg
  2. Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz (87%) – Branchenübergreifend relevant, oft aus OHSAS 18001 übernommen
  3. Abfallmanagement & Kreislaufwirtschaft (78%) – Steigende Entsorgungskosten machen es finanziell material
  4. Mitarbeiterzufriedenheit & Weiterbildung (74%) – Fachkräftemangel als Treiber
  5. Lieferketten-Transparenz (68%) – Getrieben durch EUDR und Kundenanfragen
  6. Wasser & Ressourceneffizienz (52%) – Besonders relevant für Produktion und Hotels
  7. Biodiversität & Landnutzung (34%) – Überwiegend Landwirtschaft, Lebensmittel, Bau
  8. Korruptionsbekämpfung & Compliance (31%) – Standard bei internationalen Geschäften
  9. Produktsicherheit & Qualität (29%) – Kernthema für Hersteller, weniger für Dienstleister
  10. Diversity & Inklusion (24%) – Steigend, aber noch nicht Mainstream im Mittelstand

Strategische Einordnung: Wenn ihr die Top 5 Themen komplett weglasst, wird euer Bankberater definitiv Fragen stellen. Diese Themen werden als Mindest-Standard erwartet – nicht aus regulatorischer Pflicht, sondern aus faktischer Marktpraxis. Umgekehrt gilt: Wenn ihr in einer spezifischen Branche tätig seid (z.B. Chemie), solltet ihr zusätzliche Themen wie „Produktsicherheit" und „Lieferketten-Compliance" aufnehmen, selbst wenn sie in der Gesamtstatistik seltener sind.

Interessanterweise zeigt sich ein Trend: Themen, die vor drei Jahren noch als „Nice-to-have" galten (Diversity, Biodiversität), werden zunehmend von Großkunden aktiv abgefragt. Die Value Chain Cap des Omnibus-Pakets schützt euch zwar vor übermäßigen Anforderungen, aber die faktischen Markterwartungen steigen trotzdem.

Praxis-Tipp: Nutzt unser CSRD Materiality Screening, um eine strukturierte Relevanzprüfung durchzuführen. Das Tool zeigt euch, welche ESRS-Themen für eure Branche typischerweise relevant sind – und überträgt das auf den VSME-Kontext.

Die DNK-VSME-Migration: Was Bestandsnutzer wissen müssen

Seit September 2025 hat der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ein VSME-Modul auf seiner Plattform integriert. Für viele KMUs, die bisher DNK-Berichte erstellt haben, bedeutet das: Die Struktur ändert sich, aber die inhaltlichen Anforderungen werden präziser.

Die DNK-Plattform ist kostenfrei – das macht VSME plötzlich zum Mainstream. Aber (und das ist entscheidend): Die Plattform gibt euch nur die Struktur, nicht die Inhalte. Ihr braucht weiterhin Daten, Benchmarks, Vergleichswerte. Genau hier greifen unsere 700-Berichte-Analysen.

Konkret für DNK-Migranten:

  • DNK Kriterium 11–13 (Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen): Mappt auf VSME Modul B3 (Energy) und B5 (Water). Nutzt unsere Energie-Intensitäts-Benchmarks zur Validierung.
  • DNK Kriterium 3 (Ziele): Wird zu VSME Modul G1 (Targets). Unser Relevanz-Kompass hilft euch, realistische Ziele zu setzen (z.B. „Ökostrom-Anteil auf 80% bis 2027" statt unrealistischer Netto-Null-Versprechen).
  • DNK Kriterium 13 (Klimarelevante Emissionen): Direkt VSME B6. Hier sind unsere Scope 3-Proxies Gold wert.

VSMEasy: Die Workflow-Lösung für effizienten VSME-Reporting

Benchmarks geben euch Orientierung – aber wie bringt ihr das alles in einen fertigen Bericht, der eure Zeit nicht auffrisst? Genau dafür haben wir VSMEasy entwickelt: Eine workflow-orientierte Software, die den gesamten VSME-Prozess von der Datensammlung bis zum fertigen PDF abbildet.

Warum VSMEasy anders ist als klassische Compliance-Software

Die meisten ESG-Tools sind entweder überkomplexe Enterprise-Lösungen (aufgeblasen, teuer, für Konzerne gedacht) oder simple Excel-Templates (fehleranfällig, nicht skalierbar). VSMEasy nimmt einen dritten Weg: Lemlist-like Workflow-Denken für Nachhaltigkeitsreporting.

Was das konkret bedeutet:

  • Guided Onboarding: Statt 100 leeren Feldern bekommt ihr einen strukturierten Fragenkatalog, der euch Schritt für Schritt durch die VSME-Module führt
  • Automatische Plausibilitätschecks: Unsere Benchmark-Datenbank ist direkt integriert. Wenn ihr 150 t/FTE als IT-Dienstleister eintragt, fragt das System nach: „Das liegt 5x über dem Branchendurchschnitt – sicher?"
  • Smart Defaults & Proxies: Keine Daten für Pendelverkehr? VSMEasy schlägt automatisch branchenspezifische Durchschnittswerte vor (mit Disclaimer)
  • Kollaboratives Arbeiten: Lädt verschiedene Abteilungen ein (HR für Mitarbeiterdaten, Facility für Energieverbrauch), ohne dass jeder das ganze Tool lernen muss
  • Versionskontrolle & Audit Trail: Jede Änderung wird dokumentiert – ideal für Wirtschaftsprüfer und Banken
  • One-Click-Export: PDF-Export nach VSME-Standard, direkt uploadbar für Banken oder Kundenanfragen

Der Unterschied zu anderen Tools

Feature Klassische ESG-Software Excel-Templates VSMEasy
Einarbeitungszeit 2-3 Wochen 1-2 Tage 2-3 Stunden
Benchmark-Integration ✅ Live-Datenbank
Kollaboration
Preis (KMU <50 MA) €5.000–15.000/Jahr €0–699 einmalig €99–399/Monat
Audit-Ready Export ⚠️ (manuell)

Für wen ist VSMEasy gedacht?

Ideal für:

  • KMUs mit 10–500 Mitarbeitern, die ihren ersten VSME-Bericht erstellen
  • Unternehmen, die durch das Omnibus-Paket aus der CSRD-Pflicht rausgefallen sind und jetzt VSME als Light-Alternative nutzen wollen
  • Finanzdienstleister, die ab 2026 ESG-Daten für Kreditgespräche brauchen
  • Lieferanten von CSRD-pflichtigen Großkunden, die Value-Chain-Anfragen beantworten müssen

Nicht ideal für:

  • Konzerne mit >1.000 MA (brauchen CSRD/ESRS-Lösung)
  • Unternehmen, die nur punktuell einen Bericht brauchen (dann reicht ein Template)
  • Organisationen ohne Interesse an kontinuierlichem ESG-Management (VSMEasy ist auf Jahreszyklen ausgelegt)

Mehr über VSMEasy erfahren →

Der Banken-Druck: VSME als faktische Kreditanforderung ab 2026

Ab 2026 müssen Finanzinstitute ESG-Daten ihrer Kreditnehmer verpflichtend erfassen, prüfen und regelmäßig aktualisieren. Das ist keine Empfehlung mehr – die EBA (European Banking Authority) hat klare Vorgaben gemacht. Konkret bedeutet das:

Was Banken ab 2026 von euch erwarten:

  • Strukturierter Nachhaltigkeitsbericht (VSME erfüllt diese Anforderung)
  • CO₂-Fußabdruck mit Scope 1, 2 und (idealerweise) Scope 3
  • Nachweis von Klimazielen und Dekarbonisierungspfad
  • Bewertung klimabezogener Risiken (TCFD-light)

Wer keinen VSME-Bericht vorlegt, wird mit Pauschalwerten bewertet. Beispiel: Die Bank schätzt eure CO₂-Intensität auf 50 t/FTE (Branchendurchschnitt plus Sicherheitsaufschlag), obwohl ihr real bei 8 t/FTE liegt. Das verschlechtert euer ESG-Rating und führt zu höheren Risikoaufschlägen.

Strategischer Vorteil mit Benchmarks: Wenn ihr im Bankgespräch sagen könnt „Unsere 8 t CO₂/FTE liegen 60% unter dem Branchendurchschnitt – hier ist die Quelle", habt ihr ein deutlich stärkeres Argument für bessere Konditionen. Genau dafür sind unsere Daten konzipiert.

Value Chain Cap: VSME als Schutzschild gegen überzogene Kundenanfragen

Mit dem Omnibus-Paket (Dezember 2025) wurde festgelegt: CSRD-pflichtige Unternehmen dürfen von ihren KMU-Lieferanten nicht mehr Daten verlangen als im VSME enthalten sind. Das klingt erstmal gut – aber es gibt einen Haken: Ihr müsst nachweisen, dass ihr die VSME-Anforderungen erfüllt.

In der Praxis bedeutet das: Wenn ein Großkunde zusätzliche Daten verlangt (z.B. detaillierte Scope 3-Aufschlüsselung nach 15 Kategorien), könnt ihr auf den VSME verweisen und sagen: „Das ist alles, was die EU-Empfehlung verlangt." Aber ohne fertigen Bericht habt ihr keine Verhandlungsposition.

Unsere Benchmarks helfen euch doppelt:

  1. Schnelle Berichterstellung: Mit Proxy-Werten könnt ihr einen ersten VSME-Bericht in Wochen statt Monaten fertigstellen.
  2. Selbstbewusste Kommunikation: „Unsere 3,2 t CO₂/Mitarbeiter liegen im Branchendurchschnitt – siehe Benchmark-Quelle Fiegenbaum Solutions 2025."

FAQ: VSME Benchmarks in der Praxis

Darf ich Benchmark-Werte offiziell in meinem VSME-Bericht verwenden?

Ja, mit klarem Disclaimer. Das VSME Basic Module erlaubt ausdrücklich Schätzungen, solange ihr transparent macht, dass es sich um Proxies handelt. Formulierungsvorschlag: „Mangels eigener Messdaten für Kategorie X wurde der Branchendurchschnitt gemäß Fiegenbaum Solutions Benchmark-Studie 2025 (n=700 KMU-Berichte) herangezogen. Eine eigene Erhebung ist für [Jahr] geplant."

Was passiert, wenn meine Werte stark vom Benchmark abweichen?

Abweichungen sind nicht per se problematisch – aber erklärungsbedürftig. Wenn ihr als IT-Dienstleister bei 150 t/FTE liegt (Benchmark: 30 t/FTE), solltet ihr die Gründe dokumentieren (z.B. „Eigenes Rechenzentrum mit Diesel-Notstrom" oder „Vollständige Scope 3-Erfassung inklusive Hardware-Lifecycle"). Umgekehrt: Wenn ihr deutlich besser seid als der Durchschnitt, nutzt das als Wettbewerbsvorteil im Marketing und bei Ausschreibungen.

Sind die Benchmarks auch für CSRD-pflichtige Unternehmen relevant?

Bedingt. CSRD verlangt deutlich granularere Daten als VSME. Aber für die Wesentlichkeitsanalyse (ESRS 1/2) und als Plausibilitäts-Check für Scope 3-Kategorien sind die Werte hilfreich. Viele Unternehmen nutzen VSME-Benchmarks als Ausgangspunkt und verfeinern dann stufenweise.

Wie oft werden die Benchmarks aktualisiert?

Wir aktualisieren die Datenbank quartalsweise mit neu veröffentlichten Berichten. Die hier gezeigten Werte basieren auf dem Stand Dezember 2025 (n=700+ Berichte, Veröffentlichungsjahr 2023-2025).

Was ist der Unterschied zwischen Durchschnitt und Median?

Der Median ist oft aussagekräftiger, weil er weniger von Extremwerten verzerrt wird. Beispiel Finanzdienstleister: Durchschnitt 2.007 t/FTE, Median 41 t/FTE. Der hohe Durchschnitt entsteht durch wenige Ausreißer (z.B. Investmentfonds mit großen Immobilienportfolios). Für eure Orientierung ist der Median relevanter.

Deckt die Analyse auch internationale Branchen ab?

Unsere Datenbank umfasst primär europäische KMUs (DACH-Region, Benelux, Skandinavien), ergänzt um ausgewählte SASB-Branchen für internationale Vergleichbarkeit. Für Schwellenländer-spezifische Benchmarks kontaktiert uns direkt.

Ausblick: VSME 2.0 und die EZB-Kritik

Die Europäische Zentralbank hat im Herbst 2025 kritisiert, dass der VSME in seiner aktuellen Form „nicht geeignet für aufsichtsrelevante Analysen" sei. Die Erwartung: Das Comprehensive Module wird 2026 erweitert und könnte zusätzliche Kennzahlen verlangen.

Unsere Einschätzung: Wer jetzt mit dem Basic Module startet, ist trotzdem richtig positioniert. Erstens erfüllt ihr damit die Bankenforderungen ab 2026. Zweitens könnt ihr beim späteren Upgrade auf Comprehensive Module auf eure Baseline-Daten zurückgreifen. Drittens: Selbst wenn zusätzliche KPIs kommen – die Grundstruktur (Governance, Targets, Materiality) bleibt stabil.

Der entscheidende Punkt: Besser einen schlanken Bericht mit Benchmark-Proxies heute als ein perfekter Bericht in zwei Jahren. Der Markt wartet nicht.

Fazit: Ein Benchmark ist kein Gesetz, aber ein Kompass

Die VSME-Vorlage ist ein Werkzeug – aber ohne Daten bleibt sie leer. Unsere Benchmark-Analyse von 700+ realen KMU-Berichten liefert euch die fehlenden Puzzleteile: Realistische CO₂-Werte, typische Relevanzthemen, Scope 3-Proxies.

Nutzt diese Zahlen als Orientierung für euren ersten Bericht, als Plausibilitäts-Check vor dem Bankgespräch oder als Argumentationshilfe gegenüber überzogenen Kundenanfragen. Ab 2026 wird der VSME faktisch zur Pflicht – durch Banken, durch Großkunden, durch Markterwartungen. Wer jetzt startet, hat einen Vorsprung.

Ein Benchmark ist kein Gesetz. Er sagt euch nicht, was ihr tun müsst – aber er zeigt, wo ihr steht. Und das ist in einer Welt ohne klare Vorgaben oft der wertvollste Input.

Weitere Ressourcen:

Braucht ihr strategische Unterstützung? Vom Benchmark zum Vorreiter ist der nächste Schritt. Lasst uns sprechen über eure individuelle VSME-Roadmap – von der Datenerhebung über die Relevanzprüfung bis zur Integration in eure Unternehmensstrategie.

Johannes Fiegenbaum

Johannes Fiegenbaum

ESG- und Nachhaltigkeitsberater mit Spezialisierung auf CSRD, VSME und Klimarisikoanalysen. 300+ Projekte für Unternehmen wie Commerzbank, UBS und Allianz.

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